Was passiert jetzt mit der CAROLABRÜCKE? Stadt Dresden äußert sich

Was passiert jetzt mit der CAROLABRÜCKE? Stadt Dresden äußert sich I Sachsen Fernsehen

Der Einsturz der Carolabücke in Dresden stellt die Stadt vor große Herausforderungen. Obwohl das Hochwasser mittlerweile zurückgegangen ist, liegen immer noch Teile der eingestürzten Brücke in der Elbe. Auf einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz informierten Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Baubürgermeister Stefan Kühn die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen.

Dirk Hilbert betonte, dass bei zukünftigen Bauprojekten Prioritäten gesetzt werden müssen. „Wir müssen unsere Projekte überdenken und neu priorisieren“, erklärte Hilbert. Dabei stellte er klar, dass es durchaus Spielraum gebe, innerhalb der politischen Gremien Mittel umzuschichten, sofern dies gewünscht sei. Er wollte damit die Ernsthaftigkeit der Situation verdeutlichen und unterstrich, wie wichtig die Carolabücke als Verkehrsader für die Stadt ist. Es werde nun alles daran gesetzt, die Prioritäten neu zu setzen und den Wiederaufbau zu beschleunigen.

Neben der Frage der Prioritäten für den Wiederaufbau wird auch die Ursache des Einsturzes weiter untersucht. Professor Steffen Marx vom Institut für Massivbau der Technischen Universität Dresden ist mit der Untersuchung betraut. Laut Baubürgermeister Kühn wird ein erstes Zwischenergebnis bis Ende November erwartet. Es wird geplant, am 4. Dezember in einer öffentlichen Sitzung des Bauausschusses über den Stand der Untersuchung zu berichten. „Es geht dabei nicht nur um den eingestürzten Teil der Brücke, sondern auch um die Frage, ob die restlichen Teile, Brückenzug A und B, weiterhin genutzt oder abgerissen werden müssen“, erklärte Kühn. Die Untersuchung werde voraussichtlich bis ins erste Quartal 2025 andauern.

Eine weitere Herausforderung stellt die Fernwärmeversorgung der Neustädter Seite der Elbe dar. Wie Dr. Rutgar Kretschm von der SachsenEnergie AG erklärte, könnte es bei fallenden Temperaturen problematisch werden. „Ab einer Temperatur von 0°C werden wir nicht mehr in der Lage sein, das Gebiet Neustadt vollständig mit Wärme zu versorgen“, warnte Kretschm. Dies sei gravierend, da ein Viertel der gesamten Wärmelast auf der Neustädter Seite konzentriert ist. Die SachsenEnergie AG hat bereits mehrere Lösungsvorschläge erarbeitet, um das Problem zu bewältigen. Man habe sich intensiv Gedanken gemacht, wie diese plötzlich aufgetretene Herausforderung blitzschnell gelöst werden könne.

Ab Dienstag sollen die Abrissarbeiten an der Carolabücke fortgesetzt werden. Wenn alles reibungslos verläuft, könnte der Abriss in etwa 11 Wochen abgeschlossen sein. Dennoch bleibt die Frage, wie schnell ein Wiederaufbau der Brücke erfolgen kann, und welche Maßnahmen in der Zwischenzeit getroffen werden, um die Verkehrs- und Wärmeversorgung in Dresden sicherzustellen.

Der Einsturz der Brücke hat gezeigt, wie wichtig es ist, kritische Infrastrukturprojekte zu überdenken und neu zu priorisieren. Die Stadt Dresden steht vor einer schwierigen Zeit, in der nicht nur technische Herausforderungen, sondern auch politische Entscheidungen eine große Rolle spielen werden. Sowohl die Stadt als auch die beteiligten Versorgungsunternehmen werden in den kommenden Wochen und Monaten intensiv daran arbeiten müssen, die Folgen des Brückeneinsturzes zu bewältigen und Lösungen für die langfristige Versorgung und den Wiederaufbau zu finden.

Autor/Redakteur: Arne Petrich

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