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Stadt Jena will Abfallgebühren ab 2024 um 30 Prozent erhöhen

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Die Stadt Jena steht vor einer wichtigen und schwierigen Entscheidung. In der Sitzung des Stadtrats am 22. November 2023 wird erstmals seit 11 Jahren über die Erhöhung der Abfallgebühren entschieden.

Hintergründe der Kostensteigerung:
Für den Kommunalservice Jena (KSJ) als öffentlich-rechtlichen Abfallentsorger standen bereits seit geraumer Zeit die Herausforderung durch die Inflation und den damit verbundenen Kostensteigerungen im Vordergrund. Diese Situation wird ab 2024 durch die Einbeziehung der Abfallwirtschaft in den Emissionshandel weiter verschärft. Durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) wird zukünftig die thermische Behandlung von Abfällen (Restabfallbehandlung) in das nationale Emissionshandelssystem aufgenommen und mit einer CO2-Besteuerung belegt. Der Gesetzgeber sieht für 2024 eine Abgabe (CO2-Abgabe) von 40 €/t CO2 vor, die bis 2026 auf 55-65 €/t CO2 ansteigt.

Hinzu kommen massiv gestiegene Beschaffungskosten in allen Bereichen. Auch die durch die Tarifabschlüsse gestiegenen Lohnkosten tragen zur Mehrbelastung bei.

Aus der Neukalkulation ergeben sich für einen 4-Personen-Haushalt Mehrkosten von 57,88 € pro Jahr, bei zweimaliger Leerung eines 120 l Restabfallbehälters je Kalenderhalbjahr.

Konkret sehen die Änderung der Abfallgebühren wie folgt aus:

1.     Die Grundgebühr bei Anschluss an 60, 120 und 240 l Restabfallbehälter für die Entsorgung von Abfällen aus privaten Haushalten je amtlich gemeldeter Person und Halbjahr steigt von derzeit 21,42 € auf 27,85 €.
Die Grundgebühr bei Anschluss an 660 und 1.100 l Restabfallbehälter in Großwohnanlagen steigt von derzeit 19,14 € auf 24,88 €.

2.    Mengenabhängige Gebühr für die Entsorgung von Restabfällen aus Haushalten und gewerblichen Einrichtungen je Leerung:

•    60 l von derzeit     3,44 €         auf     4,47 €,
•    120 l von derzeit     5,37 €         auf     6,98 €,
•    240 l von derzeit     8,81 €         auf     11,45 € und
•    1.100 l von derzeit     16,61 €     auf     21,59 €.

Der Kommunalservice Jena verfolgt seit mehreren Jahren eine konsequente Stoffstromstrategie, die maßgeblich dazu beigetragen hat, die Abfallgebühren über einen so langen Zeitraum stabil zu halten.  So konnten Kosten für die Verwertung einzelner Abfallarten reduziert und Erträge aus der Vermarktung von Sekundärrohstoffen gesteigert werden. Die Bürgerinnen und Bürger können dies durch eine weiterhin konsequente Abfalltrennung unterstützen.

„Vorwärts immer, rückwärts nimmer“ – Jena ist am Scheideweg zu scharf abgebogen!

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Geld macht verführer-, aber eben auch erfinderisch. Das kann man ohne Übertreibung nicht nur für private Investoren behaupten. Gerade auch Kommunen greifen immer gerne auf das Geld – meistens Fördergelder zurück, die ihnen sehr viel Spielraum für Entscheidungen geben. Vor allem aber ändert man auch mal schnell seine Prioritäten, wenn sich die Förderformalitäten ändern.

In Jena ließen sich aktuell viele Projekte finden, die sich im Laufe ihrer Zeit einfach auch mal hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit ändern. Natürlich ist aktuell der Eichplatz zu nennen, die never ending Story. Aber auch die Bibliothek, der Inselplatz incl. dem nicht mehr so wirklich gewolltem Parkhaus oder auch das deutsche optische Museum (DOM). Alles Projekte, die irrsinnig viel Geld verschlingen und teilweise bereits schon wieder in einer Sackgasse gelandet sind oder wenigstens dabei sind, sich dahin zu bewegen. Dabei reden wir noch nicht mal vom alten Klinikumsgelände in der Bachstrasse.

Jetzt kann man in Jena fast schon dafür dankbar sein, dass es weitestgehend um Projekte im Stadtzentrum oder im engeren Umkreis geht. Aber besser macht es die gesamte Situation trotzdem nicht, denn jeder Weg durch Jena führt immer direkt durch das Stadtzentrum. In diesen Bereichen wird wahnsinnig viel investiert. Man möchte zukunftsfähig sein und vor allem eins. Geld mit der Stadt verdienen. Denn der Geldhunger ist sehr groß. Auf der Strecke bleibt dabei jedoch die Stadtentwicklung. Die Stadt ist ja mehr als eben nur das Zentrum. Über 30 Ortsteile gehören dazu. Aber wem macht das kleinklein schon Spaß, wenn man einmal im Leben so richtig große Projekte auf den Weg bringen kann.

Unabhängig davon was Jena einmal ausgemacht hat, eben gute und auch kleine Projekte mit einer guten Qualität auf den Weg zu bringen, werden die neuen „Betonbunker mit Fenstern“ an so vielen Stellen in Jena nicht nur das Stadtbild verändern, sondern vor allem das Leben in der Stadt. Jena wird jetzt schon immer teurer. Der Prozess dauert schon locker 15 Jahre an. Eine Stadt als Durchlauferhitzer für die so gewünschten Fachkräfte für die Industrie zu entwickeln, scheint vielleicht erstmal logisch, aber scheinbar bleibt dabei auch vieles andere, was wichtig wäre, auf der Strecke.

