Atombombentest im Verborgenen: Das Geheimnis des Jonastals

Ein bislang weitgehend unerforschtes Kapitel der NS-Rüstungsprojekte könnte dank kürzlich freigegebener russischer Geheimdokumente und verblüffender Zeugenaussagen in einem völlig neuen Licht erscheinen. Im berüchtigten Jonastal und auf dem Truppenübungsplatz Ordruf – so lauten die Thesen – soll es im März 1945 mindestens zwei Tests von Prototypen einer atomaren Waffe gegeben haben. Doch wie passt dieses Bild zu dem, was die offiziellen Geschichtsbücher über den Endkampf im Dritten Reich berichten? Und warum stimmen unabhängige Berichte von Agenten und Zeitsäugen exakt mit den Aussagen der Geheimdienste überein?

Was ereignete sich im Jonastal im März 1945?
Am 4. März 1945 soll sich laut mehreren Berichten ein explosionsartiges Ereignis nahe dem Jonastal ereignet haben. Augenzeugen berichten von einer gewaltigen Explosion, bei der eine säulenartige Erscheinung – ein „belaubter Baum“ – in den Himmel schoss. Diese Beobachtung erinnert stark an das visuelle Phänomen eines Atompilzes, wie es heute für Atomwaffenexplosionen typisch beschrieben wird. In einer Befragung durch die SED in den 60er Jahren berichtete Frau Kläre Werner von einem solch ungewöhnlichen Vorfall, ohne sich im Moment über die technische Hinterlegung des Geschehens im Klaren zu sein.

Zeugenaussagen und Geheimdienstberichte im Einklang
Warum decken sich Zeugenaussagen mit den geheimdienstlichen Berichten?
Die Berichte von Augenzeugen wie Frau Werner korrespondieren erstaunlich mit den inzwischen von mehreren Geheimdiensten – insbesondere des sowjetischen GRU – bestätigten Informationen. Ein in den russischen Archiven freigegebener Bericht postuliert, dass in Thüringen nicht nur ein, sondern mindestens zwei Atomtests durchgeführt wurden. Agenten, die den Truppenübungsplatz Ordruf überwachten, bestätigten in ihren Berichten, dass die Explosionen derart signifikante Zerstörungen verursachten, dass Gebäude, Befestigungsanlagen und sogar Bäume im Umkreis von bis zu 500 Metern betroffen waren. Diese Beobachtungen, so ungewöhnlich sie auch erscheinen mögen, wurden von Experten als vertrauenswürdig eingestuft, weil sie durch unabhängige Quellen – sowohl heimische als auch alliierte – bestätigt wurden.

Warum stützen sich Experten auf diese Berichte?
Geheimdienstagenten und Historiker haben die vorliegenden Zeugenaussagen als plausibel bewertet, weil auch interne Protokolle und spätere Geheimdokumente Hinweise auf den Einsatz neuartiger Technologien liefern. Zudem bestätigen berichte über ungewöhnlich hohe Strahlungswerte an der besagten Stelle, dass die verwendete Technologie weit über konventionelle Sprengstoffe hinausging. Die Tatsache, dass diese Eindrücke in den offiziellen Akten des Zweiten Weltkrieges oft verschleiert oder nie vollständig freigegeben wurden, gibt den Untersuchungen der deutschen Atombomben-Thematik zusätzlichen Raum für Spekulationen.

Hitlers Atombombe – Kammlers geheimer Plan?
Historische Zeugnisse deuten darauf hin, dass Adolf Hitler im engen Kreis seiner Vertrauten – darunter der berüchtigte General der SS und Chef der Geheimwaffen, Dr. Hans Kammler – über den Einsatz von Atomwaffen diskutierte. Einige Quellen berichten, dass Hitler plante, diese neuartige Technologie gegen Moskau einzusetzen. Kammler soll maßgeblich an der Organisation und Umsetzung solcher Geheimprojekte beteiligt gewesen sein. In Gesprächen mit Zeitzeugen wie der Fliegerlegende Hans-Ulrich Rudel wird über präzise Absprachen und erste Testläufe gesprochen, die darauf hindeuteten, dass ein funktionstüchtiger, wenn auch experimenteller, Prototyp einer Atombombe entwickelt wurde.

Waren die Nationalsozialisten wirklich in der Lage, Atombomben zu testen?
Die zentrale Frage bleibt: Hatten die Nationalsozialisten tatsächlich die Kapazitäten, funktionierende Atomwaffen zu bauen und zu testen? Während der konventionelle wissenschaftliche Konsens die NS-Kernforschung auf sprengstoffbasierte und begrenzte technologische Ansätze einschränkt, legen die vorliegenden Berichte nahe, dass andersartige Lösungsansätze – etwa mit einer auf Hohlladung basierenden Zündtechnik – erprobt wurden. Ob es sich dabei um den Versuch handelte, eine thermonukleare Waffe in kleinem Maßstab zu testen, bleibt umstritten, doch die Überlieferungen deuten auf einen technologischen Ansatz hin, der der amerikanischen Implosionsbombe in mancher Hinsicht ebenbürtig gewesen sein könnte.

Geheimhaltung und verschlossene Archive – Das Mysterium bleibt
Warum werden die Unterlagen über Thüringen bis heute geheim gehalten?
Ein weiterer Beleg für die Brisanz dieses Themas ist die anhaltende Geheimhaltung der relevanten Akten. Selbst fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bleiben viele Dokumente, die über die Entwicklungen und Tests im Jonastal berichten, verschlossen oder nur eingeschränkt zugänglich. Die US-Armee und andere westliche sowie sowjetische Behörden haben in den letzten Jahrzehnten Informationen zurückgehalten – möglicherweise, um neue politische oder militärische Spannungen zu vermeiden. Diese andauernde Geheimhaltung verstärkt den Eindruck eines noch immer bestehenden Mysteriums: Ein „Geheimes Reich“ der NS-Rüstungsprojekte, das seiner Zeit und seinen waghalsigen Experimenten bis heute Raum für Spekulationen bietet.

Abschließende Gedanken – Das Rätsel Jonastal geht weiter
Die Frage, ob tatsächlich Atomwaffentests im Jonastal und auf dem Truppenübungsplatz Ordruf im März 1945 stattfanden, lässt sich trotz der Fülle an Berichten und Zeugenaussagen nicht abschließend beantworten. Die Übereinstimmung der Berichte von Zeitzeugen mit geheimdienstlichen Informationen sowie die Bewertungen von Experten legen jedoch nahe, dass hier ein außergewöhnlicher Versuch unternommen wurde, der das konventionelle Kriegsgeschehen der NS-Zeit infrage stellt.

Hitlers Atombombe, Kammlers geheim organisierter Atom-Test und die widersprüchlichen, aber gleichzeitig faszinierenden Zeugenaussagen über Ereignisse in Thüringen sind Themen, die auch Jahrzehnte nach Kriegsende weiterhin Fragen aufwerfen. Während die Forschung in diesem düsteren Kapitel weitergeht, bleibt eines klar: Das Mysterium Jonastal und das geheimnisvolle Reich der NS-Rüstungsprojekte werden uns noch lange in ihren Bann ziehen – und vielleicht muss die Geschichte des Zweiten Weltkrieges eines Tages neu geschrieben werden.

Hinweis: Die hier dargestellten Thesen beruhen auf einer Kombination aus freigegebenen Geheimdokumenten, intensiven Zeugenaussagen und internen Berichten, die in der wissenschaftlichen und historischen Diskussion kontrovers bewertet werden. Eine abschließende Klärung der Ereignisse steht noch aus.

Tips, Hinweise oder Anregungen an Arne Petrich

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