Start Blog Seite 246

Klimawandel: Bergwiesen in Gefahr

Bergwiesen sind einzigartige Ökosysteme. Ein Forschungsteam unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) hat nun herausgefunden, dass der Klimawandel den Humusgehalt sowie die Stickstoffspeicher in den Grünlandböden der Alpen reduziert und die Bodenstruktur stört. Organische Düngung, beispielsweise mit Gülle, kann den Verlust organischer Bodensubstanz zumindest teilweise ausgleichen.

Um die Effekte des Klimawandels unter realitätsnahen Bedingungen nachzustellen, nutzten die Forschenden Boden-Pflanze-Mesokosmen. Diese Miniaturökosysteme bestehen aus Modulen, die Bodenproben enthalten. Indem die Mesokosmen entlang eines Höhengradienten von höher gelegenen, kühleren Standorten zu niedriger gelegenen, wärmeren Standorten verlagert werden, simulierten die Wissenschaftler den Klimawandel. Dadurch bildeten sie eine Erwärmung von bis zu 3 Grad Celsius nach, abhängig von der Differenz in der Höhenlage zwischen den ursprünglichen und den neuen Standorten. „Die detaillierte Untersuchung der Bodenreaktionen auf Klimaveränderungen hilft uns, die langfristigen Auswirkungen auf alpine Graslandökosysteme besser zu verstehen“, sagt die Bodenforscherin Dr. Noelia Garcia-Franco. Die Untersuchung fand auf verschiedenen Flächen in den bayerischen Landkreisen Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen statt. Die Mesokosmen wurden je zur Hälfte intensiv oder extensiv bewirtschaftet, das heißt sie wurden beispielsweise unterschiedlich häufig gemäht und mit Gülle gedüngt. Nach vier Jahren wurden Bodenproben entnommen.

Humusgehalt, Bodenstruktur und Nährstoffspeicher gehen stark zurück

Die Ergebnisse zeigen: Durch die Temperaturerhöhung von 2 und 3 Grad ging der Humusgehalt rapide und stark zurück, wobei der Rückgang bei extensivem Management noch stärker ausgeprägt war. Unter extensiver Bewirtschaftung verlor der Boden bei 3 Grad Temperaturerhöhung 22 % an Humus, 14 % bei 2 Grad. Bei intensiver Bewirtschaftung betrug der Humustverlust unter diesen Bedingungen 11 %. Die intensivere organische Düngung konnte den Verlust organischer Masse teilweise kompensieren. Insgesamt beeinträchtigt die erhöhte Temperatur die Bodenstruktur erheblich. Die Erdklumpen, aus denen der Boden besteht, werden destabilisiert und als Folge wird die organische Bodensubstanz immer stärker abgebaut. „Die Größe der Bodenklumpen könnte ein Frühwarnsignal für den drohenden Verlust von Humus und Bodenstruktur sein“, sagt Garcia-Franco. Ebenso beobachteten die Forschenden, dass die Bodenvorräte des wichtigen Pflanzennährstoffs Stickstoffs zurückgingen.

Bedeutende Kohlenstoffspeicher bedroht

Insbesondere in zentral- und nordeuropäischen Bergregionen schreitet der Klimawandel schneller voran als in anderen Gebieten. So stieg die durchschnittliche Jahrestemperatur in den europäischen Alpen seit den 1980er Jahren um zwei Grad. Die besondere Kombination aus hohen Niederschlägen und niedriger Durchschnittstemperatur führt dazu, dass die Böden dort besonders viel Kohlenstoff als Humus speichern. Grasland im Alpen- und Voralpenraum ist eines der größten Reservoirs von bodengebundenem organischem Kohlenstoff in Zentraleuropa. Höhere Temperaturen steigern jedoch die Aktivität der Mikroorganismen im Boden, insbesondere in den Wintermonaten. Humus wird dadurch schneller abgebaut und als CO2 freigesetzt. Bergwiesen erfüllen wichtige ökonomische und ökologische Funktionen: Sie produzieren große Mengen hochwertiges Tierfutter und spielen eine wesentliche Rolle dabei, Wasser und Nährstoffe zu speichern sowie eine hohe Vielfalt an Pflanzen und Bodenorganismen zu erhalten. Der Klimawandel könnte diese Funktionen langfristig beeinträchtigen.

Hebammengeleiteter Kreißsaal am Uniklinikum Jena

0

Möglichst natürliche Geburt ohne ärztliche Intervention

Jena. Ab sofort gibt es am Uniklinikum Jena (UKJ) neben dem bisherigen ärztlich geleiteten auch einen hebammengeleiteten Kreißsaal. Das bedeutet: Die erfahrenen Hebammen der Klinik für Geburtsmedizin begleiten eigenverantwortlich gesunde Frauen bei komplikationslosen Geburten, die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen werden ganz bewusst nicht in den Geburtsverlauf einbezogen. So wollen die Hebammen all jenen Frauen ein individuelles Geburtserlebnis ermöglichen, die sich eine natürliche Geburt ganz ohne Schmerz- oder Wehenmittel und medizinische Eingriffe wünschen – und das im sicheren Umfeld einer Klinik. Mit dem zusätzlichen Betreuungsmodell ist die Klinik für Geburtsmedizin am UKJ die größte Klinik in Thüringen mit hebammengeleitetem Kreißsaal. „Wir freuen uns über dieses neue Maß an Verantwortung, was ja auch für ein besonderes Vertrauen der ärztlichen Kolleginnen und Kollegen in uns spricht,“ sagt Claudia Hahnemann, leitende Hebamme im Jenaer Kreißsaal. „Und natürlich freuen wir uns auf viele schöne Geburten im hebammengeleiteten Kreißsaal.“ Zusammen mit den Hebammen Saskia Selleng, Susanne Münchau und Yvonne Knorn hat sie das Konzept für den hebammengeleiteten Kreißsaal erarbeitet.

Die Hebammen am UKJ sind – bei rund 1.500 Geburten pro Jahr – nicht nur sehr erfahren, sondern auch exzellent medizinisch aus- und zusätzlich vielfältig weitergebildet, zum Beispiel in Akupunktur und Homöopathie. „Es war schon immer so, dass sich unsere Ärztinnen und Ärzte bei den normalen, komplikationslosen Geburten weitestgehend zurückgehalten haben, ganz nach dem Motto so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Daher ist das neue Angebot für uns im Alltag gar keine so große Veränderung, aber trotzdem eine neue Verantwortung, auf die wir auch stolz sind“, so die erfahrene Hebamme Claudia Hahnemann.

Voraussetzung, um im hebammengeleitenden Kreißsaal zu gebären, ist neben einer komplikationslosen Schwangerschaft und einer gesunden werdenden Mutter die Teilnahme an zwei Informations- bzw. Vorbereitungsgesprächen in der Hebammensprechstunde. „Hier lernen wir uns kennen und können uns auf die individuellen Bedürfnisse der Schwangeren einstellen“, erklärt Hebamme Saskia Selleng. Zu diesen beiden Terminen gehört auch eine Untersuchung durch einen Arzt oder eine Ärztin. Anmeldungen sind bis zur 32. Schwangerschaftswoche möglich. Für den hebammengeleiteten Kreißsaal nehmen sich die Hebammen am UKJ immer donnerstags Zeit für die Geburtsplanung in ihrer Hebammensprechstunde.

