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Prof. Dr. Georg Pohnert wird Interimspräsident der Universität Jena

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In ihrer Sitzung am 7. November hat die Hochschulversammlung der Universität Jena den Vizepräsidenten für Forschung, Prof. Dr. Georg Pohnert, zum vorläufigen Leiter der Universität gewählt. Diese Wahl war notwendig geworden, nachdem Prof. Dr. Walter Rosenthal Ende Oktober aus dem Präsidentenamt ausgeschieden ist. Als gewählter Leiter wird Prof. Pohnert nun vom Ministerium bestellt und nimmt bis zum Amtsantritt einer neu gewählten Präsidentin oder eines neu gewählten Präsidenten die Aufgaben des Präsidenten der Universität Jena wahr.

Universitätsratsvorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Marquardt: „Ich freue mich, dass Georg Pohnert in dieser Übergangsphase die Amtsgeschäfte des Präsidenten wahrnimmt. Er hat in den vergangenen Jahren als Vizepräsident für Forschung mit strategischer Förderung von Forschung und Transfer maßgeblich zum Erfolg der Universität Jena beigetragen. Er steht für Kontinuität in der Exzellenzbewerbung und wird von den Mitgliedern und Angehörigen der Universität ebenso geschätzt wie von externen Partnern.

Georg Pohnert, Jahrgang 1968, hat in Karlsruhe Chemie studiert und wurde an der Uni Bonn promoviert. Es folgte ein Postdoc-Aufenthalt in den USA, bevor er 1998 als Gruppenleiter an das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena wechselte. 2003 habilitierte er sich an der Universität Jena im Fach Organische Chemie und folgte 2005 einem Ruf an die ETH Lausanne. Mit einer Lichtenberg-Professur der VolkswagenStiftung kehrte er 2007 an die Uni Jena zurück und hat seitdem die Professur für Bioorganische Analytik inne. Seit 2019 ist er Vizepräsident für Forschung der Universität.

Gemäß § 30 Abs. 10 ThürHG wählt die Hochschulversammlung aus dem Kreis der bisherigen Präsidiumsmitglieder einen vorläufigen Leiter, wenn zwischen dem Amtszeitende des Präsidenten und dem Amtsantritt eines Nachfolgers ein zeitlicher Abstand besteht. Der Hochschulversammlung gehören die stimmberechtigten Senatsmitglieder und die externen Mitglieder des Universitätsrates, die Gleichstellungsbeauftragte, der Diversitätsbeauftragte, der Personalratsvorsitzende und die Schwerbehindertenvertretung an. Den Vorsitz führt der Universitätsratsvorsitzende.

„Kantine Zukunft Brandenburg“ Online-Portal gestartet

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Das Projekt „Kantine Zukunft Brandenburg“ hat seine Informationen für interessierte Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung in einem neuen Portal gebündelt. Die Internetseite https://kantine-zukunft-brandenburg.de/ ist online. Ziel der Kantine Zukunft Brandenburg ist es, Kantinen als Orte zu gestalten, an denen gesunde, nachhaltige und schmackhafte Mahlzeiten angeboten werden. Dabei wird die gesamte Küche mitgedacht und gemeinsam ein nachhaltiges Speisenangebot entwickelt, das nicht nur den Gästen schmeckt, sondern auch Umwelt und Gesellschaft zugutekommt. Das Projekt ist eine zentrale Maßnahme der „Ernährungsstrategie Brandenburg“, die das Verbraucherschutzministerium gemeinsam mit anderen Ressorts der Landesregierung und mit dem Brandenburger Ernährungsrat erarbeitet und Mitte Oktober vorgestellt hat.

Die „Kantine Zukunft Brandenburg“ verfolgt das Ziel durch Beratung und Unterstützung von Küchenteams, die Speisenqualität in Brandenburger Kantinen zu steigern. Dabei steht die Zusammenarbeit mit Köchinnen und Köchen der Gemeinschaftsgastronomie im Mittelpunkt. Mit dem sogenannten Beratungsangebot „Kantinen-Werkstatt“ werden die Küchenteams direkt in den Betrieben mit einer intensiven, individuellen und praktischen Begleitung tatkräftig unterstützt. Einkauf, Angebot, Kochen und Team – das sind die vier Handlungsfelder, auf denen die Kantinen-Werkstatt beruht.

Für das Projekt stehen im Doppelhaushalt 2023/2024 jeweils 600.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Bereits 19 Einrichtungen beziehungsweise Träger mit gleich mehreren Einrichtungen partizipieren an der Umsetzung des Projektes, darunter sind Schulen, Kitas, Krankenhäuser, Mensen, Betriebskantinen und Senioreneinrichtungen.

Auf der neuen Internetseite können sich interessierte Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung für das Beratungsprogramm „Kantinen-Werkstatt“ anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos und dauert zwischen sechs bis zwölf Monate.

Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer: „Die Gemeinschaftsverpflegung kombiniert mit Ernährungsbildung ist ein zentraler Schlüssel. Denn Ernährung findet zu einem wesentlichen Teil in Kantinen und Mensen statt, in denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene täglich essen. Hier kann die Gesundheit vieler Menschen langfristig gefördert und können Ernährungsgewohnheiten geprägt werden. Das ist wichtig, denn viele Menschen in Brandenburg leiden unter Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf- und ähnlichen ernährungsmitbedingten Erkrankungen. Hier wollen wir gegensteuern und den Zugang zu gesunden, nachhaltigen und leckeren Lebensmitteln erleichtern. So schützen wir unsere Gesundheit und unsere natürlichen Lebensgrundlagen.“

Das Projekt „Kantine Zukunft Brandenburg“ wird von der „Speiseräume – Büro für angewandte Ernährungspolitik“ GmbH mit Förderung des Verbraucherschutzministeriums durchgeführt. „Speiseräume“ ist ein Forschungs- und Beratungsunternehmen mit viel Erfahrung in den Bereichen der kommunalen Ernährungspolitik, Weiter- und Erwachsenenbildung sowie der nachhaltigen Transformation von Großküchen.

