Dresden jubelt! Nach einem spannungsgeladenen Finale gegen den DDR-Meister BFC Dynamo konnte sich die SG Dynamo Dresden den FDGB-Pokal sichern. Die Schwarz-Gelben setzten sich mit einem überzeugenden 3:1 durch und verwandelten die Kabine anschließend in ein Tollhaus der Freude und des Sektduschens.
Die Szenerie nach dem Schlusspfiff war ein Bild purer Euphorie: Sektkorken knallten, Fahnen wurden geschwenkt und die Spieler stimmten lautstark das Lied „So ein Tag, so schön wie heute, so ein Tag, der sollte nie vergehen“ an. Es war ein Sieg, der nicht nur den Pokal sicherte, sondern auch die Moral der Mannschaft stärkte, die in dieser Saison noch höhere Ziele vor Augen hat.
Das Finale: Spannung, Kampf und entscheidende Tore
Das Pokalfinale selbst wurde als „gutklassig“ und „sehr gutes Pokalfinale für die Zuschauer“ beschrieben, mit zahlreichen Torszenen auf beiden Seiten. Dynamo Dresden ging kurz vor der Halbzeitpause durch Matthias Döschner mit 1:0 in Führung – ein Treffer, der als „psychologisch sehr wichtig“ eingestuft wurde und der Mannschaft einen entscheidenden „Rückenhalt“ für die zweite Halbzeit gab.
Der junge Jörg Stübner, mit gerade einmal 19 Jahren bereits zum zweiten Mal Pokalsieger, sorgte für das vorentscheidende 2:0. Er beschrieb seinen Treffer als „sehr wichtiges Tor“, da das Spiel zu diesem Zeitpunkt „auf der Kippe“ stand. Stübner erklärte, es sei ein direkter Schuss gewesen, „ein bisschen Glück dabei“, aber „unhaltbar“ für BFC-Keeper Bode. Die Anweisungen des Trainers, „so weiterzuspielen“, „nicht von unserer Linie abzugehen“ und „konsequent an die Männer zu bleiben“, wurden von der Mannschaft offensichtlich mit Erfolg umgesetzt.
Torhüter-Routinier Bernt Jakobowski über den Sieg und taktische Einblicke
Für Torhüter Bernt Jakobowski war es bereits der dritte Pokalerfolg in seiner Karriere, und er stand in insgesamt vier Endspielen auf dem Feld. Er betonte die Bedeutung von Routine, die besonders durch die älteren Spieler in der Mannschaft zum Tragen kam. Jakobowski konstatierte, dass Dynamo Dresden „eine recht gute Leistung geboten“ habe, während der BFC Dynamo seine „optimale Leistung, die an vielen Punktspielen gebracht hat, in diesem Pokalspiel nicht gefunden hat“, was für ihn den Ausschlag gab.
Auf die Frage nach den gefährlichsten Angreifern des BFC nannte Jakobowski Andreas Thom als „relativ unberechenbar“ und „unheimlich an den Ketten“, während Ernst „immer für ein Tor gut“ sei. Auch das Mittelfeld des BFC sei stets zu beachten. Eine bemerkenswerte Szene war der „erste Klasse“ Freistoß von Thom, bei dem Jakobowski einen taktischen Fehler seiner Mannschaft einräumte: „Wir haben die Mauer zu groß gestellt. Das waren praktisch sieben Mann und ich habe überhaupt den Abschluss nicht mehr gesehen, so dass ich dann aus reagieren konnte, wo der Ball fast schon im Netz war“.
Blick in die Zukunft: Europa, Meisterschaft und der Weg aus dem „Tal“
Mit dem Pokalsieg ist eine lange Saison zu Ende gegangen, doch die Mannschaft blickt bereits nach vorne. Zunächst steht ein „kurzer Urlaub, mehr oder weniger aktive Erholung“ an, um „neue Kraft aufzutanken“. Die Ambitionen sind hoch: International möchte Dynamo Dresden „dieses Jahr endlich das Halbfinale schaffen“ und „gut mitspielen“.
Auch national ist der Hunger nach Titeln groß. Zwar wurde der Meistertitel in dieser Saison „auf der Strecke speziell in der zweiten Halbserie relativ leicht verschenkt durch Formschwankungen“, die man bei „leichteren Gegnern“ zeigte, doch die Mannschaft will in der kommenden Saison wieder um die Meisterschaft kämpfen. Bernt Jakobowski betonte, dass es das Ziel sei, den DDR-Fußball insgesamt und insbesondere Dresden „aus dieser jetzt doch befindlichen Talsohle herauszuführen und eben mit besseren Leistungen aufzuwarten“. Mehr Konzentration vor allem in Punktspielen sei gefragt, so wie es im Pokalfinale gezeigt wurde.
Die Freude über den Pokalsieg ist riesig, doch die Spieler von Dynamo Dresden wissen, dass der Weg zu weiteren Erfolgen harte Arbeit erfordert und sind entschlossen, ihre Ziele in der nächsten Saison zu erreichen.oße Ambitionen.