Hallenser Bürgermeister Egbert Geier zum Zukunftszentrum „Deutsche Einheit“

Halles Bürgermeister Egbert Geier sieht für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation beste Bedingungen in Halle (Saale) und betont zugleich: „Wir brauchen Mut und Ideen, Energie und weiterhin zielorientierte Zusammenarbeit.“ Es gelte, die Errichtung des Zukunftszentrums und seine Wirkkraft auf die Stadt Halle (Saale) optimal zu begleiten und zu entfalten. „Wir halten diesen klaren Kurs gemeinsam mit den zahlrechen Unterstützerinnen und Unterstützen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im ,Netzwerk Zukunftszentrum`. Das Räderwerk muss weiter gut ineinandergreifen.“

Die Stadt arbeitet bereits seit Jahren kontinuierlich an der Neustrukturierung des Großraumes „Riebeckplatz und Hauptbahnhof“. Mit dem Prozess zur Erstellung des Leitbildes vor knapp 10 Jahren wurden umfangreiche Planungsprozesse rund um den Riebeckplatz in Gang gesetzt. Die bereits umgesetzten wie auch die geplanten Investitionen und Vorhaben, die bis in das Jahr 2038 reichen, umfassen ein Volumen von knapp 2 Milliarden Euro.

Bürgermeister Egbert Geier: „Die bereits umgesetzten wie auch die geplanten Projekte rund um den Hauptbahnhof sowie den Riebeckplatz bis hin zum RAW-Gelände sind spannende Transformationsprojekte mit herausragender Bedeutung für die Entwicklung unserer Stadt. Der vorgesehene Umbau des Riebeckplatzes und der Bau des Zukunftszentrums sind wichtige Bestandteile der gesamten Transformation und der Investitionen in Milliardenhöhe. Sie flankieren die Milliarden-Investitionen rund um Hauptbahnhof ideal. Das Zukunftszentrum ist der entscheidende Impuls dafür, dass wir diesen seit Jahrzehnten vom Verkehr dominierten ‚Un-Ort‘ Riebeckplatz hin zu einem urbanen und lebendigen Stadtraum entwickeln. Für die Menschen. Das ist eine einmalige Chance für die Stadt!“

Die Stadt setzt den Weg der Entwicklung und Neustrukturierung des Riebeckplatzes kontinuierlich fort. Erst Im August dieses Jahres hat der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss zur Entwicklung von Grün- und Verkehrsflächen am Riebeckplatz gefasst. Die Umsetzung dieses Beschlusses unterstützt die Gesamtinvestitionen von knapp 2 Milliarden Euro im Bereich Riebeckplatz und Hauptbahnhof bis in das Jahr 2038. Die Maßnahmen berücksichtigen die heutigen verkehrlichen Anforderungen ebenso wie die Stärkung alternativer Mobilitätsangebote.

Bürgermeister Egbert Geier abschließend: „Das Zukunftszentrum wird nicht nur ein architektonisch herausragendes Gebäude. Es hat auch eine enorme gesellschaftspolitische Bedeutung und als Institution eine bundesweite wie auch europäische Relevanz. Es wird unsere Stadt nachhaltig weiterentwickeln und prägen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, braucht es weiterhin professionellen und partnerschaftlichen Austausch zwischen Stadt, Land und Bund.“

Überblick über die Gesamtinvestitionen im Bereich Riebeckplatz und Hauptbahnhof im Zeitraum 2015 bis 2038; siehe auch Grafik

Standorte der geplanten und bereits vollendeten Investitionen im Bereich Riebeckplatz und Hauptbahnhof im Zeitraum 2015 bis 2038.

Riebeckplatz Nord-West:

1. HWG Wohn- und Geschäftshaus: Investition 21 Mio. Euro; Arbeitsplätze 30; Fertigstellung 2017-2020

2. NIU Hotel am Riebeckplatz: Investition 20 Mio. Euro; Arbeitsplätze 25; Fertigstellung 2019

3. Bürogebäude Magdeburger Straße: Investition 50 Mio. Euro; Arbeitsplätze 25; Fertigstellung 202

Riebeckplatz Nord:

4. Bürogebäude und Parkhaus: Investition 40 Mio. Euro; Arbeitsplätze 330; Fertigstellung 2028

Riebeckplatz Mitte:

5. Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation: Investition 200 Mio. Euro; Arbeitsplätze 180; Fertigstellung 2028

Riebeckplatz Süd-Ost:

