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Aufräumarbeiten am Gedenkort der Johanniskirche in Magdeburg

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Nach dem schweren Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember, bei dem sechs Menschen getötet und fast 300 weitere verletzt wurden, hat die Stadt Magdeburg mit den Pflegearbeiten am provisorischen Gedenkort vor der Johanniskirche begonnen. Seit Wochen ist der Platz vor dem Westportal der Kirche mit Blumen, Kerzen, Plüschtieren und Botschaften übersät, die von trauernden Menschen hinterlassen wurden. Nun wird dieser Ort behutsam aufgeräumt, ohne seine Funktion als Trauerstätte zu verlieren.

Am Dienstag begannen Mitarbeiter der Stadt damit, die zahlreichen abgebrannten Kerzen zu entfernen und verwelkte Blumen vorsichtig einzusammeln. Auch Plüschtiere, die in großer Zahl niedergelegt worden waren, wurden aufgenommen. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, die Blumen pietätvoll auf einer Wiese des Westfriedhofs abzulegen. Die Plüschtiere werden zunächst eingelagert. Ein Teil der Erinnerungsstücke, darunter besonders berührende Botschaften und ausgewählte Stofftiere, sollen jedoch im Alten Rathaus ausgestellt werden. „Es ist uns ein Anliegen, an zentraler Stelle in der Stadt einen dauerhaften Ort des Gedenkens zu schaffen“, erklärte Oberbürgermeisterin Simone Borris. Dieser Ort im Alten Rathaus, direkt am Alten Markt, soll Raum für stille Reflexion bieten und die Erinnerung an die Opfer lebendig halten.

Der Gedenkort bleibt erhalten – aber in reduzierter Form
Der Platz vor der Johanniskirche wird weiterhin als Trauerort bestehen bleiben, jedoch in verkleinerter Form. Die Stadtverwaltung hat entschieden, den Ort so zu gestalten, dass sowohl der Fußweg als auch die rechte Spur der Jakobstraße wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sind. „Es ist ein Balanceakt zwischen der notwendigen Verkehrsführung und dem Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen“, so Borris. Die Johanniskirche war von Beginn an ein zentraler Ort für die Trauerbewältigung gewesen. Zahlreiche Menschen aus Magdeburg und darüber hinaus hatten hier Kerzen angezündet, Blumen niedergelegt und persönliche Nachrichten hinterlassen. Für viele war es ein Ort, um dem unfassbaren Leid Ausdruck zu verleihen und Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen.

Ein Anschlag, der die Stadt verändert hat
Der Anschlag hat tiefe Spuren in der Magdeburger Gesellschaft hinterlassen. Neben den direkten Opfern sind auch zahlreiche Augenzeugen und Helfer traumatisiert. Der Angriff, dessen Hintergründe weiterhin untersucht werden, hat das Sicherheitsgefühl der Stadtbewohner erschüttert. Zugleich hat die große Anteilnahme gezeigt, wie sehr die Menschen in Zeiten der Krise zusammenstehen können. „Die Solidarität und die Menschlichkeit, die wir in den vergangenen Wochen erleben durften, waren überwältigend“, sagte ein Sprecher der Johanniskirche. Dennoch bleiben viele Fragen: Wie konnte es zu diesem Anschlag kommen? Welche Maßnahmen können zukünftig getroffen werden, um Weihnachtsmärkte und andere öffentliche Veranstaltungen besser zu schützen? Diese Debatten sind in vollem Gange und werden die Stadt auch in den kommenden Monaten begleiten.

Ein Symbol für die Zukunft
Mit der Ausstellung im Alten Rathaus möchte die Stadt ein Zeichen setzen. „Der Schmerz über den Verlust ist tief, aber wir dürfen die Erinnerung nicht verblassen lassen. Die Ausstellung wird ein Ort sein, an dem wir innehalten und reflektieren können“, sagte Simone Borris. Gleichzeitig soll der verkleinerte Gedenkort vor der Johanniskirche Raum für spontane Trauerbekundungen bieten.

Die Stadt plant zudem, langfristig an einer größeren Gedenkinitiative zu arbeiten. Ob dies in Form eines Denkmals, einer jährlichen Gedenkveranstaltung oder einer anderen dauerhaften Maßnahme geschieht, ist derzeit noch unklar. Fest steht jedoch, dass der Anschlag die Magdeburger Stadtgemeinschaft nachhaltig geprägt hat. Viele Menschen, die mit den Opfern in Kontakt standen, betonen, wie wichtig es sei, dass ihre Geschichten erzählt und ihre Namen nicht vergessen werden.

Magdeburg steht vor der Herausforderung, den Schmerz zu verarbeiten und gleichzeitig den Blick nach vorne zu richten. Der behutsame Umgang mit dem Gedenkort und die geplanten Ausstellungen im Alten Rathaus sind Schritte in diese Richtung. Sie erinnern daran, dass auch aus tiefem Leid eine Botschaft der Hoffnung und des Zusammenhalts erwachsen kann.

Geburtenzahl in Thüringen erreicht 2024 historisches Tief

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Im ersten Halbjahr 2024 hat Thüringen einen weiteren Rückgang der Bevölkerungszahl verzeichnet. Laut den vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik lebten zum 30. Juni 2024 insgesamt 2.108.294 Menschen im Bundesland, was einem Rückgang von 6.576 Personen oder -0,31 Prozent im Vergleich zum 31. Dezember 2023 entspricht. Diese Zahl markiert einen weiteren Schritt in eine demografische Entwicklung, die Thüringen bereits seit Jahren prägt. Besonders auffällig ist dabei der starke Rückgang bei der Geburtenzahl und der vergleichsweise geringe Zuzug von Menschen aus dem Ausland.

Die Ursachen für den Bevölkerungsrückgang im ersten Halbjahr 2024 sind vielfältig. Zum einen ist das Geburtendefizit von 9.432 Personen zu nennen, das durch die Wanderungsgewinne von 3.060 Personen nicht ausgeglichen werden konnte. Dies zeigt einen Trend, der in vielen ländlichen Regionen Deutschlands zu beobachten ist: eine sinkende Geburtenrate und ein hoher Wanderungsverlust. Thüringen ist hiervon nicht ausgenommen. Besonders auffällig ist, dass im ersten Halbjahr 2024 mit nur 5.874 Geburten ein historisches Tief erreicht wurde, das sogar unter dem Geburtenniveau von 1994 liegt, als nur 12.721 Geburten in Thüringen registriert wurden.

Der Rückgang der Geburtenrate stellt Thüringen vor große Herausforderungen. Die Zahl der Geburten sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um rund 9,4 Prozent. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die demografische Entwicklung, sondern auch auf die langfristige Wirtschaftsstruktur und die Altersvorsorge im Land. Mit weniger Geburten werden weniger junge Menschen in die Arbeitswelt eintreten, was langfristig zu einem Mangel an Fachkräften und einer alternden Gesellschaft führen könnte. Darüber hinaus ist auch zu befürchten, dass der zunehmende Mangel an jungen Menschen die sozialen Strukturen in ländlichen Gebieten weiter schwächen könnte, da Familien mit Kindern zunehmend in größere Städte oder andere Bundesländer abwandern.

Im Bereich der Wanderungsbewegungen zeigt sich ebenfalls ein negativer Trend. Zwar gab es insgesamt einen Wanderungsgewinn von 3.060 Personen, dieser fiel jedoch im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus – um 3.630 Personen. Besonders auffällig ist, dass die Zuzüge aus dem Ausland stark zurückgegangen sind. Im ersten Halbjahr 2024 gab es 3.872 weniger Zuzüge aus dem Ausland, was einem Rückgang von -19,1 Prozent entspricht. Dies könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter politische und wirtschaftliche Unsicherheiten in den Herkunftsländern oder eine veränderte Migrationspolitik auf europäischer Ebene. Gleichzeitig sind auch die Fortzüge ins Ausland gesunken, jedoch nur um -3,0 Prozent. Der Wanderungssaldo mit dem Ausland zeigt also noch ein positives Ergebnis, allerdings fällt dieses deutlich geringer aus als im Vorjahr. Die Gründe für diesen Rückgang könnten in einer insgesamt angespannten globalen Situation liegen, in der viele Migrantinnen und Migranten von der Möglichkeit der Rückkehr oder einer Migration in andere europäische Länder abgehalten werden.

Gegenüber den anderen Bundesländern ist die Wanderungsbilanz weitgehend stabil geblieben. Der Wanderungssaldo mit den anderen Bundesländern blieb nahezu unverändert und betrug ein Minus von 1.959 Personen, was nur einen marginalen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Diese Entwicklung zeigt, dass Thüringen zwar weiterhin Menschen aus anderen Teilen Deutschlands verliert, jedoch keine signifikanten Veränderungen in den innerdeutschen Wanderungsbewegungen zu verzeichnen sind. Hier könnten vor allem die großen Städte wie Erfurt und Jena eine stabilisierende Wirkung auf den Zuzug aus anderen Bundesländern haben.

Die regionale Betrachtung innerhalb Thüringens offenbart interessante Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung. Die kreisfreie Stadt Weimar verzeichnete mit einem Anstieg von 0,26 Prozent bzw. 169 Personen den größten relativen Einwohnerzuwachs im ersten Halbjahr 2024. Auch der Ilm-Kreis konnte ein kleines Plus von 22 Personen und 0,02 Prozent verbuchen. Diese Städte und Kreise profitieren möglicherweise von ihrer Nähe zu Jena und Erfurt, die als Bildungs- und Wirtschaftsstandorte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diese Städte sind für junge Menschen, die eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren, attraktive Anlaufstellen und bieten gute berufliche Perspektiven.

Im Gegensatz dazu mussten viele ländliche Regionen Thüringens im ersten Halbjahr 2024 Einwohnerverluste hinnehmen. Besonders betroffen war die kreisfreie Stadt Suhl, die einen dramatischen Rückgang von -2,73 Prozent bzw. -991 Personen erlebte. Auch der Landkreis Sonneberg verlor -0,86 Prozent bzw. 484 Personen, während der Landkreis Hildburghausen mit -0,57 Prozent und einem Verlust von 348 Personen ebenfalls unter einem negativen Trend litt. Diese Gebirgslagen und ländlichen Regionen kämpfen seit Jahren mit einer Abwanderung von jungen Menschen und einer alternden Bevölkerung. Die Gründe hierfür liegen oft in der fehlenden Arbeitsmarktperspektive und einer unzureichenden Infrastruktur, die in vielen ländlichen Gegenden nicht ausgebaut oder modernisiert wurde.

Insgesamt zeigt sich, dass Thüringen mit einer demografischen Krise konfrontiert ist, die nicht nur die Geburtenzahlen, sondern auch die Wanderungsbewegungen betrifft. Die sinkenden Geburtenzahlen und die rückläufigen Zuzüge aus dem Ausland stellen das Land vor erhebliche Herausforderungen, sowohl in sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Angesichts dieser Entwicklung ist es notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Attraktivität des Landes zu steigern und die Abwanderung aus ländlichen Regionen zu verhindern. Hierbei könnte insbesondere der Ausbau der Infrastruktur, die Förderung von familienfreundlichen Maßnahmen sowie die Verbesserung der beruflichen Perspektiven eine zentrale Rolle spielen. Auch die langfristige Gestaltung einer nachhaltigen Migrationspolitik könnte entscheidend dazu beitragen, den demografischen Wandel abzufedern und Thüringen als Standort für junge Menschen und Familien zu erhalten.

Einwohneranfragen in Jena ab sofort online beantragen

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Neues Webformular bringt Erleichterungen für Antragsteller und Bearbeiter mit sich
Ob zu Parkplätzen, Kitagebühren oder Sportanlagen – Bürgerinnen und Bürger können Fragen, Anregungen und Vorschläge zu unterschiedlichsten städtischen Angelegenheiten einreichen. Diese werden in der 30-minütigen Einwohnerfragestunde zu Beginn jeder öffentlichen Stadtratssitzung behandelt. Jedes Anliegen muss schriftlich im Büro Stadtrat beantragt werden. Dank eines neuen Webformulars können Interessierte ihre Anfragen ab sofort auch online einreichen.

Das Formular ist im Serviceportal der Stadt Jena zu finden: jena.de/einwohneranfrage

Im ersten Schritt fragt das Formular nach der Anschrift, um zu überprüfen, ob es sich tatsächlich um einen Einwohner oder eine Einwohnerin der Stadt Jena handelt. Liegt die Adresse nicht im Stadtgebiet, kann der Antrag nicht weiter ausgefüllt werden. Nach der Eingabe der persönlichen Daten kann das Anliegen kurz erläutert und in maximal drei Teilfragen formuliert werden. Anschließend wird abgefragt, ob der Bürger oder die Bürgerin das Anliegen selbst vortragen möchte. Falls ein Vertreter geschickt werden soll, muss dessen Name angegeben werden. Wichtig ist auch die Frage, ob gewünscht wird, dass die Anfrage schriftlich beantwortet wird.

Bisher haben Einwohneranfragen das Büro Stadtrat per E-Mail oder per Post erreicht. Da im ersten Schritt oft nicht alle notwendigen Informationen vorlagen, musste häufig mehrfach nachgefragt werden. Das Onlineformular bedeutet daher für beide Seiten eine Erleichterung: Für die Bürgerinnen und Bürger, weil sie wissen, welche Informationen vorliegen müssen. Und für die Bearbeitenden, weil sie alles Wichtige gleich gebündelt erhalten. Ist der Antrag erfolgreich ausgefüllt worden, erhält der Anfragende direkt per E-Mail eine Eingangsbestätigung sowie für seine Unterlagen alle von ihm im Formular angegebenen Daten.

