Dresden plant eine grüne Veränderung entlang der St. Petersburger Straße: Insgesamt 37 Straßenbäume sollen gepflanzt werden, um eine Prachtallee zu schaffen. Dieses ehrgeizige Projekt sorgt für regen Diskurs unter Bürgern und Fachleuten. Während die Stadtverwaltung von den positiven Effekten für das Klima und das Stadtbild spricht, gibt es auch erhebliche Kritik an den Kosten und der Ausführung des Vorhabens.
Bäume als Klimaretter und Attraktivitätsfaktor
Umweltbürgermeisterin Eva Jenigen zeigte sich überzeugt von der Bedeutung des Projekts: „Die Petersburger Straße als Allee wird ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Bäume wirken kühlend, schützen die Wohnbebauung vor Lärm und Hitze und erhöhen die Lebensqualität.“
Dabei ist die Umsetzung alles andere als simpel. Fußwege müssen aufgebrochen, Leitungen neu verlegt und geeignete Baumarten ausgewählt werden. Das sei aufwendig und kostenintensiv, so Jenigen: „Die Stadt war hier bislang eine ‚steinerne Stadt‘. Um Platz für Grün zu schaffen, müssen wir sie aufwendig umbauen. Das ist keine preiswerte Maßnahme.“
Hohe Kosten: Ein Kritikpunkt
Mit 10.000 Euro pro Baum und Gesamtkosten von 370.000 Euro wirkt das Projekt auf viele Dresdner überdimensioniert. Kritiker wie Holger Zastrow halten die Kosten für unverhältnismäßig hoch. „Vielleicht sollten wir günstiger pflanzen und in Kauf nehmen, dass nicht alle Bäume überleben. Dafür könnten wir größere Flächen begrünen“, so Zastrow.
Umweltbürgermeisterin Jenigen verteidigt die Ausgaben und verweist auf die Finanzierung. Der Großteil der Mittel stammt aus dem Stadtbezirksbeirat Altstadt, Ausgleichszahlungen für die Versiegelung durch ein neues Parkhaus und Fördergelder von DREWAG-ENSO sowie Spenden. „Der Stadthaushalt wird kaum belastet, und zukünftig wollen wir bei neuen Projekten von Beginn an die Pflanzung von Bäumen einplanen, um Kosten zu senken“, erklärt sie.
Skepsis über die Umsetzung
Die Diskussion zeigt, dass nicht nur die Kosten, sondern auch die allgemeine Strategie der Stadtverwaltung hinterfragt wird. Kritiker bemängeln, dass unter der Leitung von Eva Jenigen mehr Bäume gefällt als neu gepflanzt werden. Dieses Ungleichgewicht erregt zusätzliche Aufmerksamkeit und verstärkt die Skepsis gegenüber dem aktuellen Vorhaben.
Ein Schritt in Richtung nachhaltige Stadtentwicklung
Trotz der Kontroversen bleibt das Ziel klar: die Begrünung der St. Petersburger Straße als Vorbildprojekt für eine nachhaltige und klimafreundliche Stadtentwicklung. Gerade angesichts des Klimawandels sind Maßnahmen wie diese wichtig, um städtische Räume an die veränderten Umweltbedingungen anzupassen.
Ob die Prachtallee ein Erfolg wird oder die Kritik überwiegt, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass das Thema Begrünung in urbanen Räumen weiterhin eine zentrale Rolle in der Stadtplanung spielen wird.