Am vergangenen Sonntag fand in der Kirche des Priorats St. Wigberti in Werningshausen ein bewegender Gottesdienst unter der Leitung von Pater Franz Schwarz statt. Der Gottesdienst begann mit der eindringlichen Feststellung, dass wir in unserem Land derzeit eine apaische Stille erleben, die verdächtig wirkt. Vor dem Sturm der politischen Hetzerei, die uns oft auseinanderreißt, bleibt die Gemeinschaft in der Kirche als ein Ort der Zusammenkunft und des Gebets wichtig.
Pater Franz sprach über die Sehnsucht der Menschen nach Antworten auf ihre Lebensfragen und über die vielen, die Anschluss an eine lebendige Gemeinde suchen. Er betonte, wie entscheidend es ist, in einer mündigen Gemeinschaft Antworten geben zu können. In der heutigen Zeit, in der viele Getaufte sich ihr Glaubensbild selbst zusammenstellen, kann die Kirche leicht in eine verwirrende Vielfalt abdriften. Dies führt zur Gefahr der Vereinzelung, die jedoch niemals zur Auferbauung der Kirche beitragen kann.
Pater Franz machte deutlich, dass Gott, als der gute Hirte, uns nicht verwirren will. Er möchte uns sammeln und bewahren. Der wahre Glaube, so Pater Franz, hat viel mit Sorge um unsere Rettung und unser Seelenheil zu tun. Viele Menschen leben, als ob dies die einzige Zeit wäre, die sie haben, ohne an ein Leben nach dem Tod zu glauben. Der Wunsch nach Wahrheit ist in den Herzen der Menschen stark ausgeprägt, und Pater Franz erinnerte daran, dass Jesus uns sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes stellte Pater Franz fest, dass die politische Verunsicherung in unserem Volk auch den Glauben betrifft. Wer Zwietracht sät, wird Zwietracht ernten, und im tiefsten Herzen sehnen wir uns alle nach Frieden. Es ist eine große Herausforderung, das Evangelium in einer Welt voller Meinungsverschiedenheiten und Unsicherheiten zu leben. Dennoch ermutigte er die Gemeinde, den Glauben als Kraftstoff für das Leben zu betrachten, der uns durch Schmerz, Verbitterung und Resignation aufrichten kann.
Pater Franz forderte die Anwesenden auf, die Kraft des Glaubens zu erkennen und die Sakramente, insbesondere das Abendmahl, als Quelle der Stärke und Erneuerung zu nutzen. Er erinnerte daran, dass der Glaube nicht zur Nebensache werden darf; wo der Glaube nachlässt, da stirbt er.
Zum Schluss betete Pater Franz darum, dass Gott unsere Herzen öffne, damit wir die Botschaft des Glaubens annehmen und leben können. Der Gottesdienst endete mit dem schönen hebräischen Wort „Hefata“ – „Tue dich auf“ – das uns alle daran erinnerte, dass wir jederzeit offen für Gottes Wort sein sollten.
So konnten wir dankbar sein, dass wir in dieser Gemeinschaft Leid und Freude teilen durften, und Pater Franz beendete die Feier mit den Worten: „Hefata – öffne dich, denn der Glaube ist eine lebendige Kraft, die uns immer wieder neu erweckt.“