Das Onlineformular ist ein zusätzliches Angebot zu den bisherigen Antragswegen. Die Fristen sind jedoch für alle Varianten gleich: Das Anliegen muss spätestens 14 Tage vor der Stadtratssitzung bis 14 Uhr schriftlich vorliegen.

Denny Jankowski (AfD): Stellungnahme zum Jenaer Doppelhaushalt 2025/2026

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In einer emotional aufgeladenen Stadtratssitzung äußerte sich Stadtrat Denny Jankowski entschieden gegen die geplante Verabschiedung des Doppelhaushalts 2025/2026. Die Umstände der Haushaltsaufstellung, die inhaltlichen Schwerpunkte und die zugrundeliegenden Annahmen wurden von Jankowski scharf kritisiert. Dabei sprach er zentrale demokratische Prinzipien, die finanzielle Verantwortung und die wirtschaftliche Realität an.

Demokratische Prinzipien und die Verantwortung des Stadtrats
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen“, begann Jankowski seine Rede. „Die Haushaltsaufstellung für die kommenden beiden Jahre ist in vielerlei Hinsicht einzigartig – leider nicht im positiven Sinne.“ Besonders kritisch sah er den Zeitrahmen, innerhalb dessen der Haushaltsentwurf vorgelegt und diskutiert werden soll.

Der Haushalt eines Jahres, so Jankowski, sei das wichtigste politische Steuerungsinstrument des Stadtrats. Er lege fest, welche Prioritäten gesetzt werden, welche Investitionen getätigt und welche Einsparungen vorgenommen werden. „Das ist das Königsrecht des Stadtrats“, betonte er. Doch durch die vorliegenden Umstände sei dieses Recht erheblich eingeschränkt worden.

Die Verwaltung habe ihre Pflicht, einen Haushaltsentwurf rechtzeitig vorzulegen, nicht ausreichend erfüllt, so Jankowski. Zwar zeigte er Verständnis dafür, dass Verzögerungen auftreten können, dennoch kritisierte er, dass den Stadträten zu wenig Zeit gelassen werde, sich mit dem umfangreichen Dokument auseinanderzusetzen. „Rund 500 Seiten Haushalt sowie Nachreichungen von weiteren 300 Seiten innerhalb weniger Tage durchzuarbeiten, ist schlichtweg unmöglich – besonders, wenn man bedenkt, dass wir alle dieses Amt ehrenamtlich ausüben“, erklärte er.

Fehlende Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten
Jankowski kritisierte auch die mangelnde Transparenz des Prozesses. „Bis auf vage Aussagen, wo nicht gekürzt werden soll, wurden wir als Stadträte nicht weiter informiert.“ Diese Informationspolitik erschwere es, fundierte Entscheidungen zu treffen. „Es ist ein Armutszeugnis, dass wir in einer demokratischen Gesellschaft in eine Situation geraten, in der nicht einmal der Anschein demokratischer Mitbestimmung gewahrt wird.“

Der enge Zeitrahmen habe nicht nur die Diskussion innerhalb der Fraktionen erschwert, sondern auch die Möglichkeit, Änderungsanträge einzubringen, nahezu ausgeschlossen. „So etwas habe ich in dieser Form noch nie erlebt“, erklärte Jankowski. „Das erinnert mich an ein früheres Zitat: ‚Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.‘ Jetzt macht man sich nicht mal mehr die Mühe, dass es demokratisch aussieht.“

Unsichere Rahmenbedingungen: Haushaltsplanung in turbulenten Zeiten
Neben den prozessualen Kritikpunkten stellte Jankowski auch die grundsätzliche Sinnhaftigkeit eines Doppelhaushalts infrage. Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien momentan zu unsicher, um eine verlässliche Planung für zwei Jahre aufzustellen.

„Wir haben seit letzter Woche eine neue Landesregierung, deren Haushalt frühestens im März oder April verabschiedet wird. Auf Bundesebene stehen im Februar Neuwahlen an. Niemand kann sagen, wann dort ein Haushalt verabschiedet wird“, erklärte er. Diese Unsicherheiten könnten massive Auswirkungen auf die kommunalen Finanzen haben.

Ein Einjahreshaushalt, so Jankowski, wäre die weitaus vernünftigere Option gewesen. Dieser hätte es ermöglicht, auf Entwicklungen auf Landes- und Bundesebene zu reagieren. „Mit dem hier vorgelegten Doppelhaushalt riskieren wir, dass wir für 2026 ohnehin alles über den Haufen werfen müssen.“

Kritik an den inhaltlichen Schwerpunkten des Haushalts
Jankowski ging anschließend detailliert auf die Inhalte des Haushaltsentwurfs ein. Besonders kritisch bewertete er das geplante Defizit von insgesamt 55 Millionen Euro für die beiden Jahre. „Wir leben in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten. Ob die Steuereinnahmen wirklich so positiv ausfallen, wie im Entwurf angenommen, halte ich für äußerst fraglich“, sagte er.

Er warnte vor den langfristigen Folgen einer solchen Planung: „Mit einem derart hohen Defizit steuern wir sehenden Auges auf eine Situation zu, in der wir in zwei Jahren drastische Kürzungen vornehmen müssen. Das ist weder nachhaltig noch verantwortungsbewusst.“

Fragwürdige Ausgaben und Einsparungen
Jankowski nannte zahlreiche Beispiele für Ausgaben, die er für überflüssig oder zumindest diskussionswürdig hält. Dazu zählen:

  • Klimaschutzagentur: 500.000 Euro pro Jahr
  • Neues Amtsblatt mit redaktionellem Teil: 200.000 Euro pro Jahr
  • Taubenhäuser und Nachhaltigkeitskampagnen: 200.000 Euro pro Jahr
  • Hauptwohnsitzkampagne: 90.000 Euro pro Jahr

„Zusammengenommen summieren sich diese Posten erheblich. Seit Jahren steigen die Ausgaben im Sozial- und Kulturbereich immer weiter an, ohne dass ernsthaft über Einsparungen nachgedacht wird“, kritisierte er.

Gleichzeitig bemängelte er, dass an falschen Stellen gespart werde – etwa im Bereich des Nahverkehrs. Hier seien Einsparungen von 500.000 Euro geplant, die als „verkraftbare Einschränkungen“ bezeichnet wurden. „Das ist in meinen Augen ein Widerspruch: Einerseits sollen die Bürger durch höhere Parkgebühren zum Umstieg auf den Nahverkehr bewegt werden, andererseits wird genau dieser Nahverkehr eingeschränkt.“

Appell an die Verantwortung der Stadtführung
Abschließend richtete Jankowski einen Appell an die Stadtführung und seine Kollegen im Stadtrat. „Wir sollten keine Schnellschüsse produzieren, sondern die Zeit nehmen, den Haushalt gründlich zu überarbeiten“, forderte er. Eine solche Überarbeitung sei nicht nur im Interesse der Stadträte, sondern auch der Bürgerinnen und Bürger von Jena.

