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Studierende in Jena entwickeln „Kommunal-O-Mat“ für Stadt Jena, Kyffhäuserkreis und Landkreisreis Gotha

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Jena. Im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts haben Studierende gemeinsam mit Forschenden des Instituts für Politikwissenschaft eine Online-Wahlhilfe für die Jenaer Stadtratswahl sowie die Landratswahlen im Landkreis Gotha und dem Kyffhäuserkreis entwickelt.

Dem Prinzip des „Wahl-O-Mat“ der Bundeszentrale für Politische Bildung folgend, können die Nutzerinnen und Nutzer in unserer Wahlhilfe politische Thesen bewerten und die eigene Meinung mit den Positionen der zur Wahl stehenden Kandidaten bzw. Parteien vergleichen.

Um die Wahlhilfen zu entwickeln, setzten sich die Studierenden intensiv mit dem Forschungsstand zu sog. Voting Advice Applications (VVA; Online-Wahlhilfen), den methodischen Anforderungen an die Thesenentwicklung sowie den kommunalpolitischen Themen vor Ort auseinander.

„Die Studierenden unseres Lehrforschungsprojekts haben bei der Recherche und der Thesenentwicklung wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Ohne sie wäre das Projekt nicht in diesem Umfang möglich gewesen. Wir hoffen, mit unserem „Kommunal-o-Maten“ tiefergehendes Interesse an den Parteien bzw. Kandidaten und den lokalen Themen zu wecken, etwa dass Nutzerinnen und Nutzer eine für sie neue und spannende Partei entdecken oder über die Thesenbegründungen erfahren, wieso eine Partei eine bestimmte Position vertritt.“, so Dr. Anne Küppers, Projektleiterin in Jena für die Online-Wahlhilfe.

„Die errechnete Übereinstimmung zu den Listen und Kandidierenden soll nicht als Wahlempfehlung missverstanden werden. Es soll vielmehr eine Orientierung über das Bewerberfeld geben und neugierig machen, sich weiter mit der Wahl zu beschäftigen“, ergänzt Pierre Zissel, Doktorand am Institut für Politikwissenschaft.

Technische Grundlage für die Online-Wahlhilfe ist die Plattform der gemeinnützigen Firma VOTO: https://app.voto.vote/Externer Link.

Die Wahlhilfen sind über die folgenden Links zu erreichen:

Zum Hintergrund: Die Kommunalwahlhilfe wurde 2021 unter Leitung von Prof. Christian Stecker an der TU Darmstadt entwickelt und wird nun für die Kommunalwahlen 2024 von einer bundesweiten Gruppe von Politikwissenschaftlern verschiedener Hochschulen in ausgewählten Kommunen in insgesamt acht Bundesländern durchgeführt (eine Übersicht über alle Wahlhilfen des Projekts gibt es hierExterner Link). Unsere Wahlhilfe dient der politischen Bildung, verfolgt keinerlei kommerzielle Interessen, ist kostenlos und selbstverständlich politisch neutral.

Trauma „Tripperburg“ – Gewalt gegen Frauen in der DDR

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In der DDR existierten sogenannte geschlossene venerologische Stationen, die primär dazu dienten, Menschen mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis und Gonorrhoe (Tripper) zu isolieren und zu behandeln. Diese Einrichtungen waren nicht nur medizinische, sondern auch disziplinarische Institutionen, oft verbunden mit repressiven Maßnahmen. Die Gesundheitsbehörden der DDR betrachteten diese Krankheiten als ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit und reagierten mit strikten Maßnahmen. Die Stationen waren Teil von Krankenhäusern, standen jedoch unter strenger Überwachung und Kontrolle. Patienten wurden zwangsweise in diesen Stationen untergebracht, oft gegen ihren Willen, und die Einrichtungen waren stark überwacht, um Fluchtversuche zu verhindern.

Die medizinische Behandlung bestand hauptsächlich aus der Verabreichung von Antibiotika und anderen notwendigen Medikamenten zur Heilung der Krankheiten, allerdings war die medizinische Versorgung oft rudimentär und die hygienischen Bedingungen nicht immer ausreichend. Die geschlossenen venerologischen Stationen erfüllten auch eine disziplinarische Funktion. Menschen, die als „asozial“ galten, darunter Prostituierte und Personen, die mehrfach an sexuell übertragbaren Krankheiten erkrankten, wurden zwangsweise eingewiesen. Der Aufenthalt in diesen Stationen war häufig mit sozialer Stigmatisierung und Demütigung verbunden.

