Dr. Bernd Franke: Hüter der IFA Industriegeschichte in Ludwigsfelde

Der Versuchsleiter und der erste IFA W50

Dr. Bernd Franke ist ein bemerkenswerter Zeitzeuge und engagiertes Mitglied des Vereins Freunde der Industriegeschichte Ludwigsfelde (FIL e.V.), dessen Ziel es ist, die industrielle Vergangenheit der Region zu bewahren und zu dokumentieren. Seine berufliche Laufbahn ist eng mit dem IFA Automobilwerk Ludwigsfelde verbunden, wo er als Projektleiter für den Aufbau der Endmontagehalle, auch bekannt als Halle 142, verantwortlich war. Diese Halle wurde zum Herzstück der Produktion des IFA W50, einem der bekanntesten Lkw der DDR, und spielte eine entscheidende Rolle in der Geschichte der ostdeutschen Automobilindustrie.

Als langjähriger Leiter der Versuchsabteilung für den IFA W50 hatte Dr. Franke die Gelegenheit, an der Entwicklung und Optimierung dieses Fahrzeugs mitzuwirken. Der W50 wurde nicht nur in der DDR, sondern auch in vielen anderen Ländern eingesetzt und erlangte schnell internationale Bekanntheit. Durch seine Funktion war Dr. Franke in zahlreiche spannende Projekte involviert, die es ihm ermöglichten, die weltweite Nutzung des W50 zu beobachten und an innovativen Lösungen für technische Herausforderungen zu arbeiten. Diese Erfahrungen prägten nicht nur seine berufliche Karriere, sondern auch seine Sicht auf die Bedeutung der industriellen Zusammenarbeit über Grenzen hinweg.

Nach der Wiedervereinigung setzte Dr. Franke seine Karriere bei Mercedes Benz fort, wo er in verantwortungsvoller Position tätig war. Seine Kenntnisse und Erfahrungen aus der Zeit im IFA-Werk waren von unschätzbarem Wert und trugen dazu bei, dass er in der neuen Unternehmensstruktur schnell Fuß fassen konnte. Die Wiedervereinigung stellte die Automobilindustrie vor neue Herausforderungen, und Dr. Frankes Expertise war entscheidend für die Integration und Modernisierung der Produktionsprozesse.

Aktuell, im Jahr 2024, engagiert sich Dr. Franke weiterhin für die Bewahrung der Industriegeschichte als aktives Vorstandsmitglied des Vereins FIL e.V. In dieser Rolle setzt er sich dafür ein, die industrielle Kultur der Region Ludwigsfelde zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er glaubt, dass das Verständnis der industriellen Vergangenheit nicht nur für die Identität der Region wichtig ist, sondern auch als Lehrstück für zukünftige Generationen dienen kann.

Dr. Franke ist der Meinung, dass die industrielle Entwicklung und die damit verbundenen technischen Errungenschaften ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte sind, der nicht in Vergessenheit geraten darf. Daher fördert der Verein verschiedene Projekte, darunter Ausstellungen, Forschungsarbeiten und Bildungsinitiativen, um das Erbe der Industriegeschichte lebendig zu halten. Er sieht sich in der Verantwortung, sowohl die positiven als auch die herausfordernden Aspekte der industriellen Entwicklung zu beleuchten und zur Diskussion anzuregen.

Sein Engagement für die Dokumentation und Erhaltung der Industriekultur ist ein Beispiel dafür, wie individuelle Erfahrungen und historisches Wissen miteinander verknüpft werden können. Dr. Bernd Franke trägt durch seine Arbeit im FIL e.V. dazu bei, die Geschichte des IFA Automobilwerks und seiner Produkte für zukünftige Generationen lebendig zu halten. Sein Beitrag zur Bewahrung der Erinnerungen an die Industriegeschichte Ludwigsfeldes wird auch in den kommenden Jahren von großer Bedeutung sein, um die Entwicklungen und Herausforderungen der Vergangenheit zu verstehen und wertzuschätzen.

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