Jena hat sich schon lange übernommen. Leider finden Debatten in der Öffentlichkeit dazu nicht mehr statt. Jena ist nun einmal keine wirkliche Großstadt, sondern eben vor allem auch ländlich geprägt. Und somit lebt Jena nicht mehr nur mit Wachstumsschmerzen, sondern rutscht im aktuellen Kaufkraftranking 2023 auf den Platz 392 mit 20.831 Euro von den insgesamt  400 analysierten Städten in Deutschland. Sicherlich ist es auch zu erwähnen, dass viele große Städte im Ranking ebenso stark abgestürzt sind, aber Jena gleich mit Hamburg oder München zu vergleichen, wäre dann doch etwas sehr weit hergeholt.

Viele Faktoren deuten auch in Jena schon seit langem darauf hin, dass es für viele Menschen immer schwieriger wird, sich die Stadt noch leisten zu können. Leider wird im Stadtrat bisher nur über die Fortsetzung von Wachstumsstrategien verhandelt. Über Ideen einer bezahlbaren Stadt Jena gibt es seit vielen Jahren keine Debatte mehr. Diese wäre jedoch zwingend notwendig. Denn gerade auch jetzt sieht man wieder, wie die Kosten weiter in die Höhe schießen, wie man z.B. auch im neuen Mietspiegel ersehen kann.

Zum Abschluss würde ich sehr gerne noch einen Wermutstropfen streuen, aber leider bleibt auch dieser aus. Viel Bauen bedeutet leider auch immer ganz viel Beton. Jeder Bürger, der durch Jena fährt oder läuft, sieht es bei jedem Bauprojekt. Bauen heißt auch nicht unbedingt Wachstum, sondern bedeutet erstmal nur Veränderung. Eine Veränderung, wo man die Menschen auch mitnehmen darf, ja sogar müsste. Woran es nun bei den politischen Verantwortlichen fehlt mag spekuliert werden. Im Stadtrat kann man jedoch erkennen, dass dort viel Wissen verloren gegangen ist und das ist bereits zum Problem geworden.

„Vorwärts immer, rückwärts nimmer“. Wohin uns diese Logik gebracht hat, haben die Älteren unter uns bereits schon einmal erfahren. Jetzt stehen wir am Seitenrand und dürfen wenigstens noch zugucken. Mit Zukunftsfähigkeit und einem guten Leben hat das jedoch irgendwann nichts mehr zu tun. Aktuell verbrennt Jena als Stadt für Menschen. Es entsteht eine Stadt der Arbeit, in der Angst irgendetwas im Leben zu verpassen. Aber auch die Region wird uns das nicht zurückgeben, was wir aktuell und in den nächsten Jahren verlieren werden. Viele sind schon gegangen, wollen oder müssen demnächst gehen.

Ich würde mir einen ehrlicheren und transparenteren Umgang mit den Dingen in Jena wünschen. Einen Bezug zu seiner Stadt zu verlieren, bedeutet eben aber auch Heimat zu verlieren. Sicherlich ist das in einer digitalisierten kapitalistischen Welt nicht mehr gewünscht. Ohne Menschen wird es dann ja wohl doch nicht so ganz gehen. Ich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen!

Wenn Jena selber sprechen könnte, würde die Stadt bestimmt schon lange kurzatmig hauchen: „Hetz mich nicht! Ich brauche Luft zum Atmen“

Seelenarbeit im Sozialismus wird weiter erforscht

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Fotoarchiv FSU Jena
Wohnheim für Personal und Schwestern der Universität Jena, undatierte Aufnahme (Mängel in der Bildqualität sind vorlagebedingt). Foto: FSU-Fotozentrum

Ein am Universitätsklinikum Jena koordinierter Verbund zur Erforschung von Psychiatrie, Psychotherapie und Psychologie im Gesundheitswesen der DDR wird weitergefördert. Die Forschungsergebnisse sollen in eine dauerhaft verfügbare Ausstellung münden. Das Jenaer Teilprojekt untersucht die ambivalente Rolle der Psychotherapie und sucht hierfür Personen, die in der DDR Psychotherapie erhielten.

Jena. „Selbstverständlich hatte der autoritäre DDR-Staat auch einen Einfluss auf die Psychotherapie, mit dem einzelne Akteure aber sehr unterschiedlich umgingen“, sagt Prof. Dr. Bernhard Strauß vom Universitätsklinikum Jena. Der Direktor des Instituts für Psychosoziale Medizin, Psychotherapie und Psychoonkologie leitet seit 2019 einen deutschlandweiten Forschungsverbund, der die Rolle von Psychiatrie, Psychotherapie und Psychologie im Gesundheitswesen der DDR untersucht. Das Bundesforschungsministerium verlängerte jetzt die Förderung um weitere zwei Jahre.

