Auf der ehemaligen Deponie Seehausen plant die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (WEV) eine große Freiflächenphotovoltaikanlage, die die wertvolle Naturausstattung, die sich hier in den letzten 30 Jahren entwickelt hat, größtenteils zerstören würde. So würden mindestens 7 Hektar Eichen-Hainbuchenwald zerstört werden. Außerdem würden gefährdete und ökologisch anspruchsvolle Arten wie Grauammer, Neuntöter, Sperbergrasmücke oder Wendehals zahlreiche Brutreviere verlieren. Ein individuenstarkes Vorkommen der Orchideenart Purpur-Knabenkraut würde ausgelöscht.
Die Planung der Photovoltaikanlage widerspricht mehreren Stadtratsbeschlüssen, so der Ausrufung des Klimanotstandes und dem Waldmehrungsbeschluss „Lasst Bäume wachsen“ vom Juli 2022, sowie dem Regionalplan Westsachsen, der für die ehemalige Deponie die Vorranggebiete „Kulturlandschaftsschutz – landschaftsprägender Höhenrücken“ und „Walderhalt“ festgesetzt hat. Die Stadt-Klimanalyse, die die Stadt Leipzig zur Umsetzung des Klimaschutzes im Klimanotstand erarbeitet hat, weist für die ehemalige Deponie eine hohe bis sehr hohe klimaökologische Funktion aus.
Gründe genug, um diese Planung, die man nur als Schildbürgerstreich bezeichnen kann, aus Gründen des Natur- und Klimaschutzes zu stoppen! Eigentlich…
Die Landesdirektion Sachsen hat jedoch jetzt ein sogenanntes „Zielabweichungsverfahren“ eingeleitet, um diese wichtigen Ziele der Regionalplanung aushebeln zu können.
Im nachfolgenden Video werten wir die Redebeiträge der umweltpolitischen Sprecher der Fraktionen Bündnis 90 / Die Grünen und Die Linke in der Ratsversammlung am 15. Juni 2023 aus. Wir kommentieren, erklären die Hintergründe (siehe auch unser Video zur Zielabweichung, abrufbar über die Homepage der Initiative Stadtnatur Leipzig) und kommen zu einem erschütternden Fazit (die letzten Sätze sind bewusst pointiert formuliert und verlassen ein wenig den Boden realistischer Forderungen 😉) …
Ein Beitrag der Initiative Stadtnatur Leipzig über das Bauvorhaben “Energieberg Seehausen”