Einsteins Berliner Sensation: Als die Relativität die Welt eroberte

Treptow, 2. Juni 1915 – Ein historischer Tag für die Wissenschaft und für Berlin: Vor genau 110 Jahren präsentierte Albert Einstein, damals 36 Jahre alt und Leiter des Berliner Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik, seine revolutionäre Relativitätstheorie der breiten Öffentlichkeit. Der Ort des Geschehens war die Archenhold-Sternwarte in Treptow, wo ein gut gefüllter Saal – auch mit vielen interessierten Laien – gespannt den Ausführungen des Physikers lauschte.

Es war eine Sensation, denn was Einstein an diesem Tag vorstellte, war für viele unvorstellbar komplex, aber gleichzeitig äußerst anschaulich erklärt. Die Tragweite dieser Theorie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig bekannt, doch sie sollte die Wissenschaft für immer verändern. Einstein, ein guter Freund des Sternwartenleiters Friedrich Archenhold, wanderte zu Fuß zur Sternwarte, eine seiner bekannten Eigenheiten, da er niemals Auto fuhr und stets zu Fuß unterwegs war, oft sogar barfuß in seinen Schuhen.

Das staunende Publikum in Treptow hörte an diesem denkwürdigen Tag zum ersten Mal die Grundzüge der Relativitätstheorie, zu der auch die wohl berühmteste Formel der Welt gehört: E=mc². Diese Formel beschreibt ein von Einstein entdecktes Naturgesetz und legt Energie (E), Masse (m) und die Lichtgeschwindigkeit im Quadrat (c²) zueinander in Beziehung. Sie besagt im Wesentlichen, dass Energie in Masse und Masse in Energie umgewandelt werden kann.

Vier Jahre nach Einsteins wegweisendem Vortrag wurde die Relativitätstheorie erstmals praktisch nachgewiesen, was den visionären Physiker zu einem globalen Superstar machte. Zu seinen bahnbrechenden Ideen gehörten auch die der Schwarzen Löcher im Universum und ihrer Auswirkungen auf das Umfeld – die Vorhersage, dass alles, was einem Schwarzen Loch zu nahekommt, für immer darin verschwindet.

Einsteins Theorien haben die Wissenschaft revolutioniert und sind bis heute grundlegend für unser Verständnis des Universums. Besonders in der Astronomie, Kosmologie und Astrophysik wären viele heutige Entdeckungen und Erkenntnisse ohne die Relativitätstheorie undenkbar. Auch 110 Jahre nach seinem Vortrag in der Treptower Sternwarte entdecken Wissenschaftler immer noch neue Aspekte, die auf Einsteins Genialität basieren. Er war ein „super kluger Kopf“ und hat „die Welt damit ein bisschen auf den Kopf gestellt“.