Das Jenaer Teilprojekt widmet sich der Psychotherapie in der DDR, die – so ein Befund –  trotz teilweise widriger Bedingungen ein breites Spektrum an eigenständigen Entwicklungen hervorbrachte, die aber im „Westen“ wenig wahrgenommen wurden und nach 1989 auch rasch an Bedeutung verloren, da man sich an das Gesundheitssystem der BRD vollständig anpassen musste. Prof. Strauß: „Die Psychotherapie lässt sich nicht per se als subversive Szene auffassen, einige Therapeuten und Therapeutinnen waren sehr stark mit dem Staat identifiziert. Jedoch kann anhand unserer Ergebnisse davon ausgegangen werden, dass die Einnahme einer psychotherapeutischen Haltung in Anbetracht der jeweiligen Bildungsbiografie durchaus möglich war.“

Analoge und digitale Ausstellung „Seelenarbeit im Sozialismus“

Am Verbund beteiligt ist auch die Universitätsmedizin Rostock, in deren Teilprojekt die Psychiatrie in der DDR Gegenstand ist. Das Projektteam der Universität Erlangen Nürnberg untersucht die Strukturen der Psychofächer im sozialistischen Gesundheitssystem. In der ersten Förderphase wurde zudem an der Fachhochschule Dortmund die Rolle der Psychologie erforscht. Ein wesentliches Ziel der nun gestarteten zweiten Förderphase ist die Gestaltung einer analogen und digitalen Ausstellung zur „Seelenarbeit im Sozialismus“. Sie soll die Projektergebnisse für die Wissenschaft, für Bildungseinrichtungen und alle interessierten Personen langfristig verfügbar zu machen.

Ehemalige Therapiepatientinnen und -patienten gesucht

Fortgesetzt wird auch die Forschungsarbeit in den Teilprojekten. Das Jenaer Projektteam möchte für die Untersuchung der DDR-Psychotherapie nun verstärkt die Sicht der Patientinnen und Patienten berücksichtigen. Nicht zuletzt aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie war es zuvor schwer möglich Personen, die vor mehr als drei Jahrzehnten Psychotherapie erhalten hatten, für Interviews zu gewinnen. „Deshalb freuen wir uns über jede Unterstützung durch Menschen, die uns den Kontakt zu ehemaligen Psychotherapiepatientinnen oder -patienten vermitteln können oder die selbst in dieser Rolle bereit sind, an einem Gespräch teilzunehmen“, so Prof. Strauß. Interessierte können telefonisch unter 03641/9398046 oder per E-Mail an sisap@med.uni-jena.de Kontakt zum Projektteam aufnehmen.

Lisa Eckhart träumt von der Vereinigung von Österreich und Ostdeutschland

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Überall in der Welt brennt die Luft. Nur hier, bei uns im Osten, da passiert erneut nichts. Abgesehen davon, dass weißblonde, blauäugige Faschisten sich die einwohnerärmsten Regionen Deutschlands unter den Nagel reißen. Lisa Eckhart bietet mehr! Bleibt wachsam! Wenn sie die vereinbarte Parole durchgibt, wird geputscht, um eine Utopie real werden zu lassen: Das kommunistische Kaiserreich. Prost!

Überall Windräder! Lisa Eckhart bei Olafs Klub | MDR SPASSZONE

Thüringenweites Pilotprojekt: Weimar fährt mit drei neuen Wasserstoffbussen

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Very & Media GmbH, Jonas Turtschan
Very & Media GmbH, Jonas Turtschan

H2 statt CO2 – das ist das Motto des thüringenweit einmaligen Pilotprojekts der Stadtwirtschaft Weimar. Am 9. November 2023 eröffneten Umweltminister Bernhard Stengele und der Weimarer Oberbürgermeister Peter Kleine zusammen mit den beiden Geschäftsführern der Stadtwirtschaft Weimar, Bernd Wagner und Jörn Otto, feierlich die neue Wasserstoffinfrastruktur auf dem Stadtwirtschafts-Betriebsgelände: drei Wasserstoffbusse, eine Wasserstofftankstelle und eine extra Wasserstoffwerkstatt. Anschließend ging es in einem der Busse auf die emissionsfreie Jungfernfahrt durch Weimar.

Der Freistaat Thüringen hat das ambitionierte 6-Millionen Projekt zu knapp 80 Prozent mit EFRE Mitteln der EU gefördert. Umweltminister Bernhard Stengele: „Wir brauchen solche Pilotprojekte auf kommunaler Ebene. So sammeln wir Erfahrungen mit Wasserstoff, auch im Nahverkehr. Und es ist gut, wenn wir bei Wasserstofftankstellen auch auf die Kompetenz von Thüringer Unternehmen zurückgreifen können.“ Ab Freitag sind die nagelneuen Busse der Firma Solaris dann im Einsatz und befördern Weimarer Bürger und Bürgerinnen emissionsfrei von A nach B.

Für Oberbürgermeister Peter Kleine sind die Busse deswegen ein wichtiger Baustein für noch mehr Lebensqualität in Weimar: „Wir sind natürlich stolz darauf, dass in ganz Thüringen unsere Stadt die erste Kommune mit Wasserstoffbussen ist, und dankbar für die Förderung durch das Land. Diese ersten drei Wasserstoffbusse bessern die städtische Schadstoffbilanz auf und reduzieren auch noch die Lärmbelastung – damit sind sie ein besonderer Gewinn für Weimar und ein echter Aufbruch in eine mobile Zukunft.“