6. Hotel- und Bürogebäude: Investition 80 Mio. Euro; Arbeitsplätze 260; Fertigstellung 2026

7. Bürogebäude und Parkhaus Ernst-Kamieth-Str. (Hauptbahnhof West): Investition 15 Mio. Euro; Arbeitsplätze 100; Fertigstellung 2028

Riebeckplatz Süd:

8. Sanierung Wohngebäude WG Frohe Zukunft: Investition 12 Mio. Euro; Fertigstellung 2020-2023

9. Sanierung Wohngebäude HWG mbH: Investition 5 Mio. Euro; Fertigstellung 2016-2018

10. Urbanes Quartier Thüringer Bahnhof: Investition 120 Mio. Euro; Arbeitsplätze 120; Fertigstellung 2032

Riebeckplatz Süd-West:

11. Sanierung Wohngebäude HWG mbH R.-Breitscheid-Straße: Investition 7 Mio. Euro; Fertigstellung 2016-2018

12. Entwicklung Areal ehem. Hotel Maritim: Investition 25 Mio. Euro; Fertigstellung 2027

13. Wohn- und Geschäftsquartier Riebecks Gärten: Investition 120 Mio. Euro; Arbeitsplätze 150; Fertigstellung 2032

14. Sanierung Wohngebäude HWG mbH Riebeckplatz: Investition 9 Mio. Euro; Fertigstellung 2015-2017

15. Sanierung Wohngebäude HWG mbH E.-Toller-Straße: Investition 9 Mio. Euro; Fertigstellung 2021-2023

Hauptbahnhof Ost:

16. Strukturwandelprojekt RAW-Gelände: Investition 1.26 Mrd. Euro; Arbeitsplätze 1.500; Fertigstellung 2038

Zusammenfassung:
Riebeckplatz: Investition 733 Mio. Euro; Arbeitsplätze rund 1600
Gesamt mit RAW-Gelände: Investition 1.993 Mrd. Euro; Arbeitsplätze rund 3100

Hintergrund:
Mit Beschluss des Kabinetts vom 1. März 2023 hat die Bundesregierung Halle (Saale) als künftigen Standort des „Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ benannt. Insgesamt stellt der Bund rund 200 Millionen Euro für die Investitionskosten des Baus zur Verfügung.

Die Bundesregierung plant für das Jahr 2024 einen internationalen Architekturwettbewerb. Zudem wird eine Trägergesellschaft gegründet. Die Baufertigstellung des Gebäudekomplexes, der am Riebeckplatz entstehen soll, ist für 2028 vorgesehen.

Mehr Informationen zum Thema Zukunftszentrum gibt es hier.

Das Echo des Ostens: Warum die DDR im Kopf nicht verschwindet

Drei Teaser 1. Persönlich Graue Plattenbauten, der Geruch von Braunkohle in der Erinnerung und ein Gefühl, das einfach nicht verschwinden will. Friedrich Gottlieb sitzt in Halle und zählt seine Cent-Stücke. Früher, sagt er, war das Leben berechenbar. Heute ist es ein Kampf. Warum tragen Enkel plötzlich wieder T-Shirts mit dem DDR-Wappen? Warum klingt die Diktatur in den Erzählungen am Abendbrotstisch wie ein verlorenes Paradies? Es ist die Geschichte einer tiefen Kränkung und der Suche nach Heimat in einer Welt, die keine Pausen kennt. Eine Reise in die wunden Seelen des Ostens. 2. Sachlich-Redaktionell Statistiken belegen einen Trend, der die Politik alarmiert: Die Zustimmung zur DDR wächst. Mehr als die Hälfte der Ostdeutschen bewertet das Leben im Sozialismus rückblickend positiv. Doch es ist keine reine „Ostalgie“ der Rentnergeneration. Soziologische Beobachtungen zeigen, dass sich das Phänomen auf die Jugend überträgt und sich in Konsumverhalten sowie Wahlentscheidungen niederschlägt. Dieser Beitrag analysiert die strukturellen Ursachen – von der Treuhand-Politik bis zu aktuellen Lohngefällen – und erklärt, warum die soziale Unsicherheit der Gegenwart die Vergangenheit verklärt. 3. Analytisch und Atmosphärisch Schatten der Vergangenheit liegen über den sanierten Fassaden von Leipzig und Dresden. Was wie harmlose Nostalgie aussieht – die Rückkehr der Club Cola, die vollen „Ost-Partys“ –, ist das Symptom einer gescheiterten emotionalen Einheit. Die DDR dient heute als Projektionsfläche für alles, was der moderne Kapitalismus nicht liefert: Sicherheit, Ordnung, Gemeinschaft. Wir blicken hinter die Kulissen einer Gesellschaft, die ihre Identität aus dem Trotz gegen die westliche Deutungshoheit formt. Eine Analyse darüber, warum die mentale Mauer nicht fällt, sondern durch neue Krisen zementiert wird.

