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Was wäre es für ein Segen, wenn wir das Wissen der Bürger nutzen würden!

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Sind denn Nachrichten noch zeitgemäß oder besteht eigentlich keine Notwendigkeit mehr, dass sich Menschen informieren. Und wenn ja, worüber müsste man Menschen informieren. Ganz speziell in diesem Falle geht es um Jena. Also um die Informationen, die eine Stadtgesellschaft angehen. Ist die Information nur noch zum Konsum verkommen oder erweckt der Frust am Konsum dann doch einen neuen Aktionismus. Wieviel Macht hat man mit Informationen, vor allem mit denen man große Reichweite erzielen kann. Danach scheint sich jedenfalls aktuell alles auszurichten. Alle ballern irgendwas raus, meistens dass, was man sowieso schon weiß oder was eher nach Marketing und PR riecht. Die Selbstdarstellung und die Präsentation von Ergebnissen führen dabei die Listen der Veröffentlichungen an. Das mag vielleicht noch mit Information zu tun zu haben, aber ansonsten ist dort kein Mehrwehrt erkennbar.

Zeitungen scheint niemand mehr zu brauchen, ja regelrecht verhöhnt man noch die Letzten die versuchen auf ihre Art und Weise Menschen zu informieren, bevor sie völlig in der PR Welt ersticken. Viele Journalisten haben wieder Arbeit gefunden, aber jetzt eher auf der Gegenseite, im Marketing oder in der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen, Institutionen oder was sich noch so alles anbiedert. Natürlich darf man die vielen „sozialen“ Medien dabei nicht vergessen, da gibt es viele Lernkurven zu meistern. Viele, viele Fotos knipsen, kurze Videos und kurze Texte. Das braucht Zeit und bedient vor allem eins. Die Anbieter dieser Medien. Der Mehrwert dabei ist auch eher gering. Aber es lässt sich gut nach „oben“ zur Geschäftsleitung abrechnen. Auch in Jena finden sich viele solcher unwichtigen Informationen, bunte Bilder im Netz sowieso. Naja und den Rest kennt ja nun mitterweile jeder selber und langweilt sich damit auch immer öfter. Gefangen in der Schleife des Widerkäuens. Nichts, was schon irgendwann mal irgendwo gesagt oder geschrieben worden ist.

Ich nehme mich davon nicht aus. Auch ich habe viele probiert. Befriedigt hat es mich jedoch nicht. Und es hat wahnsinnig viel Zeit gekostet. Aber was würde jetzt passieren, wenn wir mal wieder anfangen nicht einfach alles so hinzunehmen, sondern wir beginnen und stellen wieder Fragen und hinterfragen Entscheidungen und Prozesse? Das Grundgesetz gibt uns grundsätzlich das Recht dazu. Und das ist das Wertvolle daran.

Ich könnte mir Fragen vorstellen wie: In welcher Stadt und Region wollen wir eigentlich leben? Was muss dafür geschehen? Wie kann man etwas verändern? Wo und wie kann ich mich einbringen?

Oder noch konkreter: Weshalb schützen wir nicht die Gärten in Jena? Weshalb wird noch immer weiter der Eichplatz beplant? Weshalb wird Jena noch immer weiter verdichtet? Weshalb gibt es immer weniger bezahlbaren Wohnraum in Jena und weshalb wird so wenig gebaut?

Meiner Meinung nach gibt es viele Fragen, die man gerne in den Raum stellen darf. Konzepte und Pläne gibt derlei viele dazu. Aber umgesetzt wird davon so gut wie nichts, jedenfalls nichts, was den Menschen und der Stadt wirklich gutes tun würde.

Und letztendlich die Frage: Wer bin ich und welche Rolle habe ich in Jena? Was würde ich ändern, wenn ich die Macht dazu hätte? Wo ist mein Lieblingsplatz in Jena? Wie und wo würde ich mich gezielt einbringen?

Und was kann ich selber jetzt dabei tun? Ich weiß es auch noch nicht, aber ich kann erstmal wieder anfangen darüber laut nachzudenken! Vielleicht möchte mehr Menschen dabei mitmachen. Dann ist das auch als eine Einladung zu verstehen! Laden wir uns doch einfach wieder gegenseitig ein, reden miteinander und dann verändern wir es auch gemeinsam!

Bündnis „WirFahrenZusammen“ hatte zum Gespräch ins Jenaer Rathaus geladen

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WirFahrenZusammen, ein Bündnis aus Beschäftigten des Nahverkehrs, der Gewerkschaft ver.di und Klimaaktiven, luden die Jenaer Stadtgesellschaft am Dienstag, den 13.02.24 zur Stadtversammlung „Deine Stadt – Deine Mobilität“ ins historische Rathaus ein. Das Ziel war, in Dialog mit der Stadtbevölkerung zu treten und zu vermitteln, warum im Nahverkehr gestreikt wird und welche Veränderungen für eine gute und umweltfreundliche Mobilität für alle nötig sind. Der Saal war gut gefüllt, über 120 Personen nahmen an der Veranstaltung teil und es kam zu einem anregenden Austausch.

Beschäftigte des Jenaer Nahverkehrs berichteten von ihrem Arbeitsalltag und ihrer Perspektive auf die Verkehrswende. Sie würden den Beruf gerne ausführen, jedoch bringe er zunehmend Herausforderungen und Belastung mit sich.

„Die Verkehrswende soll eine positive Entwicklung sein, die jedoch nur dann ihr volles Potenzial entfalten kann, wenn sie umfassend betrachtet wird. Der Fokus sollte nicht nur auf dem Fahrzeugpark und der Infrastruktur liegen, sondern auch auf den Menschen, die täglich dafür sorgen, dass der Nahverkehr reibungslos funktioniert“, sagte Lukas Döchert.

