Der NVA-Film „Vertrauen, Sicherheit, Frieden“ als Spiegel der DDR-Militärpolitik

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Im Mai 1987, inmitten eines sich wandelnden geopolitischen Klimas, fand in der DDR eine wegweisende Tagung statt. Die damaligen politischen Weichen sollten – zumindest in der Darstellung der offiziellen Staatsdoktrin – den Frieden in Europa sichern und eine neue Ära der internationalen Vertrauensbildung einläuten. Ein Produkt dieser Politik war der Film „Vertrauen, Sicherheit, Frieden – NVA Film DDR 1988“, der nicht nur militärische Abläufe und Übungsszenarien dokumentierte, sondern auch die ideologische Grundlage der DDR-Militärpolitik inszenierte. Der Film liefert ein vielschichtiges Bild einer Gesellschaft, die sich inmitten des Kalten Krieges als Garantin des Friedens und der Stabilität versteht.

Einleitung in eine neue Ära der Sicherheitspolitik
Die 1980er Jahre waren von Spannungen zwischen Ost und West geprägt. Doch während sich die westlichen Staaten zunehmend auf ihre Rüstungskapazitäten und nukleare Abschreckung stützten, verfolgte die DDR einen anderen Ansatz. Die offizielle Linie basierte auf der Überzeugung, dass Frieden nicht allein durch militärische Stärke, sondern vor allem durch Vertrauen und transparente Zusammenarbeit erzielt werden könne. Diese Vision wird im Film eindrucksvoll dokumentiert: Es geht nicht nur um militärische Übungen, sondern um den Austausch von Erfahrungen, Fähigkeiten und Werten – ein Versuch, die Fronten zwischen den beiden Machtblöcken schrittweise zu überbrücken.

Historischer Hintergrund und politische Rahmenbedingungen
Im Jahr 1988, als der Film entstand, stand Europa an einem Wendepunkt. Die Politik der Rüstungskontrolle und Abrüstung nahm verstärkt Gestalt an. Internationale Abkommen wie das Stockholmer Dokument und die KSZE-Beschlüsse sollten dazu beitragen, das Misstrauen zwischen Ost und West abzubauen. Die DDR positionierte sich in diesem Kontext als ein Staat, der den Frieden als oberstes Verfassungsprinzip verankert hat. „Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen“, verkündete der Film in eindringlichen Worten und stellte damit eine klare Abkehr von den Konflikten der Vergangenheit dar.

Propaganda als Instrument der Friedenssicherung?
Die Darstellung der Nationalen Volksarmee (NVA) im Film folgt einem klaren propagandistischen Narrativ: Offenheit, Transparenz und der Austausch mit ausländischen Militärdelegationen werden als Beweis für die defensive Ausrichtung der DDR-Militärpolitik inszeniert. Militärs, Verteidigungsattachés und Offiziere aus über 20 Staaten – darunter auch Vertreter neutraler und nicht paktgebundener Nationen – besuchen regelmäßig Einrichtungen, Ausbildungsbasen und Übungsplätze der NVA. Diese Besuche sollen nicht nur der Information dienen, sondern auch die vermeintlich hervorragende Ausbildung und Disziplin der DDR-Streitkräfte unter Beweis stellen. So wird der Film zu einem Instrument der Vertrauensbildung, das den Eindruck vermitteln soll, dass in der DDR das militärische Potenzial bewusst auf das absolut Notwendige reduziert und stets kontrolliert werde.

