Neubau von Wohnungen in Thüringen auf dem niedrigsten Stand seit 1995

Die Thüringer Bauaufsichtsbehörden haben von Januar bis Oktober 2024 insgesamt 2.415 Anträge für Bauvorhaben im Hochbau bearbeitet. Darunter wurden 1.182 Neubauwohnungen sowie 692 Wohnungen in bestehenden Gebäuden genehmigt. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang von 29,1 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt.

Im gesamten Wohnungsbau sollen dem Wohnungsmarkt 1.781 Wohnungen zugeführt werden. Davon entfallen 681 Wohnungen auf Umbauten in bestehenden Wohngebäuden und 1.100 auf Neubauwohnungen.

Struktur des genehmigten Wohnraums
Mehr als die Hälfte (51,8 Prozent) der genehmigten Neubauwohnungen sind Ein- oder Zweifamilienhäuser, was 570 Wohnungen entspricht. Mit einem Anteil von 43,5 Prozent wurden 478 Wohnungen in mehrgeschossigen Gebäuden genehmigt. Dies bedeutet einen Rückgang von 523 Wohneinheiten im Vergleich zum Vorjahr.

Für Wohnheimplätze wurden insgesamt 52 Bauanträge gestellt, was einem Rückgang von 75 Prozent im Vergleich zu den 208 genehmigten Wohneinheiten im Vorjahr entspricht.

Private Bauherren dominieren den Wohnungsneubau
Von den 1.100 Neubauwohnungen werden 724 Einheiten (65,8 Prozent) durch private Bauherren realisiert. Dennoch sank die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen durch private Bauherren um 21 Prozent (193 Wohnungen) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Wohnungsbauunternehmen, die für 10 Prozent der Neubauwohnungen verantwortlich sind, verzeichneten einen noch deutlicheren Rückgang. Mit lediglich 110 Wohnungen sank die Zahl der durch sie realisierten Neubauwohnungen um 64,9 Prozent (203 Wohnungen) im Vergleich zu 2023.

Die übrigen Bauherren, darunter öffentliche Auftraggeber und Organisationen ohne Erwerbszweck, tragen die Verantwortung für 266 Neubauwohnungen. Dies entspricht einem Anteil von 24,2 Prozent an den genehmigten Neubauten.

Historischer Tiefstand der Baugenehmigungen
Die Zahlen verdeutlichen eine anhaltende Krise im Neubausektor, da die Anzahl genehmigter Neubauwohnungen den niedrigsten Stand seit 1995 erreicht hat. Besonders betroffen sind mehrgeschossige Gebäude, die traditionell eine hohe Bedeutung für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum haben.

Die Entwicklung der Baugenehmigungen in Thüringen zeigt, dass dringend politische und wirtschaftliche Impulse nötig sind, um den Neubausektor zu stabilisieren und den Bedarf an Wohnraum zu decken. Ein besonderer Fokus sollte dabei auf mehrgeschossigen Wohngebäuden liegen, um die gestiegenen Anforderungen an den Wohnungsmarkt zu erfüllen.

Redakteur/Blogger/Journalist: Arne Petrich

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