„Wir stehen hier nicht nur für uns, sondern auch für Sie, liebe Fahrgäste. Für einen gut ausgebauten, zuverlässigen und pünktlichen Nahverkehr, der die Lebensqualität in unserer Stadt erhöht. Lassen Sie uns gemeinsam für Veränderungen kämpfen, damit der ÖPNV wieder zu dem wird, was er sein sollte – eine verlässliche und stressfreie Möglichkeit, von A nach B zu gelangen – und das für alle Beteiligten“, meinte Ricardo Köcher.

„Es wurde ein dreistelliger Millionenbetrag von Land, Stadt, Stadtwerke und Nahverkehr in neue Fahrzeuge und eine angepasste Infrastruktur ausgegeben. Was wichtig ist, um den bevorstehenden Aufgaben gerecht zu werden. Aber ohne die genannten Akteure bringt die ganze Investition nichts! Es ist an der Zeit auch in die Mitarbeiter, und damit meine ich alle, zu investieren und somit die Berufsgruppen des JNV interessanter zu gestalten. Natürlich dürfen sowohl die Kosten für neue Fahrzeuge als die Personalkosten nicht auf die Fahrgäste umgelegt werden. Ich meine, wer fährt schon gerne mit Bus und Bahn, wenn die Fahrkarte mehr kostet als ein Liter Diesel oder Benzin? Um eine Verkehrswende zu erzielen, muss der Nahverkehr für alle bezahlbar sein. Wer eine soziale und klimagerechte Verkehrswende möchte, darf dabei nicht vergessen, auf wen es ankommt: auf uns. Und deshalb sollten diejenigen Verantwortlichen für uns genauso einstehen wie für die Verkehrswende selbst.“ Toni Thielemann.

Klimaaktive sprachen über die Ziele der Zusammenarbeit. Etwa Paula Gut, die sich bei WFZ engagiert:

„Es ist also wichtig, dass gestreikt wird, auch wenn im Moment des Streiks leider oft Unbeteiligte darunter leiden. Das zeigt allerdings umso mehr, wie relevant diese Berufe für uns alle sind und wie wichtig es ist, dass sie gut bezahlt werden und dass sie unter guten Bedingungen laufen. Es wird immer versucht, die Arbeit in den grundlegenden Bereichen der Daseinsvorsorge unsichtbar zu machen, um zu rechtfertigen, dass am Personal gespart wird – so auch im ÖPNV. Lasst uns das nicht länger hinnehmen, denn wenn man es mal runterbricht: Ohne die jetzigen Streiks und hoffentlich folgend bessere Arbeitsbedingungen, wird das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs immer schlechter werden. Und das geht uns alle etwas an! […] Der Beruf im Nahverkehr muss sich wieder lohnen! Wir wollen, dass die Menschen, die tagtäglich dafür sorgen, dass wir sicher von A nach B kommen, die Anerkennung bekommen, die sie verdienen.“

Außerdem stellte eine Person vom Fahrgast-Verband vor, wie aus deren Sicht der Jenaer Nahverkehr funktioniert. Eine Person, die sich mit einem Rollstuhl fortbewegt, berichtete per Videobotschaft berührend über die Bedeutung des Nahverkehrs in ihrem Leben. Weitere schöne Momente waren unter anderen die Standing Ovation nach einer Brandrede eines Beschäftigten sowie der Diskussionsbeitrag von Ellen Ost, einer Beschäftigten des UKJ (Universitätsklinikum Jena). Sie zog Parallelen zwischen dem ÖPNV in Jena und den Zuständen an ihrer Arbeitsstelle. Sie forderte, dass im ÖPNV wie auch in den Krankenhäusern gelten müsse: „Menschen statt Profite“.

Unter dem Motto „WirFahrenZusammen“ schließen sich bundesweit Beschäftigte des Nahverkehrs mit ihrer Gewerkschaft ver.di und der Klimabewegung zusammen, um bessere Arbeitsbedingungen und massive Investitionen in den ÖPNV durchzusetzen. Die Tarifverhandlungen im Frühjahr 2024 werden genutzt, um gemeinsam Druck für eine soziale Verkehrswende aufzubauen. Mittlerweile gibt es an über 60 Orten in Deutschland eine Zusammenarbeit und mehr als 100.000 Menschen haben durch die Unterschrift einer Petition ihre Unterstützung erklärt.

Dies ist ein Leserbeitrag der Initiative „WirFahrenZusammen“.

Neues Angebot in Jena zur Progressiven Muskelentspannung

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Die PMR – Progressive Muskelentspannung ist eine Form der Tiefenentspannung, mit deren Übungen ich mich sofort wohl fühlte. Ich fand damit ein Tool, was mich dabei unterstützte, mich erst einmal selbst wieder zu spüren.
Die An- und Entspannung verschiedener Muskelgruppen empfand ich zu Beginn als sehr anstrengend, dafür genoss ich den Teil des Loslassens sehr intensiv.
Diesen Moment, wenn die Anspannung losgelassen und der Entspannung nachgespürt wird, erlebe ich auch heute noch als sehr wohltuend.

Wer bin Ich?

Mein Name ist Manuela Müller und ich lebe in Jena. Ich folge seit seit einigen Jahren einer neuen Berufung. Dem früheren Zustand einer Dauerbelastung konnte mein Körper irgendwann nicht mehr standhalten und er wurde krank! Mit dieser Lebensphase veränderte sich alles. Ich befreite mich aus meinem Hamsterrad und kümmerte mich erst einmal eine Weile um mich selbst.

Heute bin gelernte Entspannung- und Achtsamkeitstrainerin und leite meine Teilnehmer in verschiedenen Kursen dazu an, in ihre gewohnte Ruhe und eine entspannte Haltung zurückzufinden. Ich gebe meine Erfahrungen auch in Präsenzseminaren und Präventionskursen nach § 20 SGB V weiter. Mehr über mich, kannst du in meiner Vita nachlesen. https://allesistinmir.de/ueber-mich/

Für meine Kurskonzepte habe ich von der ZPP (Zentrale Prüfstelle für Prävention) eine
Zertifizierung erworben, zur qualifizierten Kursleiterin für Autogenes Training und
Progressive Muskelentspannung.

