Der Winter 1978/1979 war in der DDR und auch in Warnemünde ein außergewöhnlich strenger Winter, der durch starke Schneefälle und extreme Kälte gekennzeichnet war. Der sogenannte „Schneewinter“ brachte große Herausforderungen für die Region, insbesondere im Transport- und Versorgungssektor.
Warnemünde, ein Stadtteil von Rostock an der Ostsee, war stark betroffen. Die Ostsee fror teilweise zu, und der starke Schneefall führte zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Leben. Straßen und Schienenwege waren oft unpassierbar, was die Versorgung der Bevölkerung erschwerte. Der Wind türmte den Schnee zu meterhohen Verwehungen auf, und die Temperaturen sanken weit unter den Gefrierpunkt.
Die Behörden und die Bevölkerung mussten sich auf außergewöhnliche Maßnahmen einstellen. Es wurden Hilfstruppen mobilisiert, um Straßen und Bahnstrecken freizuräumen. Die Marine war im Einsatz, um wichtige Versorgungswege offen zu halten und Menschen zu helfen, die in abgelegenen Gegenden abgeschnitten waren.
Ein weiteres Problem war die Energieversorgung. Durch den hohen Energiebedarf und die Störungen im Verkehrsnetz kam es zu Engpässen bei der Kohlelieferung. Viele Haushalte und Betriebe mussten zeitweise ohne Heizung auskommen, und Stromausfälle waren keine Seltenheit.
Trotz der schwierigen Bedingungen zeigte sich die Bevölkerung solidarisch. Nachbarschaftshilfe und gegenseitige Unterstützung waren an der Tagesordnung. Menschen halfen einander beim Freiräumen von Wegen, teilten Brennstoffe und Lebensmittel und sorgten dafür, dass insbesondere ältere und kranke Menschen versorgt wurden.
Der Winter 1978/1979 bleibt in der Erinnerung vieler Menschen als eine Zeit großer Herausforderungen, aber auch großer Solidarität und Gemeinschaft. In Warnemünde und anderen Teilen der DDR wird dieser Winter noch heute als ein Beispiel für die Widerstandskraft und den Zusammenhalt der Menschen in Zeiten der Not angesehen.