LNG-Terminal Mukran: Teurer Rohrkrepierer oder strategische Reserve?

LNG-Terminal Mukran: Teure Fehlinvestition? | NDR Info

Das LNG-Terminal Mukran auf Rügen, einst als wichtiges Projekt der Bundesregierung zur Bewältigung der russischen Gasmangellage angekündigt, steht zunehmend im Kreuzfeuer der Kritik. Was einst als schnelle Lösung in einer Krise geplant war, entwickelt sich nun zu einem kostspieligen Problemfall. Trotz hoher Investitionen und erheblicher Widerstände aus der Bevölkerung läuft der Betrieb des Terminals nur schleppend an.

Schleppende Auslastung und hohe Kosten
Die Auslastung des Mukraner Terminals bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Statt einer Kapazität von bis zu 13,5 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr werden deutlich weniger LNG-Tanker abgefertigt. Kritiker werfen dem Projekt mangelnde Wirtschaftlichkeit vor, da die Einnahmen aus den wenigen genutzten Kapazitäten weit unter den prognostizierten Werten liegen. Es entsteht der Eindruck, dass das Terminal nicht nur teuer in der Errichtung war, sondern auch in der laufenden Unterhaltung ein erheblicher Kostenfaktor bleibt.

Kritik von Umweltorganisationen
Besonders scharf kritisiert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) das LNG-Terminal in Mukran. Die DUH bezeichnet die Anlage als “teure und unnötige Investitionsruine”. Im Vergleich zu den effizienteren Anlagen in Wilhelmshaven und Brunsbüttel scheint Mukran nicht wettbewerbsfähig zu sein. Zudem verursachen die regelmäßigen Ausbaggerungen des Hafenbeckens hohe laufende Kosten, was die Wirtschaftlichkeit des Projekts weiter in Frage stellt.

Fragwürdige Notwendigkeit
Zunehmend stellen sich Experten die Frage, ob das LNG-Terminal in Mukran überhaupt notwendig war. Angesichts der gut gefüllten Gasspeicher in Deutschland und den vielen Alternativen zur Gasversorgung erscheint das Terminal für viele überflüssig. Stimmen, die eine gründliche Überprüfung der Genehmigung und sogar eine mögliche Stilllegung des Terminals fordern, werden lauter. Es mehren sich Zweifel daran, ob Mukran jemals das leisten kann, was sich die Regierung davon versprochen hat.

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