Die Stadtratssitzung in Gera im Dezember 2024 war geprägt von zahlreichen bedeutsamen Themen, die die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Stadt stellen sollen. Die Sitzung wurde pünktlich durch den Oberbürgermeister Julian Dannenberger eröffnet. Zu Beginn stimmte der Stadtrat über Anträge ab, die die Zulassung von Ton- und Bildaufnahmen betrafen. Diese wurden genehmigt, was eine transparente Dokumentation der Sitzung gewährleistete. Im Anschluss folgten die Feststellung der Beschlussfähigkeit und die Genehmigung der Tagesordnung. Es wurden geringfügige Änderungen vorgenommen, um aktuellen Prioritäten Rechnung zu tragen.
Eine Einwohnerfragestunde war ebenfalls Teil der Tagesordnung, jedoch blieben neue Anfragen aus. Vorliegende schriftliche Bürgerfragen wurden beantwortet, wobei die Details den Stadträten und interessierten Zuhörern zur Verfügung gestellt wurden. Der Oberbürgermeister berichtete anschließend über den Fortschritt der Haushaltssatzung für das Jahr 2025. Diese soll, wie angekündigt, noch vor Jahresende verabschiedet und veröffentlicht werden. Damit verbunden sind wichtige finanzielle Entscheidungen, die maßgeblich Einfluss auf Investitionen in die Infrastruktur und die Lebensqualität in Gera haben. Dannenberger hob hervor, dass es 2025 zu intensiven Gesprächen über strategische Stadtentwicklungsprojekte kommen werde, darunter auch Maßnahmen, die den demografischen Wandel und die wirtschaftliche Entwicklung adressieren.
Ein zentraler Tagesordnungspunkt war die geplante Ansiedlung der Sung Eel Recyclingpark Thüringen GmbH. Das Unternehmen möchte sich auf dem Gelände eines ehemaligen Industrieparks niederlassen, was mit erheblichen Investitionen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze einhergehen könnte. Trotz der wirtschaftlichen Vorteile zeigte sich im Stadtrat eine breite Diskussion über die potenziellen Umwelt- und Sicherheitsrisiken. Kritiker warfen dem Unternehmen mangelnde Transparenz vor und forderten eine vertiefte Prüfung der Auswirkungen auf die Umwelt. Als Kompromiss beschloss der Stadtrat, das Unternehmen zur freiwilligen Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung aufzufordern. Dies soll den Bedenken der Bürger Rechnung tragen und gleichzeitig die wirtschaftliche Attraktivität des Projekts sicherstellen.
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda war die Neuwahl des Beirates für Menschen mit Behinderungen. Insgesamt wurden 15 neue Mitglieder gewählt, die nun die Interessen von Menschen mit Behinderungen in Gera vertreten. Der Beirat wird sich unter anderem mit Fragen der Barrierefreiheit und der sozialen Teilhabe beschäftigen, was auch in Verbindung mit den geplanten Stadthygiene-Maßnahmen steht. Im Rahmen dieser Maßnahmen beschloss der Stadtrat, barrierefreie öffentliche Toiletten in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern einzurichten. Diese sollen nicht nur die Lebensqualität erhöhen, sondern auch die Attraktivität Geras als Wohn- und Ausflugsort stärken.
Die Stadthygiene wurde auch im Kontext allgemeiner Sauberkeitsmaßnahmen diskutiert. Der Oberbürgermeister betonte die Bedeutung einer sauberen Stadt für das Wohlbefinden der Bürger und das Image Geras. Es wurden neue Regelungen und Maßnahmenpakete beschlossen, die sich sowohl auf die Abfallentsorgung als auch auf die Pflege öffentlicher Anlagen konzentrieren.
Ein bedeutender administrativer Punkt war die Präsentation und Annahme des Jahresabschlusses der Stadt für das Jahr 2022. Dieser wurde vom Stadtrat einstimmig genehmigt, was als Zeichen der soliden finanziellen Führung der Stadt gewertet wurde. Darüber hinaus wurde die Entlastung des Verwaltungsrates der Sparkasse Gera-Greiz für das Geschäftsjahr 2023 beschlossen, ein formaler, aber symbolisch wichtiger Akt.
Auch bauliche Themen standen auf der Agenda. Ein vereinfachtes Umlegungsverfahren zur Bebauung einer Baulücke in der Greitzer Straße wurde vorgestellt und bewilligt. Dieses Verfahren zielt darauf ab, bestehende Wohnraumressourcen effizienter zu nutzen und die städtebauliche Entwicklung in diesem Bereich zu fördern. In einem ähnlichen Kontext wurden Änderungen an der Feuerwehr-Gebührensatzung sowie an der Friedhofssatzung beschlossen, um diese an aktuelle Bedürfnisse und Kostenstrukturen anzupassen.
Abschließend richtete der Oberbürgermeister einen Dank an alle Stadträte und Mitarbeiter der Stadtverwaltung für die konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Er sprach die Hoffnung aus, dass die positiven Ansätze auch im kommenden Jahr fortgeführt werden können, und wünschte allen Anwesenden frohe Feiertage. Die Sitzung endete in einer Atmosphäre des Optimismus und der Zuversicht, dass die beschlossenen Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung Geras leisten werden.