Die Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten im Internet verteilt sich auf unterschiedliche Anbieter und Portale. Angefangen beim Thüringer Landesamt für Statistik, über das Landesverwaltungsamt und das Robert-Koch-Institut bis hin zur Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen und den Krankenkassen sind zahlreiche Daten digital verfügbar, aber nicht zentral zusammengefasst. Das soll sich nun ändern.
Das Thüringer Gesundheitsministerium hat dafür in Kooperation mit der BARMER Landesvertretung Thüringen die „Thüringer Gesundheitsplattform“ entwickelt, die für die Gesundheitsämter und weitere Akteure des Gesundheitswesens, Journalistinnen und Journalisten sowie alle Interessierten statistische Gesundheitsdaten für Thüringen gebündelt öffentlich zur Verfügung stellt. Das betrifft zum Beispiel allgemeine und sozioökonomische Bevölkerungsdaten, Erkrankungen und Sterberaten, Daten zur Gesundheitsversorgung in Thüringen etc.
Gemeinsam haben die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner und die Landesgeschäftsführerin der BARMER Landesvertretung Thüringen, Birgit Dziuk, die Thüringer Gesundheitsplattform heute der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dazu Ministerin Werner: „Ich freue mich sehr, denn die Plattform bietet nicht nur einfach und übersichtlich die wichtigsten Thüringer Gesundheitsdaten für alle Interessierten. Sie wird vor allem die Beschäftigten in den Gesundheitsämtern bei der Erstellung von regelmäßigen und vergleichbaren Gesundheitsberichten enorm entlasten. Diese wiederum bilden die Basis zur bedarfsorientierten Planung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und -versorgung vor Ort. Insofern wurden für die Entwicklung auch Mittel aus dem Bundesförderprogramm zur Digitalisierung im Rahmen des ÖGD-Pakts verwendet. Dieses wiederum finanziert sich auf der Basis von EU-Mitteln. Rund 66.000 Euro wurden in die Entwicklung und Umsetzung der Plattform investiert. Das ist gut angelegtes Geld zur digitalen Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.“
„Mit der Thüringer Gesundheitsplattform können aus Daten endlich Taten werden“, ergänzt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen, die mit dem Morbiditäts- und Sozialatlas ein Kernelement für das Landesportal zur Verfügung gestellt hat. „Die Plattform ermöglicht ein realistisches Bild zur gesundheitlichen Situation der Menschen im Freistaat und eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Landkreise. Das liefert wichtige Impulse zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit. Dabei geht es beispielsweise darum, Gesundheitsangebote in Schulen und Kommunen effektiv auf- und auszubauen, Präventionsprojekte besser zu steuern und auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement in Unternehmen könnte noch zielgruppengerechter ausgestaltet werden“, so die BARMER-Landeschefin weiter.
Zentrales Element in der Darstellung der Daten ist jeweils eine Vergleichstabelle der Landkreise und kreisfreien Städte, ergänzt um eine Kartendarstellung und den Trend der letzten Jahre zum ausgewählten Indikator. Die Tabellen und Grafiken können mittels Download exportiert werden.
Für die Beschäftigten der Gesundheitsämter wird es Aufbauseminare geben, die über die Akademie für den Öffentlichen Gesundheitsdienst angeboten und bekannt gegeben werden.
Die Thüringer Gesundheitsplattform ist ab sofort unter der Domain gesundheitsplattform.thueringen.de öffentlich verfügbar.