Hintergrund zur Ernährungsstrategie

Die „Ernährungsstrategie Brandenburg“ stellt einen strategischen Handlungsrahmen dar. Sie bildet die Grundlage für die zukünftige Arbeit, bündelt die Aktivitäten verschiedener Ressorts der Landesregierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und formuliert weitere Maßnahmen unter dem Leitbild „Brandenburg ernährt sich nachhaltig: gesund, regional, vielfältig, fair!“.

Die Ernährungsstrategie verfolgt drei Hauptziele:

1.       Ernährungsumgebungen in Brandenburg gesundheitsfördernd und nachhaltig gestalten (unter Ernährungsumgebung versteht man die Summe aller Faktoren, die Einfluss auf das eigene Ernährungsverhalten haben)

2.       Akteurinnen und Akteure entlang der Wertschöpfungskette stärken – Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten unterstützen

3.       Brandenburgerinnen und Brandenburger für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährungsweise gewinnen – Ernährungskompetenzen stärken, Wertschätzung erhöhen

Die „Ernährungsstrategie Brandenburg“ ist als Broschüre auf der Seite des Verbraucherschutzministeriums veröffentlicht: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/ernaehrungsstrategie-land-brandenburg/

Vision Verkehswendeplan für die Stadt Jena vorgestellt

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Eine Gruppe engagierter Bürger*innen initiiert das Projekt „Vision Verkehrswendeplan Jena“, das am 8. November 2023 startet. Das Projekt soll dazu beitragen, die dringend benötigte Verkehrswende in Jena voranzutreiben und die Stadt zu einem beherzten Handeln in dieser Sache zu bewegen.

Der Jenaer Stadtrat hat sich am 14.07.2021 das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Der Verkehrssektor spielt bei der Umsetzung dieses Ziels eine herausragende Rolle – mehr noch: auch gesundheitliche Risiken, die mit Luftverschmutzung, Lärm und Unfallgefahren einhergehen, können mit einem klimagerechten Verkehr gezielt minimiert werden. Im Klima-Aktionsplan sind im Bereich Mobilität aber nur sehr vage Maßnahmen erkennbar. Die Gruppe „Vision Verkehrswende Jena“ fordert von der Stadt, mit ambitionierten Schritten voranzugehen und diese Aufgabe ernst zu nehmen, damit ein gutes Leben für alle Einwohner*innen Jenas auch in Zukunft möglich ist.

Mit der „Vision Verkehrswendeplan Jena“ sollen Ideen, Probleme und Lösungen aus der Bevölkerung Jenas gesammelt werden, die für ein klimafreundliches Verkehrskonzept dienlich sein können. Hinweise und Vorschläge können per elektronischer Post oder eines Webseiten-Kontaktformulars eingereicht werden. Sie gehen ein in einen visionären Verkehrswendeplan, der in Form einer Karte auf der Webseite www.verkehrswendeplan-jena.de  entstehen wird.

Den Verkehrswendeplan für Jena entwickeln idealerweise Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft: aus den verschiedenen Stadtvierteln,
jung bis alt, egal in welcher Lebenssituation, jegliche Berufe vertretend. Denn jede Person kennt ihre Bedürfnisse und die lokalen Gegebenheiten am besten. In diesem Sinne wird das Projekt auch von der Initiative Innenstadt unterstützt. Dazu Michaela Jahn-Neubert und Kati Cornelia Fischer-Haasis von der Initiative Innenstadt Jena: „Wir, die Initiative Innenstadt Jena, sind davon überzeugt, dass Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden kann. Gut konzipierte Fuß- und Radwege, ein attraktiver Nahverkehr und durchdachte Konzepte für Liefer- und Handwerkerverkehr, den Arztbesuch oder die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes sind der Schlüssel, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten. Wir finden es gut zum Mitdenken und Mitmachen anzuregen, statt nur zu bemängeln. Wir unterstützen dieses Projekt und werden aktiv unsere Mitglieder und Partner auffordern kreative Vorschläge einzureichen. Miteinander reden ist besser, als übereinander reden; das schafft auch gegenseitiges Verständnis.“

Gerade in einer Stadt wie Jena, die durch die Kessellage besonders von der Hitze im Sommer betroffen ist und nur sehr begrenzten Raum für ihre Verkehrsteilnehmenden bietet, sind neue Ideen nötig, damit Jena auch in der Zukunft bewohnbar bleibt. „Mit dem Verkehrswendeplan wollen wir Lust auf eine Stadt schaffen, in der man besser leben kann als jetzt, die aber gleichzeitig ihren Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise leistet. Wir haben die Vision von schattigen Orten unter hohen Bäumen, vom Platz für spielende Kinder, für Fußgänger, Fahrradfahrern. Natürlich werden auch Autos fahren, aber nur dort, wo es notwendig ist. Die meisten Wege werden mit einem gut ausgebauten Nahverkehr, mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigt werden. “ so Janka Vogel vom Projekt „Vision Verkehrswendeplan Jena“.

DDR Brett- und Kartenspiele mit Dr. Wolle

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In dieser Folge von »Frag Dr Wolle« spricht der wissenschaftliche Leiter des DDR Museum über die zahlreichen Brett- und Kartenspiele in der DDR und stellt einige Spiele aus der Sammlung des Museums vor. Gezeigt werden unter anderem ein selbstgebasteltes Monopoly-Spiel aus der DDR aber auch diverse Quartettspiele.

Das DDR Museum in Berlin ist täglich von 9-21 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zum Museum gibt es hier: https://www.ddr-museum.de/

»Frag Dr. Wolle« stellt sich monatlich euren brennenden Fragen rund um die DDR.

Dr. Stefan Wolle: Jahrgang 1950, Studium der Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin, 1972 Relegation aus politischen Gründen, Arbeit in einem Produktionsbetrieb, 1976–89 Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften der DDR, 1984 Promotion, 1990 Mitarbeiter des Komitees für die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit, 1991–96 Assistent an der Humboldt-Universität, 1996–98 Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 1998–2000 Referent bei der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, danach freier Autor, zeitweilige Mitarbeit im Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin, seit 2005 wissenschaftlicher Leiter des DDR Museum.

Das Sammeln und Bewahren von DDR-Kulturgut gehört zu den Kernaufgaben des Museums. Mittlerweile sind bereits über 300.000 unterschiedliche Objekte im Bestand und beinahe täglich werden es mehr.

Zur fachgerechten Beherbergung der unterschiedlichen Alltagsgegenstände steht ein großräumiges Depot zur Verfügung und Museumswissenschaftler arbeiten seit Jahren an der Erfassung des umfangreichen Bestandes.

Leihgaben

Gerne können Sie die Objekte für Ausstellungen und pädagogische Projekte leihen. Voraussetzung dafür ist, dass die konservatorischen Anforderungen eingehalten werden.

Objekt-Spenden

Sie besitzen selbst noch Dinge aus der ehemaligen DDR und meinen, die gehören dringend ins Museum? In der Objekt-Liste finden Sie eine Aufzählung der Sachen, die das Museum noch benötigt.

Hallenser Bürgermeister Egbert Geier zum Zukunftszentrum „Deutsche Einheit“

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Halles Bürgermeister Egbert Geier sieht für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation beste Bedingungen in Halle (Saale) und betont zugleich: „Wir brauchen Mut und Ideen, Energie und weiterhin zielorientierte Zusammenarbeit.“ Es gelte, die Errichtung des Zukunftszentrums und seine Wirkkraft auf die Stadt Halle (Saale) optimal zu begleiten und zu entfalten. „Wir halten diesen klaren Kurs gemeinsam mit den zahlrechen Unterstützerinnen und Unterstützen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im ,Netzwerk Zukunftszentrum`. Das Räderwerk muss weiter gut ineinandergreifen.“

Die Stadt arbeitet bereits seit Jahren kontinuierlich an der Neustrukturierung des Großraumes „Riebeckplatz und Hauptbahnhof“. Mit dem Prozess zur Erstellung des Leitbildes vor knapp 10 Jahren wurden umfangreiche Planungsprozesse rund um den Riebeckplatz in Gang gesetzt. Die bereits umgesetzten wie auch die geplanten Investitionen und Vorhaben, die bis in das Jahr 2038 reichen, umfassen ein Volumen von knapp 2 Milliarden Euro.

Bürgermeister Egbert Geier: „Die bereits umgesetzten wie auch die geplanten Projekte rund um den Hauptbahnhof sowie den Riebeckplatz bis hin zum RAW-Gelände sind spannende Transformationsprojekte mit herausragender Bedeutung für die Entwicklung unserer Stadt. Der vorgesehene Umbau des Riebeckplatzes und der Bau des Zukunftszentrums sind wichtige Bestandteile der gesamten Transformation und der Investitionen in Milliardenhöhe. Sie flankieren die Milliarden-Investitionen rund um Hauptbahnhof ideal. Das Zukunftszentrum ist der entscheidende Impuls dafür, dass wir diesen seit Jahrzehnten vom Verkehr dominierten ‚Un-Ort‘ Riebeckplatz hin zu einem urbanen und lebendigen Stadtraum entwickeln. Für die Menschen. Das ist eine einmalige Chance für die Stadt!“

Die Stadt setzt den Weg der Entwicklung und Neustrukturierung des Riebeckplatzes kontinuierlich fort. Erst Im August dieses Jahres hat der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss zur Entwicklung von Grün- und Verkehrsflächen am Riebeckplatz gefasst. Die Umsetzung dieses Beschlusses unterstützt die Gesamtinvestitionen von knapp 2 Milliarden Euro im Bereich Riebeckplatz und Hauptbahnhof bis in das Jahr 2038. Die Maßnahmen berücksichtigen die heutigen verkehrlichen Anforderungen ebenso wie die Stärkung alternativer Mobilitätsangebote.

Bürgermeister Egbert Geier abschließend: „Das Zukunftszentrum wird nicht nur ein architektonisch herausragendes Gebäude. Es hat auch eine enorme gesellschaftspolitische Bedeutung und als Institution eine bundesweite wie auch europäische Relevanz. Es wird unsere Stadt nachhaltig weiterentwickeln und prägen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, braucht es weiterhin professionellen und partnerschaftlichen Austausch zwischen Stadt, Land und Bund.“

Überblick über die Gesamtinvestitionen im Bereich Riebeckplatz und Hauptbahnhof im Zeitraum 2015 bis 2038; siehe auch Grafik

Standorte der geplanten und bereits vollendeten Investitionen im Bereich Riebeckplatz und Hauptbahnhof im Zeitraum 2015 bis 2038.

Riebeckplatz Nord-West:

1. HWG Wohn- und Geschäftshaus: Investition 21 Mio. Euro; Arbeitsplätze 30; Fertigstellung 2017-2020

2. NIU Hotel am Riebeckplatz: Investition 20 Mio. Euro; Arbeitsplätze 25; Fertigstellung 2019

3. Bürogebäude Magdeburger Straße: Investition 50 Mio. Euro; Arbeitsplätze 25; Fertigstellung 202

Riebeckplatz Nord:

4. Bürogebäude und Parkhaus: Investition 40 Mio. Euro; Arbeitsplätze 330; Fertigstellung 2028

Riebeckplatz Mitte:

5. Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation: Investition 200 Mio. Euro; Arbeitsplätze 180; Fertigstellung 2028

Riebeckplatz Süd-Ost:

6. Hotel- und Bürogebäude: Investition 80 Mio. Euro; Arbeitsplätze 260; Fertigstellung 2026

7. Bürogebäude und Parkhaus Ernst-Kamieth-Str. (Hauptbahnhof West): Investition 15 Mio. Euro; Arbeitsplätze 100; Fertigstellung 2028

Riebeckplatz Süd:

8. Sanierung Wohngebäude WG Frohe Zukunft: Investition 12 Mio. Euro; Fertigstellung 2020-2023

9. Sanierung Wohngebäude HWG mbH: Investition 5 Mio. Euro; Fertigstellung 2016-2018

10. Urbanes Quartier Thüringer Bahnhof: Investition 120 Mio. Euro; Arbeitsplätze 120; Fertigstellung 2032

Riebeckplatz Süd-West:

11. Sanierung Wohngebäude HWG mbH R.-Breitscheid-Straße: Investition 7 Mio. Euro; Fertigstellung 2016-2018

12. Entwicklung Areal ehem. Hotel Maritim: Investition 25 Mio. Euro; Fertigstellung 2027

13. Wohn- und Geschäftsquartier Riebecks Gärten: Investition 120 Mio. Euro; Arbeitsplätze 150; Fertigstellung 2032

14. Sanierung Wohngebäude HWG mbH Riebeckplatz: Investition 9 Mio. Euro; Fertigstellung 2015-2017

15. Sanierung Wohngebäude HWG mbH E.-Toller-Straße: Investition 9 Mio. Euro; Fertigstellung 2021-2023

Hauptbahnhof Ost:

16. Strukturwandelprojekt RAW-Gelände: Investition 1.26 Mrd. Euro; Arbeitsplätze 1.500; Fertigstellung 2038

Zusammenfassung:
Riebeckplatz: Investition 733 Mio. Euro; Arbeitsplätze rund 1600
Gesamt mit RAW-Gelände: Investition 1.993 Mrd. Euro; Arbeitsplätze rund 3100

Hintergrund:
Mit Beschluss des Kabinetts vom 1. März 2023 hat die Bundesregierung Halle (Saale) als künftigen Standort des „Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ benannt. Insgesamt stellt der Bund rund 200 Millionen Euro für die Investitionskosten des Baus zur Verfügung.

Die Bundesregierung plant für das Jahr 2024 einen internationalen Architekturwettbewerb. Zudem wird eine Trägergesellschaft gegründet. Die Baufertigstellung des Gebäudekomplexes, der am Riebeckplatz entstehen soll, ist für 2028 vorgesehen.

Mehr Informationen zum Thema Zukunftszentrum gibt es hier.

Jeder zweite Euro ist 2022 für patentgeschützte Arzneimittel ausgegeben worden

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Die Nettoausgaben für Arzneimittel zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung haben im Jahr 2022 mit 52,9 Mrd. Euro wieder einen neuen Rekordwert erreicht. Im Zehn-Jahres-Vergleich sind die Nettokosten um 88,0 Prozent angestiegen. Die Kosten für patentgeschützte Arzneimittel haben sich in diesem Zeitraum sogar verdoppelt: Sie lagen 2022 bei 27,8 Mrd. Euro, während es 2013 noch 13,9 Mrd. Euro waren. Damit entfiel bei den Arzneimittel-Ausgaben 2022 mehr als jeder zweite Euro auf patentgeschützte Arzneimittel (52,6 Prozent). Zum Vergleich: Die Wirtschaftskraft Deutschlands stieg – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – im selben Zeitraum gerade einmal um knapp 38 Prozent.

Eine Auswertung der verordneten Tagesdosen zeigt, dass die patentgeschützten Arzneimittel nur 6,8 Prozent der Versorgung abdecken. Im Jahr 2013 lag dieser Wert noch bei 12,2 Prozent; er ist damit in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 30 Prozent gesunken. „Der langjährige Trend, dass patentierte Arzneimittel immer mehr kosten, jedoch gleichzeitig immer weniger zur Versorgung beitragen, hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt“, sagt Helmut Schröder, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). „Die 2011 mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz eingeführten gesetzlichen Regelungen zur frühen Nutzenbewertung und zu nachgelagerten Preisverhandlungen haben ganz offensichtlich nur begrenzten Einfluss auf die Preisgestaltung der Hersteller patentierter Arzneimittel.“