Der Film als Spiegelbild der DDR-Mentalität
Der Film „Vertrauen, Sicherheit, Frieden“ zeigt nicht nur technische Details von Manövern und militärischen Übungen, sondern gewährt auch Einblicke in die ideologische Selbstwahrnehmung der DDR. Es wird ein Bild gezeichnet von einem Staat, der nicht als Aggressor, sondern als Hüter des Friedens auftritt. Die NVA wird als ein moderner, offener und fortschrittlicher Arm der DDR dargestellt, der internationalen Austausch und Dialog fördert. Anhand von Statements aus verschiedenen Besucherkreisen – von amerikanischen bis niederländischen Offizieren – wird der Eindruck erweckt, dass die militärische Ausbildung in der DDR höchsten Ansprüchen genügt und zudem von einem hohen Maß an Glaubwürdigkeit und Authentizität geprägt ist.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Inspektionstätigkeit: Durch gegenseitige Besuche und Inspektionen sollen nicht nur Rüstungsdaten überprüft, sondern auch Misstrauen und Feindbilder abgebaut werden. Die Vorstellung, dass militärische Transparenz zu einem stabilen Frieden beitragen kann, wird eindringlich vermittelt. Zugleich offenbart der Film, wie wichtig der kulturelle und historische Kontext in der DDR-Propaganda war: Städte wie Bautzen und die Festung Königstein werden als Orte der Erinnerung und Mahnung gegen Krieg und Zerstörung inszeniert. Hier verbinden sich militärische Darstellung und kulturelles Gedächtnis zu einem umfassenden Friedensbild.

Der transnationale Dialog und seine Bedeutung
Ein weiterer zentraler Aspekt des Films ist der transnationale Austausch zwischen Militärs verschiedener Nationen. Durch Besuche in Garnisonen, Ausbildungszentren und Übungsplätzen entsteht ein Netzwerk der Kommunikation, das über den rein militärischen Bereich hinausgeht. Der Film dokumentiert zahlreiche Begegnungen, in denen auch persönliche Eindrücke und Erfahrungen ausgetauscht werden. Offiziere und Delegierte berichten von einer offenherzigen Atmosphäre, in der auch kritische Fragen gestellt und ehrlich beantwortet werden. Diese Berichte sollten nicht nur den internationalen Partnern Sicherheit geben, sondern auch das Bild einer modernen, vertrauenswürdigen DDR untermauern.

Der Dialog, der hier inszeniert wird, ist mehr als nur symbolisch: Er steht für den Versuch, ein Europa zu formen, in dem der Austausch von Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen zentrale Bedeutung hat. Die Einladung zu gemeinsamen Übungen und die Integration von Beobachtern in die militärischen Abläufe sollen demonstrieren, dass die DDR bereit war, Brücken zu bauen und langfristig an einem friedlichen Miteinander zu arbeiten.

Kontroverse und kritische Betrachtung
Trotz der propagandistischen Rhetorik und der offiziellen Betonung des Friedens bleibt die Frage, inwiefern der Film der Realität entsprach. Kritiker verweisen darauf, dass hinter der Fassade der Offenheit auch eine strenge Kontrolle und ideologische Indoktrination stand. Die Darstellung der NVA als alleinige Hüterin des Friedens diente zugleich dazu, von den repressiven Aspekten des DDR-Regimes abzulenken. In der Inszenierung des internationalen Dialogs und der militärischen Transparenz spiegelt sich auch der Versuch wider, die DDR als verlässlichen Partner im westlichen Sicherheitsgefüge zu positionieren, ohne dabei die tatsächlichen inneren Widersprüche des Systems offen zu legen.

Die Betonung der militärischen Ausbildung und der regelmäßigen Besuche ausländischer Delegationen sollte auch als ein Mittel gesehen werden, um das internationale Bild der DDR zu verbessern. Gleichzeitig blieb die militärische Bereitschaft – auch im Rahmen der Abschreckung – ein zentraler Bestandteil der nationalen Sicherheitsstrategie. So zeigt der Film eine paradoxe Mischung: Einerseits wird der Frieden als höchstes Gut propagiert, andererseits wird die militärische Präsenz als unabdingbare Garantie für die Sicherheit des Staates dargestellt.