„Unser Ziel ist es, den Frauen eine persönliche und interventionsarme 1 zu 1-Betreuung unter der Geburt zu ermöglichen“, sagt Saskia Selleng. Aber: „Jede Geburt ist anders, jede Geburt ist individuell – und manchmal ergeben sich auch während der Geburt andere Wünsche oder gar medizinischer Handlungsbedarf“, weiß sie. „Es steht den Frauen selbstverständlich jederzeit offen, ihre Meinung zu ändern und eben doch eine Schmerzmedikation zu erhalten.“ Sollten sich plötzlich Komplikationen einstellen, dann ist medizinische Hilfe für den Notfall jederzeit in der Klinik verfügbar und die Geburt geht in den ärztlich geleiteten Kreißsaal über – ohne dass die Frau dafür irgendwohin transportiert werden muss. Genau über diese Möglichkeiten und Fälle sprechen die Hebammen vorab mit den werdenden Müttern.

Bislang haben sich wöchentlich zwei Frauen für den hebammengeleiteten Kreißsaal angemeldet. Mit der ersten Geburt rechnen die Hebammen Ende Mai oder Anfang Juni.

Kontakt:

Die Anmeldung zum hebammengeleiteten Kreißsaal erfolgt über die Homepage der Klinik für Geburtsmedizin unter https://www.uniklinikum-jena.de/geburtsmedizin.
Hebammensprechstunde für den hebammengeleiteten Kreißsaal ist immer donnerstags von 8.30 bis 14 Uhr.

Pflegekosten werden oftmals unterschätzt

0
Bild von Sabine van Erp auf Pixabay

Berlin. Viele Deutsche wissen nicht, dass Pflege im Alter anteilig aus eigenen Mitteln bezahlt werden muss, das ergibt eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank. Welche Kosten trägt die gesetzliche Pflegeversicherung und was, wenn das Geld nicht reicht?

Die Zahl der Menschen, die ein hohes Lebensalter erreichen, wächst stetig. Auch wenn jeder gerne möglichst lange unabhängig und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben möchte, ist es doch Realität, dass mit dem Alter auch die Wahrscheinlichkeit steigt, auf Pflege angewiesen zu sein. Laut einer Prognose des Statistischen Bundesamts wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen bis 2055 um 37 Prozent zunehmen. Die Finanzierung der Pflegekosten ist eine große Herausforderung – denn Pflege ist teuer. Dies ist vielen Bundesbürgern nicht bekannt: Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank hat ergeben, dass jeder fünfte Deutsche (20 Prozent) denkt, dass die Pflegeversicherung sämtliche Kosten für die vollstationäre Pflege in einem Pflegeheim übernimmt und kein Eigenanteil gezahlt werden muss. Tatsächlich lag die monatliche Eigenbeteiligung 2023 im ersten Jahr des Heimaufenthalts bundesweit im Durchschnitt bei rund 2.600 Euro, so eine Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen e.V. „Die gesetzliche Pflegeversicherung ist grundsätzlich nicht auf volle Kostendeckung angelegt. Das heißt, dass nur Zuschüsse zu den tatsächlichen Pflege- und Betreuungskosten geleistet werden. Die Höhe der Zuschüsse staffelt sich nach dem Pflegegrad – also je nachdem, wie viel Hilfe die pflegebedürftige Person benötigt“, erklärt Anja Maultzsch von der Postbank. Ab dem Pflegegrad 2 zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung einen Leistungszuschlag, der mit zunehmender Dauer des Heimaufenthalts steigt – von 15 Prozent im ersten Jahr bis zu 75 Prozent ab dem vierten Jahr.

Besser vorsorgen

Laut Deutsche Bank Umfrage schätzen die Befragten, die mit einem zu zahlenden Eigenanteil rechnen, ihn meist zu niedrig ein. Rund jeder fünfte (22 Prozent) geht davon aus, dass für einen vollstationären Platz im Pflegeheim unter 1.500 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig werden. 39 Prozent haben keine Vorstellung von der Höhe dieser Kosten. „Die Unwissenheit zum Thema Pflegekosten ist groß und es ist wichtig, darüber aufzuklären. Denn wem bewusst ist, dass er selbst einen Teil der Kosten tragen muss, der ist eher bereit vorzusorgen, zum Beispiel mit einer privaten Pflegeversicherung“, erklärt Anja Maultzsch. Für die Finanzierung des Heimplatzes muss die betroffene Person ihre Rente, Ersparnisse und Vermögenswerte – zum Beispiel Wohneigentum – einsetzen. Das Amt kann sogar verlangen, dass Schenkungen, die in den letzten zehn Jahren erfolgt sind, rückgängig gemacht werden. Reicht das Geld trotzdem nicht, müssen unter Umständen die Kinder ihre Eltern finanziell unterstützen. Dazu sind Nachkommen allerdings nur verpflichtet, wenn ihr alleiniges Jahresbruttoeinkommen über 100.000 Euro liegt.

Informationen zur Umfrage:

In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Deutschen Bank zwischen dem 29. September und 2. Oktober 2023 insgesamt 2.074 Personen ab 18 Jahren.

Mitgliederzahl und Kirchensteueraufkommen bei der EKD 2023 niedriger

Netto-Gesamtaufkommen an Kirchensteuern 2023 um 5,3 Prozent gesunken. Erwartungen an Kirche trotz abnehmender Kirchenbindung hoch.

Die evangelische Kirche hat im Jahr 2023 sowohl bei der Mitgliederzahl als auch beim Kirchensteueraufkommen einen Rückgang zu verzeichnen. Nach den aktuellen Berechnungen auf Basis der aus den Landeskirchen gemeldeten vorläufigen Zahlen gehörten zum Stichtag 31.12.2023 insgesamt 18.560.000 Menschen einer der 20 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Das sind rund 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Getauft wurden 2023 rund 140.000 Menschen. Zusätzlich gab es rund 20.000 Aufnahmen in die evangelische Kirche. Demgegenüber standen gleichbleibend zum Vorjahr rund 380.000 Kirchenaustritte sowie 340.000 Sterbefälle.

Einbußen verzeichnete die evangelische Kirche 2023 auch beim Kirchensteueraufkommen. Laut jüngster Kirchensteuerstatistik lag das Netto-Gesamtaufkommen an Kirchensteuern in 2023 mit ca. 5,9 Milliarden Euro rund 5,3 Prozent unter dem Vorjahresaufkommen. Im Vorjahreszeitraum gab es noch einen Anstieg von 4,1 Prozent.

