Weshalb Jena eigentlich cool’is oder bald wieder sein kann, wenn…


…wir wieder verstehen, dass es nur „GEMEINSAM“ geht und was das „WIR“ eigentlich bedeutet. Und wir müssen über die Frage reden: „Ist Jena eigentlich noch cool oder weshalb macht es sich Jena seit ein paar Jahren eigentlich so schwer?“

Aber bevor wir uns wieder intensiver damit beschäftigen, gilt es einfach auch einen kleinen Rückblick zu wagen, was Jena eigentlich immer war und was Jena schon so alles hinter sich gebracht und geleistet hat. Ohne den Einzelnen, den Bürger, ginge in Jena eigentlich gar nichts. Und dafür gibt es auch ein paar einfache, musikalische und authentische Zeitzeugendokumente in Form von kurzen Video’s!

Viel Spaß beim Eintauchen in einer Stadt, die schon so viel erlebt hat und noch viel mehr erleben wird!

2012 ging eine Welle mit dem Song von Pharrell Williams durch das Land und auch Jena war ganz vorne mit dabei. Und alle hatten einfach nur Spaß!

We are Happy from JENA - Pharrell Williams

Dann im Jahr 2020 der Schlag ins Gesicht durch Corona. Das nachfolgende Video steht als Dank stellvertretend an Alle, die für uns in diesen schwierigen Zeiten in Jena da waren. Und Corona hat so vieles zerstört, was wir jetzt mühsam wieder gemeinsam aufbauen müssen. Vor allem unsere Menschlichkeit zueinander. Auch müssen die Corona Maßnahmen in Jena noch aufgearbeitet werden. Man kann und darf jetzt nicht einfach so weiter machen, als wenn nichts gewesen wäre.

Jena - You'll never walk alone

Rückblick: „Auf einer Reise durch die DDR im Jahr 1961 besucht ein SFB-Team auch Jena, die Großstadt in Thüringen an der Saale. Ein Stadtrundgang führt die Reporter vom Johannistor mit dem Pulverturm zur Schiller-Universität und zum gotischen Rathaus, das als eines der wenigen historischen Gebäude den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs überstanden hat. Die Besucher aus dem Westen kommentieren immer wieder skeptisch die Ideologie im Osten. Insbesondere die Enteignung der Zeiss-Werke und deren Umwandlung in einen volkseigenen Betrieb oder das geringe Angebot an Waren im Arbeiter-und Bauernstaat treffen auf Kritik. In den Berichtskommentaren zum Jenaer Stadtbild wird schnell klar, dass der Kalte Krieg auch medial betrieben wird. Jena wird als einstige Stadt von Weltruhm dargestellt, die nun im Sozialismus an Bedeutung einbüßt.“ https://footage-berlin.com/

Sehenswürdigkeiten in Jena, 1961

Als nächstes geht es genau um unser „Lebenswertes“ in Jena. Es geht um das (wieder-)erkennen dessen, was wir an und in Jena und unserer Umgebung haben, was wir schützen und was wir fördern müssen. Der Film ist Teil einer neuen Bürgerinitiative, die sich für die Erhaltung von Jenas Regionalklima vor dem Hintergrund des allgemeinen Klimatrends engagiert. Insbesondere die aktuellen Klimaziele sind ohne die natürlichen Klimaoasen der Hänge und Grünflächen nicht einzuhalten. nähere Informationen gibt es unter: https://lebenswertesjena.de/unser-anliegen

Lebenswertes Jena Trailer

Johannes R. Becher, der Mann mit den vielen Gesichtern, hat 1918 in Jena den Ausbruch der deutschen Novemberrevolution erlebt. Später schrieb er darüber ein Gedicht. In einem kurzen Video, am Anfang mit Bildern des Brunnens auf dem Eichplatz und Bildern des Alltags aus dem Jahr 1980, erinnert es daran!

Dreißig Ortsteile machen Jena zur Stadt. Dabei spielen auch die umliegenden eingemeindeten Dörfer eine große Rolle, die noch viel zu wenig ernst- und wahrgenommen werden. Uwe Germar hat sich in Form eines Film auf die Spurensuche begeben und ist von Dorf zu Dorf gereist. Die Zuschauer erleben Jena und Umgebung ganz neu aus außergewöhnlichen Perspektiven und man darf fasziniert sein, von der Landschaft und seinen Dörfern.

„Schon im Mittelalter bildeten die Dörfer um Jena eine wichtige wirtschaftliche Grundlage für das aufstrebende Weinbauernstädtchen. Bis heute haben die inzwischen nach Jena eingemeindeten Ortschaften ihren ländlichen Charme und ihren dörflichen Charakter behalten – eine Besonderheit, die alle Randgebiete der Stadt prägen. Es lohnt sich, sich auf bequemen Radwegen oder zu Fuß durch berauschend schöne Landschaftszüge der Jenaer Umgebung aufzumachen und von Dorf zu Dorf Geschichte, Land und Leute hautnah zu erleben. weitere Information unter https://m4medien.eu/

„Jena, du bist meine Stadt, die ich manchmal hasse, aber auch mag!“ Und naja was darf hier nicht fehlen! Natürlich, DAS Jena Lied. Bisher gab es immer neue Versuche, aber „da kam noch niemand ran“. Dabei stammt das Lied schon aus dem Jahr 1988. P.S. Der Ton geht erst ab Minute 1 los!

Etwas moderner und neuer hat es dann Wilm im Jahr 2015 versucht Jena in Noten festzuhalten. Tip: Auf den Text zu achten, lohnt sich!

