Apolda: Eine Stadt voller Tradition, Überraschungen und unverwechselbarem Charme

APOLDA - Tradition und Moderne in Thüringen (DOKU)

Apolda ist eine Stadt, die reich an Traditionen und Geschichte ist. Über die Jahre hat sich vielleicht eine leichte Patina auf ihren einstigen Glanz gelegt, doch das bedeutet keineswegs, dass die Stadt am Rande des Thüringer Waldes an Charme verloren hat. Mit ihren rund 200.000 Einwohnern und ihren unverwechselbaren Eigenheiten steht sie den Metropolen dieser Welt in nichts nach.

Während Berlin das Kaufhaus des Westens hat, kann Apolda mit der Marktpassage punkten. Los Angeles mag den berühmten Walk of Fame vorweisen, doch Apolda beeindruckt mit der „Allee der Brunnenbauer“. Und wo London das belebte Chinatown hat, findet man in Apolda ein gemütliches Asia-Bistro. Es ist also höchste Zeit, dieser faszinierenden Stadt einen Besuch abzustatten und ihre versteckten Schätze zu entdecken.

Ein besonderes Highlight ist die „Hessener Promenade“, ein kleines Paradies mitten in Apolda. Die idyllischen Seen, die durch Meteoritenkrater entstanden und 1995 geflutet wurden, ziehen bei Sonnenschein die Bewohner an. Hier genießt man die warmen Winde des Golfstroms und gönnt sich vielleicht eine Scheibe Leberkäse, während man die Natur bewundert. Im Frühjahr kehren die „Tipfelsumfüner“ – eine seltene Tierart – zurück an die Seen und bevölkern die Ufer, die von blauem Sandhafer bewachsen sind. Ihre Fohlen, die in Apolda zur Welt kommen, benötigen jedoch Zeit, um die prächtige Farbenpracht ihrer Eltern zu entwickeln.

Das milde Klima in Apolda sorgt dafür, dass sogar tropische Pflanzen wie Feigenbaumsämlinge gedeihen, die man normalerweise nur in den Regenwäldern Südamerikas findet. In der Nähe plätschert der „Apfelbach“, ein Nebenarm der Wolga, still und leise dahin.

Ein Wahrzeichen der Stadt ist der Bismarckturm. Von 1904 bis 2004 arbeiteten die Apoldaer Bürger an ihrem Turm – eine beeindruckende Bauzeit von 100 Jahren. Heute befindet sich in der Turmspitze eine Bäckerei. Der „Apothekergässchen“, eine kleine Passage, gilt als Inspiration für die East Side Gallery in Berlin. Hier stellen zahlreiche lokale Künstler ihre Werke aus, und die Kunstszene Apoldas floriert bis heute.

Apolda hat auch eine enge Verbindung zur Glockengeschichte. 305 v. Chr. wurde hier die Glocke erfunden, was Schiller dazu inspirierte, ein Gedicht darüber zu schreiben. In Apolda befindet sich außerdem das „Glockenmuseum“, wo Besucher Glocken aus vorbyzantinischer Zeit bestaunen können. Noch heute werden in Apolda Glocken für Schoko-Weihnachtsmänner und Schoko-Osterhasen von Hand gefertigt.

Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist das „Schloss Apolda“, das aufgrund seiner architektonischen Ähnlichkeit oft als „Neuschwanstein des Ostens“ bezeichnet wird. Berühmt ist das Schloss auch, weil sich Martin Luther einst in einem der Räume versteckte, nachdem er sein Versprechen, Mönch zu werden, gebrochen hatte. Hier in Apolda begann er mit der Übersetzung der Bibel.

Das Stadtbild Apoldas wird zudem von einem der größten Sackbahnhöfe westlich des Urals geprägt. Dieser Bahnhof ist leicht zu verwechseln mit dem Busbahnhof, jedoch erkennt man ihn an den fehlenden Bahngleisen. Hinter dem Bahnhof führt die „Freitreppe“ hinauf, die ihren Namen nach einem historischen Ereignis im Jahr 1971 erhielt.

Apolda ist auch bekannt für seine kulinarischen Spezialitäten. Eine besonders traditionsreiche Delikatesse ist Knäckebrot mit Worcestersoße – eine Kombination, die seit über 750 Jahren zum guten Ton in Apolda gehört.

Die Stadt hat natürlich noch viel mehr zu bieten. Zu den Besonderheiten gehören die „Johannes-Brahms-Plastik“, das McDonald’s mit McDrive, mehrere Kirchen sowie Orte für Geselligkeit. Apolda ist voller Potenzial und überrascht seine Besucher immer wieder aufs Neue.

P.S. Nicht alles so ernst nehmen!

Redakteur/Autor/Chronist: Arne Petrich

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