Das Projekt wurde von der Stadtwirtschaft Weimar in nur 19 Monaten realisiert – von der ersten Förderbescheidübergabe für Busse und Werkstatt im März 2022 und für die Tankstelle im Juni 2022 an gerechnet. „Dass wir in nur gut eineinhalb Jahren alles unter Dach und Fach gebracht haben, ist schon ein Riesenerfolg für uns und auch für alle Weimarer, die jetzt die neuen Busse nutzen können. Vor allem die schnelle Bauzeit hat gezeigt, dass wir Tempo machen können, wenn es um Klimaschutz geht: So haben wir mit dem Bau der Werkstatt erst im Juni 2023 und mit dem Bau der Tankstelle sogar erst im August 2023 begonnen. Ein tolles Ergebnis, das uns beim Thema Mobilitätswende in Weimar wieder ein gutes Stück voranbringt, und uns vor allem anspornt, unser Ziel weiter zu verfolgen: Denn wir wollen in den nächsten Jahren unseren Fuhrpark Schritt für Schritt auf Wasserstoffbusse umstellen“, erklärt Bernd Wagnerdazu und ergänzt: „Da Weimar und die Kultur unmittelbar miteinander verbunden sind wie auch der Stadtverkehr Weimar zur Klassikerstadt gehört, erhalten alle Wasserstoffbusse Namen von Weimarer Persönlichkeiten. So sind ab Freitag Anna-Amalia, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe in Weimarunterwegs.

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

Kosten und Finanzierung
Die Gesamtkosten für das Wasserstoffprojekt betragen ungefähr 6 Millionen Euro. Das vom Freistaat Thüringen geförderte Projekt wurde durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

Die Busse
Die Brennstoffzellen-Busse, vom Typ „Urbino 12 hydrogen“ des Herstellers Solaris bieten Platz für jeweils 80 Fahrgäste. Die 12 Meter langen barrierefreien Fahrzeuge, ausgestattet mit einer 70-Kilowatt-Brennstoffzelle sowie einer 30-kWh-Batterie, haben eine Reichweite von ca. 350 Kilometern. Durch den Einsatz der Wasserstoffbusse können über 180 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu Dieselbussen eingespart werden.Eigene Wasserstofftankstelle auf dem Betriebsgelände.

Die passende Ladeinfrastruktur für die neuen Wasserstoffbusse wurde auf dem Betriebsgelände aufgebaut: gemeinsam mit dem Thüringer Spezialisten für Wasserstofftankstellen, MAXIMATOR Hydrogen GmbH, errichtete die Stadtwirtschaft Weimar in den vergangenen Monaten eine Wasserstofftankstelle. Die betriebseigene Zapfsäule sorgt für schnellen H2-Nachschub – ein Tankvorgang dauert max. 12 Minuten. Die Busse werden ausschließlich mit grünem Wasserstoff betankt

Die Werkstatt
Für Service und Wartung der Busse gibt es auf dem Betriebsgelände der Stadtwirtschaft eine Wasserstoffwerkstattfür die notwendigen Wartungs- und Reparaturarbeiten an den modernen Fahrzeugen. Mehr Informationen https://sw-weimar.de/weimarer-wasserstoff

Bereits wenig künstliches Licht gefährdet Ökosysteme

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Eine neue Sammlung von Studien über künstliches Licht bei Nacht zeigt, dass die Auswirkungen der Lichtverschmutzung weitreichender sind als gedacht. Selbst geringe Mengen künstlichen Lichts können Artengemeinschaften und ganze Ökosysteme stören. Die in der Fachzeitschrift Philosophical Transactions of the Royal Society B veröffentlichte Sonderausgabe mit 16 wissenschaftlichen Studien befasst sich mit den Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf komplexe Ökosysteme, darunter Boden-, Grasland- und Insektengemeinschaften. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena betonen in der Sonderausgabe den Dominoeffekt, den Lichtverschmutzung auf Funktionen und Stabilität von Ökosystemen haben kann.

Weltweit nimmt künstliche Beleuchtung zu – auch der Nachthimmel wird damit immer heller. Die Lichtverschmutzung, die jedes Jahr um bis zu zehn Prozent zunimmt, unterbricht die natürlichen Lichtzyklen, die im Laufe der Erdgeschichte weitgehend konstant waren. Diese Zyklen sind für Organismen, die auf Licht als Energie- und Informationsquelle angewiesen sind, lebenswichtig. Bislang konzentrierten sich Studien, die die Auswirkungen von Lichtverschmutzung untersucht haben, weitgehend auf die menschliche Gesundheit und auf einzelne Arten. Die Untersuchung ganzer Ökosysteme, in denen Arten durch vielfältige Interaktionen miteinander verbunden sind, blieb hingegen meist außen vor. „Arten existieren nicht isoliert, sondern interagieren auf vielfältige Weise“, erklärt Dr. Myriam Hirt von iDiv und der Universität Jena, die gemeinsam mit Dr. Remo Ryser die Herausgabe der Sonderausgabe redaktionell leitete. „Unser Ziel war es, besser zu verstehen, wie sich die Aufhellung des Nachthimmels auf ganze Ökosysteme und die damit verbundenen Ökosystemleistungen auswirkt.“

Mithilfe des iDiv-Ecotrons, das aus mehreren kontrollierbaren Ökosystemen (sogenannten EcoUnits) besteht, simulierten und veränderten die Forscherinnen und Forscher die nächtlichen Lichtverhältnisse. Zu den wichtigsten Ergebnissen in diesem Zusammenhang gehören:

  • Die Auswirkungen von künstlichem Licht erreichen auch unterirdische Bodengemeinschaften und beeinflussen die Bodenatmung sowie die Effizienz der Kohlenstoffnutzung
  • Künstliches Licht beeinflusst die Aktivität von Insekten, was unter anderem zu höheren Prädationsraten in der Nacht führte, es gab also mehr Jagdverhalten
  • Künstliches Licht führt zu einer Verringerung der pflanzlichen Biomasse und Diversität, sowie zu Veränderung von Pflanzenmerkmalen, wie die Behaarung der Blätter
  • Durch künstliches Licht können sich die Zeiträume, in denen Arten aktiv sind, verschieben bzw. angleichen, was zu größeren Überschneidungen in deren Aktivität führt und letztlich den Fortbestand von Arten beeinflussen kann