Alle gesetzlich Krankenversicherten dürfen
an zwei Präventionskursen im Jahr teilnehmen, die von den Gesetzlichen
Krankenkassen i. d. R. bis zu 80 % bezuschusst werden (Std. 12 / 2020).

Burn-out- oder Tinnitus Patienten, Menschen, die Angehörige pflegen müssen, Studenten, die dem Druck des Lernens nicht standhalten, Menschen mit Angst- und Essstörungen oder
Depressionen finden durch die PMR zum Teil in ein normales Leben zurück.

Was ist PMR?

Die ursprüngliche Form dieser Methode wurde in den Zwanzigerjahren von dem amerikanischen Arzt und Psychologen Edmund Jacobson entwickelt. Sie wird durch An- und Entspannung verschiedener Muskelgruppen erzeugt und auch
Muskelrelaxation genannt (PMR oder PME). PMR ist kein mentales, sondern ein muskuläres Entspannungsverfahren. Jacobson hatte beobachtet, dass Anspannungen der Muskulatur (Fäuste ballen, auf die Zähne beißen, Schultern hochziehen, flach atmen) häufig im
Zusammenhang mit innerer Unruhe, Stress und Angstzuständen auftreten. Somit führt
innere Anspannung auch zu muskulärer Anspannung. Sein Ansatzpunkt bei der
Entwicklung dieser Methode bestand darin, dass auch der umgekehrte Fall funktionieren müsste, nämlich dass mit der Entspannung der Muskulatur auch ein vertieftes körperliches Ruhegefühl und eine seelische Entspannung eintreten und damit eine positive Wirkung auf die Psyche haben.

Ziel von PMR

Der Teilnehmer lernt, körperlich zu entspannen und gleichzeitig gedanklich
abzuschalten, um Belastungen besser zu bewältigen.

Wozu Muskelentspannung?

Durch die Entspannung der Muskulatur können Anzeichen von körperlicher Unruhe
und Erregung wie bspw. Herzklopfen, Zittern oder Schwitzen zurückgehen oder
gar verschwinden. Die Person fühlt sich insgesamt viel ruhiger und gelassener. Die
Muskelentspannung ist eine Technik, mit der man körperliche und seelische
Anspannung und Nervosität verringern und alltäglichen Stresssituationen deutlich
gelassener begegnen kann.

Die Methode

Verschiedene Muskelgruppen des gesamten Körpers werden im Wechsel an-
und nachfolgend entspannt. Der Atem fließt normal weiter. Die Anspannung der
Muskelpartien dauert etwa fünf Sekunden und wird mit dem Ausatmen aufgehoben, was zur Entspannung der jeweiligen Muskelpartie führt. Dieser Entspannungszustand wird für ca. 30 Sekunden gehalten. Dabei konzentriert sich der Teilnehmer nur auf die Entspannung in den jeweiligen Muskelabschnitten. Nach der muskulären Anspannung folgen die
körperliche und damit einhergehend auch die mentale Entspannung. Der Muskeltonus
lässt nach, Herz- und Atemfrequenz beruhigen sich und innere Ruhe und Entspannung setzen ein.

Indikationen

Unruhe, Verspannungen, Schmerzen und Stress, Psychische Beschwerden wie Anspannung,
Angst, Burn-out-Syndrom, Lebenskrisen, Konflikte, Entscheidungsprobleme, Schlafstörungen, Chronische Schmerzen, Bluthochdruck, Essstörungen und Verdauungsprobleme, Asthma, Durchblutungsstörungen, Lernschwierigkeiten, zur Angstbewältigung (Prüfungsängste, Flugangst), zur Herzinfarktnachsorge, zum allgemeinen Wohlbefinden für Ruhe und Gelassenheit

Absolute Kontraindikationen (PMR nicht empfohlen!)

Psychosen (Persönlichkeitsstörung), Hypochondrische Selbstbeobachtung, Akuter Gichtanfall, akuter Rheumaschub, Fieberhafte Entzündungen

Tipp ☼ Du kannst meinen Kurs auch als Audiovariante im MP 3 Format erwerben.
Nähere Informationen zu meinen Kursen erhältst du auf meiner Website:

Buchung

Deine Kursbuchung für den aktuellen Kurs im April nimm bitte hier vor: https://allesistinmir.de/begegnungen/neuer-kurs-termine-progressive-muskelentspannung/

Für die inhaltliche Richtigkeit des Beitrages zeichnet Manuela Müller. Alle Beiträge zum Thema finden Sie unter der Kategorie Manuela Müller oder PMR und Entspannung!

Asylsuchende sollen im Saale-Orla-Kreis verstärkt gemeinnützige Arbeit leisten

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Voraussetzungen zur Koordinierung von Arbeitsgelegenheiten wurden nach Kreistagsbeschluss im Landratsamt geschaffen / Städte, Gemeinden oder Vereine können Tätigkeiten anbieten

Schleiz. Im Saale-Orla-Kreis sollen Asylsuchende künftig verstärkt zu gemeinnütziger Arbeit herangezogen werden, um so einen Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit zu leisten. Im Landratsamt, wo die Arbeitsgelegenheiten koordiniert werden, wurden nun die Voraussetzungen geschaffen, um den entsprechenden Punkt eines Kreistagsbeschlusses vom 25. September umzusetzen. Der sieht vor, im Saale-Orla-Kreis intensiver von der im Asylbewerberleistungsgesetz festgeschriebenen Möglichkeit Gebrauch zu machen, Geflüchteten Arbeitsgelegenheiten zu vermitteln.

