Am 14. April 1945 fand in Saalfeld, Thüringen, ein entscheidendes Ereignis des Zweiten Weltkriegs statt. Die alliierten Streitkräfte, insbesondere die 87. US-Infanteriedivision, bewegten sich auf ihrem Vormarsch durch Deutschland auf die strategisch wichtige Saale zu. Saalfeld war ein kritischer Punkt auf ihrer Route, und an diesem Tag überschritten die Truppen den Fluss mithilfe einer improvisierten Pontonbrücke.
Der Vorstoß wurde von der 607. Panzerabwehrdivision (TD) und der 735. Panzerdivision angeführt. Ihre Panzer fuhren durch die engen Straßen der Stadt, darunter die Köditzgasse und den Marktplatz, in Richtung der Saalewiesen. Auf den Panzern befanden sich Infanteristen der 87. Division, die sich an die Fahrzeuge klammerten, um sich schneller und sicherer durch die potenziell gefährlichen Straßen zu bewegen.
Die Lage in Saalfeld war angespannt, da nicht klar war, wie stark der Widerstand der deutschen Truppen ausfallen würde. Deutsche Soldaten hatten sich zurückgezogen, hinterließen aber gelegentlich Widerstandsnester und Artillerieangriffe. Die Alliierten mussten wachsam bleiben, als sie sich dem Fluss näherten. Zwei hochrangige Offiziere, Major General Troy Middleton und Major General Frank L. Culin, überwachten die Operation vor Ort. Sie waren maßgeblich an der Koordination beteiligt und sorgten dafür, dass der Vormarsch ohne größere Verluste gelang.
Die Überquerung der Saale erfolgte über eine von den alliierten Pionieren errichtete Stahl-Treadway-Pontonbrücke, die in kurzer Zeit installiert wurde, um den Panzern und schweren Fahrzeugen die Überquerung des Flusses zu ermöglichen. Diese Brücke war eine technische Meisterleistung angesichts der schwierigen Kriegsbedingungen. Die ersten Fahrzeuge, darunter Panzer der 607. und 735. Division, rollten vorsichtig über die schmalen Stahlplatten, während die Infanteristen auf den Panzern das Ufer nach möglichen Bedrohungen absuchten.
Trotz der Gefahr durch mögliche Hinterhalte und Artillerieangriffe verlief die Operation weitgehend störungsfrei. Nachdem die Panzer die Brücke überquert hatten, folgten weitere Fahrzeuge und Truppen. Die Soldaten, die neben den Kettenfahrzeugen liefen, sicherten das Gebiet, um mögliche versteckte deutsche Truppen auszuschalten. Auf der anderen Seite der Saale bauten die amerikanischen Einheiten schnell Verteidigungsstellungen auf, um sich gegen eventuelle Gegenangriffe zu verteidigen.
Diese Brückenüberquerung war nicht nur ein technisches Meisterstück, sondern auch ein taktischer Erfolg, der den alliierten Streitkräften ermöglichte, ihren Vormarsch in Zentraleuropa fortzusetzen. Die deutsche Wehrmacht war zu diesem Zeitpunkt stark geschwächt, und viele Soldaten waren demoralisiert. Der Zusammenbruch des Dritten Reiches rückte unaufhaltsam näher.
Die Koordination zwischen den Panzereinheiten, der Infanterie und den Ingenieurtruppen, die die Pontonbrücken errichteten, spielte eine entscheidende Rolle im schnellen und erfolgreichen Vormarsch der Alliierten. Ohne solche improvisierten Lösungen wären die alliierten Streitkräfte langsamer vorangekommen und hätten möglicherweise größere Verluste hinnehmen müssen.
Der Erfolg dieser Operation hatte eine weitreichende strategische Bedeutung, da die Alliierten auf ihrem Weg nach Berlin stetig vorrückten und den Widerstand der deutschen Armee immer weiter zurückdrängten. Saalfeld war nur eine von vielen Städten, die auf diesem Weg lagen, aber die schnelle und effiziente Überquerung der Saale markierte einen wichtigen Schritt zum Ende des Krieges in Europa.
Für die Soldaten der 87. Division war die Operation in Saalfeld eine von vielen gefährlichen Einsätzen während des Krieges. Doch der 14. April 1945 bleibt als ein Tag in Erinnerung, an dem Mut und Entschlossenheit siegten und ein weiterer wichtiger Beitrag zum letztendlichen Sieg über Nazi-Deutschland geleistet wurde.
Für die Einwohner von Saalfeld war die Ankunft der alliierten Truppen zugleich furchteinflößend und hoffnungsvoll. Viele Menschen hatten unter dem Krieg und der nationalsozialistischen Herrschaft gelitten. Die Anwesenheit der alliierten Soldaten bedeutete für sie das nahende Ende des Krieges und den Beginn einer neuen Ära.