„Wir werden eine kleinere und ärmere Kirche, dieser Tatsache müssen wir uns stellen. Auch mit weniger Mitgliedern bleibt es aber unsere Aufgabe, uns für Nächstenliebe, Menschlichkeit und die Weitergabe des christlichen Glaubens einzusetzen“, so die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs. „Aus der jüngsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung wissen wir, dass viele Menschen nach wie vor hohe Erwartungen an die Kirchen haben. Sie wünschen sich von uns den Einsatz für sozial benachteiligte Menschen, für Bildung und für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, ist es wichtig, dass wir als Kirche wissen, wofür wir stehen und dass wir immer wieder kritisch unser Handeln und unsere Strukturen auf den Prüfstand stellen. Das ist auch wichtig im Blick auf die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie.“

Nach der im vergangenen Jahr veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU6) bleiben die gesellschaftlichen Erwartungen an die Kirche, insbesondere hinsichtlich ihres Einsatzes für Arme, Kranke und Bedürftige sowie für Solidarität und Gerechtigkeit in der Welt hoch. Die höchste Zustimmung zum gesellschaftlichen Wert eines kirchlichen Angebots erhält unter den evangelischen Kirchenmitgliedern, dass die Kirche Beratungsstellen für Menschen mit Lebensproblemen betreibt (95 Prozent). Auch unter Konfessionslosen ist hier die Zustimmung hoch (78 Prozent).
Ausdrücklich dankt Bischöfin Fehrs den Mitgliedern, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in den Landeskirchen: „Sie alle tragen mit Ihrem Engagement dazu bei, dass Kirche durch Gottesdienste, Seelsorge- und Beratungsangebote weiterhin bei den Menschen vor Ort präsent ist. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Stärkung eines guten Miteinanders. Und das ist gegenwärtig notwendiger denn je.“

19. internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau

0

Zwickau. Die Welt zu Gast in Zwickau – der 19. Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang steht in den Startlöchern. Nachdem alle Anmeldungen und eingesandten Videos geprüft und bewertet wurden, freut sich die Geburtsstadt Robert Schumanns nunmehr auf 66 junge Pianisten und Pianistinnen sowie auf 79 Sänger und Sängerinnen aus der ganzen Welt, die in fünf Wochen am 5. und 6. Juni 2024 anreisen und dann am 7. Juni in die erste Wertungsrunde des Wettbewerbs starten.

Quartiereltern gesucht

Aus diesem Anlass werden immer noch Quartiereltern gesucht, die bereit sind, für die Dauer des Wettbewerbs einen jungen Gast bei sich aufzunehmen. Die meisten Quartiere werden für die Dauer der ersten Runde (6. bis 11. Juni) benötigt. Danach lichten sich die Reihen derjenigen, die es in die zweite Runde schaffen. Hintergrund dieses Aufrufes ist es, dass viele der jungen Teilnehmer aus dem Ausland bereits eine große Summe für An- und Abreise stemmen müssen und dankbar sind, wenn ihnen ein kostenfreies Privatquartier zur Verfügung steht.
In der Vergangenheit haben sich daraus ganz wunderbare Verbindungen ergeben. Vor allem dann, wenn die Gasteltern mit jedem Kandidaten mitfieberten und oft mit zur Bekanntgabe der Ergebnisse der einzelnen Runden kamen.

Wer Interesse und die Möglichkeit hat, ein Quartier zur Verfügung zu stellen, kann sich an das Kulturamt wenden. Per E-Mail unter kulturamt@zwickau.de und unter Angabe von Namen, Anschrift, Telefon und für welchen Zeitraum wie viele Quartiere zur Verfügung stehen.

Ein Wettbewerb erzählt Geschichten

Auch die diesjährige Auflage des renommierten Wettstreits hat einiges zu bieten und verspricht schon vorab die eine oder andere Geschichte zu erzählen.
So können für das Eröffnungskonzert gleich vier ehemalige Preisträger als Solisten vermerkt werden. Einer davon – der aus China stammende Tenor Zhuohan Sun – hat aber eine Besonderheit: Er ist nicht nur Preisträger des Internationalen Robert-Schumann-VIDEO-Wettbewerbs (2021 aufgrund der Pandemie), sondern wird auch in diesem Jahr am Wettbewerb als Teilnehmer an den Start gehen. Zudem tritt sein Klavierbegleiter Gautier Michel aus Frankreich parallel selbst als Pianist im Fach Klavier an. Der 29jährige konkurriert somit nicht nur um einen der Preise in der Klavierwertung, sondern auch um den Preis als bester Liedbegleiter.
Jüngste Teilnehmerin ist die Sopranistin Alma Unseld aus Karlsruhe. Die 18-jährige Sängerin ist Vorstudentin an der Hochschule für Musik Karlsruhe und wird von der Italienerin Carolina Danise begleitet. Marcel Durka ist mit 22 Jahren der jüngste Sänger. Er stammt aus Braunschweig.
Jüngster Teilnehmer im Fach Klavier ist der japanische Pianist Rei Harada, der gerade einmal drei Wochen älter als Sängerin Alma Unseld ist. Er stammt aus der japanischen Stadt Yamato.
Während einzelne Teilnehmer aus Asien oder Amerika, aus Russland oder Israel anreisen, ist es immer wieder auch interessant zu sehen, welche Teilnehmer aus der Region kommen. In diesem Jahr gehen sechs gebürtige Sachsen in die Wertung. Alle treten in der Kategorie Gesang an. Marlen Bieber (*Radebeul, 28 Jahre) lebt in Chemnitz, Sandro Hähnel (*Freiberg, 27 Jahre) in Essen, Christoph Pfaller (*Leipzig, 32 Jahre) in Leipzig, Franziska Pfalzgraf (*Leipzig, 27 Jahre) lebt in Freiburg i. B., Anna Maria Tietze (*Glauchau, 28 Jahre) in Dresden und Willy Wagner (*Wurzen, 26 Jahre) in Hohenstein-Ernstthal. Auch Elisabeth Birgmeier (30, * München) (Ensemblemitglied des Theaters Plauen Zwickau, nimmt am Wettbewerb teil.

Öffentliche Wertungsprüfungen und Open Stage

Wenn am 7. Juni die ersten Wertungsprüfungen starten, kann man bei dem einen oder anderen vielleicht schon erahnen, wie weit er es in diesem Wettbewerb bringen wird. Was man oft nicht weiß, wer auch nach dem Wettbewerb auf den Brettern, die die Welt bedeuten, von sich reden machen wird. Ein Blick in die Geschichte des Wettbewerbs zeigt, dass es Preisträger des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs zu Ruhm brachten.
Um nicht zu weit zurück zu blicken, sollen stellvertretend für die vielen erfolgreichen Karrieren zwei Beispiele aus 2012 genannt sein: die ägyptische Sopranistin Fatma Said errang 2012 als jüngste Teilnehmerin den 2. Platz und ist heute eine international gefragte Solistin, bekannt auch durch zahlreiche Fernseh-Auftritte, aber auch durch renommierte Auszeichnungen wie vom BBC Music Magazine und der englischen Zeitschrift Gramophone 2021. Auch der Schweizer Tenor Mauro Peter, der nicht nur den ersten Preis, sondern auch den Publikumspreis im Gesang für sich entschied, ist inzwischen einer der weltweit führenden Tenöre seiner Generation, der mehrere Solo-CDs, davon eine mit Liedern Robert Schumanns veröffentlicht hat. Man kann also mit Recht behaupten, dass sich in den Wertungen die potentiellen Klassik-Stars von Morgen in Zwickau präsentieren.
Alle Wertungsrunden sind öffentlichen und können sowohl im Gewandhaus (Gesang erste und zweite Runde) als auch im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ (Klavier erste und zweite Runde, Finale (Klavier/Gesang) besucht werden.