„Sinn und Zweck der Arbeitsgelegenheiten ist es, diesen Menschen im Rahmen einer gemeinwohlorientierten Arbeit eine sinnstiftende Tätigkeit anzubieten und gleichzeitig tagesstrukturierende Maßnahmen zu ermöglichen“, erklärt der zuständige Fachdienstleiter im Landratsamt, Holger Wetzel. Auch eine schnellere Integration, eine Förderung der Sprachkenntnisse und nicht zuletzt eine höhere Akzeptanz seitens der einheimischen Bevölkerung seien weitere Vorteile.

Da Geflüchtete in den ersten Monaten nach ihrer Ankunft keine reguläre Arbeit aufnehmen dürfen, bleiben ihnen nur die Sozialleistungen gemäß Asylbewerberleistungsgesetz zum Bestreiten ihres Lebensunterhalts. Mithilfe der Arbeitsgelegenheiten soll den Asylsuchenden so die Möglichkeit gegeben werden, ihrem Tagesablauf eine Struktur zu verleihen, die – im Falle einer Anerkennung – auch zur Vorbereitung für eine spätere Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder eine Berufsausbildung dienen kann.

Als Anbieter von Arbeitsgelegenheiten für Geflüchtete sind in erster Linie staatliche oder kommunale Träger gefragt. In einem ersten Schritt wurden die Städte, Einheitsgemeinden und Verwaltungsgemeinschaften des Saale-Orla-Kreises durch das Landratsamt angeschrieben und ermuntert, das Angebot rege zu nutzen. Auch gemeinnützige Träger, also beispielsweise Vereine, können Arbeitsgelegenheiten anbieten.

Zur Meldung von Arbeitsgelegenheiten wurde unter www.saale-orla-kreis.de im Bereich Kreispolitik à Ausländerwesen und Integration à Information zu Arbeitsgelegenheiten ein online ausfüllbares Formular vorbereitet. Dort findet sich neben allen wesentlichen Informationen zum Thema auch ein Formular zum Abrechnen der Arbeitsleistung. Gemäß Asylbewerberleistungsgesetz erhalten die Teilnehmenden der Arbeitsgelegenheiten für Ihre Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung von 0,80 Euro pro Stunde. Durch die Arbeitsgelegenheiten dürfen keine regulären Arbeitsplätze gefährdet werden.

Der Mängelmelder der Stadt Jena startet in neuer Version

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Der Mängelmelder der Stadt Jena erhält ein Update und wird dadurch noch benutzerfreundlicher. Am 28. November geht die neue Version an den Start. An diesem Tag ist die Plattform aufgrund der Umstellung von 8:00 bis 14:00 Uhr nicht erreichbar. Mit der Aktualisierung wird den geänderten technischen Anforderungen und den Wünschen der Nutzenden Rechnung getragen.

Folgende Optimierungen wird es geben:
– Künftig können bis zu drei Bilder im Hoch- und Querformat hochgeladen werden. Bisher konnte nur ein Bild einer Meldung beigefügt werden, welche im Teilausschnitt angezeigt wurde.
– Standort-Angaben können fortan auch über eine Straßennamensuche erfolgen.
– Offene Mängel werden in der Kartenübersicht verbessert mit Symbolen dargestellt.
– In der Archivübersicht können alle Mängel eingesehen und über die Suche gefunden werden.
– Für mehr Transparenz enthält die Mangel-Detailansicht nach dem Update stets die Signatur der bearbeitenden Departements.
– In einer Notfallkontaktliste sind alle relevanten Telefonnummern für akute Anliegen gebündelt aufgelistet.
– Pop-up-Meldungen informieren zudem über besondere Themen wie Schließzeiten, Neuerungen oder Erreichbarkeiten

Die aktuell 14 Themen Kategorien – Ampel, diskriminierende Werbung, Gewässer, Laterne, Müll, ÖPNV, Spielplatz/Sportanlage, Stadtbäume, Stadtgrün, Stadtwald/Wanderweg,
Straße/Gehweg/Radweg, Straßenreinigung/Winterdienst, Straßenschild und Sonstiges – bleiben weiterhin bestehen.

Hintergrund: Fünf Jahre Mängelmelder Jena

Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung am 15.03.2017 beschlossen, dass Jena einen Mängelmelder bekommen soll. Nach einer Entwicklungsphase ging der Mängelmelder am 01.01.2018 online. Seitdem können Nutzende ihre Anliegen an die Stadt übermitteln, egal ob es sich um Schäden aller Art, illegal entsorgten Müll oder andere Anliegen handelt. Die Einträge sind anonym möglich, um das Angebot möglichst niedrigschwellig zu halten. Vor der Veröffentlichung der Einträge erfolgt lediglich eine Freigabe. So wird gewährleistet, dass genügend Informationen zur Beseitigung eines Mangels angegeben sind, es sich wirklich um Mängel handelt und ein Mindestmaß an Höflichkeit eingehalten wird.

Seit seiner Einführung erfreut sich der Mängelmelder steigender Beliebtheit auch über Jenas Stadtgrenzen hinaus. Wurden 2018 noch 639 Mängel eingereicht, sind es 2023 bis Ende Oktober bereits 2.379 Einträge gewesen. Insgesamt sind seit dem Start 12.515 Mängel eingegangen.

https://maengelmelder.jena.de

Bei gleicher Umgebung schaut doch ein jeder in eine andere Welt!

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Kommunikation und Transparenz gehören zu den Eckpfeilern dieser Demokratie. Sie bilden regelrecht die Grundlage für ein vernünftiges und friedliches Miteinander. Jena hatte einmal einen funktionierenden Stadtrat und eine bürgerfreundliche Verwaltung. Damit meine ich nicht die Besetzung der Sitze im Stadtrat, sondern eine funktionierende Struktur. Sicherlich muss man zugeben, ein lokales Parlament arbeitet ehrenamtlich und gehört rein rechtlich sogar zur Verwaltung einer Stadt.