Die Studien zeigten auch, dass selbst geringe Intensitäten der Lichtverschmutzung – weniger als bei Vollmond – tiefgreifende Auswirkungen haben, nicht nur auf das Verhalten und die physiologischen Reaktionen einzelner Arten, sondern sich auch auf komplexeren Ebenen widerspiegeln, etwa in Gemeinschaften und ökologischen Netzwerken, wie zum Beispiel Nahrungsnetzen. „Wie die einzelnen Arten auf künstliches Licht reagieren und in welcher Beziehung sie zueinander stehen, beeinflusst, wie das gesamte Ökosystem reagiert. So verändert beispielsweise eine Verschiebung der Aktivität von tagaktiven und dämmerungsaktiven Arten in die Nacht die Aussterberisiken in der gesamten Artengemeinschaft“, sagt Dr. Remo Ryser von iDiv und der Universität Jena.

Eine weitere Studie in der Sonderausgabe untersuchte, wie künstliches Licht indirekte Kaskadeneffekte hervorruft, die sich auch auf den Menschen auswirken. So kann künstliches Licht bei Nacht zum Beispiel die Häufigkeit und das Verhalten von Stechmücken beeinflussen. Die Studie zeigt, dass künstliches Licht zu Veränderungen in der zeitlichen Abfolge wichtiger Verhaltensweisen der Mücken führt, wie der Wirtssuche, der Paarung und der Flugaktivität. Dies könnte weitreichende Folgen für die Übertragung von Krankheiten wie Malaria haben. In einer anderen Studie wurde untersucht, wie verschiedene Beleuchtungsstrategien die negativen Auswirkungen von künstlichem Licht abmildern können. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass die Eindämmung von Lichtverschmutzung einen nuancierten Ansatz erfordert, da die Auswirkungen auf die verschiedenen Arten sehr unterschiedlich sein können. Entsprechend könnten vorbeugende Maßnahmen möglicherweise nicht universell anwendbar sein.

Aufgrund der stetigen Zunahme der künstlichen Beleuchtung auf der ganzen Welt finden sich immer weniger Regionen, in denen es wirklich dunkel ist – mit möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und auf Ökosysteme. Mit der Sonderausgabe möchten die Autorinnen und Autoren weitere Forschung und Maßnahmen anregen, die nicht nur dazu beitragen, die schädlichen Auswirkungen der Lichtverschmutzung zu mindern, sondern auch die Bedürfnisse von Gesellschaft und Natur zu berücksichtigen. „Natürlich hat künstliches Licht bei Nacht viele Vorteile“, sagt Dr. Myriam Hirt. „Aber wir dürfen auch seine negativen Auswirkungen nicht außer Acht lassen.“

Original-Publikation

Myriam R. Hirt, Darren M. Evans, Colleen R. Miller, Remo Ryser (2023). Light pollution in complex ecological systems. Philosophical Transactions of the Royal Society B, DOI: https://doi.org/10.1098/rstb/378/1892Externer Link

Sporthalle in der Alten Warnemünder Chaussee wird temporäre Unterkunft für Geflüchtete

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Die Sporthalle in der Alten Warnemünder Chaussee 7 in Groß Klein muss ab kommender Woche vorübergehend als Geflüchtetenunterkunft genutzt werden. Darüber informiert Senator Steffen Bockhahn. „Die aktuell vorhandenen Aufnahmekapazitäten sind mit der heute erfolgten Zuweisung von 28 Geflüchteten durch das Landesamt für Innere Verwaltung erschöpft. Um unsere gesetzliche Pflicht zur Aufnahme auch in der kommenden Woche erfüllen zu können, müssen wir die Sporthalle als Notunterkunft herrichten.“ Für die kommende Woche ist eine Zuweisung von 33 Personen angekündigt.

Derzeit kommen pro Woche etwa 25 bis 35 Geflüchtete nach Rostock. Die Zuweisungen erfolgen auf der Basis des so genannten Königsteiner Schlüssels, der die Aufnahmequote nach dem Steueraufkommen und der Bevölkerungszahl der einzelnen Bundesländer festlegt. Innerhalb des Landes Mecklenburg-Vorpommerns erfolgt die Verteilung ebenfalls nach einem Verteilschlüssel. Hiernach ist die Hanse- und Universitätsstadt Rostock im Jahr 2023 verpflichtet, 13,19 % der in Mecklenburg-Vorpommern zu verteilenden Personen aufzunehmen.

„Die Unterbringung in der Sporthalle lässt sich momentan leider nicht vermeiden“, unterstreicht Senator Bockhahn. „Die Stadtverwaltung hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht.“ Letztlich gab den Ausschlag, dass in der Halle kein gesetzlich vorgeschriebener Schulsport stattfindet. Insgesamt 15 verschiedene Sportvereine und zwei weitere Sportgruppen nutzen Trainingszeiten in der Sporthalle. Das Amt für Sport, Vereine und Ehrenamt wird gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern Alternativen in anderen Sporteinrichtungen der Stadt erarbeiten.

