Die Zufriedenheit der Deutschen mit der Bundesregierung hat laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos einen neuen Tiefpunkt erreicht. 62 Prozent der Befragten gaben an, mit der Regierungsarbeit sehr unzufrieden zu sein. Dies bedeutet einen Rückgang um zehn Punkte im Vergleich zur letzten Umfrage im Juli und zeigt eine drastische Verschlechterung des öffentlichen Vertrauens in die Ampelkoalition.
Besonders besorgniserregend für die regierenden Parteien ist dieses Ergebnis angesichts der bevorstehenden Landtagswahl in Brandenburg. Bereits die jüngsten Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen hatten gezeigt, dass die Unterstützung für die Regierungskoalition stark abgenommen hat.
Bundeskanzler Olaf Scholz verzeichnete im September einen weiteren Rückgang in der Zustimmung. Sein Nettozufriedenheitswert liegt nun bei -48, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) mit seiner Arbeit unzufrieden ist. Nur neun Prozent der Deutschen bewerten seine Leistung als sehr positiv.
Auch andere prominente Mitglieder des Kabinetts haben an Popularität verloren. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) haben jeweils deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Lindners Nettozufriedenheit liegt nun ebenfalls bei -48, was einem Rückgang von zehn Punkten entspricht. Bei Habeck liegt der Nettozufriedenheitswert bei -46, wobei er weiterhin stärker polarisiert und 58 Prozent der Deutschen sehr unzufrieden mit seiner Arbeit sind.
Eine Ausnahme bildet Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), der als einziges Kabinettsmitglied einen positiven Zufriedenheitswert aufweisen kann. Pistorius steigerte seinen Wert um einen Punkt auf +2, und 30 Prozent der Deutschen sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) stagniert hingegen mit einem negativen Wert von -41, wobei 14 Prozent der Befragten ihre Arbeit positiv bewerten.
Diese Umfrage zeigt, dass die Unzufriedenheit mit der Ampelkoalition insgesamt stark zugenommen hat, was die Regierungsparteien vor große Herausforderungen stellt, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen.