Die KZ-Gedenkstätten und die AfD

KZ-Gedenkstätten und die AfD

AfD-Politiker fordern ein Ende des sogenannten „Schuldkults“ oder wie Björn Höcke einen radikalen Bruch in der Erinnerungskultur. Was bedeutet das für die Arbeit von KZ –Gedenkstätten wie Buchenwald und Mittelbau-Dora? Wie groß ist der Druck der AfD Thüringen auf den Direktor der Gedenkstätten? Wie die AfD mit der Erinnerung an Nationalsozialismus und DDR umgeht.

Jens-Christian Wagner, Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, beschreibt die Bedeutung der KZ-Gedenkstätten für das Erinnern an die NS-Verbrechen. Er zeigt das Gelände der Gedenkstätte Buchenwald, darunter den Lagerzoo der SS, der sich in Sichtweite des Krematoriums befand, und veranschaulicht so die Grausamkeit des NS-Regimes. Wagner ist besorgt über einen „erinnerungspolitischen Klimawandel“, der durch das Erstarken der AfD vorangetrieben wird. Er beobachtet eine Zunahme von Geschichtsrevisionismus und Anfeindungen, insbesondere in Form von Hass-E-Mails und provokativen Kommentaren auf Social Media.

Die AfD kritisiert die Arbeit der Gedenkstätten, bezeichnet sie als „Schuldkult“ und stellt geschichtsrevisionistische Positionen in den Vordergrund. Wagner äußert seine Sorge, dass die AfD die Arbeit der Gedenkstätten und die deutsche Erinnerungskultur generell frontal angreift. Er sieht in den parlamentarischen Anfragen der AfD, wie die nach Auflistung von Politikern, die in den Gedenkstätten sprachen, Versuche, die Arbeit der Gedenkstätte zu behindern und Misstrauen zu säen.

Wagner bleibt jedoch entschlossen, AfD-Vertreter von Gedenkveranstaltungen fernzuhalten, um die Würde der KZ-Überlebenden zu schützen und zu verhindern, dass geschichtsverfälschende Narrative legitimiert werden. Die AfD reagiert darauf mit weiteren Angriffen, wie der Forderung nach Wagners Entlassung. Wagner bleibt standhaft in seiner Überzeugung, dass die Erinnerung an den Holocaust zentral für die Demokratie in Deutschland ist.

Umfragen sehen die AfD vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen als stärkste Kraft. Eines der Themen, dass die in beiden Ländern als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei immer wieder politisch besetzt, ist der Umgang mit der deutschen Geschichte. Nationalsozialismus und Holocaust, DDR und friedliche Revolution – prägende Kapitel der deutschen Geschichte. Wie die AfD mit dieser Geschichte Politik macht, analysiert dieser Film.

Redakteur/Blogger/Journalist: Arne Petrich

Anmerkungen der Redaktion
Wir sind auch nur Menschen! Deshalb freuen wir uns umso mehr über Ihre Verbesserungen, Anregungen oder ergänzenden Informationen zum Beitrag wie ebenso bei rechtlichen Bedenken. So können wir schnell reagieren und den Artikel bei Bedarf innerhalb weniger Minuten anpassen, ergänzen oder entfernen. Ob anonym oder mit Namensangabe. Nutzen Sie dazu einfach das Kommentarfeld.
Die mit "Melder" getaggten Beiträge sind Inhalte Dritter. Es handelt sich hierbei um aktuelle, redaktionell nicht bearbeitete und auf ihren Wahrheitsgehalt hin nicht überprüfte Mitteilungen Dritter. Welche damit stets durchgehende Zitate der namentlich genannten Absender außerhalb unseres redaktionellen Bereiches darstellen. Für die Inhalte sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich, die Redaktion macht sich die Aussagen nicht zu eigen.
Unser Ziel: Gut informieren, damit Sie leichter mitdiskutieren und besser mitmachen können!
Weitere aktuelle Beiträge