TSMC startet den Bau der Chip-Fabrik in Dresden

Meilenstein im Silicon Saxony: Spatenstich für ESMC

In Dresden soll in den kommenden Jahren eine neue Chipfabrik des taiwanesischen Unternehmens TSMC entstehen, die rund 2.000 Arbeitsplätze schaffen soll. Sie wird Teil eines wachsenden Clusters von Halbleiterfirmen in der Region, die bereits durch Ansiedlungen wie Bosch und das AMTC geprägt ist. Diese Entwicklung wird von der sächsischen Politik als Meilenstein gefeiert, da sie den Wirtschaftsstandort stärkt und Deutschland unabhängiger von Chip-Importen machen soll.

Allerdings gibt es auch Kritik, insbesondere von lokalen mittelständischen Unternehmen. Stefan Ott, der in der Nähe von Dresden Spritzgussteile produziert, befürchtet, dass die neue Fabrik den Fachkräftemangel verschärfen wird. Bereits jetzt sind Fachkräfte wie Schlosser, Elektriker und Logistiker in der Region knapp, und größere Unternehmen könnten sie abwerben, indem sie höhere Gehälter zahlen, die sich kleinere Betriebe nicht leisten können.

Neben diesen Sorgen wird auch die hohe Subventionssumme von 5 Milliarden Euro, die TSMC für die Ansiedlung erhält, kontrovers diskutiert. Kritiker argumentieren, dass solch große Unternehmen auch ohne staatliche Unterstützung investieren könnten. Diese staatlichen Fördermittel könnten zudem in anderen Bereichen fehlen, was zu einer wachsenden Diskussion über die Fairness und Nachhaltigkeit solcher Investitionen führt.

Ähnliche Großprojekte wie die geplante Intel-Fabrik in Magdeburg zeigen, dass diese Art von Ansiedlungen oft mit hohen staatlichen Zuschüssen verbunden ist, die allerdings nicht immer den gewünschten langfristigen Erfolg garantieren. In der Vergangenheit gab es immer wieder Subventionsprojekte, die gescheitert sind, wie etwa die Chipfabrik in Frankfurt/Oder oder die Solar-Industrie in Thalheim. Dies verdeutlicht die Risiken, die mit solchen Investitionen verbunden sind, obwohl sie kurzfristig Arbeitsplätze schaffen und technologische Fortschritte fördern sollen.

Insgesamt bleibt die Frage offen, ob diese Ansiedlungen tatsächlich langfristige positive Effekte haben oder ob sie den Arbeitsmarkt und die staatlichen Finanzen zu stark belasten.

Rede von u.a. Bundeskanzler Scholz zur Eröffnung einer Halbleiterfabrik in Dresden | 20.08.24

Redakteur/Blogger/Journalist: Arne Petrich

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