Verdoppelung der Kosten für patentgeschützte Arzneimittel

Während die Nettokosten der Arzneimittel in den letzten zehn Jahren um 88,0 Prozent gestiegen sind, ist die Anzahl der Verordnungen lediglich um 12,6 Prozent angestiegen – bei einem Anstieg der GKV-Versicherten um 5,5 Prozent. Ursachen des Anstiegs der Arzneimittel-Ausgaben sind neben einem generellen Anstieg der Verordnungsmenge auch die jährlich wachsenden Arzneimittelpackungs-Preise. Im Jahr 2022 ist der Wert je Verordnung erneut um 0,2 Prozent gestiegen, die Anzahl der Verordnungen stieg um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember 2022 betrug der durchschnittliche Preis für verschreibungspflichtige Fertigarzneimittel 1.763,32 Euro, im Vorjahresmonat waren es noch 1.260,99 Euro (+ 39,8 Prozent). Patentgeschützte Arzneimittel wiesen im Dezember 2022 im Durchschnitt sogar einen Preis von 20.631,41 Euro pro Packung auf. Dieser Wert liegt 44,4 Prozent über dem Preis für patentgeschützte Arzneimittel des Vorjahresmonats (durchschnittlich 14.289,81 Euro). Auch aus diesem Grunde wurde im Jahr 2022 jeder zweite Euro der Arzneimittelkosten für diese patentgeschützten Arzneimittel (52,6 Prozent) ausgegeben – bei einer nur geringen Verordnungsabdeckung von 6,8 Prozent (gemessen an den verordneten Tagesdosen). „Auch im laufenden Jahr ist trotz gesetzlicher Maßnahmen wie dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz keine Trendumkehr zu erwarten. Es ist mit einem erneuten Anstieg der GKV-Ausgaben zu rechnen“, prognostiziert Helmut Schröder.

Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) sorgt seit 2011 dafür, dass neue patentgeschützte Arzneimittel ohne Zusatznutzen für Patientinnen und Patienten erkannt werden. „Denn neu ist nicht immer innovativ“, betont Helmut Schröder. Dies zeigten die Ergebnisse der AMNOG-Verfahren bis 2021: Bei 61,5 Prozent der adressierten Patientengruppen konnte im AMNOG-Bewertungsverfahren kein Zusatznutzen gegenüber der existierenden Vergleichstherapie ermittelt werden. Relativ hohe Kosten entfallen auf neue Arzneimittel, die keinen Zusatznutzen gegenüber den bereits im Markt befindlichen Mitteln vorweisen können. Zwischen 2012 und 2021 hat die GKV 16,6 Milliarden Euro für Arzneimittel ohne jeglichen Zusatznutzen aufbringen müssen, allein im Jahr 2021 belief sich die Summe auf 3,8 Milliarden Euro. „Auch wenn mit dem AMNOG-Bewertungsverfahren die Spreu vom Weizen getrennt wird, wird durch eine Vielzahl dieser neuen Arzneimittel offenkundig keine Verbesserung der Versorgungsqualität erreicht“, so Schröder.

Ein Drittel der patentgeschützten Arzneimittel für Krebserkrankungen

Das umsatzstärkste Arzneimittel des Jahres 2022 ist Keytruda (Pembrolizumab, eingesetzt bei Krebserkrankungen) mit 1.308 Mio. Euro Nettokosten (+ 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, 471 Tsd. Verordnungen), gefolgt von Eliquis (Apixaban, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen) mit 1.257 Mio. Euro Nettokosten (+ 12 Prozent, 5,5 Mio. Verordnungen) und Xarelto (Rivaroxaban, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen) mit 861,6 Mio. Euro Nettokosten (+ 4 Prozent, 3,1 Mio. Verordnungen). Alle drei Arzneimittel stehen unter Patenschutz.

Insgesamt wurden im Patentmarkt ca. 8,1 Mrd. Euro bei 3,2 Mio. Verordnungen für Krebserkrankungen ausgegeben. Dies ergibt einen Wert von etwa 2.500 Euro je Verordnung. Damit entfallen immerhin 15,2 Prozent aller Arzneimittelkosten auf Krebstherapien, die gerade einmal einen Verordnungsanteil von 0,4 Prozent ausmachen. Patentfreie Mittel gegen Krebserkrankungen wiesen Nettokosten von 2,4 Mrd. Euro bei 5,3 Mio. Verordnungen auf. Dies ergibt einen Wert je Verordnung von ca. 450 Euro – knapp ein Fünftel des Preises der patentgeschützten Mittel gegen Krebserkrankungen. Dies ist dadurch begründet, dass nach Patentablauf die Preise der Arzneimittel aufgrund des Wettbewerbs mit den Generika-Anbietern meist stark absinken.

WIdO-Veröffentlichung beleuchtet Entwicklung des Arzneimittelmarktes

Die aktuelle WIdO-Veröffentlichung „Der GKV-Arzneimittelmarkt: Klassifikation, Methodik und Ergebnisse 2023“ beleuchtet das Marktgeschehen im Arzneimittelbereich. So werden nicht nur Gründe für Marktbewegungen bei bestimmten Wirkstoffgruppen beschrieben, sondern auch die verordnenden Facharztgruppen ausgewertet. Die meisten Arzneiverordnungen wurden 2022 mit 24.965 definierten Tagesdosen (DDD, Defined Daily Dose) von Hausärztinnen und Hausärzten getätigt, gefolgt von den hausärztlich tätigen Internistinnen und Internisten mit 12.434 DDD. Die höchsten durchschnittlichen Nettokosten je Ärztin/Arzt waren mit 5.233 Tsd. Euro bei den Fachärztinnen und Fachärzten für Hämatologie/Onkologie zu verzeichnen. Die WIdO-Publikation informiert auch darüber, wie viele Arzneimittel jeder GKV-Versicherte im Jahr 2022 in Deutschland erhalten hat: Durchschnittlich wurden im vergangenen Jahr 645 DDD verordnet. Den niedrigsten Arzneimittelverbrauch wiesen die 25- bis 29-Jährigen mit durchschnittlich 110 DDD je GKV-Versicherten auf. Die meisten Verordnungen erhielt die Gruppe der 80- bis 84-Jährigen mit durchschnittlich 1.877 DDD. Nicht nur in den Altersgruppen gab es Unterschiede in den Verordnungen, sondern auch zwischen den Geschlechtern. Frauen erhielten mit 690 DDD ca. 15 Prozent mehr Verordnungen als Männer mit 597 DDD.

Mit dem PharMaAnalyst bietet das WIdO auch ein Online-Portal für Analysen zum Arzneimittelmarkt an. Der PharMaAnalyst ermöglicht den Anwenderinnen und Anwendern passgenaue Auswertungen aller Verordnungsdaten der GKV für die Jahre 2012 bis 2022. Die jährlich 3.000 verordnungs- und umsatzstärksten Arzneimittel, die der GKV-Arzneimittelindex im WIdO qualitätsgesichert aufbereitet, stehen für individuelle Analysen zur Verfügung. Auswertungen können im PharMaAnalyst nach konkreten Fertigarzneimitteln sowie nach einzelnen Wirkstoffen oder Wirkstoffgruppen durchgeführt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, sich die 100 umsatz- oder verordnungsstärksten sowie die teuersten Präparate im gesamten GKV-Arzneimittelmarkt in Ranglisten anzeigen zu lassen.

Die Berechnungen des WIdO basieren auf anonymisierten Verordnungsdaten, welche in öffentlichen Apotheken und Krankenhausapotheken in der ambulanten Versorgung zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet werden. Die Daten basieren auf rund 468 Mio. Rezeptblättern und ca. 820 Mio. einzelnen Verordnungen.


Originalpublikation:

Kenan Ajanovic, Salka Enners, Dr. Katja Niepraschk-von Dollen, Viola Paschke, Dr. Anette Zawinell: Der GKV-Arzneimittelmarkt: Klassifikation, Methodik und Ergebnisse 2023.


Dem Staat fehlen über 500.000 Beschäftigte – eine Übersicht

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Der deutsche Beamtenbund hat erneut die Staatsaufgaben mit dem vorhandenen Personal abgeglichen. Das Ergebnis ist verheerend.
Regelmäßig fragt der dbb als Dachverband den Personalbedarf in den einzelnen Arbeitsbereichen des öffentlichen Dienstes und seiner privatisierten Bereiche bei seinen Fachgewerkschaften ab. Aktuell fehlen dem Staat demnach mindestens 551.500 Beschäftigte. Vom Fachkräftemangel betroffen sind praktische alle Sektoren der Daseinsvorsorge, etwa Bildung, Gesundheit, Infrastruktur sowie Innere und Äußere Sicherheit. Der ständige Aufgabenzuwachs bei den Kommunen schlägt sich ebenfalls deutlich in der Erhebung nieder.

Zu der bisher umfassendsten Analyse der Personalsituation des öffentlichen Dienstes erklärte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Ausgabe vom 7. November 2023): „Wir haben noch weitere Berufsgruppen in unsere Abfrage integriert, etwa Bundeswehrbeschäftigte, Richter und Lebensmittelkontrolleure. Bei Pflege, Schulen und Kitas sind jetzt alle Teilbereiche und Trägerschaften erfasst, nicht mehr nur staatliche Träger. Sonderbelastungen kommen hinzu – etwa die Grundsteuerreform und die höheren Schülerzahlen aufgrund des Migrationsdrucks. Und dann ist da noch der sich weiter fortsetzende Abgang der Babyboomer.“ In den nächsten zehn Jahren scheiden 1,36 Millionen (entspricht 27 Prozent) der Beschäftigten altersbedingt aus dem öffentlichen Dienst aus.

Neben besseren Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst etwa durch konkurrenzfähige Gehälter forderte der dbb Chef erneut, die Aufgaben der Verwaltungen zu reduzieren: „Wir müssen dringend an die Digitalisierung und den Bürokratieabbau ran. Das wird zwar immer viel in Sonntagsreden versprochen, aber tatsächliches passiert kaum etwas.“ Der dbb hat bereits in der Vergangenheit immer wieder einen gesellschaftlichen Dialog darüber angemahnt, welche Leistungen vom Staat erbracht werden sollen. Diese Auseinandersetzung werde von den Verantwortlichen gerade in Bund und Ländern aber gescheut. „Die Bundesregierung ist an unserer Expertenmeinung nicht interessiert. Das merken wir schon daran, dass uns in Gesetzgebungsverfahren oft nur noch 24 Stunden Zeit für Stellungnahmen eingeräumt werden. Das ist kein ernsthafter Dialog.“

Thüringen entgehen Milliarden Euro pro Jahr

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Genießen Beschäftigte nicht den Schutz eines Tarifvertrages, bedeutet das nicht nur für sie persönlich weniger Geld im Portemonnaie. Letztlich kommt die Tarifflucht auch die Allgemeinheit teuer zu stehen. Das belegen neue Berechnungen des DGB auf Datenbasis des Statistischen Bundesamtes. Der Schaden, der allein durch Tarifflucht und Lohndumping der Arbeitgeber in Thüringen entsteht, summiert sich bei den Sozialversicherungen auf jährlich auf 1,3 Milliarden Euro sowie 1,1 Milliarden Euro bei der Einkommensteuer.

Die mangelnde Tarifbindung schmälert zudem die Kaufkraft der Beschäftigten: Wer in Thüringen nicht nach Tarif bezahlt wird, hat im Jahr– betrachtet über alle Branchen und Berufe hinweg – durchschnittlich netto 4.076 Euro weniger auf dem Lohnzettel als tarifgebundene Beschäftigte. Insgesamt hätten die Beschäftigten in Thüringen mit flächendeckender Tarifbindung rund 1,9 Milliarden Euro mehr pro Jahr im Portemonnaie.