Außerdem haben die Zwickauer die Möglichkeit, den Teilnehmern auch auf der Open Stage bei der Probe zuzuhören. Die kleine Bühne im Herzen der Stadt, auf dem Hauptmarkt, steht aber nicht nur den Teilnehmern für eine Extraprobe zur Verfügung. Vielmehr sind alle Zwickauer eingeladen – ob Hobbymusiker, kleines Ensemble, Chor oder unplugged Band – die Bühne zu nutzen, zu bespielen und zu musizieren, um Zwickau vom 6. bis 13. Juni zum Klingen zu bringen.

Choratelier und Meisterkurs DIRIGIEREN SCHUMANN

Wer noch mehr Lust auf spannende Probenarbeit und klassische Musik hat, dem sei Choratelier und Meisterkurs DIRIGIEREN SCHUMANN 2024 ans Herz gelegt. Es ist dem Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb vorangestellt und wird das Ergebnis als Eröffnungskonzert des Wettbewerbs am 6. Juni, 19.30 Uhr, im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ präsentieren.

Es findet im Rahmen des Forums Dirigieren des Deutschen Musikrates unter der Leitung von Howard Arman statt. Erarbeitet werden Robert Schumanns sinfonische Chorballaden. Sie gehören zu seinen am seltensten aufgeführten Chorwerken, bilden aber einen zentralen Punkt seines Schaffens.

Der Projektchor des Verbands DeutscherKonzertchöre besteht aus der Zwickauer Chorvereinigung Sachsenring e.V., der Robert-Franz-Singakademie Halle/Saale sowie Mitgliedern des Symphonischen Chores Hamburg. Den orchestralen Part übernehmen die Clara-Schumann-Philharmoniker des Theaters Plauen-Zwickau. Dirigiert wird der Klangkörper von den drei Stipendiaten des Forums Dirigieren des Deutschen Musikrates Mirja Betzer, Johannes Honecker und Nikolaas Schmeer. Die Gesamtleitung liegt in den Händen Howard Armans. Der Meisterkurs, der vom 31. Mai bis 2. Juni in der Aula der Zwickauer Pestalozzischule stattfindet, ist öffentlich und bietet einzigartige Einblicke in die Probenarbeit zu einem so großen Projekt.

Alle Proben an den drei Kurstagen können kostenfrei besucht werden. Die Werke wurden zunächst von jedem Chor einzeln einstudiert, am 10. bis 12. Mai findet ein erstes gemeinsames Probenwochenende der Chöre in Halle/Saale statt. Dort muss aus den drei einzelnen Chören ein gemeinsamer Klangkörper geformt werden, der dann während des Kurswochenendes in Zwickau seinen klanglichen Feinschliff erhält.

Am Freitag, dem 31. Mai und Samstag, dem 1. Juni, proben die Chöre zusammen mit Klavierbegleitung. Am Sonntag, dem 2. Juni schließlich wird es intensive Probenarbeit mit Solisten, Chor und Orchester geben.

Mirja Betzer (*1995 Münnerstadt) war 2020/21 Dirigentin des Würzburger Madrigalchors. Inzwischen leitet sie die Kissinger Sängervereinigung (Frauenchor) und das Vokalensemble Cantabile Eupen. Sie wirkte bei Einstudierungen und als Dirigentin bei Konzerten des CHORWERK RUHR und des WDR Rundfunkchors mit, mit Werken verschiedenster Epochen von Barock bis Moderne.

Johannes Honecker (*1993 Aachen) leitet den Konzertchor tonart Bergisch Gladbach und den Madrigalchor Aachen und ist seit der Spielzeit 2022/23 im Team der Chordirektion am Stadttheater Aachen als Korrepetitor und Chorleiter tätig. Regelmäßige Engagements als Dirigent führten ihn u. a. an die Zürcher Singakademie, den Opernchor Aachen und die Chorakademie des WDR Rundfunkchores; eine längere Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem CHORWERK RUHR.

Nikolaas Schmeer (*1998 Caracas/Venezuela) übernahm als Chorleiter seit 2019 die künstlerische Assistenz des Knabenchores und des Madrigalkreises (Kammerchor) der Jenaer Philharmonie. 2022 gründete er mit Erik Scheller das Projektensemble „Re.Frain“. Seit April 2023 ist er Leiter des Landesjugendchors Thüringen.
Howard Arman wurde in London geboren und ließ sich am Trinity College of Music in London ausbilden. Er trat mit renommierten englischen Ensembles auf und erweiterte seinen Wirkungskreis auf zahlreiche europäische Länder. In Deutschland arbeitete er mit den Chören des NDR, des SWR und des RIAS Berlin zusammen. Längerfristige künstlerische Bindungen ging er von 1983 bis 2000 beim Salzburger Bachchor, von 1998 bis 2013 als Künstlerischer Leiter des MDR Rundfunkchores Leipzig sowie 2015 bis 2021 als Chefdirigent des Chores des Bayerischen Rundfunks ein. 2012 bis 2020 wirkte er als Professor für Orchesterleitung an der Hochschule Luzern. 1996 erhielt Howard Arman den Händelpreis der Stadt Halle, 2019 wurde er zum Ehrendirigenten des MDR-Rundfunkchors ernannt. Nicht zuletzt durch seine CD-Einspielung der a-cappella-Chöre Schumanns ist er ausgewiesener Schumann-Spezialist, 2006 führte er zum Schumann-Fest Das Paradies und die Peri auf.

Der Projektchor des Verbandes Deutscher KonzertChöre besteht aus insgesamt 117 Sängern dreier namhafter deutscher Chöre, die mit dem Repertoire Sinfonischer Chorliteratur bestens vertraut sind. Die Chorvereinigung Sachsenring Zwickau e. V. wurde 1955 als Betriebschor des damaligen Automobilwerkes Sachsenring Zwickau von Gerhard Lippold gegründet. Schon nach kurzer Zeit konnte der Chor unter seiner Leitung eine hohe künstlerische Qualität erreichen. Es folgten viele Auftritte bei Wettbewerben, Arbeiterfestspielen, Sängerfesten, Festivals und im damaligen DDR-Fernsehen. Auch Gastspielreisen ins Ausland konnten durchgeführt werden. 1984 übernahm Reinhold Stiebert, Musiklehrer an der Käthe-Kollwitz-Schule, den Sachsenringchor. Seit dieser Zeit wurde das Repertoire des Chores, das vorher vorwiegend aus A-cappella-Gesang bestand, um anspruchsvolle Chorsinfonik erweitert. Daraus ergab sich noch intensiveres Proben und die Zusammenarbeit mit professionellen Solisten und Orchestern. Auch nach der Wende setzte sich die Reihe der Konzerte im ganzen Bundesgebiet und im Ausland fort.
Musikgeschichte in der Stadt Halle ist untrennbar mit der Robert-Franz-Singakademie verknüpft. 1814 gegründet, ist sie nach der Berliner Singakademie eine der ältesten Chorvereinigungen dieser Art in Deutschland. Der Schwerpunkt des heute ca. 60 Sängerinnen und Sänger umfassenden Chores liegt in der Aufführung chorsinfonischer Werke. Seit 2019 obliegt die künstlerische Leitung Andreas Reuter.
Der Symphonische Chor Hamburg, 1886 gegründet, gehört mit seinen heute etwa 140 aktiven Mitgliedern zu den renommiertesten und traditionsreichsten Chören Hamburgs. Seit 1985 wird er von Matthias Janz geleitet. Prof. Janz ist Kirchenmusikdirektor a. D. in Flensburg und lehrt Oratorienleitung und -gestaltung an der Musikhochschule Lübeck. Der Nachfolger von Wilhelm Brückner-Rüggeberg hat es sich gemeinsam mit dem Chor zur Aufgabe gemacht, neben den großen und bekannten Werken der Chorliteratur auch selten zu hörende Kompositionen zur Aufführung zu bringen.