„Ein verantwortungsvoller Haushalt muss die Bedürfnisse der Gegenwart mit den Anforderungen der Zukunft in Einklang bringen. Das bedeutet auch, dass wir nicht über unsere Verhältnisse leben dürfen“, erklärte er.

Jankowski kündigte an, dem vorliegenden Entwurf nicht zuzustimmen: „Dieser Haushalt ist in seiner aktuellen Form nicht tragbar. Wir müssen zurück an den Verhandlungstisch und nach Lösungen suchen, die langfristig tragfähig sind.“

Ministerpräsident Mario Vogt: „Haushaltsentwurf der vorherigen Landesregierung wird übernommen“

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Ministerpräsident Mario Vogt eröffnete das neue Jahr mit einem Überblick über die Ergebnisse der ersten Kabinettssitzung und stellte die politischen Schwerpunkte seiner Regierung vor. Vogt betonte die Bedeutung stabiler Regierungsverhältnisse, insbesondere im Vergleich zur politischen Lage in Österreich, und hob hervor, wie wichtig eine handlungsfähige Regierung in schwierigen Zeiten sei.

Themen der Kabinettssitzung

100-Tage-Programm:

  • Die Landesregierung plant ein umfangreiches 100-Tage-Programm, das konkrete Maßnahmen in verschiedenen Politikbereichen umfasst. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung des Unterrichtsausfalls an Schulen.
  • Geplant sind schnellere Einstellungsverfahren für Lehramtsanwärter sowie die Abschaffung von Zulassungsbeschränkungen in der Lehrerausbildung. Ziel ist es, Absolventen in Thüringen zu halten und den akuten Lehrermangel zu beheben.

Migration und Sicherheit:

  • Die Regierung will eine differenzierte Migrationspolitik umsetzen, die zwischen Fachkräften, Schutzsuchenden und Personen ohne Bleibeperspektive unterscheidet.
  • Straffällige Migranten sollen gesondert behandelt werden, und es wird eine Überprüfung der bisherigen Regelungen zu Bezahlkarten und Arbeitsverpflichtungen in Gemeinschaftsunterkünften geben.
  • Ein Bericht über antisemitische Vorfälle in Apolda zeigt die Dringlichkeit, den Kampf gegen Antisemitismus zu intensivieren. Die Landesregierung plant gemeinsame Aktionen mit der jüdischen Landesgemeinde, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

Haushaltspolitik:

  • Der aktuelle Haushaltsentwurf der vorherigen Landesregierung wird übernommen, um finanzielle Sicherheit für Kommunen und soziale Einrichtungen zu gewährleisten.
  • Vogt kritisierte die strukturellen Defizite im Haushalt und hob hervor, dass über zehn Prozent der benötigten Mittel fehlen. Dies erfordert eine grundsätzliche Neujustierung der Finanzpolitik.
  • Eine fraktionsübergreifende Einigung peilt die Verabschiedung des Haushalts bis April an.

Fachkräftestrategie:

Angesichts eines prognostizierten Fachkräftemangels von 136.000 Personen bis 2035 plant die Regierung eine umfassende Fachkräftestrategie. Besondere Priorität haben die Bereiche Medizin, Pflege und Gesundheit.

Die Zusammenarbeit mit anderen ostdeutschen Bundesländern soll gestärkt werden, um gemeinsame Initiativen zur Fachkräftegewinnung und -bindung zu entwickeln.

Neuer Regierungsstil:

  • Vogt versprach einen bürgernahen Politikstil, der auf Dialog und Transparenz setzt.
  • Geplant sind Besuche des Kabinetts in verschiedenen Regionen des Landes sowie eine jährliche Neujahrsansprache an wechselnden historischen Orten.

Kommentierung: 

Die Konferenz zeigt die Ambitionen der neuen Landesregierung, Thüringen zukunftsfähig zu machen und dabei pragmatisch sowie transparent vorzugehen. Besonders hervorzuheben ist die geplante Reform des Bildungssystems, die angesichts des massiven Unterrichtsausfalls dringend notwendig ist. Die Ansätze zur Fachkräftesicherung sind ebenfalls positiv zu bewerten, doch bleibt abzuwarten, ob die geplanten Maßnahmen zur langfristigen Stabilisierung ausreichen.

Im Bereich der Migrationspolitik bewegt sich die Regierung auf einem schmalen Grat zwischen Integration und Sicherheit. Die Differenzierung zwischen Fachkräften, Schutzsuchenden und Straftätern ist grundsätzlich sinnvoll, birgt jedoch das Risiko, soziale Spannungen zu verstärken. Die geplanten Änderungen, insbesondere in der Unterbringung und Arbeitsverpflichtung, sollten sensibel umgesetzt werden, um keine weiteren gesellschaftlichen Konflikte zu schüren.

Die Herausforderungen in der Finanzpolitik sind erheblich. Der Verzicht auf einen neuen Haushaltsentwurf deutet auf pragmatische Prioritäten hin, doch wird die Regierung ihre Kompetenz in der langfristigen Konsolidierung beweisen müssen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Parlament wird entscheidend sein, um eine zügige Verabschiedung des Haushalts zu gewährleisten.

Die Idee eines neuen Regierungsstils, der Bürgerbeteiligung und Regionalbesuche in den Fokus rückt, ist ein lobenswerter Ansatz, um Vertrauen in die Politik zu stärken. Allerdings bleibt abzuwarten, wie konsequent diese Strategie im Alltag umgesetzt wird.

Die ersten Schritte der neuen Landesregierung wirken ambitioniert und vielversprechend. Dennoch wird sich zeigen, ob die großen Ziele, insbesondere in den Bereichen Bildung, Migration und Finanzen, auch tatsächlich umgesetzt werden können. Die kommenden Monate werden für Ministerpräsident Vogt und sein Kabinett entscheidend sein, um die Handlungsfähigkeit und den neuen Regierungsstil unter Beweis zu stellen.

Vera Lengsfeld: „Ohne Merkel’s Politik, würde es die AfD heute nicht geben“

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Vera Lengsfeld, ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete, bietet in ihrem Buch „Ist mir egal, wie Angela Merkel die CDU und Deutschland ruiniert hat“ eine tiefgehende Analyse der politischen Karriere und Persönlichkeit Angela Merkels. Lengsfeld beschreibt Merkels politischen Aufstieg als geprägt von Opportunismus und taktischem Geschick. Ihre Karriere begann im Herbst 1989, unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer. Merkels Ziel war von Anfang an nicht der Einstieg an der Basis, sondern der schnelle Zugang zu einer Führungsposition.