Verschrottete Zukunft: Wie die DDR ihre Automobil-Visionäre ausbremste

Teaser 1. Persönlich (Max. 500 Zeichen) Ein Leben für den Schrottplatz. Stellen Sie sich vor, Sie bauen das perfekte Auto – modern, sicher, seiner Zeit voraus. Sie stecken Jahre Ihres Lebens, all Ihr Herzblut hinein. Und dann kommt der Befehl von ganz oben: "Vernichten." Genau das erlebten die Ingenieure in Zwickau. Sie mussten zusehen, wie ihr genialer P603, der "Golf des Ostens", zerstört wurde. Eine bewegende Geschichte über zerplatzte Träume und den Schmerz, wenn die eigene Vision verboten wird. 2. Sachlich-Redaktionell (Max. 500 Zeichen) Geheime Prototypen enthüllt. Der Trabant galt als Symbol der Rückständigkeit. Doch neue Recherchen zeigen: Die DDR-Ingenieure waren der Weltklasse ebenbürtig. Bereits in den 60ern standen in Zwickau und Eisenach serienreife Modelle bereit, die technisch und optisch westliche Standards übertrafen. Wir analysieren, warum Politbürokraten 1968 die Notbremse zogen, Innovationen verboten und damit den wirtschaftlichen Untergang der DDR-Autoindustrie besiegelten. 3. Analytisch & Atmosphärisch (Max. 500 Zeichen) Stillstand per Dekret. In den staubigen Archiven schlummert eine alternative Realität. Konstruktionszeichnungen zeigen schnittige Coupés und moderne Kleinwagen, die nie eine Straße berührten. Die Geschichte der nie gebauten DDR-Autos ist ein Lehrstück über die Lähmung einer Planwirtschaft. Während Ingenieure die Zukunft entwarfen, regierte im ZK die Angst vor "Playboy-Autos". Ein atmosphärischer Blick in eine Ära, in der Innovation nicht als Chance, sondern als Gefahr galt.

Die Nacht der verpassten Chance: Walter Momper trifft Bärbel Bohley

Teaser für Social Media & Newsletter 1. Persönlich (Meinung/Kolumne) Haben Sie sich schon einmal gefragt, wann genau der Traum vom „Dritten Weg“ der DDR eigentlich starb? Ich glaube, es war an einem einzigen Abend in Schöneberg. Walter Momper flehte Bärbel Bohley fast an: „Regiert endlich! Sonst macht es Kohl.“ Ihre Absage rührt mich bis heute fast zu Tränen. Sie wollten rein bleiben, nur Opposition sein – und gaben damit, ohne es zu wollen, ihr Land aus der Hand. Ein Lehrstück darüber, dass Moral allein in der Politik manchmal nicht reicht. 2. Sachlich-Redaktionell (News-Flash) Historisches Dokument beleuchtet Schlüsselmoment der Wendezeit: Ende 1989 lud Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper Vertreter der DDR-Opposition ins Rathaus Schöneberg. Laut Mompers Aufzeichnungen in „Grenzfall“ drängte er Gruppen wie das „Neue Forum“ zur sofortigen Regierungsübernahme, um Helmut Kohl zuvorzukommen. Bärbel Bohley lehnte dies jedoch kategorisch ab („Wir sind und bleiben Opposition“). Eine Entscheidung, die den Weg zur schnellen Wiedervereinigung ebnete. 3. Analytisch und Atmosphärisch (Longread/Feature) Es war ein Aufeinandertreffen zweier Welten im Rathaus Schöneberg: Hier der westdeutsche Machtpragmatiker Walter Momper, dort die idealistischen Moralisten der DDR-Bürgerbewegung um Bärbel Bohley. Während Momper das Machtvakuum sah und vor einer Übernahme durch Bonn warnte, beharrte die Opposition auf ihrer Rolle als Kritiker. Dieser Abend illustriert das tragische Dilemma der Revolution von 1989: Wie der moralische Anspruch der Bürgerrechtler ihre politische Handlungsfähigkeit lähmte.

