Erfurter Angermuseum zeigt Kunst des Leipziger Malers Heinz Zander

Erfurt. Am 11. Mai 2024 wurde im Angermuseum Erfurt die Sonderausstellung „Heinz Zander. Zeit und Traum“ eröffnet. Zander gilt als bedeutender Vertreter der Leipziger Schule. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor der Kunstmuseen Erfurt, führt Cornelia Nowak, Kuratorin der Ausstellung, in das Schaffen des Künstlers ein. Cello- und Harfenmusik begleiten die Vernissage.

Der Leipziger Maler, Zeichner und Grafiker Heinz Zander (geb. 1939 in Wolfen) realisierte 1981/82 zwei umfangreiche Gemälde-Aufträge für Erfurt („Luther-Triptychon“ und „Das Tolle Jahr von Erfurt“), die – neben zahlreichen Zeichnungen und Druckgrafiken – heute zum Kernbestand der Sammlungen des Angermuseums Erfurt gehören. Anlässlich seines 85. Geburtstags am 2. Oktober 2024) präsentiert die Ausstellung den Zander-Bestand des Erfurter Kunstmuseums erstmals komplett und ergänzt um zahlreiche Leihgaben. Die retrospektive Schau mit 135 Werken aus fast allen 60 Schaffensjahren konzentriert sich insbesondere auf Arbeiten des Frühwerks.

„Zander ist ein Künstler mit großem erzählerischem Talent, einer unverwechselbaren bildnerischen Einbildungskraft und einem besonderen Interesse für die Umbruchszeit der deutschen Geschichte im Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit“, sagt Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor der Kunstmuseen Erfurt. „Seine Kunst lebt bis heute von zahlreichen Anspielungen und Metaphern; er nutzt die Mittel der Satire und der Übertreibung reichlich.“

18 private und institutionelle Leihgeber und Leihgeberinnen aus Thüringen, Sachsen und Berlin unterstützen die opulente Werkschau. Sie entstand in enger Kooperation mit der Galerie Thoms, Mühlhausen/Thüringen. Finanziell gefördert wird das Projekt durch die Sparkassenstiftung Erfurt und den Verein Freunde des Angermuseums e. V.

Begleitend zur Ausstellung wird ein vielseitiges Programm angeboten. Neben Vorträgen und Führungen findet ein Vorlese-Abend für Erwachsene statt. Heinz Zander war selbst schriftstellerisch tätig und veröffentlichte mehrere Romane im Hinstorff Verlag Rostock. Seinem „Märchen von eines prächtigen Königs wunderbarer Wanderschaft“ (vor 1976) widmet sich die Erfurter Autorin und Verlegerin Julia Kulewatz, im Anschluss wird auch ihr eigenes literarisches Schaffen Thema des von Prof. Dr. Kai Uwe Schierz moderierten Abends sein. Die Kunsthistoriker Peter Arlt und Gerd Lindner, beide Kenner des Werkes von Heinz Zander, beleuchten in ihren Vorträgen die Kunst Heinz Zanders aus unterschiedlichen Perspektiven. Arlt konzentriert sich auf Zander als Protagonist mythosbezogener Kunst in Europa, Lindner widmet sich dem internationalen Künstler Heinz Zander, der bereits 1976 eine Einzelausstellung in Mailand/Italien zeigen konnte.

In Kooperation mit der Imago Kunst- und Designschule e. V. finden drei Kreativkurse mit Erfurter Künstlerinnen und Künstlern statt, in denen sich die Teilnehmenden intensiv mit Zanders Kunst und mit diversen künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten befassen können und praktisch tätig werden. Erste künstlerische Arbeits-Ergebnisse sollen bereits zur Langen Nacht der Museen am 24. Mai im Foyer des Angermuseums zu sehen sein.

Zur Ausstellung ist der umfangreiche, von Cornelia Nowak und Prof. Dr. Kai Uwe Schierz herausgegebene Katalog „Heinz Zander – Zeit und Traum. Malerei und Grafik 1964–2023“ erschienen. Er enthält Abbildungen aller Werke, die in der Ausstellung zu sehen sind, sowie Texte von Peter Arlt, Hans Bruckschlegel, Gerd Lindner, Cornelia Nowak, Thomas von Taschitzki und Heinz Zander sowie eine ausführliche Biografie des Künstlers. Der 200-seitige Katalog kann für 30,00 Euro an der Kasse des Angermuseums erworben werden.

Redakteur/Blogger/Journalist: Arne Petrich

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