Langfristige Wirkung und historische Einordnung
Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der DDR hat sich auch die Wahrnehmung solcher propagandistischer Filme grundlegend verändert. Heute dienen sie als historisches Dokument, das einen Einblick in die Selbstdarstellung und die politischen Ambitionen eines Staates gibt, der sich im Spannungsfeld zwischen Ideologie und Realität bewegte. Der Film „Vertrauen, Sicherheit, Frieden“ kann somit als ein Zeugnis einer Zeit betrachtet werden, in der der Glaube an den Frieden – wenn auch in ideologisch gefärbter Form – als Leitmotiv der politischen Kultur der DDR diente.

In der retrospektiven Betrachtung wird deutlich, dass der Film nicht nur als reines Propagandainstrument, sondern auch als Versuch einer politischen Kommunikation verstanden werden muss, die den internationalen Dialog fördern sollte. Die offizielle DDR-Politik, die auf Transparenz und gegenseitigem Vertrauen basierte, steht heute in einem komplexeren Licht. Einerseits war sie ein Versuch, den Krieg zu verhindern und Stabilität zu gewährleisten, andererseits war sie eng mit den Machtstrukturen und der ideologischen Ausrichtung des Regimes verknüpft.

Der NVA-Film „Vertrauen, Sicherheit, Frieden – NVA Film DDR 1988“ stellt ein faszinierendes, wenn auch ambivalentes Dokument dar. Er vermittelt das Bild eines Staates, der den Frieden zum obersten Ziel erklärt und seine militärische Stärke als notwendiges, aber streng kontrolliertes Mittel der Abschreckung versteht. Durch die Inszenierung von Offenheit, internationalem Austausch und kultureller Selbstreflexion wollte die DDR nicht nur ihre militärische Doktrin rechtfertigen, sondern auch ihre Rolle als Friedensstifter in einem geteilten Europa untermauern.

Heute lädt der Film dazu ein, über die komplexen Zusammenhänge zwischen Ideologie, Propaganda und Sicherheitsstrategie nachzudenken. Er erinnert uns daran, dass politische Kommunikation immer auch ein Spiegelbild der jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Umstände ist – ein Spiegel, der uns die Widersprüche und Ambivalenzen der Vergangenheit ebenso vor Augen führt wie die Hoffnungen auf eine friedlichere Zukunft.

Mit einem Blick auf die Ereignisse von 1988 und die inhaltlichen Schwerpunkte des Films wird deutlich, dass die Suche nach Vertrauen, Sicherheit und Frieden stets ein Balanceakt zwischen Idealen und realpolitischen Zwängen war – und bis heute ist.

Die Pipeline der Widersprüche: Stalins Gas für Willy Brandts Westen

Persönlicher Teaser Minus 50 Grad, die Finger klamm, aber das Bier darf nie ausgehen – willkommen in der härtesten WG der DDR-Geschichte. Während wir heute über Homeoffice jammern, haben tausende junge Ostdeutsche in den 70ern und 80ern ihr Leben in die Waagschale geworfen, um im tiefsten Sibirien eine Pipeline zu bauen, die eigentlich unmöglich war. Sie nannten es "Freundschaft", aber es war ein Kampf gegen Eis, Einsamkeit und die Stasi im Nacken. Diese Doku reißt alte Wunden auf und zeigt, warum der "Wilde Osten" für viele die einzige Chance auf ein Stückchen Freiheit war – und warum dieses Trauma bis heute in vielen ostdeutschen Biografien nachzittert. Ein Muss für jeden, der verstehen will, aus welchem Stahl die DDR wirklich geschmiedet war.

Zwischen Paraden und Paranoia: Das geheime Leben der Frauen in der NVA

Teaser Vergessen. Unsichtbar. Systemrelevant. Drei Worte, die das Leben tausender Frauen in der DDR beschreiben, die eine Uniform trugen, über die man nicht sprach. Während die Propaganda strahlende Sanitäterinnen auf Plakate druckte, saßen die echten Soldatinnen in abgedunkelten Bunkern, überwachten den Luftraum oder verschlüsselten Staatsgeheimnisse. Sie waren das geheime Betriebssystem der NVA – unverzichtbar für den Krieg, aber versteckt im Frieden. Doch der wahre Kampf begann oft erst nach Feierabend: zwischen Stasi-Überwachung, Kindererziehung und dem ständigen Beweis, mehr zu sein als nur „Schmuck am Waffenrock“. Eine Reise in die dunkelsten Winkel der ostdeutschen Militärgeschichte.