In den kommenden Monaten will die Stadtverwaltung etwa 850 Plätze in weiteren Unterkunftseinrichtungen schaffen. Etwa 250 Plätze entstehen derzeit durch eine neue Gemeinschaftsunterkunft im Osthafen. Die Einrichtung wird voraussichtlich im Januar 2024 bezugsfertig sein. Zum Ende dieses Jahres sollen bis zu 83 Geflüchtete in ein ehemaliges Studierenden-Wohnheim im Justus-von-Liebig-Weg einziehen können. Weitere Verhandlungen gibt es mit den Betreibenden des früheren elbotels für eine erweiterte Nutzung der Immobilie im Fritz-Triddelfitz-Weg. Eine weitere neue Unterbringungsmöglichkeit wird es am Bahnhof Bramow geben. Zusammen mit den Unterkünften in einem vorhandenen Gebäude sowie weiteren Containerwohnanlagen werden dort 118 Plätze für Geflüchtete geschaffen. Außerdem ist eine weitere Containerunterkunft in der Jawaharlal-Nehru-Straße in Toitenwinkel geplant. „Wir sind weiter auf der Suche nach geeigneten Unterkünften und immer für Hinweise und Angebote dankbar“, so Senator Steffen Bockhahn.

Durch das Landesamt für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern wurden in diesem Jahr bis Ende September 1.227 geflüchtete Menschen nach Rostock vermittelt. Im Jahr 2021 waren es insgesamt 180 geflüchtete Menschen, im Jahr 2022 insgesamt 415. Derzeit werden in Rostock 1.082 Menschen mit Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz unterstützt. In neun Not- und Gemeinschaftsunterkünften sind 1.747 Geflüchtete untergebracht. Darüber hinaus werden 381 von der Stadtverwaltung angemietete Wohnungen genutzt.

Bundesregierung entlastet stromintensive Unternehmen mit neuem Strompaket

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Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner haben sich heute auf zusätzliche Entlastungen für Unternehmen in Deutschland für die nächsten fünf Jahre verständigt. Insbesondere Unternehmen mit besonders stromintensiver Produktion werden von dem Strompreispaket profitieren, auch das produzierende Gewerbe wird entlastet. Die Absenkung der Stromsteuer soll für die Jahre 2024 und 2025 gesetzlich geregelt werden. Es besteht Einigkeit, dass die Absenkung weitere drei Jahre gelten soll, sofern für die Jahre 2026 bis 2028 eine Gegenfinanzierung im Bundeshaushalt dargestellt werden kann. Die Bundesregierung geht nun unverzüglich auf den Gesetzgeber zu, damit die Maßnahmen so schnell wie möglich beschlossen werden.Bundeskanzler Olaf Scholz sagte: „Das ist eine sehr gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Deutschland in diesen Zeiten: Die Bundesregierung entlastet das produzierende Gewerbe massiv bei den Stromkosten. Wir senken die Stromsteuer radikal, stabilisieren die Netzentgelte und setzen die Strompreiskompensation fort, damit die Unternehmen mit den aktuellen Strompreisen besser zurechtkommen können. Allein im nächsten Jahr sind das Entlastungen in Höhe von bis zu 12 Milliarden Euro. Wichtig auch, dass die Unternehmen nun auf absehbare Zeit Planungssicherheit haben und von Bürokratie befreit werden. Entscheidend bleibt für den Standort Deutschland, dass wir konsequent den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze vorantreiben. Mit dem Deutschland-Pakt haben wir in dieser Woche mehr als 100 konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht, damit Planungen früher fertig und Genehmigungen schneller erteilt werden können.“Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck„Es ist wichtig, dass wir einen gemeinsamen Weg gefunden haben, mit dem wir die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie – von Mittelstand bis großen Konzernen – unterstützen. Die Verständigung gibt für viele einen verlässlichen Rahmen. Wir schaffen mit den Maßnahmen jetzt für die nächsten Jahre eine Strompreisbrücke für die besonders energieintensive Industrie und für das produzierende Gewerbe. Für relevante Teile der sehr energieintensiven Betriebe gibt es über das Zusammenspiel der Instrumente eine wettbewerbsfähige Lösung. Die Stromsteuersenkung für das produzierende Gewerbe wirkt in die Breite der Unternehmen. Das sind gute Schritte.“Bundesfinanzminister Christian Lindner„Die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Mittelstand ist der Bundesregierung gleichermaßen wichtig. Deshalb senken wir die Steuerlast der energieintensiven Produktionsbetriebe in der Breite. Wir setzen mit dieser Entscheidung auf eine marktwirtschaftliche Lösung mit all ihren Vorteilen. Die Senkung der Stromsteuer können wir im Bundeshaushalt realisieren. Alle Maßnahmen sind im Rahmen der Schuldenbremse finanziert. Das Strompreispaket ist ein weiterer Baustein, um die deutsche Wirtschaft auf einen nachhaltigen Erfolgspfad zu führen.“Das Strompreispaket besteht aus mehreren Teilen. Neben der bereits beschlossenen Stabilisierung der Übertragungsnetzentgelte für das erste Halbjahr 2024 wird die Stromsteuer für alle Unternehmen des produzierenden Gewerbes massiv gesenkt, und zwar auf den Mindestwert, den die Europäische Union zulässt. Die Steuer wird durch eine Erhöhung des Entlastungsbetrages in § 9b Stromsteuergesetz von gegenwärtig 15,37 Euro/MWh bzw. 1,537 ct/kWh auf 0,50 Euro/MWh bzw. 0,05 ct/kWh herabgesetzt. In dieser Stromsteuersenkung geht der bisherige Spitzenausgleich auf und wird damit verstetigt. Davon profitieren nicht nur die Unternehmen, die bislang den Spitzenausgleich nutzen konnten, sondern alle Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Für die Unternehmen, die bislang den Spitzenausgleich geltend machen konnten, entfallen zusätzlich die Bürokratiekosten im Zuge des Spitzenausgleichs.Die bestehenden Regelungen für die Strompreiskompensation im KTF, die für die rund 350 Unternehmen gelten, die am stärksten im internationalen Wettbewerb stehen, sollen nicht nur für fünf Jahre verlängert, sondern überdies über den Wegfall des so genannten Selbstbehalts nochmals ausgeweitet werden. Dies betrifft auch die bestehende Regelung zum „Super-Cap“, der für die rund 90 besonders stromintensiven Unternehmen gilt. Diese Entlastung soll ebenfalls für die nächsten fünf Jahre fortgeführt werden und durch Entfall des Sockelbetrags ausgeweitet werden. Mit der Strompreiskompensation und dem „Super-Cap“ werden die Unternehmen von den Summen entlastet, die im Zusammenhang mit emissionshandelsbedingten indirekten CO2-Kosten entstehen.Das Strompreispaket wirkt zusätzlich zu den bereits beschlossenen Energiepreisentlastungen für alle Bürgerinnen und Bürger und für die Wirtschaft in ihrer gesamten Breite (Abschaffung der EEG-Umlage; neuerlicher Zuschuss zu den Netzentgelten 2024).

