Der Lehrfilm „Damals in der DDR 1979: Ein Lehrfilm über Schweißverfahren“ bietet einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Schweißtechniken, die in der DDR von großer Bedeutung waren, besonders in den Bereichen Schiffbau, Maschinenbau und Infrastruktur. Schweißen war ein technisches Grundverfahren, das in der Volkswirtschaft der DDR immer mehr an Bedeutung gewann und eine zentrale Rolle bei der Herstellung und Reparatur von Maschinen, Fahrzeugen, Gebäuden und Anlagen spielte. Der Film zeigt, wie Schweißen zur Sicherstellung von Qualität und Sicherheit in verschiedenen Industriezweigen beiträgt und welche Technologien dabei zum Einsatz kamen.
Schweißen als Schlüsseltechnologie
Schweißen ist ein Verfahren, bei dem zwei Werkstücke durch Erhitzen und Schmelzen an ihren Rändern miteinander verbunden werden. Diese Technik hatte in der DDR eine Schlüsselrolle in der Industrie, besonders im Schiffbau und im Maschinenbau. Der Film beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Bedeutung des Schweißens für die DDR-Wirtschaft. Es wird hervorgehoben, dass Schweißen nicht nur für den Neubau von Anlagen und Maschinen, sondern auch für die Reparatur und Instandhaltung von bestehenden Einrichtungen erforderlich war.
In einem Beispiel wird gezeigt, wie Schweißen bei der Reparatur eines Busses angewendet wird. Dies unterstreicht die Vielseitigkeit der Schweißtechnik, die nicht nur für große industrielle Projekte, sondern auch für kleinere Reparaturarbeiten von Bedeutung ist. Die Schweißverfahren, die im Film behandelt werden, reichen von manuellem Gasschweißen bis hin zu automatisierten Lichtbogenschweißverfahren.
Das Gasschweißen
Das Gasschweißen ist eine der ältesten Schweißtechniken, die im Film als erste vorgestellt wird. Bei diesem Verfahren werden zwei Gase – Acetylen und Sauerstoff – in einem Schweißbrenner gemischt, um eine Flamme zu erzeugen, die die Werkstücke zum Schmelzen bringt. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Sicherheitsaspekte des Gasschweißens gelegt, wie etwa die Notwendigkeit, nie ungeschützt in die Flamme zu blicken, da dies zu schweren Augenschäden führen kann.
Das Gasschweißen wird vor allem für das Verbinden dünnwandiger, kleiner Werkstücke verwendet und ist ein präzises, aber aufwendiges Verfahren, das meist manuell durchgeführt wird. In einem weiteren Abschnitt des Films wird gezeigt, wie Rohrstücke und Flansche miteinander verschweißt werden, wobei das Werkstück zunächst an mehreren Stellen zusammengeheftet wird, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten.
Das Lichtbogenschweißen
Das Lichtbogenschweißen, ein weiteres zentrales Thema des Films, nutzt die Wärme eines elektrischen Lichtbogens, um die Werkstücke zu schmelzen. Die Elektrode, die in den Schweißbrenner eingeführt wird, schmilzt ab und tropft in die Schweißnaht, um die Verbindung zwischen den Werkstücken zu sichern. Der Film erklärt, dass bei dieser Technik ein Schweißgleichrichter die notwendige elektrische Energie liefert.
Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Schweißelektrode gelegt, die mit einem chemischen Stoff umhüllt ist, der den Abschmelzvorgang unterstützt. Diese Umhüllung bildet eine Schutzschicht aus Schlacke, die später entfernt wird. Das Lichtbogenschweißen erfordert viel Geschick und Präzision und ist aufgrund der hohen Temperaturen und der erzeugten Funken gefährlich, weshalb Schweißer immer Schutzbrillen und andere Sicherheitsvorkehrungen tragen müssen.
Mechanisierte und automatisierte Schweißverfahren
Der Film stellt im Anschluss verschiedene mechanisierte und automatisierte Schweißverfahren vor, die in der DDR zunehmend verwendet wurden, um die Effizienz und Präzision des Schweißprozesses zu steigern. Besonders im Schiffbau, bei dem Tausende von Schweißnähten für den Bau eines Schiffes erforderlich sind, hat die Automatisierung des Schweißens enorme Vorteile. Ein Beispiel aus dem Film zeigt den Bau eines 10.000-Tonnen-Motorschiffs, bei dem Tausende von Einzelteilen durch Schweißverfahren miteinander verbunden wurden.
Der Film zeigt, wie Schweißautomaten mit hoher Präzision und Geschwindigkeit arbeiten und dabei die Arbeit von Handwerkern ersetzen. Diese Maschinen können nicht nur schneller arbeiten, sondern auch mehrere Schweißnähte gleichzeitig und über längere Strecken hinweg herstellen. Die Schweißautomaten arbeiten mit hoher Effizienz, was besonders bei der Herstellung von Großteilen wie Schiffsrümpfen von entscheidender Bedeutung ist.
Schweißen im Großmaschinenbau und in der Infrastruktur
Ein weiteres Highlight des Films ist die Anwendung von Schweißverfahren im Großmaschinenbau und in der Infrastruktur. Hier wird gezeigt, wie Schweißen auch bei der Herstellung von Maschinen und Geräten von großer Bedeutung ist. Besonders im Bereich der Baumaschinen, wie zum Beispiel bei Baggern, spielt Schweißen eine wichtige Rolle. Viele Teile von Baggern, etwa die Ausleger, werden durch Schweißverfahren miteinander verbunden. Dies gilt auch für andere große Maschinen und Anlagen, die ohne Schweißen nicht funktionstüchtig wären.
Der Film zeigt zudem, wie Schweißverfahren bei der Konstruktion von Brücken und Rohrleitungen eingesetzt werden. Bei Brücken, die früher oft durch Schrauben oder Nieten verbunden wurden, wird heute überwiegend geschweißt, da diese Methode eine stabilere und dauerhaft haltbarere Verbindung ermöglicht. Auch im Rohrleitungsbau wird Schweißen benötigt, um Rohre miteinander zu verbinden, die oft unter extremen Bedingungen, wie etwa bei der Erdölförderung oder beim Transport von Erdgas, eingesetzt werden.
Die Bedeutung des Schweißens für die DDR-Wirtschaft
Der Film endet mit einer Zusammenfassung der Bedeutung des Schweißens für die Volkswirtschaft der DDR. Es wird betont, dass Schweißen in vielen Bereichen von entscheidender Bedeutung ist und dass die Schweißtechnik kontinuierlich weiterentwickelt wird, um mit den Anforderungen der modernen Industrie Schritt zu halten. Die Vielseitigkeit und Präzision des Schweißens machen es zu einem unverzichtbaren Verfahren in der Produktion von Maschinen, Fahrzeugen, Schiffs- und Flugzeugbau sowie bei der Herstellung von Infrastrukturprojekten.
Insgesamt bietet der Lehrfilm einen umfassenden Einblick in die Schweißtechniken der DDR und deren Anwendung in der Industrie. Er verdeutlicht die hohe Bedeutung des Schweißens für die Volkswirtschaft und zeigt, wie diese Technologie in der DDR ständig weiterentwickelt wurde, um den Anforderungen der Industrie gerecht zu werden. Die gezeigten Verfahren und Beispiele spiegeln die Innovationskraft und den technischen Fortschritt wider, den die DDR in vielen Bereichen, auch in der Schweißtechnik, erreicht hatte.