#Disrupt Carpitalismus – 14 SUVs in Jena entwaffnet

In der Nacht vom 25. auf den 26. Februar wurde in Jena bei 14 SUVs die Luft aus den Reifen gelassen, um diese zu entwaffnen. Wir haben uns zu dieser Maßnahme gezwungen gesehen, da das herumfahren mit solch riesigen Fahrzeugen enorme Folgen für andere hat, und eine notwendige Mobilitätswende seit Jahren verschleppt wird. Die Aktion richtet sich dabei nicht gegen die Besitzer*innen der SUVs, sondern nur gegen die Gefährte, welche zumindest für einen kurzen Zeitraum stillgelegt werden sollten.

Die Welt steht vor einem Klimanotstand. Nach Angaben der UNO sterben bereits Millionen von Menschen an den Folgen des Klimawandels – Dürre, Wirbelstürme, Überschwemmungen, erzwungene Migration, Hunger. Wir brauchen Sofortmaßnahmen, um die Emissionen sofort zu reduzieren. Währenddessen versuchen die Autokonzerne uns davon zu überzeugen, dass wir große Autos brauchen. Aber SUVs und Geländewagen sind eine Katastrophe für unser Klima. SUVs sind die zweitgrößte Ursache für den weltweiten Anstieg der Kohlendioxidemissionen in den letzten zehn Jahren – mehr als die gesamte Luftfahrtindustrie. Außerdem verursachen SUVs mehr Luftverschmutzung als kleinere Autos. Bei Zusammenstößen mit SUVs werden eher Menschen getötet als bei normalen Autos.

Wir wollen in Städten leben, die eine saubere Luft und sichere Straßen haben, und in welchen nicht der Großteil der verfügbaren Fläche für den klimaschädlichen Individualverkehr draufgeht. Wir wollen eine klimagerechte und soziale Mobilitätswende hin zu einem Mobilitätssystem, welches sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und nicht an der kapitalistischen Profitmaximierung von einzelnen Unternehmen. Nett danach fragen und artig dafür protestieren hat zu nichts geführt, deshalb nehmen wir die Maßnahmen jetzt selbst in die Hand und unterbrechen unter dem Motto #Disrupt Carpitalismus den folgeschweren SUV-Alltag.

Bei den SUVs haben wir die Kappe auf dem Ventil an einem oder mehreren Reifen abgedreht, eine Linse in der Ventilkappe platziert und die Kappe wieder aufgedreht. Die Linse drückt gegen das Ventil, die Luft entweicht langsam aus dem Reifen. An jedem einzelnen Auto haben wir ein Flugblatt hinterlassen, das vor dem Losfahren warnt und erklärt, warum wir dieses Auto für eine Gefahr fürs Klima und Menschenleben halten. Die Aktion reiht sich in eine Vielzahl von Aktionen der Tyre Extinguishers Bewegung in Deutschland, Europa und der ganzen Welt ein.  Erst zwei Nächte zuvor wurden in Aachen aus ca. 230 Autoreifen die Luft rausgelassen. In Berlin allein wurden bereits über 1.500 SUVs entwaffnet.

Dieser Beitrag ist eine Meldung der Initiative “Tyre Extinguishers Jena”.

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