Ein erster Versuch, sich der SPD anzuschließen, scheiterte, da ihr dort keine ausreichenden Möglichkeiten geboten wurden. Stattdessen fand sie beim Demokratischen Aufbruch eine Plattform, wo sie zur Pressesprecherin aufstieg. Diese Position ebnete den Weg für ihre spätere politische Karriere. Nach der Volkskammerwahl 1990 wurde sie stellvertretende Regierungssprecherin und durch Lothar de Maizière als ostdeutsche Vertreterin in Helmut Kohls Kabinett vorgeschlagen. Der Schutz und die Förderung durch Kohl waren entscheidend für ihren weiteren Aufstieg. Später nutzte sie ihre Position, um sich von Kohl und Wolfgang Schäuble zu lösen und sie politisch zu verdrängen.

Merkels Machtausübung beschreibt Lengsfeld als strategisch und rücksichtslos. Ideologische Überzeugungen spielten in ihrer Politik eine untergeordnete Rolle. Stattdessen wählte sie Positionen, die ihr den größten Vorteil verschafften. Ihre Entscheidungen waren sorgfältig geplant und wurden erst dann getroffen, wenn der Erfolg nahezu sicher war. Sie zeichnete sich durch ihre Fähigkeit aus, politische Wendepunkte wie den Sturz Kohls gezielt für sich zu nutzen, während sie ihre eigene Position stets absicherte.

Interessant ist auch Merkels Verhältnis zur CDU. Anfangs distanzierte sie sich von der Partei und äußerte sogar Ablehnung, doch später nutzte sie sie gezielt für ihren Aufstieg. Lengsfeld betont, dass Merkel die CDU pragmatisch als Kanzlerwahlpartei instrumentalisiert habe. Durch strategische Inszenierungen und den Einsatz von Regionalkonferenzen konnte sie den CDU-Vorsitz erlangen und sich als traditionelle CDU-Politikerin präsentieren.

Merkels Politikstil war geprägt von einer bewussten Inszenierung. Sie nutzte weibliche Attribute, um sich von ihren männlichen Konkurrenten abzuheben, und inszenierte sich als sachlich, kühl und analytisch. Diese Eigenschaften halfen ihr, besonders in einer Zeit, in der feministische Themen zunehmend an Bedeutung gewannen. Medien spielten eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung ihres öffentlichen Images. Merkel agierte in einem unideologischen politischen Umfeld, das ihre frühen Regierungsjahre prägte. Später setzte sie jedoch gezielt auf grüne und sozialdemokratische Ziele, wie den Atomausstieg und die Grenzöffnung 2015. Lengsfeld vermutet, dass Merkel bereits in der DDR reformkommunistischen Kreisen nahestand, was ihre spätere Nähe zu grünen Positionen erklären könnte.

In der Coronapandemie zeigte sich laut Lengsfeld ein Hang zu autoritären Maßnahmen, der von Panik geprägt war. Merkel habe sich zunehmend als „Führerin der freien Welt“ gesehen, was jedoch häufig an mangelnder internationaler Unterstützung scheiterte. Ihre Politik habe zudem wirtschaftliche Strukturen in Deutschland geschwächt und eine Deindustrialisierung vorangetrieben. Lengsfeld kritisiert, dass Merkels Sprache zunehmend unklar wurde, was sie als bewusstes Mittel zur Verschleierung politischer Entscheidungen interpretiert.

In der Rückschau sieht Lengsfeld Merkels politische Laufbahn ambivalent. Obwohl sie es schaffte, ihre Kanzlerschaft selbstbestimmt zu beenden, hinterlässt sie eine zwiespältige Bilanz. Lengsfeld beschreibt sie als außergewöhnliche Figur der Geschichte, deren Politikstil auf taktischem Geschick und Opportunismus basierte, aber Deutschland nachhaltig verändert hat. Merkels Erbe bleibt umstritten, und ihre Rolle in der Geschichte wird auch in Zukunft intensiv diskutiert werden.

DDR-Sport bei der NVA: „Vieles ist erlaubt, und nur wenig wird befohlen.“

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Die körperliche Leistungsfähigkeit der neu einberufenen Soldaten entspricht nicht ganz den Anforderungen, die wir an gut ausgebildete Soldaten und Unteroffiziere in unserer Nationalen Volksarmee (NVA) stellen. Major Dehn, Sportoffizier im Truppenteil Friedrich-Wolf, kennt die Herausforderungen genau. Er und andere Fachleute haben beobachtet, dass Kraft und Ausdauer der Wehrpflichtigen in den letzten Jahren nachgelassen haben. Doch es gibt Programme, um dem entgegenzuwirken, wie den Fernwettkampf „Stärkster Mann der Armee“, der großen Zuspruch findet.

Redakteur Klaus Veith von der Zeitung „Volksarmee“, einer der Initiatoren des Wettkampfs, erklärt: „Der Kraftsport-Fernwettkampf ist einer der ältesten und populärsten Wettkämpfe unter den hundert, die wir organisiert haben. Bereits 1961 suchten wir zum ersten Mal den ‘Stärksten Mann der Armee’, und seitdem ist dieser Wettkampf unglaublich beliebt.“ Die Disziplinen des Wettkampfs sind bewusst einfach gehalten: Übungen wie Schlussdreisprung, Beugestütze oder Klimmzug können fast überall und von jedem trainiert werden.

Diese Popularität trägt zur Motivation bei und zeigt Wirkung: „Kraft und Ausdauer sind Eigenschaften, die ein Soldat dringend braucht, egal in welcher Waffengattung“ betont Veith. Wer regelmäßig trainiert, kann sich diese Fähigkeiten aneignen. Neben Wettkämpfen wie diesem gehören auch die physische Ausbildung und der militärsportliche Komplexwettkampf (MKE) seit 1984 wieder zu den Hauptausbildungsfächern der Soldaten. Ob Sturmbahn oder 3000-Meter-Lauf – solche Disziplinen sind besser zu bewältigen, wenn man sich regelmäßig belastet.

Doch Sport bei der Armee soll nicht nur harte Arbeit sein. Die taktische Marschroute lautet „freudbetonter Freizeitmassensport“. Hier sieht Major Dehn große Chancen: „Die meisten Soldaten sind Anfang 20 und haben oft seit Jahren keinen regelmäßigen Sportunterricht mehr erlebt. Bei der Armee bieten sich optimale Bedingungen, um sich wieder mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen.“ Wo das Interesse geweckt ist, findet sich auch die Zeit. Im Regiment von Major Dehn gibt es besonders gute Möglichkeiten.

Der Schlüssel liegt darin, die Soldaten für den Sport zu begeistern, erklärt Dehn: „Mit Befehlen allein erreicht man wenig. Die Soldaten müssen selbst die Bereitschaft entwickeln, ihren Körper zu erkunden, ihre Grenzen auszutesten und sich mit Kameraden zu messen.“ Dabei entscheidet nicht der Kraftaufwand, sondern der organisatorische Einfallsreichtum über den Erfolg des Massensports.

