Am 29. September 2024 fand der 6. Stolpersteinlauf in Gera statt, eine Veranstaltung, die nicht nur zum Sport einlud, sondern auch zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Nach einem herzlichen Grußwort des Oberbürgermeisters Kurt Dannenberg versammelten sich zahlreiche Teilnehmer, um in Gedenken an die in Gera lebenden Menschen zu laufen und zu radeln, die während der NS-Zeit vertrieben, deportiert und ermordet wurden.
Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Strecken zu wählen, sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Diese flexiblen Optionen ermöglichten es Menschen jeden Alters und Fitnesslevels, an dem wichtigen Gedenken teilzunehmen. Die Stolpersteine, die in vielen Straßen Gera’s verlegt sind, dienen als Mahnmale und erinnern an die Geschichten der Menschen, die hier lebten und litten. Sie sind nicht nur einfache Steine, sondern lebendige Erinnerungen an die dunkle Vergangenheit, die uns dazu anregen, über die Folgen von Diskriminierung und Ausgrenzung nachzudenken.
Der Stolpersteinlauf ist mehr als nur eine sportliche Veranstaltung; er ist ein Symbol des “bewegten Erinnerns”. Die Teilnehmer wurden ermutigt, innezuhalten, zu gedenken und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Initiativgruppe “Stolpersteine in Gera”, die diese Veranstaltung organisiert hat, setzt sich aktiv dafür ein, dass das Bewusstsein für die Geschichte und die Bedeutung der Stolpersteine lebendig bleibt. Die Vielfalt der Teilnehmenden und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Teilnahme verdeutlichten, dass Erinnern in vielen Formen stattfinden kann.
In den Vorjahren zeigten sich immer wieder inspirierende Beispiele für das “bewegt Erinnern”: von persönlichen Geschichten, die ausgetauscht wurden, bis hin zu stillen Momenten des Gedenkens an den Stolpersteinen. Der Stolpersteinlauf ist somit ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur in Gera und ein Aufruf, sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung vermittelt den wertvollen Gedanken, dass das Erinnern nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gemeinschaftliche Aufgabe ist. In diesem Sinne war der 6. Stolpersteinlauf ein Erfolg und ein weiteres Zeichen für die Bedeutung der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in der heutigen Zeit.