Und dann das Jahr 2013. Das Hochwasser im Juni! Die Luftbilder im Video zeigen das ganze Ausmaß des Saale-Hochwasser in Jena im Juni 2013. Die überfluteten Gärten, Häuser, Straßen und Wege. Die über die Ufer getretene Saale bedeckt die gesamten Saaleauen, sowie den Schleichersee und die Sportanlagen rund um das Ernst-Abbe-Stadion des FC Carl Zeiss Jena.

Luftbilder des Saale-Hochwasser in Jena im Juni 2013

Schauen wir nochmal aus der Vogelperspektive auf Jena und Entdecken Stadt und Umgebung aus dem Blickwinkel eines Vogels. Fliegen Sie über die Saale an der historischen Brücke bei Burgau oder erleben Sie den Sonnenuntergang in den Kernbergen oder auf dem Napoleon-Schlachtfeld von 1806 auf dem Windknollen. Segeln Sie über die Jenaer Saaleauen und dem Park „Paradies“ Richtung Innenstadt. Genießen Sie die Luftaufnahmen vom Cospoth über die grünen Wiesen ins Saaletal bei Lobeda oder den Flug zwischen den Windrädern des Windparks bei Coppanz. Guten Flug!

Rückblick: Heute vor 200 Jahren saß Martin Disteli im Gefängnis der Universität Jena und bemalte mit seinem Blut und Kot die Wände seiner Zelle – soweit die Legende. Damals hatten Universitäten eine eigene Gerichtsbarkeit und Studierende saßen wegen geringerer Vergehen im sogenannten Karzer ein. Die Kustodie der Uni unter der Leitung von Dr. Babett Forster hat nun entschieden, den kunstvoll bemalten Karzer der Universität Jena zu restaurieren.

Kunst im Karzer – Das Studentengefängnis der Universität Jena

Aber Jena hat genügend Sorgen und Nöte. Vieles davon wird aus der Stadt mittlerweile einfach weggeschoben oder stumm geschwiegen. Wie zum Beispiel das Projekt „Die Insel“, die dem neuen Unineubau weichen musste. Unter anderem dazu haben sich junge Menschen in Jena Gedanken gemacht und einen Film gedreht. Die Stadt selber sieht sich gerne als „Lichtstadt“, was von den Bürgern aber nie angenommen wurde. Und somit wurde dann aus der „Lichtstadt“, die „Nichtstadt“. Leider sind hier nicht nur die Stadt, sondern selbst das Land Thüringen mit Schuld!

„Was ist in einer Stadt wertvoll – und wem gehört es ? Wie mittlerweile ein Großteil deutscher Städte befindet sich auch die aufstrebende Stadt Jena in einem Prozess des tiefgreifenden Wandels. In dieser Zeit begleitete das Filmteam fünf verschiedene Vereine und soziokulturelle Initiativen und dokumentierte ihren Kampf um den Erhalt ihrer bedrohten Räume.

So sehen wir, im Dschungel von Baustellen, Weihnachtsmärkten, Rummelplätzen und dem städtischen Tagesgeschäft die Initiativen in der Stadt leuchten. Jedes der Portraits zeigt einen Teil des Mikrokosmos innerhalb dessen wir uns bewegen. Seien es Konzerte im Cafe Wagner, Fußballspiele im Ernst-Abbe-Sportfeld, berauschende Partys im Keller des Inselhauses oder Geburtsvorbereitungskurse im Ruhesaal des Geburtshauses – zwischen schreienden Babys und brüllenden Fußballfans, tanzenden Hippies oder sanften Eigenbrötlern – Die Stadt lebt und sie ringt nach Luft.“

NICHTSTADT - Portrait eines Fortschritts - Trailer Dokumentarfilm

Eines der größten Probleme in Jena seit Jahren! Der mangelnde und teure Wohnraum. Auch dazu gab es in den letzten Jahren Initiativen. Hier noch ein kleiner Einblick in das Thema durch einen Beitrag des MDR von vor fünf Jahren!

Bezahlbare Wohnung gesucht!

Zum Abschluss noch etwas Marketing. Ein Video der Stadt Jena. Auszug aus der Videobeschreibung: „Schon entdeckt oder noch nie gesehen? Jena blieb Vorüberfahrenden bisher komplett verborgen. Wie konnte das geschehen? Folge den geheimen Ermittlungen und nimm an der Enthüllung teil. Der Stadt Jena auf der Spur!“

Dazu kann man natürlich auch anders stehen. Vielleicht sollte es nicht nur immer um Wirtschaft und Universität gehen, sondern auch wieder in Zukunft mehr um die Menschen dahinter und um die Stadt drumrum. Denn sichtbar machen kann man auf verschiedene Art und Weise. Vielleicht wäre es schön, in Zukunft wieder mehr miteinander zu zeigen und vor allem auch mehr Stadt und Region! Vielleicht auch wieder mehr Geschichte, was gut für die Aufklärung wäre. Denn letztendlich funktioniert das alles nur, wenn wir uns dort, wo wir leben auch wohl fühlen. Sowas nannte man früher wohl Heimat! Davon wieder bitte mehr! Auch im politischen Sinne, der Polis!

Jena uncovered – die Enthüllung!

Diese Videos sind natürlich nur eine Auswahl, meine Auswahl, wie ebenso auch meine Sichtweise. Schön ist immer, wenn es viele Sichtweisen gibt, denn es gibt ja auch viele Menschen. Kritik und Meinungsvielfalt können sich sehr befruchten. Dazu müssen wir wieder reden, miteinander reden!

Vielleicht so im Bild gesprochen: „Von altem Laub zu neuer Blüte!“

Autor/Redakteur: Arne Petrich

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