„Heute profitiert in Deutschland nur noch rund jede*r zweite Beschäftigte von einem Tarifvertrag. Diese Entwicklung macht uns große Sorgen. Tarifflucht geht jeden etwas an, deshalb startet der DGB in Kürze eine Kampagne unter dem Motto „Eintreten für die Tarifwende“, um genau darauf aufmerksam zu machen. Mit Tarifverträgen gibt es nicht nur höhere Löhne, kürzere Arbeitszeiten und mehr Urlaub. Damit gestalten die Beschäftigten auch ihre Arbeitsbedingungen aktiv mit“, sagt Michael Rudolph, DGB-Bezirksvorsitzender. „Wir machen uns jetzt für eine Trendwende stark, wir wollen mehr Tarifschutz für die Beschäftigten. Mit unserer Kampagne werden wir die Arbeitgeber an ihre soziale Verantwortung erinnern. Wir richten uns aber auch an die Politik, die endlich mehr tun muss, um die Tarifbindung hierzulande wieder zu stärken“, so der DGB-Bezirksvorsitzende. „Es ist doch glasklar: Eine hohe Tarifbindung ist auch für das wirtschaftliche Wachstum wichtig, denn sie stärkt die Binnennachfrage und sichert gute Arbeit“, betonte Rudolph.

Der DGB fordert, dass öffentliche Aufträge und Fördergelder generell nur an Unternehmen vergeben werden, die Tarifverträge anwenden. Auch für die Privatwirtschaft sind bessere Gesetze notwendig, um die Tarifbindung zu stärken: Im Falle einer Aufspaltung oder Abspaltung eines Unternehmens sollten Tarifverträge bis zu einer neuen Regelung fortgelten. Zudem muss es leichter werden, Tarifverträge für alle Unternehmen einer Branche allgemeinverbindlich zu erklären.

Die DGB-Berechnungen basieren auf der jüngsten Verdiensterhebung (VE), die das Statistische Bundesamt zuletzt für das Jahr 2022 erhoben hat.

Weiterführende Informationen:

Rollende Post-COVID-Ambulanz in Thüringen

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Ab November fährt der Bus des WATCH-Projektes als mobile POST-COVID-Ambulanz durch Thüringen. Das Ziel des am Universitätsklinikum Jena koordinierten Projektes ist die Entwicklung neuer Versorgungsformen für Post-COVID-Betroffene insbesondere im ländlichen Raum. Dazu kombiniert das Versorgungsforschungsprojekt die wohnortnahe Untersuchung mit einer umfassenden telemedizinischen Betreuung. Der Innovationsfonds des G-BA fördert die neun Partnerinstitutionen mit insgesamt 5,8 Millionen Euro.

Als eine der ersten Kliniken bundesweit richtete das Universitätsklinikum Jena (UKJ) eine Ambulanz für Post-COVID ein, aus der inzwischen ein interdisziplinäres Zentrum entstanden ist. Es meldeten sich viele Patientinnen und Patienten, die zwar von der Infektion mit SARS-CoV2 genesen waren, sich aber noch gar nicht gesund fühlten. „Auch nach milden Infektionsverläufen sind die Betroffenen noch Monate später in ihrer Leistungs- und Belastungsfähigkeit eingeschränkt, und das im körperlichen, geistigen und seelischen Bereich“, so Prof. Dr. Andreas Stallmach, der Leiter des Zentrums. Der Zugang zu spezialisierter Diagnostik und der zeitintensiven symptomorientierten Therapie ist begrenzt und für die Betroffenen in ländlichen Regionen besonders beschwerlich.

Hausärzte vermitteln die Teilnahme am WATCH-Programm

Mit dem WATCH-Projekt will das UKJ in Thüringen eine neue Versorgungsform für Post-COVID testen, die eine wohnortnahe Untersuchung in der mobilen Post-COVID-Ambulanz mit einem telemedizinischen Behandlungsprogramm kombiniert. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss fördert das auf insgesamt drei Jahre angelegte Projekt mit 5,8 Millionen Euro. Ein wichtiger Partner im Projekt, an dem neben Forschungseinrichtungen auch eine Patientenvertretung und Krankenkassen beteiligt sind, ist die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen. Sie koordiniert die Kommunikation mit den hausärztlichen Praxen, die am Projekt teilnehmen möchten.  „Unsere hausärztlichen Kollegen erleben täglich, wie groß der Bedarf für ein evaluiertes und gut verfügbares Therapieangebot bei Post-COVID ist. WATCH stärkt ihre Rolle als wichtigste Ansprechpartner für die Patientinnen und Patienten und als Koordinatoren für die gesamte Behandlung“, betont die Vorsitzende Dr. Annette Rommel.

Deshalb sind es auch die Hausärzte, an die sich Betroffene wegen einer Aufnahme in das WATCH-Programm wenden müssen. Sie übernehmen Voruntersuchungen und vermitteln den Kontakt zum Projektteam. Teilnehmende erhalten dann einen wohnortnahen Termin im Bus, der zwei Jahre lang als voll ausgestattete Post-COVID-Ambulanz durch Thüringen fährt. Hier absolvieren die Patienten umfassende Untersuchungen und Tests sowie eine Schulung für die telemedizinische Betreuung. Bei einem zweiten Bustermin erfolgt die Einweisung in das Behandlungsprogramm, das die Teilnehmenden zum Großteil zu Haus absolvieren.