Die Thüringer Kommunalordnung regelt das im §22 wie folgt: (1) Organe der Gemeinde sind der Gemeinderat und der Bürgermeister. Sie verwalten die Gemeinde nach den Bestimmungen dieses Gesetzes. Der Gemeinderat führt in den Städten die Bezeichnung Stadtrat. Und die eigentliche Hoheit obliegt dem Stadtrat Entscheidungen zu treffen bei Bauleitplanungen oder beim Haushalt der Stadt. In alle dem wohnt die Kontrolle des Oberbürgermeisters, als dem eigentlich Chef der kommunalen Verwaltung.

Darin begründet liegt wohl auch die Krux. Bürger spielen letztendlich keine bedeutende demokratische Rolle im gesamten Prozess. Der Bürger möge rechtschaffend arbeiten und/oder unternehmerisch tätig sein. In welche Sackgasse uns diese Logik geführt hat, bekommen wir aktuell jeden Tag immer mehr zu spüren. Auch in Jena bemühen sich Bürger aktiv einzubringen. Sie werden aber regelrecht von Staatsorganen, die sich eigentlich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen müssten, sehr oft ignoriert, es sei denn, es gibt bereits wieder staatliche Strukturen, die ein Korsett für eine vorgespielte Demokratie vorsehen wie z.B. das Bürgerbudget.

Bürger kann man nur mitnehmen, in dem man Bürger auch gewähren lässt und nicht hinter jeder Anfrage im Stadtrat Böswilligkeit vermutet. Bei der nächsten Wahl kann der Oberbürgermeister oder die Dezernenten schon mal schnell wieder weg sein. Der Bürger jedoch bleibt und er wird sich, alleine schon durch die neuen Wege der Öffentlichkeit wie das Smartphone seinem Interesse Gehör verschaffen. Und in Zukunft wird der Bürger die Verwaltungen kontrollieren, wenn es die Stadträte nicht mehr machen. Dies erkennt man schon jetzt an vielen Beispielen in Jena.

Aber das alles geht nicht ohne eine aktive und funktionierende Zivilgesellschaft. Das reine Verwaltungshandeln wird uns immer weiter in die Krise führen. Wenn eine grüne Partei kein Interesse mehr daran hat, die Stadt ökologisch zu schützen, dann machen das eben die Bürger wieder selber. Dazu muss man sich nicht wählen lassen.

Und wieder war auch das alte Jena Muster im Jenaer Stadtrat erkennbar beim Beschluss zum Eichplatz. Die meisten Stadträte haben das jetzt nur beschlossen, weil wir das „endlich mal zum Abschluss bringen müssen“. Das ist aber leider nur die Übernahme klassischen Verwaltungsdenkens. Wer eben zu lange im Stadtrat sitzt, denkt eben dann auch nur noch wie eine Verwaltung. Diesen Vorwurf müssen sich auch die Stadträte gefallen lassen. Und nicht nur aus Denkmalschutzgründen ist es ein Wahnsinn dort im Stadtzentrum noch Hochhäuser zu bauen. Die ökologischen Konsequenzen sind ebenso nicht mehr kalkulierbar.

Es ist eine völlig alte Logik des Bauens und der Stadtentwicklung. Alles immer weiter zu verdichten. Und wenn das nicht mehr geht, dann baut man eben einfach in die Höhe. Der Inselplatz ist das nächste schlechte Beispiel. Es wird versucht, damit ein Gefühl von Zukunft zu generieren. Letztendlich ist es keine Zukunft, es ist ein weiter so, nur mit anderen Mitteln. Und Jena ist dabei, weitere schlechte Beispiele zu generieren. Dann sollen sie es so machen, aber sie bekommen dafür wenigstens öffentlichen Widerspruch.

Neubau-Projekt von UNISPORT Jena unbedingt nötig

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Das Universitätssportzentrum inmitten der Oberaue, direkt an der Saale, ist eines der Herzstücke des UNISPORTs. Auch wenn der Charme der 70-er Jahren sicher etwas für sich hat, entspricht das Universitätssportgebäude allerdings weder in der Qualität noch in der Raumgestaltung dem Anspruch an eine moderne Sportstätte.

Eine neue Perspektive für das Hauptgebäude ist für die Weiterentwicklung des Sportangebots im USV sowie im Hochschulsport unerlässlich. Als einer der größten Sportanbieter in Thüringen möchte der UNISPORT zudem zur nachhaltigen Entwicklung von Stadt und Region einen Beitrag leisten. Daher hat der UNISPORT das Projekt UNISPORT Zentrum 2030 ins Leben gerufen, um das aktuelle Hauptgebäude durch ein neues, modernes Universitätssportzentrum zu ersetzen.

Denn um sich langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen, ein Qualitätsversprechen gewährleisten zu können und gleichzeitig der großen Nachfrage nach Hochschulsportkursen und der steigenden Anzahl an Mitgliedern im USV Jena gerecht zu werden, ist eine

Umgestaltung und Erweiterung der bestehenden Sporträumlichkeiten-und Anlagen erforderlich.

“Schon seit vielen Jahren kann der Hochschulsport der steigenden Nachfrage vor allem nach gesundheitsorientierten Kursen aber auch nach Angeboten in den Bereichen Groupfitness und Fitness nicht mehr gerecht werden. Somit müssen wir leider jedes Semester aufs Neue mehrere hundert Interessierte enttäuschen. Dies ist umso gravierender, wenn man die Ergebnisse des aktuellen Gesundheitsreports einer großen Krankenkasse kennt. Die psychischen Belastungen unter den Studierenden haben erheblich zugenommen und Sport kann hier einen wertvollen Ausgleich schaffen”, so die Leiterin des Hochschulsports, Dr. Andrea Altmann.