Manfred Krug: Der Luxus des doppelten Lebens

Persönlicher Teaser Haben Sie ihn auch noch im Ohr? Diese Stimme, die klang wie raues Schmirgelpapier auf Samt? Manfred Krug war für uns mehr als nur der Anwalt aus Kreuzberg oder der singende Tatort-Kommissar. Er war einer von uns, egal auf welcher Seite der Mauer man groß wurde. Seine Geschichte ist der ultimative Beweis dafür, dass man Systeme wechseln kann, ohne sein Rückgrat zu brechen. Wir werfen einen Blick darauf, was „Luxus“ für einen Mann bedeutete, der im Osten alles hatte und alles riskierte, um im Westen er selbst zu sein. Eine Reise zwischen Pankow und Charlottenburg, zwischen Zensur und Freiheit

„Du bist nichts Besseres“: Wie die Stasi eine Kinderärztin brechen wollte

Persönlicher Teaser Gänsehaut. Wut. Tiefe Beklemmung. Wenn Renate Werwigk-Schneider spricht, wird Geschichte körperlich spürbar. Man riecht förmlich den Mief der überfüllten Zellen in Hoheneck, man spürt das Zittern des Taxifahrers an der bulgarischen Grenze und die Ohnmacht gegenüber einem System, das Menschen wie Ware gegen Devisen tauscht. Ihre Erzählung ist kein trockenes Geschichtskapitel, sondern ein emotionaler Weckruf. Sie zeigt auf schmerzhafte Weise, dass Freiheit kein Geschenk ist, sondern ein fragiles Gut, das jeden Tag neu verteidigt werden muss. Ein Text, der weh tut – und genau deshalb gelesen werden muss.

Honeckers heimlicher Milliardär: Die Akte Schalck-Golodkowski

Persönlicher Teaser (Social Media / Newsletter) Gier kennt keine Farbe. Nicht einmal das Rot der DDR-Flagge. Vergessen Sie alles, was Sie über die "gute alte Planwirtschaft" zu wissen glaubten. Die Wahrheit ist dreckiger. Während Honecker winkte, schaufelte ein Mann im Hintergrund Milliarden. Alexander Schalck-Golodkowski war das Phantom der DDR – ein Genosse, der wie ein Gangsterboss agierte. Waffenhandel, Kunstraub und der Verkauf von Menschenleben gegen Devisen: Das war der wahre Motor des "Arbeiter- und Bauernstaates". Besonders bitter: Der Westen spielte mit. Franz Josef Strauß und der Milliardenkredit? Weniger Nächstenliebe, mehr knallharte Profitgier. Dieses Kapitel der Geschichte tut weh, weil es zeigt, dass Moral im Kalten Krieg oft nur eine Währung war – und zwar eine sehr weiche. Wer DDR-Nostalgie hegt, sollte diese Fakten kennen. Sie sind das Gegengift zu jeder Verklärung.

Die unsichtbaren Klassen: Luxus und Lüge im DDR-Sozialismus

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Die geheimen Millionäre der DDR – Das Schattenreich des Reichtums

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Thüringen prescht vor: Voigt verkündet „Jahr der Vereinfachung“ 2026

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Zwischen Hochseehafen und Strandkorb: Ein Zeitdokument von 1978

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Der Überlebenskampf im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau

Persönlicher Teaser Sie wollten mich brechen. Ich war 14 Jahre alt, hörte die falsche Musik und stellte die falschen Fragen. Dafür schickte mich der Staat durch die Hölle. Torgau war kein Heim, es war ein Lager. 500 Liegestütze am Stück, Einzelhaft, Zwangsarbeit für West-Firmen. Sie nannten es „Umerziehung“, ich nenne es Folter. Lange habe ich geschwiegen, doch jetzt rede ich. Über das Unrecht, über meine Angst und darüber, wie ich im Dunkeln meiner Zelle lernte, nicht aufzugeben. Das ist meine Geschichte.

