In der schillernden Welt des Eiskunstlaufs erstrahlt der Name Katharina Witt wie ein leuchtender Stern. Doch hinter ihrem strahlenden Erfolg steht eine Meistermacherin, die die Eiskunstlaufgeschichte der DDR geprägt hat: Jutta Müller. Die Chemnitzerin, die in den letzten Jahrzehnten sowohl Erfolge als auch Herausforderungen in der neuen Zeit erlebt hat, war lange Zeit die treibende Kraft hinter Witts bemerkenswerter Karriere. In einem Interview gewährt Müller Einblicke in ihre außergewöhnliche Reise, die vom sozialen Experiment der DDR bis in die gegenwärtige kapitalistische Realität reicht.
Jutta Müller, bekannt für ihren scharfen Verstand und ihre unerschütterliche Hingabe, hat den Eiskunstlauf in der DDR nicht nur gelehrt, sondern ihn auch zum Leben erweckt. „Ich bin in dieser DDR aufgewachsen und habe immer versucht, ein neues Deutschland aufzubauen“, erklärt sie. Ihre Reise begann mit dem Eiskunstlaufen, das sie mit tänzerischen Elementen des Balletts kombinierte, um eine neue Ästhetik zu schaffen. Der Aufstieg ihrer Schützlinge war für sie auch ein Weg, den Sozialismus zu feiern, den sie als erfolgreiches System ansah.
Die Höhen und Tiefen des Eiskunstlaufs spiegeln die politischen und sozialen Umwälzungen wider, die die DDR durchlebte. Jutta Müller war bekannt für ihre Pelze und Juwelen, die sie in der privilegierten Position einer Reisekader-Trainerin erwarb. Aber trotz ihrer Erfolge wusste sie, dass ihre Stellung von den Medaillen ihrer Schützlinge abhing. „Solange sie Medaillen holten, war meine Stellung sicher“, sagt sie rückblickend. Ihre erste Weltmeisterschaft als Trainerin gewann sie 1969 mit ihrer Tochter Gabi Seifert, und seitdem war der Erfolg ein ständiger Begleiter.
Der Fall der Mauer brachte neue Herausforderungen mit sich. Das DDR-System, in dem Müller gewachsen war, zerbrach, und die Art und Weise, wie Sport betrieben wurde, änderte sich grundlegend. Jutta Müller musste sich in der neuen Welt zurechtfinden, und viele ihrer ehemaligen Praktiken wurden als Relikte einer vergangenen Zeit angesehen. „Das athletische Aufbautraining für den Nachwuchs wurde abgeschafft, aber das ist so notwendig“, erklärt sie. Es zeigt sich, dass der Wandel nicht nur einen Neuanfang, sondern auch den Verlust bewährter Methoden mit sich brachte.
Doch trotz der Schwierigkeiten blieben die Prinzipien von Müller stark. Sie wollte, dass das Eiskunstlaufen in Deutschland nicht nur überlebt, sondern floriert. „Ich fühle mich nicht wie eine Rentnerin“, sagt sie. „Ich habe das Gefühl, dem Eiskunstlauf noch etwas geben zu können.“ Ihre Leidenschaft und Hingabe zu ihrem Sport sind ungebrochen. Das alte System mag weg sein, doch die Werte und die Disziplin, die sie vermittelt hat, sind es nicht.
Jutta Müller und Katharina Witt sind in der heutigen Zeit ein Symbol für den erfolgreichen Übergang von der DDR zur neuen Realität. Ihre Geschichte zeigt, dass mit Engagement und einem starken Willen selbst unter den schwierigsten Bedingungen Erfolge erzielt werden können. „Nichts ist unmöglich, wenn man es nur will“, bringt Müller es auf den Punkt.
Müllers Rolle als Trainerin geht über den Sport hinaus. Sie hat nicht nur Athleten zu Olympiasiegern gemacht, sondern auch die Entwicklung von Talenten gefördert, die den Eiskunstlauf in Deutschland und darüber hinaus geprägt haben. Trotz der Herausforderungen, die mit dem Wandel von einem sozialistischen zu einem kapitalistischen System verbunden sind, bleibt ihr Engagement für den Sport unerschütterlich.
Der Weg von Jutta Müller und Katharina Witt ist ein inspirierendes Beispiel für die Stärke und Resilienz, die notwendig sind, um in der heutigen Zeit erfolgreich zu sein. Ihre Geschichte ist nicht nur die einer Trainerin und ihrer Schülerin, sondern auch eine von Wandel, Herausforderung und der ewigen Hoffnung auf eine bessere Zukunft im Sport. Jutta Müller zeigt, dass es nie zu spät ist, sich für die eigenen Überzeugungen einzusetzen und für den Eiskunstlauf, der ihr Leben geprägt hat, weiter zu kämpfen.