Die Proben im Überblick

Aula der Pestalozzischule Seminarstraße 3, 08058 Zwickau

FREITAG, 31. MAI 2024
19 bis 22 Uhr
Kurs mit Chor und Klavier

SAMSTAG, 1. Juni 2024
10 bis 12.30 Uhr
Kurs mit Chor und Klavier
17 bis 19 Uhr
Kurs mit Chor und Klavier

SONNTAG, 2. JUNI 2024
10 bis 12.30 Uhr
Kurs mit Chor, Solisten und Orchester
14 bis 16.30 Uhr
Kurs mit Chor, Solisten und Orchester

Probenleitung: Howard Arman und Stipendiaten des Dirigentenforums

Erwerbsmigration nach Deutschland im Jahr 2023 erneut stark gestiegen

0
  • Zahl der Ausländerinnen und Ausländer mit befristetem Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit steigt um knapp ein Fünftel auf 419 000 Personen
  • „Blaue Karte EU“ häufigster Aufenthaltstitel im Bereich der befristeten Erwerbsmigration – Inhaberinnen und Inhaber am häufigsten aus Indien
  • Hoher Männeranteil in der Erwerbsmigration, besonders bei Personen mit Aufenthaltstitel nach der Westbalkanregelung

Wiesbaden. Ende 2023 waren in Deutschland rund 419 000 Personen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) mit einem befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist die Zahl der Erwerbsmigrantinnen und Erwerbsmigranten, die aus Nicht-EU-Staaten zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind, seit 2010 (damals 85 000 Personen) stetig gestiegen. Nachdem in den stark von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 ein vergleichsweise geringes Wachstum gegenüber dem jeweiligen Vorjahr zu verzeichnen war (2020: +16 000 Personen; 2021: +21 000 Personen), stieg die Zahl der Erwerbsmigrantinnen und -migranten im Jahr 2022 im Vorjahresvergleich um 56 000 Personen oder 19 % und um weitere 68 000 Personen oder 19 % im Jahr 2023.

113 000 Akademikerinnen und Akademiker mit einer Blauen Karte EU 

Akademische Fachkräfte stehen seit geraumer Zeit im Fokus der deutschen und europäischen Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik. Bereits im Jahr 2012 wurde die sogenannte Blue Card beziehungsweise Blaue Karte für akademische Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten (Blaue Karte EU) eingeführt. Ende 2023 verfügten 113 000 Personen in Deutschland über eine Blaue Karte EU. Das waren mehr als ein Viertel aller Erwerbsmigrantinnen und -migranten und 23 000 Personen oder 26 % mehr als ein Jahr zuvor. Die Blaue Karte EU war damit der häufigste Aufenthaltstitel im Bereich der befristeten Erwerbsmigration. Mit Abstand die meisten Inhaberinnen und Inhaber kamen aus Indien (33 000), gefolgt von Personen mit russischer (10 000) und türkischer (8 000) Staatsangehörigkeit. Voraussetzung für die Erteilung der Blauen Karte EU ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium sowie ein konkretes, der Qualifikation angemessenes Arbeitsplatzangebot mit einem bestimmten Mindestgehalt. Für Inhaberinnen und Inhaber einer Blauen Karte EU gelten Erleichterungen beim Familiennachzug und die Möglichkeit zur schnelleren Erteilung einer unbefristeten Niederlassungserlaubnis. Ab November 2023 wurde der Personenkreis der berechtigten Personen durch das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz erweitert.

49 000 Personen mit Aufenthaltserlaubnis für Fachkräfte mit akademischer Ausbildung 

Für Akademikerinnen und Akademiker aus Staaten außerhalb der EU gibt es neben der Blauen Karte EU noch weitere Aufenthaltstitel zur Erwerbsmigration, zum Beispiel eine Aufenthaltserlaubnis für Fachkräfte mit akademischer Ausbildung. Ende 2023 verfügten 49 000 Personen über eine solche Aufenthaltserlaubnis (+9 000 Personen beziehungsweise +23 % im Vergleich zum Vorjahr). Am häufigsten hatten die Akademikerinnen und Akademiker eine Staatsangehörigkeit aus Indien (6 000), China (4 000) oder der Türkei (3 000). Voraussetzung ist unter anderem ein konkretes Arbeitsplatzangebot; anders als bei der Blauen Karte EU gilt hierfür keine Mindestgehaltsgrenze. Zudem gibt es breitere Beschäftigungsmöglichkeiten, da nicht nur eine Beschäftigung im der eigenen Qualifikation entsprechenden Beruf, sondern auch in verwandten Berufen möglich ist. Die Möglichkeiten, in anderen Berufen zu arbeiten, wurden mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz ab November 2023 erweitert.

Zahl der Fachkräfte mit Berufsausbildung um 26 % auf 52 000 Personen gestiegen 

Bereits seit 1. März 2020 erleichtert das erste Fachkräfteeinwanderungsgesetz auch Fachkräften mit Berufsausbildung aus Nicht-EU-Staaten die Einreise und den Aufenthalt für die Ausübung einer Beschäftigung. Die Möglichkeiten, eine Aufenthaltserlaubnis mit Berufsausbildung zu erhalten, wurden ebenfalls mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz ab November 2023 erweitert. 52 000 Personen verfügten Ende 2023 über eine Aufenthaltserlaubnis für Fachkräfte mit Berufsausbildung. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Zuwachs von 11 000 Personen oder 26 %. Die häufigsten Staatsangehörigkeiten unter den Fachkräften mit Berufsausbildung waren die bosnisch-herzegowinische und die philippinische (jeweils 7 000 Personen).

Hohe Nachfrage nach Arbeitskräften aus Westbalkan-Staaten 

Auf Grundlage der sogenannten „Westbalkanregelung“ hielten sich Ende 2023 rund 76 000 Nicht-EU-Staatsangehörige mit einer Aufenthaltserlaubnis für Erwerbszwecke in Deutschland auf. Das waren 14 000 oder 22 % mehr als noch im Vorjahr. Mit 20 000 bildeten Staatsangehörige des Kosovo die größte Gruppe. Die Westbalkanregelung eröffnet Arbeitskräften aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien seit 2016 unter bestimmten Voraussetzungen einen befristeten Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland. Die zunächst befristete Regelung wurde durch das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz entfristet.

