Der aus Marokko stammende und mehrfach straffällig gewordene Asylbewerber Tarik J. aus Apolda wurde nach langen Verfahren in sein Heimatland abgeschoben. Bereits seit 2017 hätte der Mann Thüringen verlassen müssen, doch die Abschiebung verzögerte sich, unter anderem aufgrund der Weigerung Marokkos, ihm einen Pass auszustellen. Der Fall erregte Aufmerksamkeit in der Politik, und zahlreiche Vertreter drängten auf eine schnellere Umsetzung der Abschiebung. So setzten sich etwa der Bürgermeister von Apolda, Olaf Müller, und die Landrätin des Weimarer Landes, Christiane Schmidt-Rose, für die Abschiebung ein. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Bodo Ramelow schilderten sie die Bedenken bezüglich der Sicherheitsgefahr, die von Tarik J. ausgehe.
Tarik J. fiel wiederholt durch kriminelle Handlungen auf, darunter Körperverletzung, Hehlerei und Beleidigung. Seit seiner Einreise nach Deutschland im Jahr 2014 häuften sich die Vorfälle. Als der Mann 2017 zur Ausreise aufgefordert wurde, blieb er dennoch im Land. Seine kriminellen Aktivitäten und die drohende Gefahr, die von ihm ausgegangen sein soll, führten zu einer verstärkten öffentlichen und politischen Debatte über die Notwendigkeit seiner Abschiebung.
Am Donnerstagabend wurde schließlich die Abschiebung durchgeführt. Das thüringische Innenministerium bestätigte diesen Schritt gegenüber MDR THÜRINGEN. Ursprünglich sollte Tarik J. sich am Freitag vor dem Weimarer Schöffengericht für seine Taten verantworten. Da das Verfahren jedoch aufgrund seiner Abschiebung eingestellt wurde, entfiel der Prozess. Bereits eine Woche zuvor war er in Gewahrsam genommen und in das Abschiebegefängnis im rheinland-pfälzischen Ingelheim gebracht worden, da sich dort der Abschiebehaftplatz für Thüringen befindet.
Thüringens Innenminister Georg Maier hatte nach dem Druck der Lokalpolitiker die Abschiebung weiter forciert und konnte letztendlich den Fall abschließen.