Haare ab, Uniform an: Ein ehrlicher DEFA-Blick auf die NVA-Wehrpflicht

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Grau in Grau mit bunten Haaren: Die Nischenökonomie der Verweigerung

2. Teaser 1. Persönlich Verdacht. Sobald ich die Tür öffne, bin ich schuldig. Mein Verbrechen? Ein Rucksack und ein Schlafsack. Für die Vopos bin ich sofort ein Ausreißer, ein Heimflüchtling, ein Staatsfeind. Dabei will ich nur meine Ruhe vor eurem hohlen „Liebesgeblabel“ im Radio. Ich bin links, verdammt noch mal, vielleicht linker als ihr in euren Ämtern. Aber ich spiele euer Spiel nicht mehr mit. Ich baue Lockenwickler für eine Mark und höre Musik, die wehtut. Denn eines habe ich gelernt: Wer Kompromisse macht, ist schon tot. 2. Sachlich-Redaktionell Zeitdokument. Sie waren die Störgeräusche im perfekt inszenierten Sozialismus: Punks in der DDR. Exklusive Originalaufnahmen aus den 1980er Jahren geben einen tiefen Einblick in eine Szene, die zwischen staatlicher Repression und kreativer Nischenexistenz balancierte. Der Artikel beleuchtet, wie Jugendliche durch Kleidung und Musik ihre Ablehnung des Systems ausdrückten, wie sie trotz Überwachung ökonomische Schlupflöcher fanden und warum der „Schlafsack“ zum Symbol für den Konflikt mit der Staatsmacht wurde. Eine Analyse der Verweigerung. 3. Analytisch und Atmosphärisch Dissonanz. Grau ist die dominierende Farbe, Beton das Material der Macht. Doch in den Rissen dieser monolithischen Gesellschaft wucherte etwas Buntes, Lautes, Unkontrollierbares. Die Punkbewegung der DDR war weniger eine politische Opposition im klassischen Sinne als vielmehr eine existenzielle Notwendigkeit für jene, die an der stickigen Luft der Konformität zu ersticken drohten. Wir blicken auf eine Atmosphäre der permanenten Anspannung, in der ein Haarschnitt eine politische Stellungnahme war und die absolute Verweigerung des Kompromisses zur einzigen Überlebensstrategie der eigenen Identität wurde.

Das Paradox von Magdeburg: Zufrieden im Privaten, Angst vor der Welt

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Gebrochene Seelen: Das dunkle Erbe der DDR-Umerziehung