Hoher Männeranteil in der Erwerbsmigration 

Die zum Jahresende 2023 registrierten Personen mit einem Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit waren mehrheitlich männlich (281 000 Personen oder 67 %) und zwischen 25 und 35 Jahren alt (233 000 Personen oder 56 %). Lediglich bei den Fachkräften mit Berufsausbildung überwogen die Frauen (58 %). Der Männeranteil war mit 87 % am höchsten für die Fachkräfte mit einem Aufenthaltstitel nach der Westbalkanregelung und einer Blauen Karte EU (71 %). Bei den Fachkräften mit akademischer Ausbildung war das Geschlechterverhältnis mit einem Männeranteil von 52 % fast ausgeglichen. Im Zeitverlauf stieg der Frauenanteil an der Erwerbsmigration insgesamt langsam an (+1,6 Prozentpunkte zwischen 2020 und 2023).

Ergänzende Informationen: Erwerbsmigration aus der Ukraine 

Ukrainerinnen und Ukrainer machten Ende 2023 einen Anteil von 2 % an den Personen mit einem befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit aus. Dieser Anteil hat sich gegenüber 2022 nicht verändert. Die meisten der rund 1,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die Ende 2023 in Deutschland lebten, haben vorübergehenden Schutz und damit einen humanitären Aufenthaltstitel erhalten, darunter waren 835 000 Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Diese verfügten in der Regel über eine Erlaubnis zur Erwerbstätigkeit.

Methodische Hinweise: 

Als Erwerbsmigrantinnen und Erwerbsmigranten zählen Ausländerinnen und Ausländer aus Nicht-EU-Staaten, die im AZR mit einer befristeten Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Erwerbstätigkeit nach Paragrafen 18 bis 21 des Aufenthaltsgesetzes registriert sind. Diese Gruppe bildet nicht alle ausländischen Erwerbspersonen in Deutschland ab, da auch für Ausländerinnen und Ausländer aus EU-Mitgliedstaaten generell und für Personen aus Drittstaaten mit anderen Aufenthaltstiteln zumeist Zugang zum Arbeitsmarkt besteht. Die Abgrenzung der Personen erfolgt aufgrund des zum Jahresende 2023 registrierten Aufenthaltstitels, unabhängig davon, ob die Personen mit einem Titel zum Zweck der Erwerbstätigkeit oder ursprünglich mit einem anderen Titel, zum Beispiel zum Zweck der Ausbildung, eingereist sind. Die verwendete Definition der Erwerbsmigrantinnen und Erwerbsmigranten weicht leicht von der Definition ab, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in der Veröffentlichung „Monitoring zur Bildungs- und Erwerbsmigration“ verwendet. Personen, die zum Zweck der Erwerbstätigkeit nach Deutschland eingereist sind und inzwischen eine Niederlassungserlaubnis erhalten haben, sind in den dargestellten Ergebnissen nicht berücksichtigt.

In November 2023 ist das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft getreten. Die neuen Regelungen werden beispielsweise im Internetangebot „Make it in Germany“ der Bundesregierung erläutert.

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Zahlen zur ausländischen Bevölkerung aus unterschiedlichen Quellen. Hierbei kommt es zu Abweichungen zwischen den Ausländerzahlen nach der Bevölkerungsfortschreibung und jenen nach dem AZR. Weitere Informationen bietet der Qualitätsbericht Ausländerstatistik im Kapitel 7.1 „Statistikübergreifende Kohärenz“.

„Hereinspaziert! – Neuruppiner öffnen ihre Höfe“ zum 11. Mal

0

Starke Frauen in Neuruppiner Höfen

Neuruppin. 2019 feierten wir den 200. Geburtstag Theodor Fontanes. In diesem Jahr jährt sich nun der 200. Geburtstag von Emilie Fontane, der Frau an seiner Seite. Emilie lebte von 1824 bis 1902. Für uns als Fontane-Festspiel-Team ist klar: wenn sich Neuruppin Fontanestadt nennt, dann hat auch Emilie Fontane Anspruch auf Würdigung, Gedenken und einen Platz im Fontane-Kosmos. Emilie unterstützte die Arbeit ihres Mannes, indem sie Tausende Seiten seiner Manuskripte abschrieb und ihm Diskussionspartnerin war. Sie gebar sieben Kinder, drei davon starben. Neben Haushalt und Kindern forderte und förderte sie den geliebten Mann an ihrer Seite, auch wenn es nicht nur einmal zu schärferen Ehekrisen kam.

Mit unserem Fontane-Festspiel-Programm knüpfen wir in diesem Jahr mehrmals an „Emilie.200“ an. Dabei geht es uns bei weitem nicht nur um das Frauenbild des 19. Jahrhunderts, sondern auch um die Rolle der Frau und um Familienmodelle der Gegenwart. Starke Frauen sollen auch unser Thema sein, wenn wir am Samstag, 11. Mai, von 14 – 18 Uhr zum elften Mal zu „Hereinspaziert! – Neuruppiner öffnen ihre Höfe“ einladen. In diesem Jahr suchen wir Höfe in der Innenstadt, die sich mit einer Frauenfigur in Verbindung bringen lassen, eine Frauengeschichte aufgreifen oder in denen einfach tolle Frauen von heute aktiv sind.

Wir können dabei z.B. anknüpfen an den Stadtrundgang „Frauen machen Stadt – Neuruppiner Frauen aus drei Jahrhunderten – wo sie wohnten und was sie bewegten“. Oder an die 2011 bis 2014 erschienenen insgesamt 40 Porträts von Neuruppiner Frauen in den vier Bänden „Frauen, die Neuruppin beweg(t)en“. Egal ob Ärztin, Bäckerin, Künstlerin, Bürgermeisterin, Geschäftsfrau oder Lehrerin – ihre Geschichten sind gleichzeitig Stadtgeschichte, denn sie erzählen vom Neuruppin vergangener Jahrhunderte.

Wer macht mit?

Wenn Sie einen Hof in der Neuruppiner Innenstadt haben, bereits einen Hauch von Lust verspüren mitzumachen, einen potentiellen Hofgastgeber kennen oder sich mit einem passenden Programm beteiligen wollen (z.B. Ausstellungen, Musik, Mitmachaktionen) – dann melden Sie sich doch bitte bei uns:

Fontane-Festspielbüro, Neuruppin, Präsidentenstraße 47

Tel. 03391 – 65 98 198, 0173 – 206 32 31.

Mail: ket.bartsch@t-online.de

Gern überlegen wir gemeinsam, welche Geschichte zu Ihrem Hof passt und welche Aktion im Sinne von „Emilie.200“ stattfinden könnte.

„Hereinspaziert!“ lebt vom Mitmachen. Es geht nicht um den schönsten Garten und den schönsten Hof. Wir wollen in Neuruppin die Willkommenskultur pflegen, miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam etwas bewegen und dabei wie „ganz nebenbei“ auch Stadtgeschichte, Kultur und Stadtarchitektur erlebbar machen.

