Die Geschichte der ostdeutschen Filmproduktion DEFA

DEFA: Wurzeln - Doku (ganzer Film auf Deutsch) - DEFA

Die DEFA (Deutsche Film AG) wurde am 17. Mai 1946 gegründet und war das zentrale staatliche Filmstudio der DDR bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1992. Sie hatte eine herausragende Rolle in der deutschen Filmgeschichte und prägte maßgeblich die Kultur und Gesellschaft der DDR durch ihre vielfältigen Produktionen.

Die DEFA war bekannt für ihre breite Palette an Genres und Themen. Von historischen Dramen wie “Die Legende von Paul und Paula” bis zu politischen Filmen wie “Das Kaninchen bin ich” setzte die DEFA sowohl auf Unterhaltung als auch auf tiefgründige gesellschaftliche Reflexion. Regisseure wie Konrad Wolf, Frank Beyer, Herrmann Zschoche und viele andere prägten mit ihren Werken das Bild der DEFA. Diese Filme reflektierten nicht nur die spezifische Realität der DDR, sondern waren auch für ihre handwerkliche Qualität und ihre künstlerische Innovation bekannt.

Marita Böhme: Was war die DEFA für Sie? (Zeitzeugengespräch)

Neben Spielfilmen produzierte die DEFA auch Dokumentarfilme und Wochenschauen, die politische Ereignisse und gesellschaftliche Entwicklungen der DDR dokumentierten. Diese Werke dienten nicht nur der Information, sondern auch der ideologischen Unterstützung des sozialistischen Staates.

Die DEFA genoss nicht nur im Inland, sondern auch international Anerkennung und gewann zahlreiche Preise bei internationalen Filmfestivals. Sie war ein Zentrum für die Ausbildung und Förderung von Filmemachern und Künstlern in der DDR, die oft unter den Bedingungen eines sozialistischen Systems innovative Wege fanden, um ihre künstlerischen Visionen auszudrücken.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 geriet die DEFA in eine Phase des Umbruchs. 1992 wurde sie schließlich aufgelöst, ihre Archive und Produktionsstätten wurden teilweise übernommen. Dennoch hinterließ die DEFA einen bleibenden Einfluss auf die deutsche Filmgeschichte. Viele ihrer Werke sind bis heute in der Filmkunst präsent und dienen als wichtige historische und kulturelle Dokumente der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Das Filmerbe der DEFA wird seit 1998 durch die von der Bundesregierung errichtete DEFA-Stiftung bewahrt und gepflegt.

Kurt Maetzig: Erinnerungen an den DEFA-Gründungstag (Zeitzeugengespräch)

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