Ein Beispiel für Eigeninitiative sind Gefreiter Dannenberg und seine Kameraden. Sie haben sich gegen anfängliche Vorbehalte einiger Vorgesetzter durchgesetzt und einen eigenen Ansatz für Krafttraining entwickelt. „Wir wollten unsere Freizeit sinnvoller nutzen, als nur vor dem Fernseher zu sitzen oder uns zu langweilen“, erzählt Dannenberg. Mit vorhandenen Hanteln haben sie ein einfaches Krafttrainingsprogramm entwickelt, das sie regelmäßig durchführen.

„Es geht nicht nur darum, am Reck ein paar Klimmzüge zu schaffen, sondern insgesamt belastungsfähiger zu werden“ sagt Dannenberg. „Wir trainieren abends, meistens von acht bis neun. Der Vorteil ist, dass wir unser Training flexibel gestalten können und die Hanteln jederzeit verfügbar sind.“

Solche Eigeninitiativen zeigen, wie viel möglich ist, wenn Motivation und Organisation aufeinandertreffen. Major Dehn begrüßt diese Entwicklung und sieht sie als Modell für andere Einheiten. „Es ist wichtig, den Soldaten Freiräume zu geben, in denen sie ihre eigene Begeisterung für Sport entdecken können,“ betont er. „Das Ziel ist es, dass die Soldaten nicht nur ihre körperliche Fitness steigern, sondern auch langfristig Freude an der Bewegung entwickeln.“

Am Ende steht meist ein positives Fazit. Spielerische Fantasie und Lust an der Belastung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Im Sport der NVA gilt: Vieles ist erlaubt, und nur wenig wird befohlen. Diese Flexibilität schafft Raum für neue Ansätze und zeigt, wie wichtig Eigeninitiative und Begeisterung für eine nachhaltige sportliche Entwicklung sind.

Kämmerin Birgit Erler verlässt die Stadt Pirna nach 36 Jahren

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Das plötzliche Ausscheiden von Birgit Erler, der langjährigen Kämmerin der Stadt Pirna, wirft viele Fragen auf und stellt die Stadt vor große Herausforderungen. Oberbürgermeister Tim Lochner hat die Aufhebung des Arbeitsvertrages kurzfristig unterzeichnet, womit eine der zentralen Führungspositionen im Rathaus vakant ist.

Ein Verlust für die Stadtverwaltung
Birgit Erler verlässt die Stadtverwaltung nach beeindruckenden 36 Jahren. In dieser Zeit prägte sie die Finanzpolitik Pirnas maßgeblich. Unter ihrer Federführung wurden 25 Haushalte der Kommune erstellt, und ihre Expertise gilt als unbestritten. Der noch nicht abschließend genehmigte Doppelhaushalt für die Jahre 2025-2026 bleibt eine ihrer letzten zentralen Aufgaben. Lochner äußerte die Hoffnung, dass Erlers Arbeit in diesem Bereich keine rechtlichen Fragen aufwerfen wird.

Spekulationen und Kritik
Die plötzliche Entscheidung Erlers, ihren Arbeitsvertrag noch vor ihrem geplanten Ruhestand aufzulösen, sorgt für Spekulationen. Kritiker bemängeln, dass die Nachfolgeplanung für eine so zentrale Position wie die Kämmerei vernachlässigt wurde. Lochner räumte ein, dass der hohe Arbeitsaufwand im Zuge der Haushaltsaufstellung eine langfristige Planung erschwert habe. Andere Fachgruppen der Stadt, wie die Feuerwehr oder die städtische Wohnungsgesellschaft, hätten hingegen erfolgreich rechtzeitige Nachfolgeregelungen getroffen.

Ausblick und nächste Schritte
Die Fachgruppenleitung der Kämmerei soll nun zeitnah ausgeschrieben werden. Lochner betonte, dass die Neubesetzung zur „Chefsache“ wird, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten. Trotz des Verlusts von Erlers umfangreicher Erfahrung zeigt sich Lochner zuversichtlich, dass die Stadtverwaltung die Herausforderung meistern wird.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie gut die Stadt Pirna mit der Vakanz in der Kämmerei umgehen kann und ob sich die Nachfolgeregelung als nachhaltig und zukunftssicher erweist.

Mit dem East Side Gallery-Fahrrad durch Berlin

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Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 markierte das Ende einer Ära der Teilung und das Symbol für den Beginn eines neuen, vereinten Deutschlands. Es war ein Moment des Umbruchs, der das Leben vieler Menschen, nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland und darüber hinaus, für immer veränderte. Dreißig Jahre später, im Jahr 2019, erinnerte eine Fahrradtour an diesen historischen Moment. Das East Side Gallery-Fahrrad zog durch die Straßen Berlins, um die Geschichten und Erinnerungen der Berlinerinnen und Berliner einzufangen: „Wie war Ihr 9. November 1989? Was erlebten Sie in den 1990er Jahren? Welche Botschaft geht von 1989 für die Gegenwart aus?“ Die gesammelten Videobotschaften und Erzählungen spiegeln ein breites Spektrum an Erfahrungen wider – von Freude und Euphorie bis hin zu Skepsis und den Herausforderungen der Wiedervereinigung.

Der 9. November 1989: Überraschung und Freude
Für viele war der Mauerfall ein völlig unerwartetes Ereignis. Die Nachricht kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und der Moment der Öffnung der Grenze war für viele kaum fassbar. Es gab Menschen, die erst durch die Medien von der Nachricht erfuhren, andere durch Anrufe von Freunden oder durch die allgemeine Stimmung in ihrem Umfeld. Zu der Zeit herrschte in Ostdeutschland eine Atmosphäre der Unsicherheit. Doch als der 9. November kam und die Nachricht verbreitet wurde, war die erste Reaktion oft „Unglaube“. Viele konnten nicht glauben, was da passierte. Die Mauer fiel nicht nur als physische Grenze, sondern auch als Symbol für ein unterdrückendes System. Es war nicht nur eine politische Veränderung, sondern ein emotionaler Moment, der bei vielen Menschen Tränen hervorrief.

In den Straßen Berlins begann sofort die Feier. Menschen strömten zu den Grenzübergängen, umarmten sich und weinten vor Freude. Für diejenigen, die in der DDR aufgewachsen waren, war die Vorstellung, die Grenze zu überqueren, undenkbar gewesen. Sie hatten ihr ganzes Leben in einem geteilten Land verbracht und erlebten den Fall der Mauer als eine Befreiung, als einen historischen Wendepunkt. Der Moment war erfüllt von euphorischer Freude. Das Ende der Teilung schien alles zu ändern. Menschen, die lange Zeit nicht miteinander kommuniziert hatten, standen plötzlich auf der gleichen Seite, um zu feiern. Die Straßen Berlins waren von einer nie zuvor erlebten Freiheit und Freude erfüllt.

