In den letzten Tagen vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen nimmt der Wahlkampf deutlich an Intensität zu. Die Marktplätze füllen sich, es wird lauter – überall begegnen die Bürgerinnen und Bürger den Kandidaten der verschiedenen Parteien: AfD, CDU, Linke, SPD, Grüne und die neue Partei BSW. In den Briefkästen stapeln sich Wahlflyer, an den Türen klingeln die Kandidaten persönlich, und die sozialen Medien sind voller politischer Botschaften. Jede Partei versucht, sich ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, um die entscheidenden Stimmen für den 1. September zu sichern.
MDR Investigativ-Reporter sind in beiden Bundesländern unterwegs, um die Stimmung und die Strategien der Parteien zu erfassen. In ihrer Reportage beleuchten sie die Argumente, mit denen die Parteien um die Gunst der Wähler kämpfen. Was bewegt die Menschen in den Wahlkreisen? Sind es Themen wie Migration, der Krieg in der Ukraine, wirtschaftliche Sorgen oder die Nachwirkungen der Corona-Pandemie?
In Sachsen konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf das Duell zwischen dem amtierenden Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und dem AfD-Spitzenkandidaten Jörg Urban. Die Wahlumfragen zeigen ein knappes Rennen, bei dem die CDU zwar leicht in Führung liegt, aber die AfD als zweitstärkste Kraft dicht auf den Fersen ist. SPD und Grüne stehen unter immensem Druck und kämpfen darum, die 5%-Hürde zu überwinden und überhaupt im Landtag vertreten zu sein. Die Unzufriedenheit vieler Menschen mit der Politik der Ampelkoalition macht die Wahlkampfaufgabe für diese Parteien umso schwieriger.
In Thüringen gestaltet sich die Situation noch komplexer. Ministerpräsident Bodo Ramelow (DIE LINKE) genießt zwar weiterhin Beliebtheit, doch seine Partei hat an Zugkraft verloren. Die CDU, mit ihrem Spitzenkandidaten Mario Voigt, könnte daraus Kapital schlagen. Doch Voigt weiß, dass die Suche nach einer Regierungsmehrheit äußerst schwierig werden könnte. Parallel dazu gewinnt die neu gegründete Partei BSW sowohl in Sachsen als auch in Thüringen an Unterstützung. Die von Sahra Wagenknecht ins Leben gerufene Bewegung könnte sich als ernstzunehmender Herausforderer etablieren und das politische Kräfteverhältnis in beiden Bundesländern nachhaltig beeinflussen.