Aber nicht nur die Nachfrage unter den Universitätsangehörigen ist groß, auch die Mitgliederentwicklung im USV Jena ist bemerkenswert. So wurde beispielsweise Anfang 2023 eine Gesamtanzahl an 3.467 Mitgliedern an den Landessportbund gemeldet. Im Durchschnitt wird im Jahr ein Wachstum von knapp 10% verzeichnet. Die größte Abteilung ist aktuell Tennis mit etwa 500 Mitgliedern, dann folgt Basketball mit 300 Mitgliedern. Die Abteilung mit dem aktuell größten Zuwachs ist Boxen und Kickboxen (aktuell 218 Mitglieder). Das große Interesse an einer Vereinsmitgliedschaft im USV Jena führt jedoch gleichzeitig auch zu Herausforderungen. Aufgrund des Mangels an Sportstätten können einige Abteilungen wie z. B. Basketball, Tischtennis, Rhythmische Sportgymnastik, Boxen und Kickboxen und Tennis, nicht alle interessierten Menschen als Mitglieder aufnehmen. Auch der Hochschulsport, dessen primäre Zielgruppen Studierende und Beschäftigte der Universität Jena sind, verzeichnet eine erhöhte Nutzung der Sportstätten sowie eine Diversifizierung der Sportkurse und stößt somit auch an seine Kapazitätsgrenzen. Darüber hinaus wird das Universitätssportzentrum nicht nur fürs Sporttreiben genutzt, sondern auch als sozialer Treffpunkt von vielen der Teilnehmenden wahrgenommen. Deshalb wird im Zuge der Baumaßnahmen auch eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität angestrebt.

„Das Universitätssportzentrum hat seit Jahrzehnten das Sportleben in Jena geprägt und stellt immer noch einen zentralen Anlaufpunkt für Jung und Alt dar, um individuell oder in der Gruppe Sport zu treiben. Dennoch entspricht das Hauptgebäude nicht mehr dem modernen Stadtbild. Vor allem, wenn man die neuesten Entwicklungen in der Umgebung betrachtet, wie zum Beispiel die Modernisierung des Ernst-Abbe-Sportfeldes durch den Neubau des Stadions, ist das Bauvorhaben vom UNISPORT ein wichtiger Meilenstein in der Sportentwicklungsplanung der Stadt Jena “, erklärt Prof. Dr. Christoph Englert, Präsident des USV Jena.

Nicht nur für das Erscheinungsbild ist eine Modernisierung des Universitätssportzentrums dringend nötig, sondern auch aus ressourcenorientierter Sicht. Das Hauptgebäude ist eigentlich schon viele Jahre nicht mehr für die optimale Nutzung geeignet. Kleine Verbesserungen wie neue Fenster oder die Sanierung von Sport- und Umkleideräumen sind mehr kosmetischer Natur, beheben aber das grundlegende Problem nicht. Und das lautet: Sowohl qualitativ als auch quantitativ ist das Gebäude nicht mehr zeitgemäß und auch nicht sanierungsfähig.

„Aktuell befinden wir uns in intensiven Gesprächen mit der Stadt Jena und den politischen Vertretungen, um die Möglichkeiten der Baumaßnahmen am Standort Oberaue zu erörtern“, berichtet Thomas Fritsche, Geschäftsführer des USV Jena. „Insbesondere im Zuge der Ausarbeitung der Sportentwicklungsplanung für die kommenden zehn Jahre sehen wir das Potenzial, unser Bauvorhaben als Teil der strategischen Ausrichtung des Sports in Jena zu integrieren.”

Die Situation rund um die Sportstätten des Vereins wird auch ein Kernthema bei der jährlichen Mitgliederversammlung des USV Jena am kommenden Freitag, 24. November, sein.

„Die Neugestaltung des Universitätsportzentrums, aber auch andere Projekte wie eine potentielle Erweiterung der USV Sporthalle oder die Anmietung von weiteren Flächen außerhalb der eigenen Sportanlagen beschäftigen die Delegierten der 28 Abteilungen des USV Jena und werden bei der Vollversammlung diskutiert“, so Prof. Dr. Englert.

Protestkundgebung gegen Kindergartenschließungen in Jena

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Unter dem Motto „Gute Bildung statt Kindergartenschließungen“ ruft die Gewerkschaft ver.di in Zusammenarbeit mit den Eltern und Feministischer Streik Jena zu einer Protestkundgebung am 23.11.2023 vor dem Lutherplatz 3 um 16.45 Uhr auf. Der Protest richtet sich gegen eine mögliche Schließung des städtischen Kindergartens Pinocchio sowie weiterer Einrichtungen. Gefordert werden Investitionen statt Kürzungen an Räumlichkeiten und Personal. Im Lutherplatz 3 wird ab 17 Uhr eine Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses stattfinden, um über die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Jugendhilfeausschuss zu sprechen.

Protestkundgebung am 23.11.2023 vor der Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses (Lutherplatz 3 Jena) von 16.45 – 17.30 Uhr

Hintergrund:

Auf Grund zurückgehender Geburtenraten gibt es in den Jenaer Kindergärten immer mehr freie Plätze, weshalb die Stadt über die Schließung von Einrichtungen nachdenkt, um hier Betriebskosten einzusparen.
Um dies auch mit Blick auf Beschäftigte, Kinder und Eltern umsichtig zu gestalten, hat der Jugendhilfeausschuss gemeinsam mit der Verwaltung sich auf ein Vorgehen verständig.
Verwaltung und Jugendhilfeausschuss wollen gemeinsam auf Grundlage von Einrichtungssteckbriefen sowie einer Priorisierung der Einrichtungen anhand der durchschnittlichen Auslastung und der gebäudebedingten Platzkosten einen Plan zur Reduzierung von insgesamt 500 Betreuungsplätzen erarbeiten, der dann gemeinsam mit dem Kindertagesstättenbedarfsplan für 2023/2024 vorgelegt und durch den Jugendhilfeausschuss beschlossen wird. Der Beschluss des Bedarfsplanes durch den Jugendhilfeausschuss ist durch das Thüringer Kindergartengesetz zwingend vorgesehen.