Persönliche Erlebnisse: Von Gänsehaut bis zu Tränen
Für viele war es ein Moment der tiefen emotionalen Reaktion. Die Freude, die Freiheit und die Möglichkeit, wieder in einem vereinten Land zu leben, brachten Tränen. Die ersten Berichte von Menschen, die die Mauer überquerten, die ihre Verwandten und Freunde in den Westen besuchen konnten, waren von überwältigender Rührung geprägt. Die Geschichten von der ersten Reise in den Westen, vom Staunen über die Warenvielfalt, die den Osten so lange verwehrt gewesen war, und von der Neugier, die West-Berliner Menschen und ihre Lebensweise zu erfahren, wurden zu Symbolen dieses Umbruchs. Die kleinen, aber bedeutenden Erlebnisse – wie das Sammeln von Mauerstücken als Souvenirs oder die Begegnungen mit fremden Menschen in den Straßen Berlins – unterstrichen den Neuanfang.

Es war ein Übergang von einer Gesellschaft, die jahrzehntelang durch Misstrauen und Trennung geprägt war, zu einer neuen, offenen Gemeinschaft. Die Menschen begannen, sich gegenseitig zu besuchen, teilten Geschichten, halfen sich und erlebten in diesen ersten Momenten die Bedeutung der Freiheit in ihrer vollen Tiefe. Viele derjenigen, die zu diesem Zeitpunkt in Berlin waren, erinnerten sich an das Gefühl der Verwirrung und des Staunens, als sie die Mauer ohne Zögern überquerten.

Die verschiedenen Perspektiven
Während die Freude und Euphorie den Großteil der Reaktionen prägten, gab es auch unterschiedliche Perspektiven, die die Ereignisse des 9. November 1989 prägten. Besonders interessant ist der Unterschied in der Wahrnehmung von Ost- und Westdeutschen.

Ostdeutsche Perspektive: Befreiung oder Verlust?
Für die Menschen aus der ehemaligen DDR war der Mauerfall zunächst ein Moment der Befreiung. Das jahrzehntelange Leben unter einer autoritären Regierung, die ihre Bürger durch die Mauer und durch ständige Kontrolle trennte, war plötzlich vorbei. Die Öffnung der Mauer symbolisierte das Ende dieser Unterdrückung. Die erste Reaktion vieler Ostdeutscher war Freude und Erleichterung, weil sie endlich das Gefühl hatten, dass sie ihre Freiheit zurückgewannen.

Allerdings gab es auch viele, die nach der euphorischen Eröffnung der Mauer mit einer tiefen Unsicherheit konfrontiert wurden. Die neue politische und wirtschaftliche Ordnung brachte zahlreiche Herausforderungen mit sich. Arbeitsplätze gingen verloren, Unternehmen aus dem Osten wurden geschlossen, und die Integration in das westdeutsche System erwies sich als schwieriger als zunächst erhofft. Für viele Ostdeutsche war es nicht nur eine Zeit der Freude, sondern auch eine Zeit der Ängste und Fragen – wie würde die Zukunft aussehen, in einer Welt, die nicht mehr von der Teilung, sondern von der wirtschaftlichen und sozialen Umstellung geprägt war?

Westdeutsche Perspektive: Historisches Ereignis und freudige Überraschung
Für die Westdeutschen war der Fall der Mauer vor allem ein historisches Ereignis. Es war das Ende der Teilung, das nach Jahrzehnten der Spannung zwischen Ost und West, der Angst vor einem Krieg und der politischen Konfrontation endlich eintrat. In Westdeutschland wurde der Mauerfall von vielen als Sieg der Freiheit und des Rechts auf Selbstbestimmung gefeiert. Die Wiedervereinigung wurde nicht nur als politische, sondern auch als moralische und kulturelle Errungenschaft angesehen.

Doch auch im Westen gab es Herausforderungen, wenn auch in unterschiedlicher Form. Der Weg der Wiedervereinigung war nicht einfach. Viele Westdeutsche mussten sich mit der Frage auseinandersetzen, wie sie sich in einer gesamtdeutschen Gesellschaft integrieren sollten. Die Ostdeutschen brachten ihre eigenen Erfahrungen und Werte mit, die sich von denen im Westen unterschieden. Der Prozess der Integration war von Missverständnissen und Spannungen begleitet, die zum Teil auch durch Vorurteile und Stereotypen bedingt waren.

Die 1990er Jahre: Veränderungen und Herausforderungen
Die 1990er Jahre waren eine Zeit des Umbruchs. Die euphorische Freude über die Öffnung der Mauer und die Wiedervereinigung wurde bald von den praktischen Herausforderungen der Integration und der Anpassung an ein neues politisches, wirtschaftliches und soziales System überschattet. Die Unterschiede zwischen Ost und West wurden nicht sofort überwunden, und die Unterschiede in Lebensstandards und Einstellungen wurden immer deutlicher.

Wirtschaftliche Umstellungen und Arbeitsmarkt
Die Wirtschaftsstruktur der DDR, die stark von staatlicher Kontrolle und zentraler Planung geprägt war, konnte schnell nicht mit den marktwirtschaftlichen Anforderungen des Westens Schritt halten. Unternehmen, die in der DDR florierten, fanden sich plötzlich in einem System wieder, das auf Wettbewerb und Gewinnmaximierung ausgerichtet war. Es gab viele Entlassungen und Schließungen von Fabriken im Osten, was zu einer hohen Arbeitslosigkeit führte. Die Arbeitsmarktsituation im Osten verschlechterte sich dramatisch, und viele Menschen mussten sich neu orientieren.

Kulturelle Herausforderungen und Identität
Die kulturelle Identität der Menschen in der DDR und im Westen war unterschiedlich. Die Westdeutschen hatten über Jahrzehnten hinweg eine andere Wahrnehmung von Freiheit, Demokratie und Konsum entwickelt, während die Ostdeutschen aufgrund ihrer Geschichte in einem anderen politischen System aufwuchsen. Dies führte zu Spannungen und Missverständnissen, die oft in Form von Vorurteilen und Ungleichbehandlungen zutage traten. Die Frage der kulturellen Integration und der Gleichstellung war eine der wichtigsten Herausforderungen der 1990er Jahre.

Das Vermächtnis des Mauerfalls: Bedeutung heute
Dreißig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ist die Erinnerung an dieses historische Ereignis nach wie vor lebendig. Der Mauerfall bleibt ein Symbol der Freiheit und der Überwindung von Grenzen. Doch der Weg der Wiedervereinigung ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Trotz der Fortschritte gibt es immer noch Unterschiede zwischen Ost und West, die sowohl auf wirtschaftliche als auch auf soziale und kulturelle Faktoren zurückzuführen sind. Die Erinnerung an die Mauer und den Fall des SED-Regimes ist nach wie vor eine der zentralen Erzählungen der deutschen Geschichte.

Die Bedeutung des Mauerfalls wird auch heute immer wieder in verschiedenen Formen reflektiert – durch Dokumentationen, Filme, Gedenkfeiern und historische Ausstellungen. Der 9. November bleibt ein Datum, das nicht nur die Vergangenheit markiert, sondern auch als Mahnung und als Inspiration für die Zukunft dient.