Die Roten Preußen: Aufstieg und stilles Ende der Nationalen Volksarmee

Teaser 1. Persönlich Stell dir vor, du trägst eine Uniform, deren Schnitt an die dunkelsten Kapitel der Geschichte erinnert, während du einen Eid auf den Sozialismus schwörst. Für tausende junge Männer in der DDR war das keine Wahl, sondern Pflicht. Mein Blick auf die NVA ist zwiegespalten: Ich sehe die helfenden Hände im Schneewinter 1978, aber auch die Drohkulisse an der Mauer. Wie fühlte es sich an, Teil einer Armee zu sein, die am Ende einfach verschwand? Eine Reise in eine verblasste, graue Welt. 2. Sachlich-Redaktionell Im Januar 1956 offiziell gegründet, war die Nationale Volksarmee (NVA) weit mehr als nur das militärische Rückgrat der DDR. Von der verdeckten Aufrüstung als „Kasernierte Volkspolizei“ bis zur Integration in die Bundeswehr 1990 zeichnet dieser Beitrag die Historie der ostdeutschen Streitkräfte nach. Wir analysieren die Rolle ehemaliger Wehrmachtsoffiziere, die Einbindung in den Warschauer Pakt und die dramatischen Tage des Herbstes 1989, als die Panzer in den Kasernen blieben. 3. Analytisch & Atmosphärisch Sie wurden die „Roten Preußen“ genannt: Mit steingrauen Uniformen und Stechschritt konservierte die NVA militärische Traditionen, während sie ideologisch fest an Moskau gebunden war. Der Beitrag beleuchtet das Spannungsfeld zwischen preußischer Disziplin und sozialistischer Doktrin. Er fängt die Atmosphäre des Kalten Krieges ein – von der frostigen Stille an der Grenze bis zur bleiernen Zeit der Aufrüstung – und zeigt, wie eine hochgerüstete Armee im Moment der Wahrheit implodierte.

Der Gefangene von Grünheide: Wie der Staat einen seiner Besten zerstören wollte

Teaser-Varianten für "Der Gefangene von Grünheide" 1. Persönlich: Der Mann hinter der Mauer Er war ein Held, der dem Tod im Nazi-Zuchthaus entronnen war, ein gefeierter Wissenschaftler, ein Vater. Doch Robert Havemanns größter Kampf fand nicht in einem Labor statt, sondern in seinem eigenen Haus in Grünheide. Von seinen einstigen Genossen verraten und isoliert, lebte er jahrelang unter dem Brennglas der Stasi. Sie nahmen ihm seine Arbeit, seine Freunde und fast seine Würde – aber niemals seine Stimme. Lesen Sie die bewegende Geschichte eines Mannes, der lieber einsam war als unehrlich, und erfahren Sie, wie er aus der Isolation heraus ein ganzes System das Fürchten lehrte. Ein Porträt über Mut, Verrat und die unbesiegbare Freiheit der Gedanken. 2. Sachlich-Redaktionell: Chronik einer Zersetzung Vom Vorzeige-Kommunisten zum Staatsfeind Nr. 1: Der Fall Robert Havemann markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der DDR-Opposition. Unser Hintergrundbericht analysiert die systematische Strategie der „Zersetzung“, mit der das MfS ab 1964 versuchte, den kritischen Professor gesellschaftlich und physisch zu vernichten. Wir beleuchten die Hintergründe seines Parteiausschlusses, die perfiden Methoden der Isolation in Grünheide und das kalkulierte Verwehren medizinischer Hilfe bis zu seinem Tod 1982. Eine detaillierte Rekonstruktion des Machtkampfes zwischen einem totalitären Apparat und einem einzelnen Intellektuellen, der zur Symbolfigur für die Bürgerrechtsbewegung von 1989 wurde. 3. Analytisch & Atmosphärisch: Die Angst des Apparats Es ist still in den Wäldern von Grünheide, doch der Schein trügt. Vor dem Tor parkt ein Wartburg, darin Männer in grauen Mänteln, die auf eine unsichtbare Bedrohung starren: einen lungenkranken Professor. Diese Reportage nimmt Sie mit an den Ort, an dem die Paranoia der DDR-Führung greifbar wurde. Warum fürchtete ein hochgerüsteter Staat das Wort eines einzelnen Mannes so sehr, dass er ihn in einen goldenen Käfig sperrte? Wir blicken hinter die Kulissen der Macht und zeigen, wie die Stasi mit operativer Kälte versuchte, einen Geist zu brechen – und dabei ungewollt einen Mythos schuf, der mächtiger war als jede Mauer. Eine Geschichte über das Schweigen, das Schreien und die subversive Kraft der Wahrheit.