Für viele Patienten war der Aufenthalt in einer geschlossenen venerologischen Station eine traumatische Erfahrung. Die erzwungene Isolation und die oft schlechten Bedingungen führten zu erheblichen psychischen Belastungen. Zudem waren die Patienten häufig mit der sozialen Stigmatisierung konfrontiert, die aus ihrer Erkrankung und dem Zwangsaufenthalt resultierte. Dies hatte nicht nur gesundheitliche, sondern auch langfristige soziale Folgen, da die Betroffenen oft als Außenseiter abgestempelt wurden.

Nach dem Ende der DDR wurden die Praktiken in den geschlossenen venerologischen Stationen allmählich bekannt und kritisch aufgearbeitet. Die Zwangsmaßnahmen und die oft unmenschlichen Bedingungen in diesen Einrichtungen wurden als Teil des repressiven Gesundheitssystems der DDR erkannt. Es gab Bemühungen, die Erfahrungen der Betroffenen zu dokumentieren und ihre Leiden anzuerkennen. Die geschlossenen venerologischen Stationen sind ein Beispiel für die autoritäre und repressive Gesundheits- und Sozialpolitik der DDR. Sie erinnern an die Verletzungen der persönlichen Freiheiten und der Menschenwürde, die viele Menschen in der DDR erleiden mussten. Die Aufarbeitung dieser Kapitel ist ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte, der zeigt, wie gesundheitspolitische Maßnahmen missbraucht werden können, um soziale Kontrolle auszuüben und Menschen zu disziplinieren.

Spurensuche DDR – Die Stasi-Diktatur der SED

Die Stasi, kurz für „Ministerium für Staatssicherheit“ (MfS), war der Geheimdienst und die Staatssicherheitspolizei der DDR. Gegründet am 8. Februar 1950, spielte sie eine zentrale Rolle in der Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung. Ihre Hauptaufgaben umfassten Überwachung, Spionage, die Unterdrückung von Opposition sowie Propaganda und Desinformation.

Die Stasi überwachte die Bevölkerung mittels Abhörgeräten, versteckten Kameras und Postüberwachung. Ein umfangreiches Netz von Inoffiziellen Mitarbeitern (IMs) war im ganzen Land aktiv. Eine besonders perfide Methode war die Zersetzung, bei der psychologische und soziale Techniken eingesetzt wurden, um das Leben von Regimekritikern zu zerstören. Dazu gehörten Rufmord, soziale Isolation, berufliche Benachteiligung und psychische Belästigung. Regimekritiker wurden oft inhaftiert und verhört, wobei die Haftbedingungen brutal waren und viele Gefangene schwere psychische und physische Schäden erlitten.

Die Stasi war eine riesige Organisation mit etwa 91.000 hauptamtlichen Mitarbeitern und geschätzten 189.000 Inoffiziellen Mitarbeitern im Jahr 1989. Ihre Zentrale befand sich in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg, und sie hatte in jeder größeren Stadt und in vielen kleineren Orten der DDR Büros.

Mit dem Fall der Berliner Mauer und den politischen Veränderungen 1989/90 begann die Auflösung der Stasi. Am 15. Januar 1990 stürmten Demonstranten die Zentrale in Berlin. In den folgenden Monaten und Jahren wurden die Akten gesichtet und teilweise veröffentlicht. Viele ehemalige Mitarbeiter der Stasi wurden entlassen oder vor Gericht gestellt. Die Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit ist ein fortlaufender Prozess in Deutschland. Die Unterlagen der Stasi werden vom Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) verwaltet und können von betroffenen Bürgern eingesehen werden.

Die Stasi war ein mächtiges Instrument der Unterdrückung und Kontrolle in der DDR, das weitreichende Überwachungs- und Repressionsmaßnahmen durchführte, um die sozialistische Herrschaft zu sichern. Ihre Methoden und die psychologischen sowie physischen Folgen für die betroffenen Menschen sind ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte, das bis heute nachwirkt und aufgearbeitet wird.

VOTO – Dass Wahlhilfetool zur Kommunalwahl für Jena – Jetzt abstimmen!