Prof. Dr. Georg Pohnert wird Interimspräsident der Universität Jena

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In ihrer Sitzung am 7. November hat die Hochschulversammlung der Universität Jena den Vizepräsidenten für Forschung, Prof. Dr. Georg Pohnert, zum vorläufigen Leiter der Universität gewählt. Diese Wahl war notwendig geworden, nachdem Prof. Dr. Walter Rosenthal Ende Oktober aus dem Präsidentenamt ausgeschieden ist. Als gewählter Leiter wird Prof. Pohnert nun vom Ministerium bestellt und nimmt bis zum Amtsantritt einer neu gewählten Präsidentin oder eines neu gewählten Präsidenten die Aufgaben des Präsidenten der Universität Jena wahr.

Universitätsratsvorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Marquardt: „Ich freue mich, dass Georg Pohnert in dieser Übergangsphase die Amtsgeschäfte des Präsidenten wahrnimmt. Er hat in den vergangenen Jahren als Vizepräsident für Forschung mit strategischer Förderung von Forschung und Transfer maßgeblich zum Erfolg der Universität Jena beigetragen. Er steht für Kontinuität in der Exzellenzbewerbung und wird von den Mitgliedern und Angehörigen der Universität ebenso geschätzt wie von externen Partnern.

Georg Pohnert, Jahrgang 1968, hat in Karlsruhe Chemie studiert und wurde an der Uni Bonn promoviert. Es folgte ein Postdoc-Aufenthalt in den USA, bevor er 1998 als Gruppenleiter an das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena wechselte. 2003 habilitierte er sich an der Universität Jena im Fach Organische Chemie und folgte 2005 einem Ruf an die ETH Lausanne. Mit einer Lichtenberg-Professur der VolkswagenStiftung kehrte er 2007 an die Uni Jena zurück und hat seitdem die Professur für Bioorganische Analytik inne. Seit 2019 ist er Vizepräsident für Forschung der Universität.

Gemäß § 30 Abs. 10 ThürHG wählt die Hochschulversammlung aus dem Kreis der bisherigen Präsidiumsmitglieder einen vorläufigen Leiter, wenn zwischen dem Amtszeitende des Präsidenten und dem Amtsantritt eines Nachfolgers ein zeitlicher Abstand besteht. Der Hochschulversammlung gehören die stimmberechtigten Senatsmitglieder und die externen Mitglieder des Universitätsrates, die Gleichstellungsbeauftragte, der Diversitätsbeauftragte, der Personalratsvorsitzende und die Schwerbehindertenvertretung an. Den Vorsitz führt der Universitätsratsvorsitzende.

Jenoptik bleibt noch weiter auf Wachstumskurs

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  • Umsatz und EBITDA legen deutlich zu
  • Auftragseingang weiter auf gutem Niveau
  • Ergebnisprognose für 2023 angehoben

„In einem zunehmend schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld hat sich Jenoptik mit zweistelligen Umsatz- und Ergebniszuwächsen weiter sehr gut entwickelt. Das deutliche Umsatzwachstum in den ersten neun Monaten wurde von allen Segmenten getragen. Unter anderem mit Blick auf unseren hohen Auftragsbestand sind wir für 2023 zuversichtlich. Wir bestätigen unser Umsatzziel für das laufende Jahr und heben die Prognose für die EBITDA-Marge auf rund 19,5 Prozent an“, kommentiert Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der JENOPTK AG.

Zweistellige Umsatz- und Ergebniszuwächse

Der Photonik-Konzern Jenoptik setzte seinen Wachstumskurs weiter fort. So stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten um 10,1 Prozent auf 768,7 Mio Euro (i.Vj. 698,0 Mio Euro). Alle Segmente trugen zu diesem Wachstum bei, insbesondere die Division Advanced Photonic Solutions. In Europa (inkl. Deutschland) verzeichnete Jenoptik mit einem Plus von 15,1 Prozent den stärksten Umsatzanstieg, gefolgt von Asien/Pazifik mit 12,3 Prozent.

