Neuer Wissenschaftscampus in der Jenaer Innenstadt entsteht

Blick auf das Gebäude der ehemaligen Frauenklinik in der Bachstraße in Jena. Foto: Jens Meyer (Universität Jena)
Blick auf das Gebäude der ehemaligen Frauenklinik in der Bachstraße in Jena.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)

Freistaat Thüringen baut und saniert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Areal Bachstraße Gebäude für die Forschung

Jena. Mit ersten Untersuchungen an der Bausubstanz des Gebäudes der ehemaligen Frauenklinik ist die Umbauphase des Bachstraßen-Areals in Jena zu einem innerstädtischen Wissenschaftscampus gestartet. Künftig sollen hier vor allem Fachbereiche wie Pharmazie und Ernährungswissenschaften angesiedelt werden. Die eigentlichen Bauarbeiten werden – nach Bestätigung der Bauanmeldung und Vorliegen des Bebauungsplans – voraussichtlich Ende 2025 beginnen. Bis Ende 2029 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Das Bachstraßen-Areal liegt in unmittelbarer Nähe zum Jenaer Stadtzentrum. Auf ihm finden sich große, stadtbildprägende Gebäude aus verschiedenen Epochen. Die meisten davon – einschließlich zweier „Hochbunker“ – wurden speziell für medizinische Zwecke errichtet und bisher überwiegend durch das Universitätsklinikum Jena (UKJ) genutzt. In der Nähe befinden sich Wohngebiete, zahlreiche universitäre Einrichtungen (z. B. der Campus Ernst-Abbe-Platz), verschiedene Bildungs- und Kulturstätten sowie Gastronomie. Das Gebiet hat eine Größe von 39.000 Quadratmetern, die sich überwiegend (26.000 Quadratmeter) im Eigentum des Landes, zum Teil im Körperschaftseigentum des UKJ (13.000 Quadratmeter) sowie zu einem geringen Teil im Eigentum der Ernst-Abbe-Stiftung befinden (z. B. die ehemaligen „Handwerkerhöfe“ an der Carl-Zeiss-Straße).

Mit dem Neubau des Universitätsklinikums in Jena-Lobeda erfolgte suzkzessive der Freizug des Geländes durch das UKJ. „Entgegen ursprünglicher Planungen, die den Verkauf dieser landeseigenen Liegenschaft vorsahen, stellt das Land den Standort für eine wissenschaftliche Nachnutzung bereit“, sagt Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Die zusammenhängende Fläche in unmittelbarer Nähe zur Stadt und anderen Universitätsstandorten bietet hervorragende Entwicklungspotentiale als größter biomedizinischer Hochschulcampus in Mitteldeutschland.“

Studierende profitieren von neuem Campus
Für die Finanzierung des Vorhabens stellt das Land im Zeitraum bis 2029 insgesamt 54,3 Millionen Euro EFRE- und 27,2 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. Zehn Prozent der geplanten Gesamtausgaben bringen die Friedrich-Schiller-Universität Jena und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) als künftige Nutzer in die Finanzierung des Vorhabens ein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 90,6 Millionen Euro.

Mit der modernen und funktionalen Lehr- und Forschungsinfrastruktur auf dem neuen Campus werde die wissenschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und ihres Forschungsnetzwerks deutlich gestärkt, sagt Prof. Dr. Georg Pohnert, kommissarischer Leiter der Universität. „Von dem neuen Wissenschaftscampus profitieren besonders die Studierenden, die in den neu gestalteten Gebäuden neben Laboren, Seminarräumen und Hörsälen auch Bereiche für studentisches Arbeiten und Kommunikation nutzen können. Hervorragende Studienbedingungen sind insbesondere für die Ausbildung von Pharmazeutinnen und Pharmazeuten in Thüringen von höchster Relevanz, zumal diese derzeit in nicht mehr funktionalen und beengten räumlichen Verhältnissen stattfinden muss.“

Die geplante Baumaßnahme umfasst einen Neubau und die Sanierung des Bestandsgebäudes der ehemaligen Frauenklinik für die Universität sowie einen Neubau für das DLR. Insgesamt sollen 8.575 Quadratmeter Nutzfläche entstehen: 6.065 Quadratmeter für das Institut für Pharmazie und Teilbereiche des Institutes für Ernährungswissenschaften der Universität sowie 2.511 Quadratmeter für das Institut für Datenwissenschaften des DLR.

Redakteur/Blogger/Journalist: Arne Petrich

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