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Wahlberechtigte Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Jena ab 16 Jahren sind am 26. Mai 2024 dazu aufgerufen, den Jenaer Stadtrat für die Wahlperiode 2024 bis 2029 zu wählen. Wir möchten mit dem Wahlhilfetool dazu beitragen, dass Wählerinnen und Wähler zu einer informierten Wahlentscheidung kommen.

Die VOTO gemeinnützige UG fördert das demokratische Staatswesen. Dahinter stecken Menschen mit inderdisziplinären Hintergründen aus Politik, Wissenschaft und Technik. Gemeinsam setzen wir uns als Team VOTO dafür ein, dass Wählen einfacher und attraktiver wird. Dabei haben wir uns als Team für unsere Arbeit im Umgang mit der Online-Wahlhilfe VOTO einige Prinzipien festgelegt.

Ilmenau hat die Wahl: OB Kandidaten stellen sich den Fragen

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Ilmenau. Jetzt wird es ernst: Heute steigt das OB-Wahlforum von Freies Wort und Südthüringer Regionalfernsehen im Parkcafé der Ilmenauer Festhalle. Unter dem Motto „Ilmenau hat die Wahl“ stellen sich Amtsinhaber Daniel Schultheiß (parteilos für Pro Bockwurst, SPD, Linke, Bürgerbündnis/Grüne) und seine Herausforderer Mathias Steitz (CDU mit Unterstützung der FDP) und Jens Dietrich (AfD) den Fragen von Daniel Ebert, Danny Scheler-Stöhr – und Ihnen.

Zwei zu Eins: Eine Sommerkomödie über Freundschaft und Abenteuer zur Wendezeit 1990

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Zwei zu Eins ist eine große Liebes- und Freundschaftskomödie, die die aufregende Zeit des Übergangs von der DDR zur Bundesrepublik Deutschland im Sommer 1990 thematisiert. Die Geschichte, basierend auf wahren Begebenheiten, wird von Natja Brunckhorst inszeniert und spielt in Halberstadt. In den Hauptrollen glänzen die Oscar®-nominierte Sandra Hüller, Max Riemelt und Ronald Zehrfeld.

Handlung
Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) sind seit ihrer Kindheit eng miteinander verbunden. Im turbulenten Sommer 1990, kurz nach dem Fall der Berliner Mauer und inmitten der Vorbereitungen zur Deutschen Einheit, stoßen sie zufällig auf einen alten Schacht, in dem Millionen von DDR-Mark eingelagert wurden, um zu verrotten. Die drei Freunde erkennen die einmalige Gelegenheit und schmuggeln Rucksäcke voller Geld heraus.

Ein ausgeklügeltes System
Gemeinsam mit ihren Freunden und Nachbarn entwickeln sie ein cleveres System, um das inzwischen wertlose DDR-Geld in Waren zu tauschen. Ihr Ziel ist es, den aufstrebenden Westlern und ihrem Kapitalismus ein Schnippchen zu schlagen. Die Gruppe nutzt die Wirren der Zeit und die bevorstehende Währungsunion, um den Wert des Geldes in Waren zu übertragen, bevor es endgültig wertlos wird.

Themen und Botschaften
Die Komödie **Zwei zu Eins** behandelt tiefgründige Themen wie Geld, Gerechtigkeit und den wahren Wert im Leben, wobei die Freundschaft und die Familie im Mittelpunkt stehen. Der Film reflektiert die außergewöhnliche Zeit des Umbruchs, in der alles möglich schien, und bringt humorvoll und nostalgisch die Hoffnungen und Träume einer ganzen Generation zum Ausdruck.

Historischer Hintergrund
Natja Brunckhorst greift für ihre sommerliche Komödie auf wahre Ereignisse zurück: Zur Währungsunion wurden Millionen von DDR-Mark in unterirdische Gewölbe nahe Halberstadt eingelagert – insgesamt fast 400 Tonnen an Geldscheinen. Es ist sicher, dass aus diesem Stollen Geld entwendet wurde, doch die genauen Summen sind bis heute unbekannt. Diese geheimnisvolle und spannende Grundlage bildet das Gerüst für die abenteuerliche Erzählung des Films.

