Das “Straßenbaumkonzept 2030” der Stadt Leipzig kurz erklärt

"Straßenbaumkonzept 2030" der Stadt Leipzig

Das Video bietet einen umfassenden Überblick über die Maßnahmen, die die Stadt Leipzig im Bereich Klimaanpassung und Stadtentwicklung ergreift. Im Zentrum stehen mehrere Schlüsselpersonen und ihre Projekte, die alle auf ein gemeinsames Ziel hinsteuern: eine nachhaltige und klimaresiliente Stadtentwicklung.

Rüdiger Titmann, der Leiter des Amts für Stadtgrün und Gewässer, eröffnet den Bericht mit einem grundlegenden Anliegen: der Klimaanpassung als Generationenaufgabe. Titmann betont, dass Leipzig als wachsende Stadt sowohl auf Innenentwicklung setzt, als auch auf bauliche Verdichtung. Dies erfordere eine sorgfältige Balance und Interessenabwägung. Eine zentrale Maßnahme des Amts ist das Straßenbaumkonzept, das sich das Ziel gesetzt hat, jährlich 1.000 zusätzliche Bäume in die Straßen der Stadt zu bringen. Diese Bäume tragen nicht nur zur Verschönerung der Stadt bei, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Reduktion von Hitzestress, indem sie Schatten spenden und die Luft kühlen.

Franziska Löffler, Projektleiterin für Digitalisierung im gleichen Amt, erläutert das Green Eye-Projekt. Dieses Leuchtturmprojekt wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gefördert und zielt darauf ab, Planerinnen und Planern aktuelle Daten zur Verfügung zu stellen. Diese Daten stammen aus dem Erdbeobachtungsprogramm US und umfassen Informationen über die grüne Ausstattung der Stadt, den Beschirmungsgrad, das Grünvolumen, den Versiegelungsgrad und die Oberflächentemperatur. Mit diesen Informationen können langfristige Prognosen erstellt und die Auswirkungen von Klimaanpassungsmaßnahmen besser analysiert werden. Ein Beispiel für den Erfolg dieser Maßnahmen ist die Untersuchung an Straßenzügen, die vor 20 Jahren noch keine Bäume hatten. Der Vergleich zeigt, dass die Oberflächentemperatur in Straßen mit Bäumen deutlich niedriger ist als in vergleichbaren Straßen ohne Bäume.

Markus Trappz, Sachgebietsleiter für Stadtbäume, beschreibt einen Wandel in der Wasserbewirtschaftung. Während früher das Regenwasser schnell in die Kanalisation abgeleitet wurde, liegt der Fokus jetzt darauf, das Wasser vor Ort versickern zu lassen. Dies geschieht, um die überlastete Kanalisation zu entlasten und den Pflanzen vor Ort das Wasser zur Verfügung zu stellen. Diese Methode trägt nicht nur zur besseren Bewässerung der Pflanzen bei, sondern hilft auch, die städtischen Wasserwege zu entlasten.

Ein weiteres wichtiges Projekt im Rahmen des Straßenbaumkonzepts war die Identifizierung und Kategorisierung von Straßen in Leipzig nach dem Bestand an Bäumen. Drei Typen wurden festgestellt: Straßen ohne Bäume, Straßen mit wenigen Bäumen und Straßen mit vielen Bäumen. Das Ziel ist es, diese Kategorien zu berücksichtigen und regelmäßig neue Bäume zu pflanzen, um das Potenzial der Straßenbäume auf bis zu 45.000 zu erhöhen. Diese Maßnahme würde nahezu eine Verdopplung des bisherigen Straßenbaumbestands darstellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Leipzig ein umfassendes und durchdachtes Konzept zur Klimaanpassung und nachhaltigen Stadtentwicklung verfolgt. Die Strategie umfasst sowohl die Erhöhung des Baumbestands als auch die Nutzung modernster Datenanalysen, um die Auswirkungen der Klimaanpassungsmaßnahmen zu evaluieren und zu optimieren. Rüdiger Titmann, Franziska Löffler und Markus Trappz zeigen auf, wie wichtig es ist, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen und diese kontinuierlich zu verbessern, um eine lebenswerte und klimaresiliente Stadt für kommende Generationen zu schaffen.

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