Das EBITDA des Konzerns stieg vor allem aufgrund der guten Entwicklung der Division Advanced Photonic Solutions und der Ergebnisverbesserung bei den Non-Photonic Portfolio Companies erneut überproportional zum Umsatz und lag mit 143,0 Mio Euro um 21,4 Prozent über dem Vorjahreswert von 117,8 Mio Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 18,6 Prozent (i.Vj. 16,9 Prozent). Das EBIT erreichte 88,1 Mio Euro nach 68,4 Mio Euro in der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis nach Steuern stieg trotz höherer Zins- und Steueraufwendungen um 30,8 Prozent auf 54,2 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf 0,94 Euro (i.Vj. 0,71 Euro).

Auftragseingang weiter auf gutem Niveau

Der Auftragseingang des Konzerns lag in den ersten drei Quartalen mit 835,3 Mio Euro etwas unter dem hohen Vorjahresniveau von 884,5 Mio Euro. Infolge der weiterhin hohen Book-to-Bill-Rate von 1,09 ist der Auftragsbestand gegenüber dem Jahresende 2022 deutlich auf 794,9 Mio Euro gestiegen (31.12.2022: 733,7 Mio Euro). Jenoptik baut ihre Produktionskapazitäten aufgrund der starken Nachfrage weiter aus, vor allem durch den Neubau einer Fabrik für die Halbleiterausrüstungsindustrie in Dresden sowie einen neuen Standort für das Medizintechnikgeschäft in Berlin, der im Juni eröffnet wurde. Die Investitionen in den ersten neun Monaten lagen entsprechend mit 77,9 Mio Euro über dem Vorjahreswert von 65,9 Mio Euro.

Bilanziell und finanziell unverändert sehr gut aufgestellt

Der Free Cashflow vor Zinsen und Steuern legte vor allem ergebnisbedingt von 28,4 Mio Euro im Vorjahr auf 56,9 Mio Euro zu. Die Cash-Conversion-Rate lag bei 39,8 Prozent (i.Vj. 24,1 Prozent). Die Eigenkapitalquote lag zum Bilanzstichtag bei 52,3 Prozent (31.12.2022: 50,4 Prozent) und die Nettoverschuldung bei 489,3 Mio Euro (31.12.2022: 479,0 Mio Euro). Der Leverage (Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) belief sich auf 2,3 (31.12.2022: 2,6). Somit verfügt Jenoptik weiterhin über sehr solide Finanz- und Bilanzrelationen.

Geschäftsentwicklung der Divisionen

Die Division Advanced Photonic Solutions entwickelte sich mit einem Umsatzanstieg von 534,8 Mio Euro um 11,1 Prozent auf 594,3 Mio Euro weiter sehr gut. Vor allem das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie aber auch der Bereich Industrial Solutions legten deutlich zu. Die EBITDA-Marge der Division belief sich auf 22,1 Prozent und lag damit leicht unter dem Vorjahreswert von 22,7 Prozent. Der Auftragseingang erreichte mit 622,1 Mio Euro den sehr hohen Vorjahreswert von 683,2 Mio Euro nicht.

Die Division Smart Mobility Solutions verzeichnete in den ersten neun Monaten einen deutlichen Umsatzzuwachs von 9,1 Prozent auf 82,7 Mio Euro (i.Vj. 75,8 Mio Euro). Vor allem in den Regionen Asien/Pazifik und Europa legte der Umsatz zu. Die EBITDA-Marge lag bedingt durch Mixeffekte sowie Investitionen in strategischen Märkten bei 8,1 Prozent (i.Vj. 11,1 Prozent). Aufgrund der typischen Schwankungen des Projektgeschäfts verzeichnete die Division in den ersten drei Quartelen mit 87,7 Mio Euro einen Auftragseingang unter dem Vorjahreswert von 102,6 Mio Euro.

Der Umsatz der Non-Photonic Portfolio Companies lag mit 89,3 Mio Euro um 4,5 Prozent über dem Vorjahresniveau von 85,4 Mio Euro. Das EBITDA betrug 12,2 Mio Euro (i.Vj. minus 1,1 Mio Euro), getrieben durch ein verbessertes Ergebnis aller Bereiche sowie den Wegfall von Belastungen durch Projekte im Bereich Automation. Der Auftragseingang legte auf 122,5 Mio Euro (i.Vj. 96,6 Mio Euro) vor allem aufgrund eines Großauftrages deutlich zu.

Margenprognose für das Geschäftsjahr 2023 angehoben

Der Vorstand der JENOPTIK AG bestätigt mit Blick auf die gute Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten die Umsatzprognose von 1.050 Mio Euro bis 1.100 Mio Euro für das Gesamtjahr 2023. Die Prognose für die EBITDA-Marge wird auf 19,5 Prozent angehoben, gegenüber der bisherigen Prognose von 19,0 bis 19,5 Prozent. Die Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass sich die geopolitischen Risiken nicht weiter erhöhen. Hierzu gehören unter anderem der Ukraine-Konflikt mit den eingeleiteten Sanktionen und möglichen Auswirkungen auf Preisentwicklungen, Energieversorgung und Lieferketten sowie der Konflikt im Nahen Osten. Mögliche Portfolioveränderungen sind in dieser Prognose nicht berücksichtigt.

Die Präsentation zu den ersten neun Monaten 2023 und die Quartalsmitteilung Januar bis September 2023 sind auf der Jenoptik-Webseite unter Investoren/Berichte und Präsentationen veröffentlicht.