In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) stellten Arbeitsschutzplakate eine wichtige Methode dar, um Kenntnisse im Gesundheits- und Arbeitsschutz zu erwerben und zu festigen. Durch den immer wiederkehrenden Appell zum sicheren Arbeiten sollten diese Plakate das Bewusstsein der Werktätigen schärfen.
Dabei war klar: Plakate ersetzen natürlich keine sicherheitstechnischen Maßnahmen. Sie waren vielmehr als optische Hilfsmittel konzipiert, die das bewusste, arbeitsschutzgerechte Verhalten der Werktätigen unterstützen sollten. Ein zentraler Grundsatz war, dass Arbeitsschutzplakate niemals dem Selbstzweck dienen durften. Ihre volle Wirkung entfalteten sie nur dann, wenn sie an der richtigen Stelle angebracht waren – optisch eindrucksvoll und in der Nähe des entsprechenden Arbeitsplatzes. So angebracht, trugen sie Signalcharakter.
Es gab sowohl fachspezifische als auch allgemeingültige Arbeitsschutzplakate, die einzeln oder miteinander kombiniert eingesetzt werden konnten. Fachspezifische Plakate waren dazu gedacht, in entsprechenden Arbeitsbereichen die Aufmerksamkeit auf richtige Verhaltensweisen zu lenken. Dabei war es unerlässlich, dass ihr Inhalt inhaltlich mit der zu verrichtenden Arbeit übereinstimmte. Als Beispiel wurde genannt, dass Sauerstoffarmaturen nie mit Öl oder Fett in Verbindung gebracht werden dürfen. Generell riefen die Plakate zu Ordnung, Disziplin und Sicherheit auf. Um aktuell zu bleiben und die Aufmerksamkeit nicht zu verlieren, sollten die Motive öfter mal ausgetauscht werden.
Die Plakate konnten beim Literatur- und Vordruckvertrieb des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) in Markranstädt (Bahnhofstraße 12, 7153 Markranstädt) bezogen werden. Richtig platziert, dienten sie als Blickfang und unterstützten alle Werktätigen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Gesundheits- und Arbeitsschutz, um Unfälle und Havarien zu vermeiden.
Die Bedeutung des Arbeitsschutzes beschränkte sich nicht nur auf den Arbeitsplatz; auch zu Hause ereigneten sich Unfälle, etwa beim Umgang mit elektrotechnischen Geräten oder Chemikalien. Ein wichtiger Hinweis auf Plakaten betraf daher auch den Umgang mit gefährlichen Stoffen: Verdünnungen, Säuren, Laugen und Gifte waren nur in die dafür vorgesehenen und besonders gekennzeichneten Gefäße zu füllen – niemals beispielsweise in Brause- oder Milchflaschen.
Plakate informierten und signalisierten. Das übergeordnete Ziel, das mit all diesen Maßnahmen verfolgt wurde, lautete: Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel.