Wolfgang Welsch: Flucht, Verrat und die mörderische Rache der Stasi

Wolfgang Welsch war einer der bekanntesten DDR-Flüchtlinge – ein Mann, der dem repressiven SED-Regime entkam, nur um dann zur Zielscheibe des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zu werden. Seine Geschichte ist ein Lehrstück darüber, wie weit die Stasi ging, um ihre Gegner zu verfolgen – bis hin zum Mordversuch.

Der Fluchtversuch und die Haft
Welsch wurde 1944 in die DDR hineingeboren. Als junger Mann lehnte er sich gegen das kommunistische Regime auf und versuchte mehrfach, in den Westen zu fliehen. Seine Versuche scheiterten, und er wurde 1964 wegen „Republikflucht“ zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. In den berüchtigten Gefängnissen der DDR wurde er misshandelt, doch sein Widerstand blieb ungebrochen.

Freikauf durch die Bundesrepublik
Wie viele politische Gefangene hatte Welsch das „Glück“, von der Bundesrepublik freigekauft zu werden. Ab 1971 lebte er in Westdeutschland und setzte sich öffentlich gegen das DDR-Regime ein. Doch die Stasi betrachtete ihn weiterhin als Feind.

Der perfide Mordanschlag
Die Stasi hatte eine brutale Strategie gegen Dissidenten: Sie ließ sie nicht nur bespitzeln, sondern plante gezielte Mordanschläge. 1981 wurde Welsch von einem eingeschleusten Stasi-Agenten vergiftet. Ein angeblicher Freund mischte ihm eine tödliche Dosis Gift ins Essen – ein raffinierter Anschlag, der ihn beinahe das Leben kostete. Nur durch schnelles medizinisches Eingreifen konnte er gerettet werden.

Späte Gerechtigkeit
Nach dem Fall der Mauer 1989 und der Auflösung der Stasi wurden viele Akten offengelegt. Dadurch konnte Welsch die Täter identifizieren. Einer der Hauptverantwortlichen, der Stasi-Agent Karl-Heinz Kurras, wurde später verhaftet, doch viele Täter entkamen einer juristischen Verurteilung.

Ein Symbol für den Widerstand
Heute ist Wolfgang Welsch ein Symbol für den Widerstand gegen die Diktatur in der DDR. Seine Geschichte zeigt, wie skrupellos das MfS vorging – aber auch, dass Mut und Überzeugung letztendlich stärker sind als Unterdrückung.

Seine Erlebnisse sind Mahnung und Erinnerung zugleich: Die Geschichte der DDR-Diktatur darf nicht in Vergessenheit geraten.

Tips, Hinweise oder Anregungen an Arne Petrich

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