Anregungen finden Sie hier: NEURUPPINER ÖFFNEN IHRE HÖFE (fontane-kosmos.de)

Vielen Dank fürs Drübernachdenken, für spontane Wir-sind-dabei-Rufe und fürs Weitererzählen.

Herzliche Grüße von Uta Bartsch und Festspielteam

Die Top-Städte in Deutschland für Freizeitsportler

0
  • Erlangen überzeugt mit idealen Rahmenbedingungen
  • In Hamburg sind sportliche Aktivitäten besonders teuer
  • Flexible Zahlungsmöglichkeiten sind gefragt, Nachfrage nach Kartenzahlungen steigt

Berlin. Die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele in Frankreich werden zweifellos viele Menschen begeistern und inspirieren, aktiv Sport zu treiben. Das Finanztechnologie-Unternehmen SumUp hat sich die Rahmenbedingungen in deutschen Städten näher angeschaut: Wo sind die Voraussetzungen, um Sport zu treiben, am besten?

Sei es im Verein, im Fitnessstudio oder bei steigenden Temperaturen gern auch auf öffentlichen Sportanlagen: Viele Deutsche halten sich im Alltag fit. Gefragt sind vor allem die Bereiche Fitness, Turnen, Fußball und Tennis. Knapp 19 Millionen Deutsche sind nach eigener Aussage sehr an Sport interessiert. Dieses Interesse spiegelt sich auch in den Mitgliederzahlen der Sportvereine wider. 28 Millionen Mitglieder verzeichnete der Deutsche Sportbund 2023. Aber auch die Fitnessstudios und kleineren Sportstudios zählten 2023 mit über 11 Millionen wieder mehr Mitglieder und mit über fünf Milliarden Euro verbucht die Branche auch wieder Umsätze auf Vor-Corona-Niveau.

Die SumUp-Analyse zeigt, wo fit bleiben in Deutschland am einfachsten ist.

Die Top Städte für Freizeitsportler

Rang Stadt Bundesland Punktzahl
1 Erlangen Bayern 7,53
2 Aachen Nordrhein-Westfalen 7,28
3 Köln Nordrhein-Westfalen 5,51
4 Düsseldorf Nordrhein-Westfalen 5,00
5 Stuttgart Baden-Württemberg 4,97
6 Karlsruhe Baden-Württemberg 4,94
7 Dresden Sachsen 4,71
8 Berlin Berlin 4,61
9 Leipzig Sachsen 4,58
10 Darmstadt Hessen 4,58
11 München Bayern 3,64
12 Hamburg Hamburg 3,09

Nicht jede Region verfügt über ein großes Angebot an Sportanbietern und Kursen. Die monatlichen Fixkosten für eine Mitgliedschaft, sei es im Sportverein oder Fitnessstudio, die flexiblen Kosten für die Sportausrüstung und auch die lokalen Rahmenbedingungen variieren und werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst. So erlaubt eine Vielzahl an öffentlichen Sport- oder Grünanlagen und Radwege kostengünstigere Bewegungsmöglichkeiten alternativ zu Fitnessstudios und Vereinen. Ein genauerer Blick auf die Top 5 zeigt, was eine Stadt sportlich besonders attraktiv macht.

  1. Erlangen (Bayern)

Die Stadt Erlangen bietet wie keine andere Stadt perfekte Bedingungen für Hobbysportler und kann den ersten Platz für sich verbuchen. Besonders die durchschnittliche Miete eines Tennisplatzes wie auch die niedrigen monatlichen Kosten im Sportverein wirken sich positiv aus. Ob Sportvereine oder Fitnessstudio, Erlangen kann mit einer großen Anzahl und Auswahl punkten. Wer ohne monatliche Gebühren fit bleiben möchte, findet in der bayerischen Stadt ebenfalls ideale Bedingungen und kann sich einfach aufs Rad schwingen.

  1. Aachen (Nordrhein-Westfalen)

Die nordrhein-westfälische Stadt Aachen belegt Platz 2 im Ranking. Ob Fitnessstudio, Sportverein oder Miete eines Tennisplatzes – im Städtevergleich bietet Aachen stets den günstigsten Tarif. Mehr als 250 Vereine kann Aachen aufbieten und bietet mit 99 Sportvereinen auf 100.000 Einwohner die größte Auswahl. Wer lieber ins Fitnessstudio geht oder auf öffentliche Sportanlagen nutzt, ist hier allerdings im Vergleich zu anderen Städten wesentlich schlechter gestellt.

  1. Köln (Nordrhein-Westfalen)

Köln liegt auf dem 3. Platz, was vor allem den günstigen Tarifen im Fitnessstudio und Sportvereinen zu verdanken ist. Wichtige Punkte verliert die Stadt am Rhein allerdings bei der Anzahl der öffentlichen Sportanlagen und Grünflächen, insbesondere der Anteil auf 100.000 Einwohner ist deutlich niedriger als in anderen Städten.

  1. Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)

Die Stadt am Rhein ist für Mode und einen teuren Lebensstil bekannt. Kostengünstige Preise erwartet hier vermutlich niemand. Doch sportlich bietet Düsseldorf viele Möglichkeiten, dies ist vor allem der großen Vielzahl an Fitnessstudios geschuldet. Die große Auswahl wirkt sich auch positiv auf die Kosten für eine Mitgliedschaft aus und führt dazu, dass Düsseldorf Platz 4 belegt.

  1. Stuttgart (Baden-Württemberg)

Wer in Stuttgart fit bleiben möchte, muss tief in die Tasche greifen. Der Städtevergleich zeigt, dass die Mitgliedsbeiträge im Fitnessstudio wie auch die Kosten für eine Stunde auf dem Tennisplatz in Stuttgart zu den höchsten zählen. Auch bei der Anzahl der öffentlichen Sportanlagen kann die schwäbische Hauptstadt nicht sonderlich punkten und liegt somit nur im Mittelfeld des Rankings.

Bezahlt wird am Ende der Stunde
Besonders in den ersten Wochen und Monaten des Jahres boomt die Nachfrage nach sportlichen Aktivitäten bekanntlich besonders. Sport ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch Sportinteressierte sind von langen Mindestlaufzeiten, hohen Aufnahmegebühren und unflexiblen Kündigungsmodalitäten schnell abgeschreckt. Sportkurse, die direkt vor Ort, also bei Teilnahme bezahlt werden, oder aber flexible Laufzeiten bieten, bedienen den Wunsch nach unverbindlichen Sportangeboten. Auch wenn in diesem Bereich häufig noch ganz klassisch mittels Überweisung oder Bargeld gezahlt wird, steigt auch hier die Nachfrage nach Kartenzahlung. Eine exklusive SumUp-Analyse zeigt einen Anstieg der Transaktionen von 2023 zu 2024 um 13,6 Prozent. Zugleich sinkt der durchschnittliche Zahlbetrag um 4,74 Prozent, von 54 Euro auf 51 Euro, und zeigt damit, dass auch in Fitnessstudios und Co. kleinere Beträge immer häufiger per Karte gezahlt werden.

