Die Stasi, kurz für „Ministerium für Staatssicherheit“ (MfS), war der Geheimdienst und die Staatssicherheitspolizei der DDR. Gegründet am 8. Februar 1950, spielte sie eine zentrale Rolle in der Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung. Ihre Hauptaufgaben umfassten Überwachung, Spionage, die Unterdrückung von Opposition sowie Propaganda und Desinformation.
Die Stasi überwachte die Bevölkerung mittels Abhörgeräten, versteckten Kameras und Postüberwachung. Ein umfangreiches Netz von Inoffiziellen Mitarbeitern (IMs) war im ganzen Land aktiv. Eine besonders perfide Methode war die Zersetzung, bei der psychologische und soziale Techniken eingesetzt wurden, um das Leben von Regimekritikern zu zerstören. Dazu gehörten Rufmord, soziale Isolation, berufliche Benachteiligung und psychische Belästigung. Regimekritiker wurden oft inhaftiert und verhört, wobei die Haftbedingungen brutal waren und viele Gefangene schwere psychische und physische Schäden erlitten.
Die Stasi war eine riesige Organisation mit etwa 91.000 hauptamtlichen Mitarbeitern und geschätzten 189.000 Inoffiziellen Mitarbeitern im Jahr 1989. Ihre Zentrale befand sich in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg, und sie hatte in jeder größeren Stadt und in vielen kleineren Orten der DDR Büros.
Mit dem Fall der Berliner Mauer und den politischen Veränderungen 1989/90 begann die Auflösung der Stasi. Am 15. Januar 1990 stürmten Demonstranten die Zentrale in Berlin. In den folgenden Monaten und Jahren wurden die Akten gesichtet und teilweise veröffentlicht. Viele ehemalige Mitarbeiter der Stasi wurden entlassen oder vor Gericht gestellt. Die Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit ist ein fortlaufender Prozess in Deutschland. Die Unterlagen der Stasi werden vom Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) verwaltet und können von betroffenen Bürgern eingesehen werden.
Die Stasi war ein mächtiges Instrument der Unterdrückung und Kontrolle in der DDR, das weitreichende Überwachungs- und Repressionsmaßnahmen durchführte, um die sozialistische Herrschaft zu sichern. Ihre Methoden und die psychologischen sowie physischen Folgen für die betroffenen Menschen sind ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte, das bis heute nachwirkt und aufgearbeitet wird.