Jena(+) Jensationelle Selbstliebe und scharfe Kontraste

Jena

Dieser Kommentar bezieht sich auf den Beitrag „Jena: Jensationell!“ von Friedrich Herrmann, erschienen auf ZEIT ONLINE.

Der Artikel bietet einen humorvollen und selbstironischen Blick auf die Stadt Jena, die der Autor als die „selbstverliebteste Stadt Deutschlands“ bezeichnet.

Besonders prägnant ist im Beitrag die Beschreibung von Jenas Affinität zu Wortspielen, die auf dem Namen der Stadt basieren – von bekannten Beispielen wie Jenoptik und Jenapharm über den Jentower bis hin zu scherzhaften Vorschlägen wie „Jenahverkehr“ oder dem tatsächlich existierenden Geschäft „Der Italjena“. Herrmann nutzt diese Beispiele gekonnt, um den einzigartigen Charme und die Selbstverliebtheit der Stadt zu illustrieren. Er merkt an, dass man anderswo für solche Wortspiele in die Hölle käme, in Jena aber ins Jenseits.

Der Artikel hebt auch die Kontraste hervor, die Jena prägen. Einerseits wird Jena als jung, weltoffen und dank der Universität als alles beschrieben, was der Rest des Ostens oft nicht sei. Andererseits positioniert sich die Stadt politisch als „rote Insel“ in Thüringen, einem Bundesland, in dem die AfD starke Ergebnisse erzielt. Der Autor schätzt, dass die Selbstverliebtheit Jenas auch mit dieser politischen Isolation zusammenhängt.

Ein weiterer starker Kontrast ist die beschriebene Nähe der anti-faschistischen Jungen Gemeinde (JG) Stadtmitte und eines Strip-Clubs namens Titty Twister, nur wenige Meter voneinander entfernt. Herrmann beschreibt dies als den „wildesten Jenaer Kontrast“, der sich auch in den typischen Inhalten eines Jenaer Portemonnaies widerspiegelt, von „Titty-Dollars“ bis hin zu „good night, white pride“-Stickern.
Die persönliche Note des Gastautors, der über seinen eigenen, im Jenaer Kontext eher untypisch klingenden Namen reflektiert, trägt zur Authentizität und dem humorvollen Ton des Beitrags bei.

Einige Kommentare zum Artikel loben die treffende Beschreibung und den Humor, merken aber auch an, dass viele der genannten Beispiele (Jenahverkehr, Titty Twister etc.) bekannte Jenaer Running Gags seien und der Beitrag für Einheimische wenig Neues biete, während er für Außenstehende Jena als lebendige, offene und starke Stadt darstelle.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beitrag in der ZEIT ONLINE unterhaltsam die Besonderheiten Jenas einfängt, insbesondere die Liebe zu Wortspielen und die markanten Kontraste, die das Lebensgefühl der Stadt ausmachen. Er präsentiert Jena als eine Stadt mit starker Identität und einem besonderen Selbstverständnis, auch wenn er dabei teils auf bekannte lokale Klischees zurückgreift.

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