In der Jenaer Innenstadt wurde kürzlich das dritte Taubenhaus zur nachhaltigen Pflege der Stadttaubenpopulation eröffnet. Nach den ersten beiden Standorten am Löbdergraben und auf der Goethe Galerie bietet nun das City Carree in der Löbderstraße 2 eine neue Heimat für die Tauben. Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt hin zu einem tiergerechten Umgang mit den Stadttauben und trägt gleichzeitig zur Verbesserung des Stadtbildes bei.
Ein strategisch günstiger Standort
Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt, Christian Gerlitz, betonte bei der Eröffnung die Bedeutung der Taubenhäuser: „Die Taubenhäuser sind ein wichtiger Schritt für einen nachhaltigen und tierschutzgerechten Umgang mit den Stadttauben.“ Bereits in den vergangenen Jahren konnten Konflikte, die durch Taubenkot und überfüllte Nistplätze entstanden, durch die bestehenden Taubenhäuser reduziert werden. Dennoch zeigte sich insbesondere im zentralen Innenstadtbereich ein erhöhter Bedarf.
Mit dem neuen Standort auf einem Gebäude eines Münchener Immobilienunternehmens in der Löbderstraße konnte ein weiterer strategisch günstiger Ort für die Taubenhäuser gefunden werden. Der Eigentümer des Gebäudes zeigte von Anfang an großes Interesse am Projekt. Auch lokale Institutionen und Unternehmen unterstützten die Idee und sagten ihre Hilfe zu. „Von den ersten Gesprächen bis zur Umsetzung wurde das Projekt stets mit voller Unterstützung aller Partner begleitet“, so Gerlitz.
Ein Kooperationsmodell für die nachhaltige Betreuung
Die Kosten für die Errichtung des Taubenhauses belaufen sich auf rund 100.000 Euro. Diese Summe wurde etwa zur Hälfte von der Stadt Jena und zur anderen Hälfte von beteiligten Partnern getragen. Die besonderen Kosten entstanden vor allem durch die Lage des City Carrees, die den Bau einer aufwendigen Treppenanlage notwendig machte. Zudem bietet das neue Taubenhaus 140 Nistplätze und ist somit relativ großzügig angelegt. Die Betreuung übernimmt – wie auch bei den anderen innerstädtischen Taubenhäusern – ein fachkundiger Taubenwart von der inJena gGmbH.
Breite Unterstützung durch lokale Unternehmen
An der Errichtung des Taubenhauses beteiligten sich neben der Stadt Jena mehrere Unternehmen und Institutionen, darunter die Real I.S. AG, das Universitätsklinikum Jena, die Sparkasse Jena-Saale-Holzland und die Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ eG. Auch kleinere lokale Unternehmen wie das Café Stilbruch und die dotSource SE trugen zum Erfolg des Projekts bei. Diese breite Unterstützung zeigt das große Interesse und Engagement der Jenaer Wirtschaft und Gesellschaft für innovative und nachhaltige Lösungen im urbanen Raum.
Für den Betrieb des Taubenhauses konnten zudem weitere Partner gewonnen werden, darunter erneut das Universitätsklinikum Jena, die Sparkasse Jena-Saale-Holzland und jenawohnen. Auch der Eigentümer des Gebäudes, vertreten durch die Real I.S. AG, beteiligt sich finanziell an der laufenden Betreuung des Taubenhauses.
Nachhaltige Lösung für die Stadttaubenproblematik
Die Taubenhäuser bieten eine tierschutzgerechte und nachhaltige Lösung für das Problem der Stadttauben. Sie stellen eine Alternative zu Maßnahmen wie Verjagen, Fangnetzen oder Verdrahtungen dar, die oft nicht den gewünschten Erfolg bringen. In den Taubenhäusern finden die Tiere eine artgerechte Umgebung, in der sie gefüttert und betreut werden. Besonders wichtig ist der Austausch der Taubeneier gegen Attrappen, um die Population auf humane Weise zu kontrollieren. Zudem wird der Taubenkot regelmäßig entsorgt, was die Verschmutzung der Umgebung reduziert und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum deutlich verbessert.
Ein Blick in die Zukunft
Mit dem dritten Taubenhaus in der Innenstadt zeigt die Stadt Jena, dass sie auf innovative und nachhaltige Lösungen im Umgang mit urbanen Herausforderungen setzt. Bürgermeister Christian Gerlitz betonte, dass das Projekt nur dank der breiten Unterstützung der Jenaer Zivilgesellschaft und Wirtschaft realisiert werden konnte. „Ich danke allen Sponsoren für ihr überragendes Engagement! Ohne dieses hätte das Projekt nicht umgesetzt werden können“, so Gerlitz abschließend.
Die Errichtung weiterer Taubenhäuser in anderen Teilen der Stadt ist bereits in Planung, um das erfolgreiche Konzept auch in anderen stark frequentierten Gebieten anzuwenden. Durch diese Maßnahmen leistet die Stadt Jena einen wertvollen Beitrag zum Tierschutz und verbessert gleichzeitig das Stadtbild sowie die Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger.
Beteiligte Partner an der Errichtung des Taubenhauses:
- KG, vertreten durch die Real I.S. AG Gesellschaft für Immobilien Assetmanagement
- Universitätsklinikum Jena
- Sparkasse Jena-Saale-Holzland
- Das Erste Hochhaus Deutschlands GmbH
- Finnwaa GmbH
- Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ eG
- Marktpassagen Jena Wieland KG (Tectareal Property Management GmbH)
- SABIV Treuhand und Verwaltung GmbH (Holzmarkt)
- Café Stilbruch Jena GmbH
- dotSource SE
- jenawohnen
- Friedrich-Schiller-Universität
Beteiligte Partner an der finanziellen Unterstützung des Betriebs:
- Finnwaa GmbH
- Universitätsklinikum Jena
- Friedrich-Schiller-Universität
- jenawohnen
- Sparkasse Jena-Saale-Holzland
- Bayernfonds Immobilien City Investitionen Objekte Erfurt und Jena KG, vertreten durch die Real I.S. AG