Die Jenaer Tafel steht vor einem bedeutenden Wendepunkt: Ab 2025 wird sie unter das Dach des AWO-Regionalverbandes Mitte Westthüringen integriert. Diese Entscheidung ist sowohl ein Schritt in Richtung Professionalität als auch eine Antwort auf die wachsenden Herausforderungen in der Versorgung hilfsbedürftiger Menschen. Laut der Leiterin Katja Pfeiffer ist die Arbeit der Tafel geprägt von ständigen Herausforderungen, die durch die wirtschaftliche Lage und den Rückgang an Spenden verschärft werden.
Die Integration in den AWO-Regionalverband soll nicht nur den Betrieb stabilisieren, sondern auch das durch einen Veruntreuungsskandal im Jahr 2023 erschütterte Vertrauen wiederaufbauen. Sprecher der Tafel betonen, dass es zunehmend schwieriger wird, ausreichend Lebensmittel von Supermärkten und anderen Spendern zu erhalten. Die Tafel fungiert nicht als Vollversorgung, sondern versucht, die vorhandenen Ressourcen gerecht zu verteilen.
Die Entscheidung zur Zusammenarbeit mit der AWO sei auch eine Folge der gestiegenen Anforderungen an die Organisation. Wie Sprecher 1 erläutert, hat der Verein mit Jahresumsätzen von über einer halben Million Euro und einem Warenwert von zwei Millionen Euro eine Größe erreicht, die ehrenamtlich nur schwer zu bewältigen ist. Der Anschluss an die AWO soll helfen, die Struktur und Abläufe zu professionalisieren.
Darüber hinaus wird durch die Integration ein umfassenderes Angebot an sozialen Dienstleistungen angestrebt. Viele der Menschen, die die Tafel aufsuchen, benötigen zusätzliche Unterstützung. Die AWO sieht in der Zusammenarbeit eine Möglichkeit, die Betroffenen niederschwellig zu erreichen und weitere Hilfen bereitzustellen. Sprecher 4 unterstreicht die Wichtigkeit der Arbeit der Tafel, insbesondere in Hinblick auf Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung, und ruft in der Weihnachtszeit zu Spenden auf, um diese wertvolle Arbeit zu unterstützen.