Obwohl die Ergebnisse der Steckbriefe dem Jugendhilfeausschuss noch nicht vorliegen, hat nun die Stadt Jena aber bereits durch unsensible Kommunikation Tatsachen geschaffen und sowohl den Beschäftigten als auch den Eltern einer kommunalen Einrichtung kommuniziert, dass die Schließung ihrer Einrichtung in Erwägung gezogen wird. Dies haben sie bereits mit konkreten Überlegungen, wie der Abbau der Einrichtung bis Ende 2027 erfolgen kann, hinterlegt. Damit ist das langsame Ausleben dieser Einrichtung gesetzt, da Eltern sich nun nach anderen Einrichtungen umsehen werden und natürlich auch bei den Beschäftigten große Unsicherheiten bestehen, auch wenn die Stadt versichert, dass niemand entlassen werde.
Verwunderlich ist dieses Vorgehen insbesondere auf Grund der Tatsache, dass erst Ende Oktober innerhalb der kommunalen Einrichtungen kommuniziert wurde, dass keine akuten Maßnahmen in den kommunalen Einrichtungen geplant seien und am 8. Oktober in der Jugendhilfeausschusssitzung die anwesende Verwaltung ebenfalls kein Wort darüber verlor, aber keine Woche später das Dezernat zur Dienstberatung in der betroffenen Einrichtung war und die genaueren Pläne kommunizierte.
„Ich bin schockiert, dass ohne Beschluss des Jugendhilfeausschusses eine solche Entscheidung getroffen wird und wir fordern einen demokratischen Prozess, der von allen Seiten eingehalten wird“, so Corinna Hersel, stellvertretende Landesleiterin ver.di Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Warum die Stadtverwaltung gegenüber der Einrichtung auf vermeintliche Transparenz setzt, um Gerüchten entgegen zu wirken, sie diesen Maßstab aber nicht im Umgang mit dem Jugendhilfeausschuss anwendet, ist sehr fraglich und missachtet demokratische Strukturen.

Und „Doppelwumms“ sind sie plötzlich alle wieder weg – vom Digital-Gipfel 2023 in Jena

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Mir persönlich war es etwas zu viel tamm tamm die letzten Tage beim Digital-Gipfel 2023 in Jena. Bei Interesse kann noch einmal alles nachgelesen HIER oder nachgesehen HIER werden. Eine wirklich sich immer weiter ausbreitende Spielwiese entsteht im Zusammenhang mit allem, was man digital nennen darf. Jena hatte den Zuschlag für die Messe bekommen, weil Jena wohl eines der besten Konzepte vorgelegt hatte. Das Jena führend ist im Bereich der Optik, bezweifelte schon niemand in der DDR. Ein großes Aufgebot an Marketing- und Forschungstreibenden gaben sich in Jena die Klinke in die Hand. Alle auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen oder auch nach öffentlichen und privaten Fördergeldern. Für Jena ist das die zentrale Perspektive der Stadt selber, wie es verschiedene Vertreter gerne in ihren Vorträgen immer wieder betonten.

Es hörte sich trotzdem immer alles sehr groß an, ausschweifend und absolut zukunftssicher, bis auf einen kleinen Wehmutstropfen. Auch in Thüringen sind ja nächstes Jahr Wahlen und man möchte nicht ernsthaft mit dem Gedanken schwanger gehen, dass sich politisch irgendetwas ändern soll. Man fühle sich so wie es jetzt läuft, eigentlich ganz wohl. Ich würde es so ausdrücken: Man hat sich eben eingerichtet und nun darf es gerne auch so weiter gehen! Hinterfragt wurde nichts. Man sei in allen Punkten auf dem richtigen Weg. Ja selbst die Zivilgesellschaft habe man mit eingebunden. Das ist was ganz neues. Auch dies hörte man immer wieder. Was jedoch selbst Herr Habeck damit meint, ließ er in seiner Videoansprache offen. In Zeiten von Krieg ist wohl jeder Teil der Zivilgesellschaft, der keine Uniform trägt.

Ein spannender Punkt viel mir dann doch auch auf. So wurde manchmal gefordert, aber eher von zivilen Vertretern, dass mit öffentlichem Geld geförderte Projekte und Infrastrukturen auch öffentlich und transparent zur Verfügung stehen sollten. Das wäre wirklich schön, dachte ich mir so und werden mich dieses Themas wieder verstärkt widmen. Schauen wir uns doch mal die vielen anderen Dinge in Jena an, die öffentlich finanziert sich, wo aber Transparenz völlig fehlt, trotz vieler Stadtratsbeschlüsse. Wenn, dann müsste dies ja für alles gelten, nicht nur für die digitalen Dinge im Leben. Es gab auch die Vorstellung des Projektes der Wissensallmende für Jena, welches aktuell eher noch eine Liebhaberei des Jenaer Stadtkämmeres ist.

Zusammengefasst werden alle Projekte unter dem Begriff Smartcity. Weitere Informationen dazu gibt es für Jena unter https://smartcity.jena.de/. Immerhin verfügt man hier über 15 Millionen Euro Fördergelder, für Projekte, die wichtig sind oder nicht. Das liegt im Auge des Antragsstellers. Man könnte dies rausbekommen, wenn man mal die Bürger fragt. Tut man aber nicht. Das wäre dann die sogenannte Zivilgesellschaft. Noch dazu man sich bei jeder Gelegenheit in Jena brüstet, dass so viele kluge Menschen in Jena leben. Die würden da bestimmt auch wieder gerne mitmachen, wenn sie das Gefühl haben, dass es die Stadt auch endlich wieder ernst mit Ihnen meinen würde.

Bis dahin wird es in Jena wohl ähnlich wie in Berlin nur überall „wumms“ machen und jeder wird sich fragen, was denn jetzt wieder passiert ist. Vielleicht macht es so langsam aber sicher auch wieder Sinn sich dem Volke zuzuwenden. Immerhin sind ja auch bald Wahlen! Und wie es aktuell aussieht, wird es danach eben nicht mehr so weitergehen wie bisher.

