Festveranstaltung „75 Jahre DDR“ des OKV

75 Jahre DDR - Eine Festveranstaltung des OKV

Die vom Ostdeutschen Kuratorium von Verbänden (OKV) veranstaltete Feier zum 75. Jahrestag der DDR war nicht nur eine nostalgische Rückschau, sondern ein kraftvoller Aufruf zum Frieden, ein leidenschaftliches Plädoyer für soziale Gerechtigkeit und eine selbstbewusste Würdigung der Errungenschaften des ersten deutschen Friedensstaates. Die Veranstaltung vereinte emotionale Reden, kritische Reflexionen, bewegende Musik und historische Anekdoten zu einem vielschichtigen und eindrucksvollen Gesamtbild.

Erinnerungen an die Gründung der DDR
Egon Krenz, der letzte Staatsratsvorsitzende der DDR, eröffnete seine Rede mit persönlichen Erinnerungen an die Gründung der DDR im Jahr 1949. Er beschrieb die damalige Aufbruchsstimmung und die Hoffnung auf ein friedliches und gerechtes Deutschland. Krenz hob die Bedeutung der DDR als Friedensstaat hervor und erinnerte an die enge Zusammenarbeit mit der Sowjetunion, die den Frieden in Europa sicherte.

Kritik an der deutschen Politik gegenüber Russland
Scharfe Kritik äußerte Krenz an der aktuellen deutschen Politik gegenüber Russland. Er warf der Bundesregierung vor, mit ihrer aggressiven Rhetorik und den Waffenlieferungen an die Ukraine den Frieden in Europa zu gefährden. Krenz betonte, dass Deutschland ein friedliches Verhältnis zu Russland brauche, um seine eigenen nationalen Interessen zu wahren und einen neuen Krieg zu verhindern.

Gina Pietsch und Bardo Henning: Musikalische Reflexionen über die DDR
Die Musikerin Gina Pietsch und der Komponist Bardo Henning präsentierten Auszüge aus ihrem Programm „Sagen wird man über unsere Tage“, das sich mit dem Leben in der DDR auseinandersetzt. Mit einer Collage aus den Hymnen der DDR und der Bundesrepublik eröffneten sie ihr Programm und setzten damit ein Zeichen für die verpasste Chance einer harmonischen Vereinigung.

Soziale Gerechtigkeit und kulturelle Vielfalt in der DDR
Pietsch erinnerte in ihren Ausführungen an die positiven Aspekte des Lebens in der DDR, wie die soziale Sicherheit, die Vollbeschäftigung, die Gleichberechtigung der Frauen und das reiche kulturelle Angebot. Sie erzählte von ihren eigenen Erfahrungen als Künstlerin in der DDR und betonte, dass sie sich dort frei entfalten konnte. Pietsch kritisierte die Fokussierung auf die negativen Seiten der DDR und die Verharmlosung der Folgen der Wiedervereinigung.

Erinnerungen an Franz Josef Degenhardt und die Sehnsucht nach einem besseren Deutschland
Besonders berührend war Pietsch‘ Schilderung ihrer langjährigen Freundschaft mit dem Liedermacher und Dichter Franz Josef Degenhardt, der mit seinen Texten die Sehnsucht nach einem sozial gerechteren Deutschland zum Ausdruck brachte. Degenhardts Lied „Da wo die Arbeit und die Frau mit der du lebst“ wurde zum musikalischen Höhepunkt der Veranstaltung und symbolisierte die ungebrochene Hoffnung auf ein besseres Deutschland.

Die Willenserklärung des OKV: Ein Aufruf zum Handeln
Zum Abschluss der Veranstaltung verlas Egon Krenz eine Willenserklärung, die von den Teilnehmern einstimmig angenommen wurde. In der Erklärung bekräftigte das OKV sein Engagement für Frieden, Antifaschismus und soziale Gerechtigkeit. Es forderte die deutsche Regierung auf, eine friedensorientierte Politik zu betreiben, die Sicherheitsinteressen Russlands zu respektieren und die Militarisierung Deutschlands zu stoppen.

Die Erinnerungsmedaille: Ein Symbol der Würdigung und des Widerstands
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die Vorstellung einer Erinnerungsmedaille zum 75. Jahrestag der DDR. Die Medaille soll an Personen verliehen werden, die sich um die Erinnerung an die DDR verdient gemacht haben und damit ein Zeichen gegen die andauernde Verunglimpfung des ersten deutschen Friedensstaates setzen.

Die DDR: Ein Erbe, das weiterlebt
Die Veranstaltung des OKV zeigte eindrucksvoll, dass die Erinnerung an die DDR und ihre Errungenschaften auch 34 Jahre nach ihrer Auflösung lebendig ist. Sie war ein Aufruf zum Handeln, ein Plädoyer für Frieden und soziale Gerechtigkeit und eine selbstbewusste Würdigung des ersten deutschen Friedensstaates. Die Veranstaltung machte deutlich, dass die DDR und ihre Geschichte auch heute noch relevant sind und eine wichtige Rolle im Kampf für eine bessere Zukunft spielen.

Abschließendes Lied: „Kinderhymne“ von Bertolt Brecht
Die Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Singen der „Kinderhymne“ von Bertolt Brecht, einem Lied, das die Sehnsucht nach einem friedlichen und gerechten Deutschland zum Ausdruck bringt. Die „Kinderhymne“ war ein passender Abschluss für eine Veranstaltung, die die Hoffnung auf eine bessere Zukunft in den Mittelpunkt stellte.

Wichtige Themen und Botschaften der Veranstaltung:
● Frieden: Die Veranstaltung war ein klares Bekenntnis zum Frieden und eine scharfe Kritik an der deutschen Politik gegenüber Russland.
● Soziale Gerechtigkeit: Das OKV erinnerte an die sozialen Errungenschaften der DDR und forderte ein sozial gerechteres Deutschland.
● Erinnerungskultur: Die Veranstaltung setzte ein Zeichen gegen die Verunglimpfung der DDR und würdigte die Lebensleistungen ihrer Bürger.
● Widerstand: Die Veranstaltung war ein Aufruf zum Widerstand gegen die aktuelle Politik und ein Plädoyer für ein friedliches und gerechtes Deutschland.
● Hoffnung: Trotz der Niederlage der DDR im Jahr 1989 betonte die Veranstaltung die ungebrochene Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Autor/Redakteur: Arne Petrich

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