Vom „Königlichen Centralgefängnis“ zum „Menschenrechtszentrum Cottbus“

Das ehemalige Zuchthaus Cottbus - heute Menschenrechtszentrum und Gedenkstätte

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Das Menschenrechtszentrum Cottbus ist eine bedeutende Einrichtung, die sich der Bewahrung der Geschichte und der Förderung der Menschenrechte widmet. Es befindet sich im Gebäude der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR, oft als Stasi-Gefängnis bezeichnet. Dieses Zentrum hat eine zentrale Rolle bei der Aufarbeitung der DDR-Geschichte und der Erinnerung an die Opfer politischer Verfolgung.

Das Gebäude, in dem sich das Menschenrechtszentrum Cottbus befindet, wurde 1860 erbaut und diente lange Zeit als Gefängnis. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es vom MfS übernommen und als Untersuchungshaftanstalt genutzt. Hier wurden politische Häftlinge inhaftiert, verhört und oft auch misshandelt, bevor sie zu längeren Haftstrafen verurteilt wurden. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde das Gefängnis geschlossen und stand einige Jahre leer.

1992 wurde der Verein Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. gegründet, mit dem Ziel, die Geschichte der politischen Verfolgung in der DDR zu dokumentieren und die ehemalige Haftanstalt als Gedenkstätte zu erhalten. Seitdem setzt sich der Verein für die Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Förderung von Demokratie und Menschenrechten ein.

Aktivitäten und Angebote
Das Menschenrechtszentrum bietet eine Vielzahl von Aktivitäten und Programmen an:

Gedenkstätte: Die ehemalige Haftanstalt ist heute eine Gedenkstätte, die Führungen anbietet und über das Leben und die Leiden der politischen Gefangenen informiert. Besucher können originale Haftzellen besichtigen und mehr über die Verhörmethoden und das System der politischen Unterdrückung in der DDR erfahren.

Bildungsarbeit: Das Zentrum führt Bildungsprogramme und Workshops durch, die sich an Schulen, Universitäten und die allgemeine Öffentlichkeit richten. Diese Programme zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie zu schärfen.

Ausstellungen: Regelmäßige Ausstellungen thematisieren verschiedene Aspekte der politischen Verfolgung und der Geschichte der DDR. Diese Ausstellungen werden oft durch Zeitzeugenberichte und historische Dokumente ergänzt.

Veranstaltungen: Das Zentrum organisiert Vorträge, Podiumsdiskussionen und Gedenkveranstaltungen, bei denen ehemalige Häftlinge und Experten über ihre Erfahrungen und Forschungen sprechen.

Das Menschenrechtszentrum Cottbus spielt eine wichtige Rolle bei der Erinnerungskultur in Deutschland. Es hilft, das Bewusstsein für die Vergangenheit zu schärfen und die Lehren aus der Geschichte für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen. Durch seine Arbeit trägt das Zentrum zur Stärkung der demokratischen Werte und der Achtung der Menschenrechte bei.

Das Menschenrechtszentrum plant, seine Bildungs- und Erinnerungsarbeit weiter auszubauen und die Zusammenarbeit mit anderen Gedenkstätten und Menschenrechtsorganisationen zu intensivieren. Ziel ist es, weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte und zur Förderung der Menschenrechte zu leisten.

Cottbus | Neugestaltete Ausstellung zur NS-Zeit im Menschenrechtszentrum eröffnet

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