Sebastian Petelicki, Krav Maga Trainer aus Berlin kann das bestätigen: „Die Nachfrage nach flexiblen Angeboten und alternativen Zahlungsmöglichkeiten ist hoch. Für uns als Anbieter ist das natürlich eine Herausforderung, wir brauchen Planungssicherheit und das können wir mit monatlichen Verträgen aktuell einfach besser abdecken. Aber der Trend geht ganz klar in Richtung flexible Zahlungsmöglichkeiten und wir prüfen, wie wir das umsetzen können.”

Methodik
Für die Recherche wurden die Kosten und lokalen Bedingungen von insgesamt 12 Städten in Deutschland verglichen. Analysiert wurden 10 Kategorien: Monatliche Kosten für Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio, Sportverein in dem Bereich Fußball und Gymnastik/Turnen/Fitness, die Miete für einen Tennisplatz (Dauer 1 Stunde), durchschnittliche Kosten für eine Sportausrüstung (mittleres Preissegment in Euro Sportschuhe, Hose, Oberteil), Anzahl der Sportvereine und Fitnessstudios in der jeweiligen Stadt, Angebot an öffentlichen Sportanlagen und Grünflächen pro 100.000 Einwohner sowie Bewertung des Radverkehrsnetzes umgelegt auf die Fläche der Städte.
Den verschiedenen Kategorien wurde ein Wert bis 1 zugeteilt und diese dann summiert, sodass jeder Stadt eine Punktzahl von bis zu 10 zugeordnet werden konnte. Die erstellten Ranglisten sind eine Zusammenstellung aus verschiedensten Datenquellen. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Alle Daten sind im Hinblick auf die angegebenen Quellen korrekt. Alle verwendeten Daten stammen von im Internet öffentlich zugänglichen Quellen. Dazu gehören u.a. Numbeo, lokale Sportangebote in den analysierten Städten (Fußball, Gymnastik, Fitness, Turnen für Erwachsene im Amateur bzw. Freizeitsportbereich) und entsprechen dem Stand vom 5. April 2024.

Quellen
AWA Ermittlung, abgerufen am 5.4.24:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/170943/umfrage/interesse-an-sport/
Bestandserhebung Deutscher Sportbund, 2023, abgerufen am 5.4.24:
https://cdn.dosb.de/user_upload/www.dosb.de/uber_uns/Bestandserhebung/Bestandserhebung_2023.pdf
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/184918/umfrage/sportarten-in-deutschland-nach-anzahl-der-mitglieder/
Mitgliederzahlen Fitnessstudio, abgerufen am 5.4.24:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5966/umfrage/mitglieder-der-deutschen-fitnessclubs/
Umsatz Fitnessstudio, abgerufen am 10.4.24:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/6228/umfrage/umsatz-der-fitness-branche-in-deutschland/

Über SumUp
SumUp ist ein führendes globales Finanztechnologie-Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Wettbewerbsbedingungen für kleine Unternehmen zu verbessern. SumUp wurde 2012 gegründet und ist der Finanzpartner für mehr als 4 Millionen kleine Händler in 36 Märkten weltweit. SumUp hilft ihnen, ihr Geschäft zu gründen, zu führen und auszubauen. Über die Super-App bietet SumUp Händlern ein kostenloses Geschäftskonto und die kostenlose SumUp Card, eine Onlineshop-Lösung und Rechnungsstellung sowie Vor-Ort- und Remote-Zahlungslösungen, die nahtlos in die SumUp-eigenen Kartenterminals und die Kassensysteme integriert sind. SumUp hat sich verpflichtet, seinen Erfolg zu nutzen, um etwas für eine bessere Welt zu tun, und spendet 1 % seines Umsatzes zur Unterstützung von Umweltprojekten und setzt sich für Bildungs- und Unternehmerprojekte auf der ganzen Welt ein. Im Jahr 2023 wurde SumUp vom Stonewall Workplace Equality Index als Top Global Employer für Inklusion ausgezeichnet.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website https://www.sumup.de.

Der Aktionsplan der Bundesregierung gegen Wohnungslosigkeit

0

Berlin. Die Bundesregierung erarbeitet derzeit gemeinsam mit den Ländern, den Kommunen und Akteuren der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft einen Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/11112) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/10674) mit. Darin bekräftigt sie auch ihr Ziel, gemeinsam mit den Ländern und den Kommunen die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030 überwunden werden kann, von der in Deutschland rund 262 000 Menschen betroffen sind. Diese Zahl sei unter anderem aufgrund der Folgen des russischen völkerrechtswidrigen Angriffskriegs in der Ukraine weiter angestiegen.

Zu den wesentlichen Voraussetzungen für die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit zählt die Bundesregierung ein ausreichendes Angebot an bezahlbarem und bedarfsgerecht ausgestattetem Wohnraum. In der aktuellen Finanzplanung sei daher vorgesehen, dass der Bund den Ländern für den sozialen Wohnungsbau von 2022 bis 2027 rund 18 Milliarden Euro Programm-Mittel zur Verfügung stellt. In der Antwort verweist die Bundesregierung auch auf zahlreiche Hilfs- und Unterstützungsangebote bei drohender Wohnungslosigkeit. Der Prävention vor Wohnungslosigkeit sei eine zentrale Leitlinie im Entwurf des Nationalen Aktionsplans.

Kontoschließungen gegen „Königreich Deutschland“

0

Berlin. Die Bundesregierung hat auf eine umfangreiche Kleine Anfrage (20/10855) der Gruppe Die Linke zu Finanzermittlungen bei Reichsbürgern und Selbstverwaltern seit 2022 geantwortet (20/11125). Allerdings stuft sie einen Großteil der Antworten als vertraulich ein. Zu anderen Fragen liegen keine Daten vor. So verweist die Bundesregierung auf die Zuständigkeit der Länder, wenn es um beschlagnahmte oder eingezogene Vermögen geht.

Konkrete Angaben macht die Bundesregierung zur Frage, welche Maßnahmen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) seit 2022 eingeleitet und umgesetzt hat, um konsequent beispielsweise unerlaubte Einlagen- und Versicherungsgeschäfte zu untersagen. Die Bundesregierung berichtet hierbei über drei Fälle von Schließungsanordnungen der BaFin, „betreffend die Filialen/Repräsentanzen des “Königreichs Deutschland„ sowie eine Weisung zur Kontosperre, an ein kontoführendes Kreditinstitut des “Königreichs Deutschland„, um das Geld, das sich auf dem betreffenden Konto befindet, nicht abzuverfügen“.

Zudem habe die BaFin im Jahr 2023 einen engen und regelmäßigen, bundesweiten Austausch mit allen Behörden initiiert, die im weitesten Sinne und aufgrund unterschiedlicher Zuständigkeiten mit den unerlaubten Bank- und Versicherungsgeschäften von Personen des sogenannten „Königreichs Deutschland“ befasst sind. Weitere Maßnahmen seien Kontensperren sowie die Untersagung der Anbahnung von ohne Erlaubnis betriebener Einlagen- und Versicherungsgeschäften gewesen.