Das schwere Hochwassser in Bad Blankenburg im Jahr 1981 in der DDR

Hochwassser in Bad Blankenburg 1981

Am Morgen des 10. August 1981 sah der Wetterbericht für die Region Bad Blankenburg wenig bedrohlich aus. Bei schwachen Winden und Höchsttemperaturen von 21 bis 26 Grad schien der Tag ganz normal zu beginnen. Doch was Lars ahnte, war, dass sich in den nächsten Stunden ein dramatisches Szenario entwickeln würde.

Die unscheinbare Königssee-Rinne, ein Nebenfluss der Flöha, hatte zwar in der Vergangenheit immer wieder für kleinere Hochwasser gesorgt, doch am 10. August nahm die Situation eine neue Wendung. Die nächtlichen Niederschläge waren zwar ergiebig gewesen, aber zunächst schien alles nach einem regulären Hochwasser auszusehen. Doch das Wasser stieg stetig und bald schoss es durch die Altstadt. Der unregulierte Verlauf des Flusses und der schlechte Zustand der Uferpromenaden begünstigten die Katastrophe.

Während viele Bürger ihren Arbeiten nachgingen oder im Urlaub waren, wurde die Bevölkerung nicht gewarnt. Plötzlich wurden Wohnungen, Keller und Geschäftsräume von den Wassermassen überflutet. Die Straßen verwandelten sich in reißende Ströme, die alles mit sich rissen, was im Weg stand.

Die Flutwelle hielt bis zum Nachmittag des 11. August an. Erst dann waren die Wassermassen weitgehend abgeflossen. Was zurückblieb, war ein Bild des Schreckens: Wohnungen und Geschäfte unter einer dicken Schicht Schlamm, aufgerissene Straßen und Fußwege. An den Hauswänden waren Wasserstände von bis zu eineinhalb Metern noch Monate später sichtbar. Insgesamt waren 1.266 Gebäude betroffen, zwölf mussten abgerissen werden. Die Statistik nennt 123 zerstörte Wohnungen und 78 beschädigte soziale Einrichtungen. Doch hinter diesen Zahlen verbergen sich menschliche Schicksale und persönliche Verluste.

Dank der schnellen und effektiven Maßnahmen staatlicher und gesellschaftlicher Kräfte konnten die Schäden zügig beseitigt werden. Durch wasserwirtschaftliche Maßnahmen und frühzeitige Informationen an die Bevölkerung konnte eine weitere Katastrophe verhindert werden. Auch das richtige Verhalten der eingesetzten Kräfte spielte eine entscheidende Rolle, um die Auswirkungen solcher Elementarereignisse in Grenzen zu halten.

Das Hochwasser von Bad Blankenburg bleibt ein eindringliches Beispiel für die Macht der Natur und die Notwendigkeit von Vorbereitung und schnellem Handeln in Krisensituationen. Es zeigt, wie wichtig es ist, auf die Warnungen der Natur zu achten und sich auf unerwartete Ereignisse einzustellen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Erinnerungen an diese Flutkatastrophe werden in der Region noch lange lebendig bleiben.

Autor/Redakteur: Arne Petrich

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