Die „Beamtenstippe“ war ein bekanntes und weit verbreitetes Gericht in der DDR, das in vielen Betriebskantinen, Mensen und Schulküchen serviert wurde. Der Name „Beamtenstippe“ leitet sich aus dem Wort „Stippe“ ab, das so viel wie Tunke oder Soße bedeutet, in die man traditionell Brot eintauchte. Dieses Gericht wurde ironisch benannt, da es im Kontext der DDR als eine einfache und bescheidene Mahlzeit galt, die angeblich den weniger körperlich arbeitenden Beamten vorbehalten war.
Das Rezept: Was dafür an Zutaten benötigt wird ?
– 500 Gramm Mischhack
– 1 große Zwiebel
– 400ml Rinderbrühe
– 2 Esslöffel Mehl
– Salz, Pfeffer, Kümmel
Die Beamtenstippe bestand hauptsächlich aus preiswerten und leicht zugänglichen Zutaten, was sie besonders in Zeiten wirtschaftlicher Knappheit attraktiv machte. Das Rezept variierte leicht, beinhaltete jedoch fast immer Kartoffeln, die in einer Mehlschwitze zubereitet wurden. Häufig wurden Speck- oder Schinkenwürfel sowie Zwiebeln hinzugefügt, um der Soße mehr Geschmack zu verleihen. In einigen Varianten wurde auch saure Sahne oder Milch verwendet, um die Stippe cremiger zu machen.
Dieses Gericht symbolisierte die pragmatische und oft spartanische Küche der DDR, die darauf ausgerichtet war, mit einfachen Mitteln sättigende und nahrhafte Mahlzeiten für die breite Bevölkerung bereitzustellen. Es spiegelte auch die wirtschaftlichen Bedingungen wider, unter denen die Menschen in der DDR lebten, sowie die Notwendigkeit, mit begrenzten Ressourcen auszukommen.
Die Bezeichnung „Beamtenstippe“ mag humorvoll und ironisch gewesen sein, da sie auf die angeblich privilegierte Stellung der Beamten hinwies, die im Gegensatz zu den schwer arbeitenden Industrie- und Landarbeitern weniger körperlich fordernde Tätigkeiten ausübten. Die Realität war jedoch, dass die Beamtenstippe ein Gericht war, das von vielen Menschen unabhängig von ihrem Beruf genossen wurde, weil es einfach, schnell zuzubereiten und kostengünstig war.
Im Laufe der Jahre wurde die Beamtenstippe zu einem nostalgischen Symbol für die DDR-Küche und bleibt bis heute in Erinnerung als ein Gericht, das viele Menschen an ihre Kindheit und Jugend in der DDR erinnert. Die Einfachheit und Bodenständigkeit dieses Gerichts machen es zu einem interessanten und wichtigen Bestandteil der kulinarischen Geschichte der DDR.