Telemedizinische Intervention für Brain, Body, Soul

In das Konzept des Behandlungsprogramms mit den Modulen Brain, Body und Soul sind die Erfahrungen der verschiedenen Disziplinen des Jenaer Post-COVID-Zentrums eingeflossen, insgesamt acht Kliniken und Institute des UKJ waren daran beteiligt. Es umfasst computerbasierte Trainingseinheiten für die geistige Fitness, ein digitales Sportrehabilitationsprogramm, das über Smartwatch-Daten kontrolliert wird, und verhaltenstherapeutische Übungen. Das gesamte Programm dauert zwölf Wochen; regelmäßige Webinare bieten währenddessen die Möglichkeit für Zwischeninformationen und Rückfragen. Ein dritter Besuch im Bus dient schließlich der Abschlussuntersuchung.

Andreas Stallmach: „Das WATCH-Projekt testet ein neuartiges Behandlungskonzept, dass die hochspezialisierte Medizin unseres Zentrums in Zusammenarbeit mit den Hausarztpraxen zu den Post-COVID-Patientinnen und Patienten in Thüringen bringt. Auch von den Kommunen und Landkreisen erfahren wir im Vorfeld viel Unterstützung. Wir hoffen, dass wir so gemeinsam eine wirksame Behandlung etablieren können.“

Die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner sagte zum Projektauftakt: “Post-COVID-Erkrankungen zeigen sehr unterschiedliche Symptome. Die Therapie der verschiedenen Krankheitszeichen braucht neue Strukturen und Wege. Eine koordinierte Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche und eine engmaschige Betreuung der Betroffenen sind dafür unabdingbar. WATCH bietet hier einen innovativen Versorgungsansatz, mit dem Thüringen zum Vorreiter sektorenübergreifender und vernetzter Behandlungsangebote wird.“

Weitere Informationen: www.uniklinikum-jena.de/WATCH

Die Konsortialpartner von WATCH:

  • Universitätsklinikum Jena
  • AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
  • BARMER
  • Deutsche Stiftung für chronisch Kranke
  • Friedrich‐Schiller‐Universität Jena
  • Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
  • Martin‐Luther-Universität Halle‐Wittenberg
  • Technische Universität Dresden
  • Techniker Krankenkasse

Thüringer Buchtage 2023 im Parksaal der Arena Erfurt

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https://pixabay.com/photos/cup-coffee-basket-books-read-791072/
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Wie vielseitig die Thüringer Verlagslandschaft ist, erleben Besucher der Thüringer Buchtage 2023 in diesem Jahr bereits am 10. und 11. November, jeweils von 10 bis 18 Uhr, im Parksaal der Arena Erfurt (Steigerwaldstadion). Mit ihren Verlagsprogrammen, Neuerscheinungen und der einen oder anderen literarischen Überraschung stellen sich Thüringer Verlage sowie Autorinnen und Autoren vor. An beiden Tagen gibt es stündlich Lesungen in den Bereichen Belletristik, Kinder- und Sachbuch. Der Eintritt ist frei. Am Freitag und Samstag des zweiten Novemberwochenendes laden Thüringer Verlage, Autoren und buchnahe Institutionen Literaturinteressierte ein, sich an beiden Tagen kostenfrei über Neuentwicklungen und Verlagsprogramme zu informieren, ganz unkompliziert mit Verlegern ins Gespräch zu kommen und vor Ort ihr zukünftiges Lieblingsbuch zu erwerben. Kreative Angebote für die ganze Familie sorgen neben stündlichen Lesungen für abwechslungsreiche Inspirationen.

Lesungen und Kreatives am Tag und am Abend
Zahlreiche Veranstaltungen von der Kinderbuchlesung über Lesungen von Romanen, Lyrik und Krimis bis zur Präsentation von Sachbüchern: Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch der „geheimnisvolle“ ILLUMAT will vor Ort gefüttert werden, damit er nach den Wünschen der Besucher kleine Grafiken „ausspucken“ kann. Den ersten Messetag der Thüringer Buchtage lässt Mirko Krüger in der Buchhandlung Peterknecht ausklingen. Der Journalist und Buchautor stellt in der Krimi-Wein-Lese am 10.11., ab 19:30 Uhr, mit seinem Buch „Tatort Thüringen – Wahre Verbrechen“ Kriminalfälle von der Goethezeit bis in die Gegenwart vor.

Vorlesewettbewerb
Anlässlich der Thüringer Buchtage treten Schüler und Schülerinnen der 6. Klassen der Gemeinschaftsschule Otto Lilienthal in Erfurt an. Unter der Schirmherrschaft von Tina Beer, Staatssekretärin für Kultur in der Thüringer Staatskanzlei, findet der Vorlesewettbewerb in ganz Thüringen statt.

Veranstalter dieser Thüringer Buchtage sind der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, das Steigerwaldstadion und die Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt; gefördert durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.

Über den Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Sachsen, SachsenAnhalt, Thüringen e. V.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Sachsen, Sachsen Anhalt, Thüringen e. V. mit Sitz in der Buchstadt Leipzig vertritt die Interessen der Verlage und Buchhandlungen in diesen drei Bundesländern. Neben dem Bundesverband mit Sitz in Frankfurt/Main gibt es sechs Landesverbände, die in ihrer Arbeit selbstständig organisiert sind. Zweck des Verbandes ist insbesondere die Wahrung und Förderung der Interessen seiner Mitglieder und ihre Beratung in allen fachlichen, beruflichen und rechtlichen Angelegenheiten, vor allem durch den aktiven Schutz der Preisbindung von Verlagserzeugnissen und des lauteren Wettbewerbs im herstellenden und verbreitenden Buchhandel; der Verkehr mit Behörden und Institutionen, der für die Erfüllung der gestellten Aufgaben notwendig ist, insbesondere auch der Verkehr mit den anderen Landesverbänden des Buchhandels; die Förderung der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und des buchhändlerischen Nachwuchses.