Teaser 1. Persönlich Sie nahmen mir alles, außer meine Angst. Corinna war erst 16, als sie Hilfe suchte und in der Hölle landete. Statt Unterstützung bekam sie Dunkelhaft, Gewalt und das Gefühl, wertloser "Dreck" zu sein. Wie ihr erging es Tausenden, deren Kindheit in den Spezialheimen der DDR systematisch zerstört wurde. Noch heute, Jahrzehnte später, wachen sie nachts schweißgebadet auf, verfolgt von den Schatten der Vergangenheit. Dies ist keine Geschichte aus einem Geschichtsbuch, sondern das offene, blutende Herz einer Generation, die lernen musste, dass Gehorsam wichtiger war als Liebe. Ihre Stimmen brechen nun das Schweigen. 2. Sachlich-Redaktionell Systematischer Drill statt pädagogischer Fürsorge. Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau war die Spitze eines repressiven Eisbergs. Rund 500.000 Kinder und Jugendliche durchliefen das Heim-System der DDR, doch in den Spezialheimen herrschte ein anderes Gesetz: Brechung der Persönlichkeit zur Erziehung eines "sozialistischen Menschen". Historiker und Zeitzeugen belegen mit erschütternden Dokumenten und Berichten, wie militärischer Drill, Zwangsarbeit und Isolationshaft als legitime Erziehungsmittel eingesetzt wurden. Ein analytischer Blick auf die Strukturen staatlicher Gewalt, die rechtlichen Grauzonen der Aufarbeitung und den langen Kampf der Opfer um Anerkennung und Entschädigung. 3. Analytisch und Atmosphärisch Kalte Mauern, eisiges Schweigen, verlorene Zeit. Wenn man die Ruinen der alten Werkhöfe betritt, spürt man sie noch: die beklemmende Enge der "Fuchsbauten", jener winzigen Zellen, die den Willen brechen sollten. Hier wurde Kindheit nicht gelebt, sondern exekutiert. Die Umerziehung in der DDR war mehr als Strenge; sie war eine psychologische Waffe, geschmiedet, um das Individuum im Kollektiv aufzulösen. Wir tauchen ein in die Psychogramme der Macht und der Ohnmacht, beleuchten die dunkle Pädagogik eines Staates, der Angst mit Respekt verwechselte, und zeichnen nach, wie sich das Trauma in die DNA der Betroffenen eingebrannt hat – ein Echo, das bis heute nachhallt.

Wenn die Stille tötet: Das Drama von Frankfurt (Oder)

Teaser 1. Persönlich Stille. Tödliche Stille, die erst eintrat, nachdem das Weinen verklungen war. Kevin und Tobias warteten. Auf Mama, auf ein Glas Wasser, auf ein Geräusch an der Tür. Doch niemand kam. Zwei Wochen lang saßen die kleinen Jungen in der Hitze ihrer Wohnung, während ihre Mutter nur wenige Kilometer entfernt ein neues Leben probte. Wie fühlt es sich an, vergessen zu werden? Diese Geschichte handelt nicht nur von einem Verbrechen, sondern von der beklemmenden Einsamkeit zweier Kinder, deren einziger Fehler es war, auf Hilfe zu vertrauen, die niemals kam. Ein Blick in den Abgrund menschlicher Kälte. 2. Sachlich-Redaktionell Frankfurt (Oder), Sommer 1999. Ein Fall, der Rechtsgeschichte schrieb und eine ganze Region erschütterte: Zwei Kleinkinder, zwei und drei Jahre alt, sterben qualvoll in ihrer elterlichen Wohnung. Die Ursache: Verdursten. Die Mutter, Daniela J., hatte die Wohnung für 14 Tage verlassen, um bei ihrem neuen Lebensgefährten zu sein. Trotz Schreien und Hinweisen aus der Nachbarschaft griffen weder Anwohner noch das Jugendamt rechtzeitig ein. Wir rekonstruieren die Chronologie eines angekündigten Todes, analysieren die Versäumnisse der Behörden und beleuchten die forensischen Beweise, die zur Verurteilung wegen Mordes führten. 3. Analytisch und Atmosphärisch Wegsehen. Es ist der unsichtbare Akteur in dieser Tragödie. Der Plattenbau in Frankfurt (Oder) wird zur Kulisse eines sozialen Dramas, das die Risse unserer Gesellschaft offenlegt. Es geht hier nicht nur um die individuelle Schuld einer überforderten Mutter, sondern um die Systematik des Ignorierens. Wie dünn ist die Wand zwischen Privatsphäre und tödlicher Vernachlässigung? Die Dokumentation seziert die Atmosphäre einer Nachbarschaft, in der man alles hört, aber nichts tut. Eine Analyse der Dynamik zwischen Hilflosigkeit, behördlicher Routine und der banalen Böseartigkeit des Verdrängens, die am Ende zwei Menschenleben kostete.