Eines viel mir beim Rundgang des Bundeskanzlers dann doch noch auf. Er fragte nach einer Konzeptvorstellung den Verantwortlichen, ob das Projekt auch ohne Strom funktionieren würden. Das fand ich nun wirklich spannend, denn das ist doch des Pudels Kern. Schalten wir doch den Strom ab, dann sehen wir was übrig bleibt. Dann sind wir ganz schnell beim Doppelwumms, denn dann geht gar nichts mehr. Diesen Hinweis auf die Realität musste ich zum Abschluss dann doch noch bringen, denn dann geht es auf einmal wieder um ganz elementare Dinge, die alle Menschen zum Leben brauchen und wenn es nur Klopapier ist!

Also blenden wir nicht so viel, sondern schauen wir, was wir wirklich zum Leben brauchen. Und wenn es nur erstmal die Sicht unsere Stadt Jena ist. Letztendlich war der Digital-Gipfel eben auch nur eine Messe, nicht mehr und nicht weniger! Über die vielen vielen anderen Baustellen reden wir jetzt wieder!

Immobiliengeschachere von Stadt Jena und Land Thüringen für Flüchtlingsunterkünfte

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Es sind letztendlich beide, Stadt Jena und das Land Thüringen, Institutionen des öffentlichen Rechts und somit auch dem Gemeinwesen verpflichtet. Aber gerade der größte Immobilienbesitzer in Jena, also das Land Thüringen, und die weniger betuchte Stadt Jena, streiten sich um jeden Quadratmeter Nutzungsfläche. Der eine, um seine wissenschaftlichen und ökonomischen Interessen zu forcieren, der andere erstmal (grundsätzlich) um seinen Pflichtaufgaben nachkommen zu können. Und natürlich verfolgt auch die Stadt eigene Interessen.

Grundsätzlich steht dabei das planlose Vorgehen des Landes Thüringen bei der Nachnutzung von Objekten, die durch den Umzug aus den alten Kliniksobjekten nun nach Lobeda, im Vordergrund. Man darf sich dabei noch einmal vor Augen führen, dass die Planungen für die neuen Standorte in Lobeda bereits weit in den 90iger Jahren begonnen haben. Nur hatte man eben die alten Standorte vergessen. Wer interessiert sich auch für das Alte, sehen lassen möchte man nur mit den neuen Objekten, wobei das mit dem Inselplatz auch gerade nicht so richtig klappt. Besonders bemerkenswert fällt dieser Unterschied bei den Unterbringungen von Flüchtlingen ins Auge.

Aktuell gibt es eine Beschlussvorlage für den nächsten Jenaer Stadtrat, in dem es um die Ersatzunterkunft für die GU Frauenklinik, die alte Hautklink, geht. „Das Land Thüringen hatte mit Vertragsschluss für die Frauenklinik Ende 2022 angekündigt, dass das Land beabsichtigt die Frauenklinik anderweitig nach zu nutzen. Das Vertragsende war daher auf den 31.12.2023 datiert, nun erfolgte eine einmalige Verlängerung bis zum 31.03.2024. Bis zum 31.03.2024 ist somit eine Ersatzunterkunft für die GU Frauenklinik zu schaffen. Die hierfür anfallenden Kosten werden auf insgesamt 650 T€ geschätzt. Hiervon fallen
150T€ in 2023 und 500 T€ in 2024 liquiditätswirksam an.“

Deshalb benötigt es jetzt einen weiteren Beschluss im Jenaer Stadtrat. Am Standort alte Hautklinik sollen dann 100 Plätze für Flüchtlinge geschaffen werden. Der Fachdienst Soziales wird bis mindestens Ende 2026 die Refinanzierung aus der
Erstattung des Freistaat Thüringen leisten können. Mit dem Erlass des Thüringer
Landesverwaltungsamtes vom 30.10.2023 hat sich nun der Freistaat Thüringen verpflichtet, bis 31.12.2026 in der Stadt Jena die Kosten für 687 Plätze für Geflüchtete zu
refinanzieren – unabhängig von der Belegung. In diese Kostenkalkulation werden die
Plätze in der neuen GU Alte Hautklinik einfließen, so heißt es abschließend in der Begründung der Stadt.

Es ist ein hin und her zu jeder Art von Immobilienmanagement in Jena. Aus einem Mangel heraus werden so sicherlich keine guten Ergebnisse erzielt werden können. Ob vor allem alte medizinische Gebäude wirklich gut geeignet sind, um bis mittel-, und langfristig als Flüchtlingsunterkünft herhalten zu können, darf auch bezweifelt werden.

Vielleicht sollten man das Thema Integration von Flüchtlingen und das Wachstum der Stadt endlich einmal aus einer anderen Perspektive betrachten, nämlich dieser, dass stattliche Institutionen sich erstmal grundsätzlich dem Gemeinwesen verpflichtet zu fühlen haben. Zeit hatten beide bereits seit 2015 sich ernsthaft mit diesen Themen zu beschäftigen. Gemacht haben sie es nicht. Was ist damit gemeint? Selbstverständlich, neuen Wohnraum zu schaffen. Denn erst damit wird auch eine menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten gewährleistet werden können. Und die Bürger Jenas würde sich auch über Wohnraum freuen, sonst brauchen wir uns auch nicht mehr im Ansatz über Wachstum unterhalten. Wohnraum ist soziale Infrastruktur vor Ort. Dafür gibt es Stadtentwicklung, alles irgendwie in einem Gleichgewicht zu halten. In Jena ist das Gleichgewicht schon lange aus der Balance geraten. Aber die Bürger sollten auf Grund einer Monopol- und Mangelwirtschaft nicht gegeneinander ausgespielt werden und tragen dafür auch nicht die Verantwortung. Das sollte jetzt einfach wieder in das öffentliche Bewusstsein zurückkehren. Und dazu brauchen wir öffentliche Debatten!