Eine vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg geförderte Studie des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland Land Brandenburg (BVCD/BB) e.V. zeigt eine insgesamt sehr positive Entwicklung der brandenburgischen Campingbranche seit der letzten Erhebung von 2014 auf. Im Rahmen eines Betriebsvergleichs von 51 Unternehmen sind die betriebswirtschaftliche Situation, Maßnahmen des Klimaschutzes und zur Bewältigung von Klimafolgen sowie personalwirtschaftliche Aspekte zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden untersucht worden.
„Die wirtschaftliche Bilanz der brandenburgischen Campingbranche der letzten zehn Jahren lässt sich sehen“, sagt Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer und erklärt: „Den wachsenden Trend zu Naturnähe und Achtsamkeit, der auch schon vor Corona einsetzte, konnten Campingunternehmen gut nutzen und ihre Kapazitäten weiter ausbauen. Die Branche wächst durch innovative und kreative Konzepte.“ Im Juli 2023 standen im Land Brandenburg 188 Campingplätze mit insgesamt 47.056 Schlafgelegenheiten zur Verfügung, ein Plus von knapp 12 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Jahres 2019. Für das Jahr 2023 können rund 1,6 Millionen Übernachtungen auf brandenburgischen Campingplätzen gezählt werden. Das entspricht einem Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 und von rund 65 Prozent im Vergleich zu 2013.
Der Landtagsabgeordnete und Präsident des brandenburgischen Campingverbandes Mike Bischoff verweist auf die außerordentlich große Beliebtheit der Campingplätze im Land Brandenburg: „Im Land der 3000 Seen genießen immer mehr Gäste ihren Urlaub inmitten der Natur. Jährlich wird auf den Plätzen investiert. Auch dank der Förderung des Landes gibt es in allen Landesteilen Brandenburgs familien- und umweltfreundliche Campingangebote. Wir gehen mit Optimismus in die Saison 2024 und freuen uns auf unsere Gäste aus nah und fern.“
Die neue Studie belegt, dass die Branche betriebswirtschaftlich sehr gut aufgestellt ist. Dazu zählen beispielsweise hohe Erlöse je Stellplatz und eine deutlich höhere Innenfinanzierungskraft im Vergleich zum gesamten Beherbergungsbereich. „Dennoch hat die Campingbranche die gleichen Herausforderungen wie alle anderen touristischen Unternehmen auch“, so Fischer. „Fachkräftemangel und Unternehmensnachfolge, steigende Betriebskosten, Digitalisierung und in besonderer Weise das Thema Nachhaltigkeit. Die Studie liefert wichtige Hinweise dazu, wie diesen Themenstellungen strategisch begegnet werden kann.“
Die Untersuchung bescheinigt brandenburgischen Campingunternehmen ein hohes Maß an Qualitäts- und Umweltbewusstsein. Das dokumentieren nicht zuletzt die zahlreichen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung, wie zum Beispiel der Einsatz wassersparender Technik und erneuerbarer Energien oder die Entsiegelung von Flächen.
Christian Woronka, Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg: „Wir begrüßen das Engagement des BVCD und freuen uns sehr, dass so viele Betriebe der Campingwirtschaft sich bereits intensiv mit dem Klimaschutz und der Klimafolgenanpassung beschäftigen und auch schon zahlreiche Maßnahmen umgesetzt wurden. Die TMB bietet mit einem Klimafolgengutachten, das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern entsteht und an dem die Branche aktiv mitwirkt, ein weiteres Forum, um die Auseinandersetzung mit diesem relevanten Thema noch zu intensivieren.“
Insgesamt zeichnet sich die brandenburgische Campingbranche durch eine Vielfalt an ideenreichen und zukunftsweisenden Betriebskonzepten aus, mit denen unterschiedliche Zielgruppen bedient werden können.
Die dritte Auflage der „Grundlagenuntersuchung zur betriebswirtschaftlichen Situation der Campingwirtschaft Brandenburg“ kann hier heruntergeladen werden.