Thüringen prescht vor: Voigt verkündet „Jahr der Vereinfachung“ 2026

Persönlicher Teaser Endlich atmen oder nur heiße Luft? Hand aufs Herz: Wie oft haben wir schon den „Bürokratieabbau“ versprochen bekommen? Doch diesmal klingt es anders. Wenn Anträge nach drei Monaten einfach als genehmigt gelten, weil das Amt schläft, ist das eine kleine Revolution. Mario Voigt will 2026 zum „Jahr der Vereinfachung“ machen – ein Versprechen, an dem er sich messen lassen muss. Keine Zettelwirtschaft beim Bäcker, weniger Datenschutz-Wahnsinn für den Handwerker: Das klingt nach gesundem Menschenverstand. Ob der Amtsschimmel wirklich Trab lernt oder nur wiehert, wird sich zeigen. Aber die Richtung stimmt.

Die Pipeline der Widersprüche: Stalins Gas für Willy Brandts Westen

Persönlicher Teaser Minus 50 Grad, die Finger klamm, aber das Bier darf nie ausgehen – willkommen in der härtesten WG der DDR-Geschichte. Während wir heute über Homeoffice jammern, haben tausende junge Ostdeutsche in den 70ern und 80ern ihr Leben in die Waagschale geworfen, um im tiefsten Sibirien eine Pipeline zu bauen, die eigentlich unmöglich war. Sie nannten es "Freundschaft", aber es war ein Kampf gegen Eis, Einsamkeit und die Stasi im Nacken. Diese Doku reißt alte Wunden auf und zeigt, warum der "Wilde Osten" für viele die einzige Chance auf ein Stückchen Freiheit war – und warum dieses Trauma bis heute in vielen ostdeutschen Biografien nachzittert. Ein Muss für jeden, der verstehen will, aus welchem Stahl die DDR wirklich geschmiedet war.

„Die Scheidung ist eingereicht“: Grüne rechnen mit Merz und Trump ab

Franziska Brantner nutzt die aktuelle Pressekonferenz für eine Generalabrechnung. Mit einer „Scheidungsurkunde“ in der Hand warnt sie vor Trumps Allianz mit Putin und wirft Kanzler Merz Wortbruch in der Taurus-Frage und Untätigkeit in Europa vor. Doch auch innenpolitisch teilt sie aus: Steigende Krankenkassenbeiträge und eine chaotische Rentendebatte seien das Ergebnis einer Regierung ohne Plan. Wir analysieren den Auftritt der Oppositionsführerin.

Dramatischer INSA-Trend: AfD bundesweit vorn – Bürger zweifeln am Staat

Teaser (mit Ost-Bezug) Deutschland im Dezember 2025: Die politische Landkarte färbt sich neu. Während die Union im Westen nur noch knapp die Führung behält, dominiert die AfD den Osten mit einer erdrückenden Mehrheit von über 25 Punkten Vorsprung. Gleichzeitig offenbart der neueste INSA-Meinungstrend eine tiefe Vertrauenskrise: Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen glaubt nicht mehr daran, dass die Politik für Sicherheit sorgen kann.

Manfred Krug: Der Luxus des doppelten Lebens

Persönlicher Teaser Haben Sie ihn auch noch im Ohr? Diese Stimme, die klang wie raues Schmirgelpapier auf Samt? Manfred Krug war für uns mehr als nur der Anwalt aus Kreuzberg oder der singende Tatort-Kommissar. Er war einer von uns, egal auf welcher Seite der Mauer man groß wurde. Seine Geschichte ist der ultimative Beweis dafür, dass man Systeme wechseln kann, ohne sein Rückgrat zu brechen. Wir werfen einen Blick darauf, was „Luxus“ für einen Mann bedeutete, der im Osten alles hatte und alles riskierte, um im Westen er selbst zu sein. Eine Reise zwischen Pankow und Charlottenburg, zwischen Zensur und Freiheit