Der Fall der Berliner Mauer war ein Moment, der das Leben vieler Menschen für immer veränderte. Die Freude und die Euphorie, die der Mauerfall auslöste, wurden jedoch bald von den Herausforderungen der Wiedervereinigung und den Unterschieden zwischen Ost und West überschattet. Der Prozess der Integration und der wirtschaftlichen Angleichung dauert bis heute an. Dennoch bleibt der Mauerfall ein Symbol für die Überwindung von Grenzen und die Sehnsucht nach Freiheit. Die Erinnerung an dieses historische Ereignis ist nach wie vor lebendig und von zentraler Bedeutung für die Gestaltung der deutschen Gegenwart und Zukunft.

Die Mahnung von Wöbbelin: Verantwortung und Erinnerung für die Zukunft

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Die KZ-Gedenkstätte auf dem ehemaligen Lagergelände Wöbbelin ist ein Ort, an dem der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird, insbesondere derjenigen, die im Konzentrationslager Wöbbelin gefangen waren. Am 2. Mai 2021 fand hier eine Gedenkveranstaltung statt, die den 76. Jahrestag der Befreiung des Lagers durch US-amerikanische Soldaten markierte. Die Veranstaltung erinnerte nicht nur an die befreiten Häftlinge, sondern auch an die Grausamkeiten, die diese Menschen erlebten, und betonte die Bedeutung der Erinnerung für die Gegenwart und Zukunft.

Die Rede begann mit der Erinnerung an den Tag vor 76 Jahren, als US-amerikanische Soldaten das Konzentrationslager Wöbbelin befreiten. Rund 3.500 Häftlinge, die dort interniert waren, erlebten ihre Rettung, aber für viele kam diese zu spät. Viele starben an den Folgen von Hunger, Krankheit und Erschöpfung, noch kurz nach ihrer Befreiung. Das Lager war erst wenige Monate vor der Befreiung eingerichtet worden, als das Ende des Zweiten Weltkrieges und der Untergang des Nazi-Regimes immer näher rückten. Die Häftlinge stammten aus verschiedenen Konzentrationslagern, die aufgrund der nahenden Frontlinie evakuiert werden mussten. Das Lager Wöbbelin war von Anfang an ein Ort des Elends, ohne ausreichende Nahrung, medizinische Versorgung und unter extrem schwierigen Bedingungen.

Der Landrat und die anderen Redner betonten die Bedeutung des Gedenkens an solche Orte und die Opfer des Nationalsozialismus. Der Landrat erinnerte daran, dass das Konzentrationslager Wöbbelin nur eines von vielen war, in denen Menschen gefangen gehalten und ermordet wurden. In den letzten Wochen des Krieges waren Häftlinge aus vielen dieser Lager auf Todesmärsche geschickt worden, und viele von ihnen fanden den Tod, während andere von Mitmenschen Unterstützung erfuhren.

Die Gedenkstätte Wöbbelin ist ein symbolischer Ort, der zeigt, dass der Riss, den das Nazi-Regime in der deutschen Gesellschaft hinterließ, nicht vollständig geheilt ist. Der Landrat hob hervor, dass es immer noch Menschen gibt, die von autoritären Ideologien, Gewalt und Rassismus fasziniert sind, und dass es unsere Aufgabe sei, diese Gefahren zu bekämpfen. Er erklärte, dass das Verdrängen der Geschichte nicht dazu beitragen könne, diese Probleme zu lösen. Im Gegenteil, nur durch das Bewusstsein und das ständige Gedenken an das Unrecht des Nationalsozialismus könne verhindert werden, dass sich ähnliche Verbrechen in der Zukunft wiederholen.

Die Gedenkstätte Wöbbelin ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein Lernort. Hier kommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus verschiedenen Ländern, um mehr über die Geschichte des Nationalsozialismus und die Gräueltaten der Konzentrationslager zu erfahren. Der Landrat betonte, dass diese Bildungsarbeit besonders wichtig sei, da gerade in der heutigen Zeit immer wieder rechte Parolen und Ideologien auftauchen. Die Gedenkstätte Wöbbelin hat daher auch eine digitale Gedenkwoche organisiert, um trotz der Pandemie den Austausch und das Gedenken weiterhin zu ermöglichen.

In der digitalen Gedenkwoche wurden Erinnerungsbeiträge, Podcasts und Online-Gottesdienste angeboten, in denen Überlebende, deren Angehörige und Schüler ihre Geschichten teilten. Besonders die Jugendlichen spielen eine wichtige Rolle in der Arbeit der Gedenkstätte, da sie die Verantwortung tragen, das Wissen über die Geschichte weiterzugeben und die Erinnerung lebendig zu halten. Der Landrat dankte allen, die sich in der Arbeit der Gedenkstätte engagierten, und betonte, wie wichtig es sei, die Geschichte des Nationalsozialismus nicht zu vergessen.

Der Landrat sprach auch über die Veränderungen, die auf dem ehemaligen Lagergelände vorgenommen wurden. Der Rundgang wird erneuert, und es wird ein barrierefreier Zugang geschaffen, damit alle Besucher den Ort des Gedenkens auf eigene Faust erleben können. Informationsstelen werden aufgestellt, die einen historischen Überblick über das Gelände und die Geschichte des Lagers geben. Einige Bäume wurden bereits gepflanzt, und es ist geplant, mehr als 300.000 Euro in die Umgestaltung zu investieren, um einen würdigen Gedenkort zu schaffen.

Der Landrat und die anderen Redner betonten die Bedeutung des Gedenkens für die Zukunft. Nur wer die Geschichte kennt, kann die Gegenwart und Zukunft gestalten. Es sei unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sich solche Gräueltaten nie wiederholen. Dies ist nicht nur eine Aufgabe für die Politik oder die Institutionen, sondern für jeden Einzelnen von uns. Jeder kann seinen Beitrag leisten, um Hass, Intoleranz und Gewalt zu bekämpfen und für eine bessere Zukunft zu arbeiten.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde das bekannte Lied „Die Moorsoldaten“ gesungen, ein Lied, das von den Häftlingen in den Konzentrationslagern gesungen wurde. Es erinnerte an die schwere Zeit im Lager und an die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Diese Hoffnung, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen und dass der Weg des Friedens und der Menschlichkeit immer weitergeht, war das zentrale Thema der Veranstaltung. Die Redner riefen dazu auf, die Erinnerung wachzuhalten und gemeinsam für eine Welt zu arbeiten, in der jeder Mensch in Freiheit und Würde leben kann.

Insgesamt war die Gedenkveranstaltung am 2. Mai 2021 ein bewegender Moment des Erinnerns und Mahnens. Es wurde betont, dass wir als Gesellschaft dafür verantwortlich sind, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und die Menschenrechte zu verteidigen. Das Gedenken an die Opfer des Konzentrationslagers Wöbbelin und anderer NS-Lager bleibt von entscheidender Bedeutung für die Zukunft, damit sich solche Verbrechen nie wiederholen.