Statement des Ärztlichen Direktors der Universitätsmedizin Magdeburg zum Anschlag

Situation nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt

In einem bewegenden Statement hat sich Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze, der Ärztliche Direktor der Universitätsmedizin Magdeburg, an die Öffentlichkeit gewandt. Mit einfühlsamen Worten sprach er den Verletzten und ihren Angehörigen sowie den Helfenden und der gesamten Bevölkerung der Stadt Magdeburg seinen tief empfundenen Dank aus. Sein Statement zeichnete sich durch Würdigung, Mitgefühl und eine klare Perspektive auf die bevorstehenden Aufgaben aus.

Dank und Anerkennung für die Helfenden
Prof. Heinze begann mit den Worten: „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Angehörigen sowie allen, die von diesem schrecklichen Anschlag betroffen wurden. Zunächst möchte ich unseren Dank aussprechen. Unseren Dank an die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hier dafür gesorgt haben, dass die Patienten, die bei diesem entsetzlichen Anschlag schwer verletzt wurden, sofort und so gut wie möglich behandelt werden konnten.“

Er hob die unermüdliche Arbeit des medizinischen Personals hervor, das in einer Ausnahmesituation sein Bestes gegeben habe. Die Versorgung der zahlreichen Verletzten war eine enorme Herausforderung, die nur durch das perfekte Zusammenspiel von Ärztinnen, Pflegekräften und Einsatzkräften gemeistert werden konnte.

„Wir haben viele Patienten aufgenommen. Insgesamt wurden 72 Patienten in die Universitätsmedizin Magdeburg eingewiesen. Darunter waren 27 Schwerverletzte und 12 Schwerstverletzte, die umfassend behandelt werden mussten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich wirklich unermüdlich eingesetzt, und die Einsatzkräfte haben uns dabei auf beeindruckende Weise unterstützt.“

Fokus auf Genesung und psychologische Betreuung
Der ärztliche Direktor betonte, dass der Fokus nun auf der Genesung der Patienten liege. Gleichzeitig würden psychosoziale Betreuungsangebote für alle Betroffenen intensiviert:

„Bereits in der Nacht des Anschlags haben wir psychosoziale Betreuungsangebote bereitgestellt, die in den kommenden Wochen fortgeführt werden. Dies betrifft nicht nur die Patienten, sondern auch deren Angehörige sowie die Helfer und Helferinnen vor Ort. Auch unsere eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen dieses traumatische Ereignis verarbeiten, und wir werden alles tun, um sie dabei zu unterstützen.“

Er wies zudem darauf hin, dass die Universitätsmedizin Magdeburg bestrebt sei, so bald wie möglich zum Regelbetrieb zurückzukehren. „Die zentrale Notaufnahme und alle Bereiche der Unimedizin Magdeburg stehen jetzt auch wieder uneingeschränkt zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, bei Notfällen unsere Notaufnahme aufzusuchen.“

Zusammenhalt in der Bevölkerung
Besonders berührt zeigte sich Prof. Heinze von der großen Unterstützung aus der Bevölkerung. „Was uns wirklich sehr beeindruckt hat, war die breite Unterstützung, die wir von der Bevölkerung erhalten haben. Zahlreiche Hilfsangebote haben uns erreicht und uns in dieser schweren Zeit Kraft gegeben.“

Er lobte den Zusammenhalt der Menschen in Magdeburg, der in Krisenzeiten besonders deutlich spürbar sei. Dieser gemeinsame Einsatz und die gegenseitige Unterstützung würden die Stadt stärken und zeigen, wie eng die Menschen hier miteinander verbunden seien.

Ein Appell an die Gemeinschaft
Abschließend richtete Prof. Heinze einen eindringlichen Appell an die Gemeinschaft, weiterhin zusammenzustehen und den Blick nach vorne zu richten:

„Es liegt nun an uns allen, die Betroffenen in ihrem Heilungsprozess zu unterstützen und den Zusammenhalt in unserer Stadt weiter zu stärken. Dieses Ereignis hat uns tief erschüttert, aber auch gezeigt, wie stark wir als Gemeinschaft sind. Lassen Sie uns diese Stärke nutzen, um gemeinsam nach vorne zu blicken und die Herausforderungen, die vor uns liegen, zu meistern.“

Mit diesen Worten unterstrich der ärztliche Direktor der Universitätsmedizin Magdeburg die Bedeutung von Mitgefühl, Solidarität und Professionalität in schwierigen Zeiten. Seine Worte fanden nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei der gesamten Bevölkerung großen Anklang. Sie zeugen von der Stärke und dem Zusammenhalt einer Stadt, die auch in Krisenzeiten füreinander da ist.

Redakteur/Autor: Arne Petrich

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