Fazit
**Zwei zu Eins** ist eine Hommage an eine besondere Zeit des Umbruchs und der Möglichkeiten. Mit einem humorvollen und herzlichen Ansatz zeigt der Film, wie eine Gruppe von Freunden und ihrer Gemeinschaft den Herausforderungen des aufkommenden Kapitalismus begegnet. Dabei stehen die Werte von Freundschaft und Zusammenhalt im Vordergrund, während sie ein großes Abenteuer erleben, das ihr Leben für immer verändert.

X VERLEIH bringt ZWEI ZU EINS am 25. Juli 2024 in die Kinos. Mehr dazu unter: https://www.x-verleih.de/filme/zwei-z…

Briefwahl in Jena läuft auf Hochtouren – 16.000 Unterlagen verschickt

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Jena. An fast 16.000 Jenaer Bürgerinnen und Bürger sind bereits ihre Briefwahlunterlagen für die in zehn Tagen anstehenden Kommunalwahlen versandt worden (Stand: 16. Mai). „Daher schätzen wir, dass der Briefwahlanteil, der bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren noch bei knapp 30 Prozent lag, deutlich überschritten wird“, so Wahlleiter Matthias Bettenhäuser. Die Kolleginnen und Kollegen des Fachdienstes Bürgerdienste sowie weitere aus der gesamten Stadtverwaltung arbeiteten mit Hochdruck daran, die Unterlagen möglichst zeitnah zuzustellen. Das sei in der Tat aufwändig, da Unterlagen für die Wahl des Oberbürgermeisters, des Stadtrats, des Ortsteilbürgermeisters und des Ortsteilrates korrekt zusammengestellt werden müssen. Das Arbeitsvolumen in so kurzer Frist sei enorm und er sei froh und dankbar, dass die Kolleginnen und Kollegen so mitziehen, betont Bettenhäuser. Er bittet zudem um Verständnis, dass es vereinzelt zu Verzögerungen in der Zustellung gekommen sei.

Die Briefwahlunterlagen sollten spätestens bis Mittwoch, 22. Mai, mit der Post zurückgeschickt werden, damit sie noch rechtzeitig an die Stadt geliefert werden. Wer die Briefwahl noch nicht beantragt hat, erledigt dies am besten online über die entsprechende Internetseite der Stadt (https://ajproxy.jena.de/IWS/start.do?mb=16053000)

Briefwahlunterlagen können auch persönlich im Briefwahlbüro der Stadt (Fachdienst Bürgerdienste, Veranstaltungsraum, Zugang über Klostergasse) abgeholt werden. Hier kann auch sofort gewählt werden. Das Briefwahlbüro ist montags (außer Pfingstmontag) und freitags, 8.30 bis 13.00 Uhr, dienstags 8.30 bis 18.00 Uhr, mittwochs 9.00 bis 13.00 Uhr und donnerstags 8.30 bis 16.00 Uhr geöffnet. Am Freitag, 24. Mai, bleibt das Briefwahlbüro bis 18.00 Uhr geöffnet. Wahlbriefe können danach am Samstag noch in den Fristenbriefkasten der Stadt in der Gerbergasse eingeworfen werden und am Wahlsonntag in der Wahlzentrale, Bürgerdienste, Engelplatz 1, bis spätestens 18.00 Uhr abgegeben werden.

Auch für die Europawahl vierzehn Tage später zeichnet sich ein hohes Briefwahlaufkommen ab. Derzeit seien hier etwa 7.200 Briefwahlunterlagen verschickt worden.

Gregor Gysi im Gespräch mit Gerhard Schröder

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Der tRÄNENpALAST präsentiert in seinem beliebten Gesprächs-Format „Missverstehen Sie mich richtig“in verschiedenen Theatern in Berlin zwei prominente Persönlichkeiten, die sich etwas zu sagen haben. Dabei treffen unterschiedliche Bereiche, Berufe und Charaktere aufeinander. Die Zuschauer sind live Zeugen dieses Zusammentreffens, das mit Schlagfertigkeit und Witz unterhält. Erhellende Einsichten und grundlegende Missverständnisse sind garantiert und bieten dem Publikum einen aufgeweckten Sonntag fernab von Sofa und Stammtisch, wenn es wieder frei nach Martin Buchholz heißt: „Missverstehen Sie mich richtig!“

Am 21.4.24 unterhielt sich GERHARD SCHRÖDER im Berliner Ernst-Reuter-Saal mit GREGOR GYSI.

Sie haben die Wahl in Jena – OB Kandidat Kathleen Lützkendorf, Bündnis 90/Die Grünen

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Jena. Der Oberbürgermeister wird alle sechs Jahre gewählt; der Wahltermin wird durch die Rechtsaufsichtsbehörde festgelegt. Der nächste Wahltermin ist der 26.05.2024. Sofern eine Stichwahl notwendig ist, findet diese vierzehn Tage später am 09.06.2024 statt.

Die Wahlvorschläge für die Wahl am 26.05.2024 wurden im Amtsblatt 18/24 der Stadt Jena (PDF) veröffentlicht. Einen Muster-Stimmzettel finden Sie unter Downloads.

Die Amtszeit des Oberbürgermeisters beginnt am Tag nach der Annahme der Wahl, jedoch nicht vor Ablauf der Amtszeit des vorhergehenden Bürgermeisters.

Das Stadtgebiet Jena bildet das Wahlgebiet. Der Oberbürgermeister wird nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl gewählt. Jeder Wähler hat eine Stimme.

Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen erhalten hat. Erhält niemand diese Mehrheit, findet am zweiten Sonntag nach dem Wahltag eine Stichwahl unter den zwei Personen statt, die bei der ersten Wahl die höchsten Stimmenzahlen erhalten haben. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los darüber, wer in die Stichwahl kommt. Bei der Stichwahl ist gewählt, wer von den abgegebenen gültigen Stimmen die höchste Stimmenzahl erhalten hat.

Wahlberechtigung

Jeder Deutsche und Angehörige eines anderen EU-Staates, der am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet hat (Geburtstag 26.05.2008 und vorher) und seit mindestens drei Monaten in Jena seinen Hauptwohnsitz hat und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen wurde, darf wählen. Er oder sie wird von Amts wegen in das Wählerverzeichnis eingetragen und erhält bis spätestens 05.05.2024 eine Wahlbenachrichtigung zugesandt.

Wählbarkeit

Wählbar für das Amt des Ortsteilbürgermeisters sind Wahlberechtigte, die am Tag der Wahl das 18. Lebensjahr vollendet haben (Geburtstag 26.05.2006 und vorher) und mindestens seit sechs Monaten ihren Hauptwohnsitz in Jena haben.

Wahlvorschläge

Wahlvorschläge können von Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerbern ab Bekanntmachung der Wahl (spätestens drei Monate vor Wahltermin) eingereicht werden.

Wahlbenachrichtigung

Wer in das Wählerverzeichnis eingetragen wurde, erhält Ende April, spätestens bis zum 05.05.2024 (21. Tag vor der Wahl) per Post eine amtliche Wahlbenachrichtigung. Die Wahlbenachrichtigung erfüllt zwei Funktionen:

Sie dient zusammen mit Ihrem Personalausweis oder Reisepass als Nachweis der Wahlberechtigung, wenn Sie am Wahlsonntag in Ihren Wahlraum wählen gehen. Das Schreiben ist also mitzunehmen. Ihr Wahlraum ist im Wahlbenachrichtigungsschreiben genannt.

Falls Sie Ihren Wahlraum am Wahlsonntag nicht aufsuchen, können Sie mit den Daten aus dem Wahlbenachrichtigungsschreiben Briefwahl, vorzugsweise online(Link ist extern), beantragen.

Antragswege für Briefwahlunterlagen

  • ab dem 14.04.2024 (42. Tag vor der Wahl) können Briefwahlunterlagen beantragt werden
  • die Beantragung über die Online-Maske oder per formloser E-Mail muss spätestens am Mittwoch vor dem Wahltermin erfolgen, da die Unterlagen sonst vermutlich nicht mehr rechtzeitig bei Ihnen ankommen.
  • Empfohlener Antragsweg: Online-Beantragung der Briefwahlunterlagen(Link ist extern)
  • schriftlicher Antrag / persönliche Vorsprache / Bevollmächtigung: Auf der Rückseite des Wahlbenachrichtigungsschreibens finden Sie ein Antragsformular für Briefwahlunterlagen. Dieses Formular nutzen Sie bitte, wenn Sie Ihre Briefwahlunterlagen per Post (rechtzeitig absenden!), per Fax oder durch persönliche Vorsprache beantragen wollen oder wenn Sie eine dritte Person beauftragen wollen, Ihre Briefwahlunterlagen abzuholen.
  • die persönliche Beantragung von Briefwahlunterlagen einschließlich der Option, sofort zu wählen, ist ab 06.05.2024 im Briefwahlbüro im Fachdienst Bürgerdienste, Engelplatz möglich.
  • Bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung können Briefwahlunterlagen auch noch am Wahlsonntag von 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr in der Wahlzentrale abgeholt werden. Dazu sprechen Sie bitte im Bürgerservice, Engelplatz, 07743 Jena vor.

„Altnazis“ in BRD und DDR: Zweite Karriere trotz NS-Vergangenheit

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Das Ende des Zweiten Weltkriegs markierte einen Wendepunkt für Deutschland und die Welt. Mit der Kapitulation des Deutschen Reichs am 8. Mai 1945 und der darauffolgenden Teilung Deutschlands in vier Besatzungszonen begann eine neue Ära. Doch das Erbe der NS-Diktatur und der Umgang mit den Tätern und Mitläufern blieb eine komplexe und umstrittene Herausforderung.

Die Teilung Deutschlands und die Entstehung zweier Staaten
Nach der Niederlage Deutschlands wurde das Land in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die von den Alliierten – den USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion – kontrolliert wurden. Diese Teilung führte 1949 zur Gründung zweier neuer deutscher Staaten: der Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Osten. Diese politischen Systeme entwickelten sich in entgegengesetzte Richtungen, was auch ihren Umgang mit der NS-Vergangenheit beeinflusste.

Der Umgang mit ehemaligen NS-Tätern und Mitläufern
In den zwölf Jahren der NS-Herrschaft waren praktisch alle hohen Ämter im Deutschen Reich von regimetreuen Nazis besetzt. Der Völkermord an den Juden und andere Verbrechen des NS-Regimes wurden durch diese Personen ermöglicht. Nach 1945 stellte sich die Frage, wie mit diesen Tätern und Mitläufern umgegangen werden sollte.

Bundesrepublik Deutschland (BRD)

In der BRD kam es trotz Entnazifizierungsversuchen dazu, dass viele ehemalige NS-Funktionäre wieder in hohen Positionen in Politik, Justiz und Polizei tätig wurden. Beispiele dafür sind:

  • Hans Globke: Er war im NS-Staat ein leitender Mitarbeiter des Reichsinnenministeriums und verfasste Kommentare zu den Nürnberger Rassegesetzen. Nach dem Krieg wurde er ein enger Vertrauter des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer.
  • Hans Filbinger: Der ehemalige NS-Jurist wurde Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
  • Kurt Georg Kiesinger: Er brachte es als ehemaliges NSDAP-Mitglied 1966 sogar zum Bundeskanzler der BRD.

Diese Entwicklungen wurden durch verschiedene Faktoren begünstigt, darunter die Notwendigkeit eines funktionierenden Staatsapparates, die politische und gesellschaftliche Rehabilitation der Täter sowie Netzwerke von ehemaligen Nazis, die sich gegenseitig schützten.

Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Die DDR ging anders mit der NS-Vergangenheit um. Die kommunistische Führung propagierte eine strenge Abgrenzung vom faschistischen Erbe und positionierte sich als antifaschistischer Staat. Ehemalige NS-Funktionäre wurden in der Regel nicht in den Staatsdienst aufgenommen und es gab zahlreiche Prozesse gegen NS-Täter. Die DDR nutzte diese Prozesse auch, um sich ideologisch von der BRD abzugrenzen und ihre eigene Legitimität zu untermauern.

Zusammenfassung
Das Video beleuchtet, wie es möglich war, dass viele ehemalige Nazis nach 1945 wieder in Führungspositionen gelangten und wie sie sich gegenseitig schützten. Es erklärt auch die unterschiedlichen Herangehensweisen der BRD und der DDR im Umgang mit der NS-Vergangenheit. Während die BRD oftmals pragmatische Lösungen suchte und dabei auf das Know-how ehemaliger Nazis zurückgriff, setzte die DDR auf eine strikte Abgrenzung und strafrechtliche Verfolgung, um ihre antifaschistische Identität zu festigen.