Walter Ulbricht: Der deutsche Kommunist und Diktator – ein Gespräch und ein Buch

Berliner Buchpremiere: Walter Ulbricht Der deutsche Kommunist und Diktator

Walter Ulbricht war eine prägende Figur der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Aus einfachen Verhältnissen in Leipzig stammend, engagierte er sich bereits vor dem Ersten Weltkrieg in der Sozialdemokratischen Partei. Die Enttäuschung über die aus seiner Sicht gescheiterte Novemberrevolution 1918 führte ihn dazu, neue politische Wege zu beschreiten. Ulbricht war Mitbegründer der Leipziger KPD und entwickelte sich rasch zu einer Schlüsselfigur innerhalb der Partei. Trotz der Herausforderungen im Moskauer Exil überlebte er das gefährliche politische Umfeld, das viele seiner Zeitgenossen das Leben kostete.

Redebeiträge im Video:

– Grußwort von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

– Grußwort von Frank Ebert, Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

– Festvortrag von Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk

– Podiumsdiskussion mit Liedermacher Wolf Biermann, Marianne Birthler, ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Regisseur Leander Haußmann und Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk

Nach seiner Rückkehr aus der sowjetischen Emigration im Jahr 1945 avancierte Ulbricht zum wichtigsten Vertreter der deutschen Kommunisten in den Augen Moskaus. Unter Stalins Anleitung forcierte er die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED und legte damit den Grundstein für die Gründung der DDR. Ulbricht war maßgeblich an der Niederschlagung des Volksaufstands am 17. Juni 1953 beteiligt und trug die Verantwortung für den Bau der Berliner Mauer, die das geteilte Deutschland für Jahrzehnte symbolisierte.

Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk hat das Leben Ulbrichts in seiner umfassenden Biographie akribisch nachgezeichnet. Dieses Werk, das den Kommunismus und das 20. Jahrhundert beleuchtet, fand bereits mit dem ersten Band, der im Juli 2023 im Verlag C.H.Beck erschienen ist, große Beachtung. Der Band erhielt weitreichende Anerkennung, darunter Lob von Alexander Cammann in der ZEIT, der das Buch als „Glücksfall für die Geschichtsschreibung“ bezeichnete. Zum Erscheinen des zweiten Bands der Biographie wurde eine Buchvorstellung mit Podiumsdiskussion von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Verlag C.H.Beck und dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur veranstaltet.

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